Miracord 630 660

  • Hallo,


    die zwei Spieler beschäftigen mich schon seit Jahren und dank Christians Hilfe konnte ich sie endlich zur Ruhe bringen. Reibräder noch einmal ordentlich abgeschliffen und Lager gefettet, auch die Feder für die Höhenverstellung des Reibrads verlangte nach Schmierung. Jetzt kann ich auch leise Platten (z.B. June Tabor - Ashore) ohne Nebengeräusche genießen.
    Zwei Probleme habe ich aber noch:
    Der Motor des 660 läuft etwas zu langsam. Auch mehrmaliges Zerlegen, Säubern, Schmieren brachte keine Besserung. Ich habe hier auch noch zwei MOW 18 Motoren, die Elac neben denen von PE in dieser Reihe verbaut hat, aber bei denen bekomme ich das Brummen (aus den Lautsprechern) nicht weg.
    Zweites Problem beim 660 ist das Startverhalten. Ich muss die Starttaste etwa vier Sekunden gedrückt halten, damit sich der Tonarm zur Platte bewegt. Bei kurzem Druck hebt er sich und senkt sich dann wieder auf die Stütze. Dieses gilt für alle Plattengrößen. Bei manuellem Betrieb dauert es ein wenig, bis der Ein-Ausschalter reagiert. Die Elac Mechanik ist leider sehr komplex. Ich habe zwar die Serviceanleitung, aber nur eine unvollständige Explosionszeichnung.
    Habt ihr Lösungsvorschläge?


    Günter

  • Hi Günter, habe mir mal den 630 im Radiomuseum angeschaut. Der hat doch einen ähnlichen Motor wie diese "Brikett" Motoren von Dual.
    Darauf müsste im Prinzip die gleiche Sinterlager Öl Behandlung zutreffen wie es bei den Dual Motoren gemacht werden muss.
    Dafür gibt es hier ein gutes Thema, welches ich aber leider nicht finden kann, sonst hätte ich es verlinkt.
    Da wird beschrieben, wie man die Sinterlager mit Unterdruck mit Öl befüllen kann, in einer 10ml Spritze. Die Luft muss raus aus den Poren.
    Ich habe mir inzwischen ein Einmachglas präpariert, wo die Lagerschilde reinpassen, das erspart mit das Aufbohren der Nieten.
    Jedenfalls, wenn man so einen Motor nach dieser Methode ölt, dann gibt es im Prinzip keinen Grund warum dieser zu langsam laufen sollte.
    Es sei denn, die Lager wären ausgelaufen, d. h. zu lange ohne Öl gelaufen und damit unbrauchbar geworden.
    Grüsse, Armin

  • Ich habe mir inzwischen ein Einmachglas präpariert, wo die Lagerschilde reinpassen, das erspart mit das Aufbohren der

    Wie hast du das gemacht? würde mich interessieren

    VG

    Kai








  • Das Einmachglas hat eine Öffnung von >90mm. Es hat einen Bügelverschluss. In den Glasdeckel habe ich mit einem Steinbohrer ein 5mm Loch gebohrt.
    Da habe ich den Anschlussnippel für den Saugschlauch eingeklebt. Mit der Einmachglasgummidichtung kann man das Glas 100% tig dicht verschliessen.
    Bei der Ölung stelle ich das Glas in ein Wasserbad und erhitze es auf ca. 70 Grad, anschliessend pumpe ich die Luft raus mit meiner Handpumpe, auf ca. 0.2 Bar, wenn 1 Bar der normale Luftdruck ist. Dann perlt die Luft ziemlich schnell aus den Poren, nach 5 min kommt da nicht mehr raus, die Lager sind gesättigt.

  • Hallo Armin,


    Also das Lager in Öl baden? Da brauche ich aber ne Menge Sinterlageröl. Ich will mal sehen,ob ich das hinbekomme.
    Vielen Dank für den Tip.


    Günter

  • Hi Günter,

    Ich habe zwar die Serviceanleitung, aber nur eine unvollständige Explosionszeichnung.

    Ein SM mit vollständiger Exposionzeichnung gibt's bei vinylengine.com, allerdings nur auf Englisch.

    Gruß


    Thorsten

  • Hallo Armin,


    Also das Lager in Öl baden? Da brauche ich aber ne Menge Sinterlageröl. Ich will mal sehen,ob ich das hinbekomme.
    Vielen Dank für den Tip.


    Günter

    wenn man die Lager ausbaut, braucht man ja nur ein paar ml Öl für die Spritze. Bei meinem Einmachglas nehme ich dieses Hydraulik-Öl welches in dem Öl Thema erwähnt wurde. Besser ist die Spritzen-Methode, da kann man vorher auch noch den Dreck aus dem Lager spülen, und man kann den Lagerspiegel drehen, falls vorhanden.

  • Ein SM mit vollständiger Exposionzeichnung gibt's bei vinylengine.com, allerdings nur auf Englisch.

    Vielen Dank, mal sehen,ob's mir weiter hilft.


    @ Armin: Werd mich mal auf die Suche nach den Ölbeiträgen machen. Hydrauliköl hat mein Nachbar für seinen Trecker.


    Günter

  • Vielen Dank Armin. Interessant ist, dass Isoflex so schlecht dabei wegkommt. Ich habe es erst einmal mit der Backofenmethode versucht. Motor läuft ruhig, aber immer noch zu langsam.
    @ Thorsten : Vielen Dank. Im englischen SM sind alle Zeichnungen vorhanden. Ich kann leider nicht erkennen, wie der Draht zum Netzschalter bei manuellem Starten bewegt wird. Da muss doch eine Verbindung zum Tonarm vorhanden sein. Bevor ich die ganze Mechanik demontiere, will ich erstmal wissen, was ich da angehe. Die Dual Dreher sind da deutlich einfacher aufgebaut.

  • Der miracord 630 hat keine Drehzahlfeinregulierung, daran kann es also nicht liegen, daß er zu langsam läuft. Ein Sache fällt mir noch ein, vielleicht hat er ja eine 60Hz
    Antriebsrolle.
    Gruss Armin

  • wie leicht läuft der Motor? Die Antriebsrolle sollte sich ganz leicht drehen lassen.
    Ich sehe sonst keinen Grund, warum der Motor sonst zu langsam laufen sollte, ausser die Lagerreibung wäre zu gross.
    Die Drehzahl wird von der Netzfrequenz vorgegeben.

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