CS 622 Reanimation

  • Das hat mir jetzt doch keine Ruhe gelassen... Das sind ja wohl die Kondensatoren die gewechselt werden müssten: Der dicke Gelbe beim Trafo und der kleine Silberne im Netzschalter.
    Gruß Dieter


  • Hi Dieter.
    Hat dir mein Faden vom 650 Angst gemacht?
    Genau der Goldene ist der Hauptelko von Franko der gerne mal schwächelt mit den Jahren.
    Und der kleine im Schaltkasten ist der berühmte Knallfrosch. Dieser wird gerne Rissig und dann knallt und stinkt es.
    Der Franko müsste ein 1000uf 40v sein. Ein 1000uf 63v sollte Abhilfe schaffen.
    Der Rifa sollte durch ein 10nf 275v ersetzt werden.
    Wenn du möchtest kannst du auf der Motorsteuerung die zwei roten ROE tauschen. 47uf 25v.
    Somit sollten keine größeren Probleme mehr auftreten.


    Gruß Carsten

  • Der Hersteller der Kondensatoren heißt "FRAKO" - nicht Franko!


    Die bauen übrigens nicht nur solche kleinen Dinger, sondern auch Kondensatoren für Kompensationsanlagen in elektrischen Verteileranlagen (z.B. in industrieellen Verteilungen). Die gehen aber auch nicht öfter hoch, als die Teile der Konkurenz ... .

    irgendwas ist immer und man lernt nie aus ...


    Gruß
    Winfried

  • Funkentstörkondensatoren waren NIE Elkos und auch meines Wissens keine Folien sondern sind bis heute Papierkondensatoren, möglichst luftdicht vergossen. Diese Vergussmasse wird durch Alterung rissig und irgendwann scheppert es gewaltig. Wer mir nicht glaubt, möge sich im Netz ein Produktdatenblatt zur in Unterhaltungselektronik für den deutschen Markt mit Abstand häufigsten Type RIFA PME271 besorgen.


    Ersatz ist ein beliebiger Entstörkondensator X2 (oder Y1, ist um Centbruchteile teurer und noch hochwertiger im Sinne von Sicherheit, Dual hat damals genommen was gerade da war) mit 10 nF und mindestens 275 V Wechselspannungsfestigkeit. Die seinerzeit üblichen 250 V sind sehr auf Kante genäht, da der Effektivwert der Netzwechselspannung (230 V +/- 10%) bis auf 253 V ansteigen darf. Das könnte theoretisch der Todesstoß für den Kondi sein, jedenfalls wenn das öfters passiert. Viel wichtiger ist aber, dass 250 V ein Indiz für total überlagerte Ware sein kann, die noch aus der Zeit von 220 V stammt (also >25 Jahre alt). Und die Dinger altern auch im Regal!

  • Beispielbilder zu den Elko der Firmen Frako und Roederstein im Anhang.



    Die Frakos sterben gerne durch einen Kurzschluss.
    Dies hatte ich schon mehrfach bei den Modellen 610, 620 und 630.
    Ist aber ein Designfehler von Dual, da die Kondensatoren immer an der Netzspannung hängen.
    Da kommt in einem Jahr über 8700 Betriebsstunden zusammen.


    Übel ist der Röderstein (ROE) rechts. (Den gibt es auch mit weinrotem Gehäuse, gerade keinen gefunden)
    Diese Dinger verliehren ihre Kapazität auch ohne Betrieb, da das Elektrolyt einfachs durchs Kunststoffgehäuse diffundiert.


    Bitte einfach austauschen.


    Zur Ehrenrettung des CS622:


    Das Ding ist von 1979, also fast 40 Jahre alt, da darf man auch mal stottern.



    Nach einer Kondensatorkur dürfte der 622er aber für einige Jahrzehnte wieder laufen.


    Gruß



    Thomas

  • Funkentstörkondensatoren waren NIE Elkos und auch meines Wissens keine Folien sondern sind bis heute Papierkondensatoren, möglichst luftdicht vergossen. Diese Vergussmasse wird durch Alterung rissig und irgendwann scheppert es gewaltig.

    Du hast Recht, was den Kondensatortyp des Knallfroschs angeht, sorry. Deshalb sollte man den "Knallfrosch" bei diesen alten Geräten tunlichst austauschen. Aber auch die Frakos (Elko) sollten unbedingt gewechselt werden.

    freundliche Grüße


    Ralph

  • Du hast Recht, was den Kondensatortyp des Knallfroschs angeht, sorry. Deshalb sollte man den "Knallfrosch" bei diesen alten Geräten tunlichst austauschen. Aber auch die Frakos (Elko) sollten unbedingt gewechselt werden.

    DAS unterschreibe ich dir absolut sofort! Gelbe und silberne Frakos, weiße Frako-Schiffchen, goldene, orange und rote Roedersteins sind eine latente Explosion und sollten raus. Immer. Oder im harmlosesten Fall sind sie der Beginn einer endlosen Fehlersuche weil einer nach dem anderen zu spinnen beginnt.

  • Hallo zusammen.
    Habe nun die empfohlenen Elkos getauscht. Den dicken im Netzteil, den Knallfrosch und die beiden roten auf der Motorsteuerungsplatine. Alles läuft und ich bin happy :) Danke noch einmal an alle für die tollen Tips! Ein schönes Wochenende wünscht Euch Dieter

  • Hey, klasse!!! Das freut mich. So ein CS 622 ist schon ein wirklich schöner Dreher. Nach der Kur wird er Dir sicher für sehr viele Jahre Freude bereiten. Glückwunsch zur gelungenen Operation!

    freundliche Grüße


    Ralph

  • Hallo zusammen,
    darf ich dieses Thema wieder hochziehen und eine Frage hinzufügen:
    Gibt es eine „Serviceanleitung“, insbesondere für die Tonarmmechanik für dieses Gerät?
    Mein CS622 braucht jeweils einen kurzen Anschub, um nach „Start“ in die Startposition zu schwenken, ebenso, um am Plattenende wieder in die Ausgangsposition zurückkehren.


    Wenn ich ihn schon aus seiner „echt Eiche Furnier“ :) Zarge raushole, möchte ich ihn gleich wieder richtig gängig machen.


    Grüße,
    Daniel

    Gelegenheitsbastler - aber begeistert ^^

  • Hallo


    Nimm die Anleitung zum 621 . Die Dreher sind grds. identisch. Der 622 hat den ULM Tonarm der ersten Generation aber bis auf ein paar kleine optisch Veränderungen sind sie gleich.


    Bis denne


    Wolfgang

  • Moin :)


    Da es sich um eine Reanimation handelt (oder nicht?) könnte sich der Steuerpimpel in Auflösung befinden und somit seinen Dienst nur noch eingeschränkt tun.


    Also bitte das Gerät aus dem Häuschen heben, weich gepolstert (z.B. auf drei Klopapierrollen) auf den Rücken legen und mal den Pimpel auf Vollständigkeit überprüfen.


    Wenn es das nicht ist, dann bitte Fotos der Unterseite einstellen :)


    Gruß Arne

    Gekommen, um zu bleiben ;)


    DUAL: 1010A - 1015A - 1015F - 1214 - 1214 Hifi - 1239A - 481 - HS36 - HS38 (auf dem Postweg ;) )- KA50 - P60 - P90
    Elac: Miracord 50H
    PE: 2001 - 2010 VHS - 2014
    Technics: SL-Bd22 - SL-B210 - SL-Q303
    Telefunken: Partyset 208 Stereo - W 258 Hifi

  • Danke für die schnelle Antwort.
    Es handelt sich nicht um eine Reanimation. Der Spieler läuft und produziert ein ganz gutes Musikergebnis, allerdings mit einem etwas dumpfen Klang und nicht so fein auflösend, wie erwartet. Vermutlich ist die Nadel (Diamant) zu reinigen und dann eben die Mechanik wieder zu richten. Dazu werden die alten Kondensatoren ausgetauscht, vor allem der „Knallfrosch“.
    Also eher eine Überarbeitung...
    Gerne werde ich wieder berichten.
    Grüße,
    Daniel

    Gelegenheitsbastler - aber begeistert ^^

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