Dual 620q Motorbrummen (Erledigt)

  • Hallo zusammen,


    nun ist es Zeit sich hier auch mal anzumelden und eine Frage zu stellen.
    Mein Name ist Henning, ich komme von der Nordseeküste und lese hier schon eine Weile mit.
    Angefangen mit der Dualitis hat es, als mein Vater mir seinen quasi unbenutzten 741q überlassen hat, da er keine Platten mehr hört.
    Nach Umbau auf 1/2 Zoll System und Bestückung mit einem schönen System war bei mir der Grundstein gelegt. Mittlerweile haben sich zu dem 741q noch ein CS5000 (mein Traumspieler) und, eher durch Zufall, ein 620q gesellt.
    Der 5000er ist seit Freitag mit einem M97xe mit Jico SAS Nadel ausgestattet :love: . Natürlich sind auch viele viele Platten hinzu gekommen, aber ich denke diese "Probleme" sind allen hier gut bekannt :D


    Nun aber zu meinem Problem, was ich mit dem 620q habe. Ich habe ihn bei E**y für kleines Geld als defekt ersteigert. Nachdem ich etliche Haushaltsrollen und Isopropanol benötigte, um den Spieler wieder vom alten Nikotin zu befreien <X , habe ich die komplette Mechanik gereinigt und neu gefettet. Ein neuer Steuerpipel ist auch eingebaut und das Motorlager frisch geölt. Alles funktioniert wie es soll und ich bin soweit zufrieden. Der kleine spielt mit einem Ortofon OM20 auch sehr gut auf, weshalb er mittlerweile einen festen Platz in meinem Musikzimmer bekommen hat.
    Allerdings gibt der Motor ein Brumm Geräusch von sich, vor allem wenn der Motor belastet wird (Kohlefaserbürste).
    Das Geräusch kenne ich von meinem 741q nicht so und bin etwas irritiert, ob das so normal ist.
    Auch beim Anlaufen ist das Geräusch zu hören und wenn ich den Verstärker lauter stelle, ist es auch in den Lautsprechern bei ruhigen Passagen vernehmbar.
    Der Motor dreht absolut sauber von Hand, kein Spiel oder sonstige Merkwürdigkeiten feststellbar.
    Ich habe mir gedacht, okay das ist eben nicht das High End Modell seiner Zeit gewesen, aber ich wollte jetzt doch noch mal auf Nummer sicher gehen.
    Was meint Ihr dazu?

    Gruß
    Henning


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  • Hallo,


    ein Motor-Brummen ist mir bei keinen Dual Direkttriebler bisher begegnet. So ein Motor bekommt auch keinerlei Frequenzen von seiner Motorregelung die im Brummspektrum liegen. Bist Du Dir sicher, dass das Brummgeräusch aus dem Motor kommt. Bei Brummgeräuschen hätte ich eher den Trafo im Visier, oder schlechte Masseverbindungen.


    Das einzige Motorgeräusch welches ich vom Antrieb des Dual CS620 und Konsorten kenne, ist ein "Knistern", wenn die Erdung der Motorachse nicht mehr funktioniert.


    Gruß Alfred

  • Hallo Alfred,


    das Knister Problem hatte auch auch, da mir beim Ölen des Motorlagers wohl auch etwas Öl auf die Welle gekommen war, die dann die korrekte Erdung behindert hatte. Das konnte ich aber schnell abstellen durch erneutes Reinigen der Stelle. Das Brummen kommt meiner Meinung nach aus der Region Motor, vor allem bei Belastung durch Abbremsen mit dem Finger z.B. Allerdings könnte es durchaus vom Trafo kommen, da habe ich noch garnicht dran gedacht. Es klingt wie ein sich quälender E-Motor. Als wenn man einen Mixer zu stark belastet. Also an sich keine Brummen, wie man es von fehlender/schlechter Erdung kennt.
    Die Erdung hatte ich allerdings auch schon überprüft, das heisst alle Erdungspunkte blank gemacht und die Schrauben mit Fächerscheibe fest angezogen.

    Gruß
    Henning


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  • Ich tippe auch auf den Trafo. Ich habe mal bei einem 604 den Trafo tauschen müssen, weil der alte dauerhaft mechanisch brummte und auch durch Festziehen der Schrauben nicht ruhig zu bekommen war.


    Gruss
    Richard

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

  • Das Problem ist nur, wie teste ich das am Besten?
    Ohne Plattenteller dreht der Spieler leider nicht und macht auch keine Geräusche, weil anscheinend die Last fehlt.
    Dann müsste ich den Spieler zerlegen und irgendwie im auseinandergebauten Zustand laufen lassen.

    Gruß
    Henning


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  • Hi !


    Soweit ich mich entsinne, ist der Trafo beim 620Q eine einfachere Konstruktion, als z.B. bei 604 oder 621 und ist nicht verschraubt, sondern nur in eine Halterung eingelegt. Meiner Erinnerung nach macht mein 620Q auch ein leichtes Knurren, wenn man die Platte mit der Carbonbürste abfegt und ganz kurz beim Anlaufen des Motors. Im Normalbetrieb ist er aber ruhig, deshalb habe ich nie nach einer Ursache gesucht, die ich aber auch in einem etwas lässig gewickelten / befestigtem Trafo vermute. Solange das nicht im normalen Abspielbetrieb auftritt (und auf ein schwergängigen Motor hinweist) besteht wohl kein Grund zur Sorge.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ja genau dieses knurren meinte ich. Allerdings ist der Motor absolut freigängig und neu geschmiert. Wenn ich aber etwas lauter höre ist genau das Geräusch allerdings ganz leise in den Lautsprechern zu hören.
    Naja vielleicht doch eher eine Eigenart des 620ers und ich mache mir umsonst Gedanken?

    Gruß
    Henning


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  • Hi !

    Wenn ich aber etwas lauter höre ist genau das Geräusch allerdings ganz leise in den Lautsprechern zu hören.
    Naja vielleicht doch eher eine Eigenart des 620ers und ich mache mir umsonst Gedanken?

    Wenn Du es in den Lautsprechern hörst, muß es eine mechanische Einwirkung auf das Chassis geben.


    Das eigentliche Subchassis mit Motor, Tonarm und Teller ist gegen das Grundgehäuse durch vier teil-elastische Aufhängungen gedämpft. Trotzdem ist der 620Q nicht so wirklich resonanzarm. Wenn man mit dem Finger beim Abspielen einer Platte während einer längeren leisen Passage oder in den Leerrillen auf das Gehäuse tippt, hört man das trotzdem in den Boxen. Die Aufhängung ist - im Gegensatz zu den teureren Modellen oder denen mit Feder-Entkopplung - nicht so wirklich gut entkoppelt.
    Von daher könnte es durchaus sein, daß die Belastung des Antriebsmotors auf den Trafo zurückwirkt und der "etwas Lärm" in das Gehäuse abstrahlt, was über die Subchassis-Federung einen Weg nach oben in den Tonabnehmer findet.


    Es sollte eigentlich reichen, den Teller abzunehmen, um von oben an den mit zwei Grobgewindeschrauben fixierten Trafodeckel dranzukommen. Trafo und Deckel sind mit diesen beiden Schrauben im Gerät fixiert. Eventuell bringt es was, ein Stück Gummi zwischen Trafo und Gehäuse zu packen, es durchzubohren, wo die Schrauben durchgehen und die dann nicht ganz so fest anzudrehen. Die Zwischenlage wirkt dann als elastischer Dämpfer von den Traforesonanzen gegen das Gehäuse und das *sollte* den Effekt spür- und hörbar dämpfen.


    Ich habe den 620Q nicht regelmäßig im Betrieb, daher kann ich keine gesicherte Aussage über den Umfang der Störung machen. Ich weiß halt nur, daß er beim Abbürsten der Platte "leicht knurrt", aber sofort damit aufhört, wenn ich die Bürste runternehme und den Arm aufsetze.


    Da sollten wir vielleicht mal bei den Leuten herumfragen, die 620Q, 630Q, 2225Q und 2235Q betreiben, weil das vom Grundkonzept identische Geräte sind. Ob denen sowas ähnliches aufgefallen ist.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Vielen Dank erst einmal für die guten Tipps.
    Ich denke ich werde die Tage Mal wieder den Dreher auf machen, ich wollte eh noch die beiden Elkos auf der kleinen Steuerplatine wechseln.
    Ich schaue dann Mal ob man dem Geräusch irgendwie beikommen kann.
    Ansonsten versuche ich Mal den Trafo extern aus dem Gehäuse zu legen, wenn er dann komplett still ist, baue ich ein extra Gehäuse für den Trafo und lasse den draussen.
    Weiss jemand die Daten von dem Trafo? Ansonsten könnte ich den gegen einen höherwertigen tauschen, der Kleine ist mir trotzdem irgendwie ans Herz gewachsen :) .
    Ach und keine Sorge wegen dem Arbeiten an dem Trafo wegen der 230 Volt, ich bin vom Fach und weiss was ich tue. :thumbup:

    Gruß
    Henning


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  • Hallo zusammen!


    Ich hätte auch den Trafo in Verdacht, da ich auch mal ein leichtes Trafo-Brummen bei einem dieser Modelle hatte.


    Sollte es der Trafo sein, so könnte ich mir vorstellen, wie auch bei anderen DUAL-Modellen schon vorgekommen, daß lose Halteschrauben verantwortlich sind.


    Einfach nachziehen und mal probieren. Der Trafo selbst ist mit einer Art Gummi vom Abschirmungsblech im innern gedämmt:




    Man könnte ja mal prüfen ob das Material noch weich genug ist.


    Gutes Gelingen! :thumbup:

  • Hi Henning !

    Ich denke ich werde die Tage Mal wieder den Dreher auf machen, ich wollte eh noch die beiden Elkos auf der kleinen Steuerplatine wechseln.

    Wenn die Elkos kurz vor ihrem Lebensende stehen und "nicht mehr richtig kondensieren", kann es sein, daß beim Ansteigen der Last auf dem Motor der Trafo deutlich stärker belastet wird. Da die Spannungen auch - sage ich mal - unsymmetrisch aus den beiden Wicklungen erzeugt werden, kann das schon einen sehr starken Brumm nach sich ziehen.


    Wechsel' mal die beiden Elkos und hör' Dir die Soundeffekte nachher nochmal an. Könnte sein, daß die dann fast weg sind und kein weiterer Handlungsbedarf mehr besteht.


    Ach und keine Sorge wegen dem Arbeiten an dem Trafo wegen der 230 Volt, ich bin vom Fach und weiss was ich tue.

    Dann können wir uns die obligaten Warnungen wie "Stecker raus und im Sichtfeld irgendwo ablegen" ja sparen.


    Aber gerade die "Profis" machen immer die doofen Fehler, weil sie das Risiko ja kennen und mit Geräten unter Strom umgehen können sollten. Ich habe mir letztens von einem Marantz 2215 eine ticken lassen, als ich den im laufenden Betrieb und abgenommenem Gehäuse auf die Seite drehen wollte ... und mit dem Zeigefinger zielsicher die offen verlaufende Ösenklemme vom Netzkabel untendrunter erwischt habe.


    X/ Autsch.

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Info am Rande, da ich grade auch einen 620Q in Bearbeitung habe.


    Von diesem sind keinerlei Brummgeräusche zu vernehmen.
    Weder vom Trafo noch vom Motor. Es scheint wohl kein Grundproblem zu sein.
    Vielleicht altersabhängig oder der Motor mag auch kein Nikotin :evil: ?



    Horst

    Horst
    Notorisch neugierig.


    Fundus:
    CS 601/M20E, 620Q/TKS165E, 628/TKS52E,
    1226/M75, 1229/TKS52E,
    Grundig PS7550/MMD345


    Marantz PM 7000

  • Moin Henning vonne Nordseeküste....und Gruß von selbiger.


    Ihr seid ja schon sehr im Detail....daher mag meine Frage blöd erscheinen, aber ich muß sie einfach stellen, da ich bei meinem 601 ewig nach dem Brummen gesucht habe.....und dann war es der Adapter von Din auf Chinch....
    Habe selbst auch einen 620Q und da brummt nix, außer wenn ich ihn an den erwähnten Adapter stöpsel.


    Wie gesagt, wollte das nur loswerden. Und das interessante ist....nicht jeder meiner Duals brummt an dem Adapter, aber irgendwie alle 6xx'er. Behalten habe ich ihn nur, weil mein 1229 problemlos mit dem Dingen spielt....wie gesagt, nur erwähnen.


    Gruß
    Jörg

    Du must mit den Riemen rudern, die du hast!

  • ... Ich habe ihn bei E**y für kleines Geld als defekt ersteigert. Nachdem ich etliche Haushaltsrollen und Isopropanol benötigte, um den Spieler wieder vom alten Nikotin zu befreien, ...


    Bezieht sich auf diese Beschreibung vom Anfang ;)


    Horst

    (Nichtraucher!)

    Horst
    Notorisch neugierig.


    Fundus:
    CS 601/M20E, 620Q/TKS165E, 628/TKS52E,
    1226/M75, 1229/TKS52E,
    Grundig PS7550/MMD345


    Marantz PM 7000

  • An einem Adapter kann es nicht liegen, der Spieler hat ja von Haus aus Chinch Anschlüsse Die habe ich allerdings auch schon erneuert, weil die alten Stecker nicht mehr besonders gut aussahen. Aber, wie gesagt, es ist kein Netzbrummen sondern kommt vom Inneren den Spielers und wird anscheinend durch den Teller oder das Chassis in den Tonarm übertragen. Ich werde mich am Wochenende mal auf die Suche begeben.

    Gruß
    Henning


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  • Ach und übrigens,


    Ich rauche zwar, aber Pfeife und bis jetzt hat sich noch kein Spieler beschwert :D

    Gruß
    Henning


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  • So ich habe mich noch einmal ans Zerlegen des Spielers gemacht. Mein Trafo ist leider nicht nur lose eingelegt, sondern fest mit dem Chassis verschraubt. Dort befindet sich auch nichts, was im entferntesten die Übertragung auf das Chassis verhindern könnte (Gummi, Schaumstoff etc.) Daher könnte das Brummen also definitiv kommen. Ich werde mir morgen mal etwas Schaumstoff besorgen, aber viel Platz zum Unterfüttern habe ich nicht, da ich sonst wahrscheinlich zu nahe an das Metall vom Dreher selber komme. Naja ich versuche mal, wie viel da zu machen ist.
    Ansonsten habe ich auch noch mal die Hauptplatine vorne ausgebaut und werde dort morgen mal die Kondensatoren Tauschen.
    Gibt es auf der Platine sonst noch etwas was evtl. etwas unterdimensioniert ist und gleich mit getauscht werden kann?

    Gruß
    Henning


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  • Hi Henning !

    Gibt es auf der Platine sonst noch etwas was evtl. etwas unterdimensioniert ist und gleich mit getauscht werden kann?

    Die vier 1N4001-Dioden des Gleichrichters sind ohne Abstand auf die Platine gesetzt und toasten die über die Jahre knusprig-braun.
    Das ist jetzt nicht so wahnsinnig gefährlich, aber Bauteile, die nachweislich im Betrieb warm werden, sollten doch mit etwas "Luftraum" montiert werden. Ich weiß aus der Erinnerung aber nicht, ob nicht die Z-Diode (DP16 ZPY5V6) für den +5V Regeltransistor die Platine auch röstet.


    Da *könnte* man über Optimierungen, die der Verlängerung der Lebensdauer dienen, doch mal nachdenken.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • super, danke


    Ich habe jetzt mal pauschal alle Elkos getauscht. Ausserdem alle 1n4001 gegen 1n4004 getauscht und eine neue z- Diode Zpy5v6 eingesetzt. Alles schön mit Abstand zur Platine. Die vorher verbaute Z Diode war eine zy5v6, ich hoffe die Spezifikationen sind dieselben. Die neue kann 1300mW, ich denke das sollte reichen.

    Gruß
    Henning


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