Welchen dual wechsler für 50er und 60er jahre platten in mono

  • liebe dual freunde, ich habe viele platten aus der zeit, 50er und 60er, also N78, M45, und M33 platten,
    ich suche einen der letzen und ausgereiftesten dual 10 plattenwechsler für diese platten, also nur mit reinem mono system.


    Nach welchem modell soll ich suchen?


    Vielen dank
    Golan

    1003,1214, 1214 HIFI, 1219, 502, 701,Telefunken Musiktruhe, Klein und Hummel OX Abhörschrank, uher report,

  • Hallo Golan,


    ich verwende dafür in meiner Musiktruhe einen 1015. Kann ich nur empfehlen. Der ist da nicht original drin gewesen, aber die Telefunkenfräße die da eigentlich rein gehört ist eine Zumutung für jede Platte. Ein Nummer größer wäre dann der 1019, aber ich finde den 1015 irgendwie uriger obwohl er m.M. nach dem 1019 in nichts nachsteht.


    Wenn es noch einen Ticken älter sein soll, dann schau mal nach 1006 oder 1008. Aber das ist halt alles andere als Hifi (egal ob jetzt Mono oder Stereo).

    VG

    Kai








  • Hi Golan !

    Nach welchem modell soll ich suchen?

    Eigentlich nach keinem ganz alten, wenn Du das häufiger und intensiver nutzen willst.


    Das Problem mit den alten Chassis vor dem 1009 sind die Vermittlungsräder für die Geschwindigkeiten.
    Die Gummibeläge werden rissig oder labberig und dann hält der Dreher die Drehzahlen nicht. Für die Gummis gibt es m.W.n. kaum Ersatz, lediglich "Bastellösungen", die oft eher suboptimal sind.


    Ich würde mir für diesen Zweck z.B. einen 1010F (mit Drehzahl-Feinregelung) besorgen und das serienmäßige CDS630 - was ein sehr gut klingendes System ist - im Armkopf auf Mono verdrahten. Also L+ an R- und dann Außenleiter an L- und Innenleiter an R+ jeweils beider Arminnenkabel (Reihenschaltung der Elemente), wenn Du einen reinen Mono-Verstärker anschließen willst.
    Der 1010F ist dreitourig (33 / 45 / 78), was kein Nachteil ist, da die 16er Geschwindigkeit eigentlich nie genutzt wird. Dafür kann man über die Feinregelung die Drehzahl genau einstellen. Die 1010 "ohne -F", also 1010, 1010A und 1010S neigen dazu, im Alter an Geschwindigkeit zu verlieren und laufen dann permanent zu langsam - ohne Möglichkeit, das irgendwo zu kompensieren.


    Problematisch ist bei denen lediglich die AW2 Wechselachse (kleines Mittelloch), wo die Bremsgummis meistens fehlen. Dafür gibt es Reparaturtips, wie man sich die wieder fit machen kann. Danach ist ein 1010F ein wunderbarer Zehnerwechsler.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo, ganz so sehe ich das mit den alten Vermittlungsgetrieben nicht. Gut, die Serie 1002-1003 war hier etwas anfälliger, aber ein 1004 oder 1006/1007/1008 hat in der Regel noch brauchbare Vermittlungsräder und wenn nicht, so findet sich durchaus in zahlreichen Schlachtgeräten Ersatz. Die Nadeln sind auch noch gut verfügbar.


    Mir ist nicht bekannt. dass die alten Modelle 1010er Reihe generell zum Langsamlaufen neigen, sofern das Reibrad nicht verhärtet ist (dann rumpelts ohnehin ordentlich). Meistens liegt es an der richtigen Schmierung der Motoren.


    Ein 1010F oder ein späterer 1210 sind natürlich eine gute Empfehlung.


    Ein 1009 ist natürlich hier gut geeignet. In einem Grunditg KS 680 Musikschrank läuft bei mir ein 1009 mit einem CDS 420 mit Mononadel zur vollen Zufriedenheit.


    Apropos Nadel: Wichtig aus meiner Sicht ist auch, dass ich bei reinen Mikrorillen-Monoplatten die richtige Nadelverrundung von etwa 23 Mikrometer verwende. Dazu gibt es Spezialnadeln für die Systeme CDS 320-620 und (kann momentan leider in meiner Buchtabelle nicht nachsehen) auch für das CDS 630.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo ihr Lieben, erst mal vielen dank für die tips.
    ich habe vor jahren einen 1003 bekommen und nutze diesen in einer polydor truhe mit siemens radio. das ganze klingt mit den alten monoplatten dermaßen druckvoll und einfach klingt fantastisch. In die nadelkunde hab ich mich schon ein bisschen eigelesen, ist aber doch etwas komplex das thema.
    das im 1003 verwendte system ist ja ein kristallsystem in mono. Ich nehme an, die CDS systeme sind auch kristall? bis CDS630?
    Und wie ist das denn vom klang her wenn ich ein reines monosytem wie das CDS3 mit den späteren CDS Stereo kristallsystemen vergleiche?
    Gibt es da keine klanglichen abstriche?


    Auch habe ich gelesen, dass man monoplatten nicht mit stereoabnehmern spielen soll da die rillenaufzeichnung eine andere ist.

    Wenn es noch einen Ticken älter sein soll, dann schau mal nach 1006 oder 1008. Aber das ist halt alles andere als Hifi (egal ob jetzt Mono oder Stereo).

    der 1003 ist ja mechanisch und haptisch wirklich ein erlebniss, allerdings hab ich nun auch wirklich viele monoplatten bekommen die wie neu sind und trau mich nicht die auf dem 1003 mit seinen 7 gramm auflagegewicht diese zu spielen und denke nun das die späteren modelle weniger gewicht haben die die platten mehr geschont werden.
    Es soll also möglichst autentisch und schonend sein.
    Lg golan

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  • Hallo,
    habe leider bisher keine wendenadel für das CDS 630 mit 23 mikrometer und N78 gefunden, also N78 und stereo saphir ginbt es schon, aber die stereo haben 16 mikrometer und weniger.
    Wer weiß was darüber
    Lg golan

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  • Der 1003 sollte mit 9 Pond Auflage laufen, 7 sind zu wenig.
    Für das Shure M 75 und Konsorten gibt es eine Rundnadel mit 25 µ Verrundung, für das OM von Ortofon auch, und wenn ich es recht entsinne, bietet auch Nagaoka für seine Systeme so eine Nadel an sowie auch eine mit 50 µ, die wahrscheinlich für die 78er von DGG (variable grade) oder Telefunken (Füllschrift) gedacht ist.
    Man muss also nicht zwingend einen ganz alten Spieler verwenden, zumal die alten echten Mono-Systeme alle mit mindestens 8 Pond Auflagedruck spielen. Das macht den alten Platten zwar nichts, aber manche haben dabei doch ein ungutes Gefühl.
    Auf mono verdrahten kann man die Systeme eigentlich immer, ich habe das mit einem Shure M 91 gemacht. Wirklich mono ist das aber vom Aufbau her nicht, man schaltet halt die beiden Kanäle zusammen. Dafür reicht im Prinzip auch umzuschalten auf mono am Verstärker und gegebenenfalls die Balance voll auf einen Lautsprecher zu drehen.
    Ein echtes Mono-System hat nur einen Generator für Seitenschrift.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Hallo Golan


    Ich spiele meine Shellack's mit einem Shure ab. Von den aktuellen Herstellern haben alle 78er Nadeln im Angebot. Wenn man etwas länger sucht findet man da sogar welche mit unterschiedlichen Verrundungen. Ist also alles auch mit ganz neuen Drehern kein Problem. Und die alten Platten werden es dir danken wenn sie nicht mehr gequält werden auch wenn es normalerweise nichts macht

  • Hallo Golan,


    die Nadel ist zwar selten, aber es gab oder gibt sie : DN 52 Zweimal Saphifr, einmal 17 Mikrometer, einmal 23 Mikrometer.


    Gruß
    Norbert



    PS: Einen 1003 - 1005 würde ich auch i.d. R. nur mit "gut gebrauchten" Platten bestücken.

  • danke an alle für die Tips,


    nun bin ich im netz auch auf interesannte aussagen gestoßen, zB zum thema stereosystem auf mono schalten:


    "Ideal für alle historischen Vinyl-Monos ist jedoch ein echtes Mono-Abtastsystem, das nur die Seitenschrift ausliest. Ein vorhandenes Stereosystem auf Mono zu beschalten ist nur eine Hilfslösung. Denn das Stereosystem wandelt auch die vertikalen Nadelbewegungen in Spannung um, produziert also auf diese Weise einen Störgeräuschteppich. Deshalb ist es immer wieder verblüffend, wie satt und sauber selbst stark mitgenommene Monosingles über einen echten Monoabtaster klingen können. Wer auf alte Monos steht, dem sei dringend zum echten Monosystem geraten."
    von Jochen Soppa
    find ich logisch und so höre ich das auch, also kommt nur ein echtes mono system in frage.
    Zum Thema Kristalltonabnehmer seien nicht HIFI tauglich gibt es auch ne gute Information, war glaub ich bei Jochen sopa zu lesen
    Die Mono platten der 50er und 60er jahre hatten produktionsbedingt nur einen frequenzgang bis 10Khz !!! von daher wäre ein höherer Frequenzgang sogar eher schlecht. Frühere 78er platten sogar nur bis 4khz.
    Also wenn ich meine alten Mono Platten mit dem cds3 und 1003 in röhrenradiotruhe höre dann ist das klanglich autentisch und gerade stimmen Tenöre zB kommen unglaublich gut, oder auch mit Klein und Hummel 0x aus den 60ern ist das schon ein erlebniss.
    Umkehrschluss, auf Dual 701 mit V15 III is das greulich, kei wunder passt eben nicht, so brauch ich eben für die unterschiedlichen Platten typen, sprich Zeiten auch die athentische Abspielgeräte für die die jeweils gemacht wurden.


    mit dem !003 in der Tat hör ich auch nur gut gebrauchte platten, die guten sind mir zu schade.


    zu den wendenadeln:


    Zubehörliste Dual 871



    DN 5 -> M-Saphir 15µ + Normal-Saphir 60µ (NP = 8,50DM)
    DN52 -> M-Saphir 15µ + M-Saphir 23µ (NP = 8,50DM)
    DN54 -> M-Diamant 15µ + Normal-Saphir 60µ (NP = 29DM)
    DN55 -> M-Saphir 15µ + M-Saphir 15µ (NP = 8,50DM)
    DN56 -> M-Diamant 15µ + M-Saphir 15µ (NP = 29DM)



    M steht für Microrillen, also die Handelsüblichen LP´s und Singles in Stereo oder Mono // N steht für Normalrillen = 78er Schellackplatten


    Das System CDS630 ist ein Kristallsystem mit vorgeschlagener Auflagekraft von 3,5 bis 4,5p


    Das CDS630 ist aber auch ein Stereosytem, deswegen die Frage welches dualsytem war das letzte und beste MONO system?


    Fazit: wenn wirklich die alten echten mono systeme alle mit mindestens 8 pont laufen wirds schwierig. Ist jemand bekannt ob es heute einen Hersteller gibt der echte kristalltonabnehmer in Mono macht?
    Also schein nicht so einfach zu sein.
    LG Ulrich

    1003,1214, 1214 HIFI, 1219, 502, 701,Telefunken Musiktruhe, Klein und Hummel OX Abhörschrank, uher report,

  • hallo Ulrich, das CDS3 ist in der Tat das letzte mir bekannte Dual mono System. Danach kam schon das CDS320 stereo.
    Ein "echtes" mono System hat eine gerade Ausrichtung des Wandlers, so daß die Bewegung der Nadel in horizontaler Richtung direkt wirken kann, das ist der Unterschied zu den in Mono geschalteten Stereosytemen, wo die Wandler sich in 45 Grad Anordnung befinden. Da kommt dann nur das 0,707 fache der Bewegung von der Nadel effektiv an.
    Gruss Armin

  • Super, vielen dank, diese tabell hab ich gesucht, perfekt.
    lg

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  • @treibrad forever


    Kannst du mir einen link geben wo ich so ne tabell auch für nachfolgende dreher von dual bekomme, hab mir nun einen 1214 ausgesehen, günstig und gut erhalten, auf den tonkopf steht eben nur 650

    1003,1214, 1214 HIFI, 1219, 502, 701,Telefunken Musiktruhe, Klein und Hummel OX Abhörschrank, uher report,

  • Der 1214 kam serienmäßig mit dem CDS 650, das mit 4 Pond Auflagedruck spielt und an und für sich nicht schlecht war, aber heute oft Totalausfälle hat. Das nachfolgende CDS 660, das mit 4,5 Pond ein wenig mehr Auflagedruck benötigt, ist dagegen problemfrei. Die Nadeln für diese Systeme wie auch für das 670 und das 700 sind alle untereinander austauschbar. Eine mit 25 µ Spitzenverrundung ist mir aber nicht bekannt, die gab es nur für die Vorläufer.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • ...die Aussage, man benötigt unbedingt ein reines Mono-System zur bestmöglichen Abtastung kann ich so nicht stehen lassen:


    Folgende Zitate aus der Dual-Sonderveröffentlichung zur Stereophonie von 1958/59 seiem hier- zugegeben etwas theoretisch - wiedergegeben:


    (Vorbermerkung: Bei dem stereophonen Verfahren sind die beiden Rillenflanken jeweils im 45 grad Winkel zur Schallplatten-Ebene geschnitten):


    Bei einer Bewegung der Abtastnadel unter 45 Grad nach links wird nur der rechte Kristall und bei einer gleichen Bewegung nach rechts nur der linke Kristall deformiert, was zur Abgabe elektrischer Spannungen der Kristalle entsprechnend ihrer mechanischen Deformation führt. Bei genau vertikaler Auslenkung (eine Komponente der Stereo-Schrift) werden beide Kristall-Elemente aber in gleicher Weise, jedoch in entgegengesetzten Richtungen deformiert und geben demzufolge gleiche- aber verschieden gepolte elektrische Spannungen ab. Bei horizontaler Auslekung der Abtastnadel (Seitenschrift - Mono) werden jeweils beide Kristalle in gleicher Richtung deformiert und geben deshalb zwei gleichgeplte elektrische Spannungen ab. Daraus folgt, dass sich bei Parallel Schaltung der zwei Kristall-Elemente, die bei vertikaler Auslenkung der Abtastnadel erzeugten elektrischen Spannungen gegenseitig aufheben......


    Durch die Parallelschaltung eines Stereo-Kristallsystems für die Wiedergabe von Mono-Platten heben sich die bei vertikaler Erregung des TA-Systems entstehenden Spannungen wie beschrieben gegenseitig auf. Es wird also bei Abtastung monauraler Schallplatten die vertikale Störkokmponente völlig beseitigt, gleichgültig ob sie auf der Schallplatte als Rumpel enthalten ist oder durch Störgeräusche des Abspielgerätes verursacht wird.... Beim Abspielen monauraler Schallplatten wird somit eine Wiedergabegüte erricht, wie sit mit den bisherigen einkalaligen Tonabnehmersystemen oder mit Stereo-Systemen im Stereo- Betrieb nicht möglich ist. ....


    Soweit die Quelle.....



    Gruß
    Norbert

  • ....danke für den Link:


    Es ist die DN 62 (mit 15 Mikro und 23 Mikro). Kann auch fürs CDS 660 und CDS 670/ TKS 670 verwendet werden.


    Gruß
    Norbert

  • Daraus folgt, dass sich bei Parallel Schaltung der zwei Kristall-Elemente, die bei vertikaler Auslenkung der Abtastnadel erzeugten elektrischen Spannungen gegenseitig aufheben......

    Bedeutet das, dass mein auf mono verschaltetes Shure M 91 auf diese Weise tatsächlich ein besseres Monosystem ist? Habe ich das überhaupt richtig verdrahtet? Funktionieren tut es jedenfalls, es kommt bei Stereobetrieb des Verstärkers nur ein Kanal raus (der linke).


    Diethelm :)

  • Also unten die beiden? Ich habe diese Konstellation hier mal gelesen.
    Bei rot und weiß wäre das doch dasselbe wie, wenn ich am Verstärker auf mono schalte, oder habe ich da einen Denkfehler?


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

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