Dosenmotor öffnen quick and dirty

  • Gibt ja schon genug Anleitungen dazu, aber ich stand vor dem Problem,
    dass obere Lager auch ausbauen zu wollen.


    Aber jetzt so beschrieben, wie man es auch von Anfang an machen kann.



    Zuerst die beiden Schrauben mit Muttern entfernen, die die Ober und
    Unterseite zusammen halten.
    Danach muss der Schlauch raus gehebelt werden. Keine Angst, da steckt kein
    Kabel drin, auch wenn es von außen so aussieht.



    Weiter gehts mit einer Spaxschraube die locker in das Schraubenloch passt.
    Beim Reindrehen von Hand leicht verkanten in Richtung Umfang, also nicht
    nach Außen und nicht zur Mitte.



    Hier ist das leider auf dem Bild kaum zusehen, wie die Schraube auf die Pakete
    vom Motor drückt.



    Geöffnet ist das besser zu sehen, wo man ansetzen muß.


    Nun die Schraube mit dem Schraubendreher etwas hineindrehen, am Schraubenloch
    auf der anderen Seite der jeweiligen Haube genau so verfahren.* Das Spielchen so
    lange wiederholen, bis sich eine Haube vom Motor gelöst hat.
    Es kann passieren, dass sich die Hälfte etwas verkantet, wenn sie sich löst. Nicht
    in der gedachten Achse zwischen den beiden Löchern, sondern um 90° vesetzt.
    Mit kräftigem Händedruck an der Stelle ließ sich das bei mir vermeiden.


    * wer zeitgleich mit 2 oder sogar 4 Schrauben an allen vier Öffnungen ansetzt, ist
    allerdings deutlich im Vorteil :evil:


    LG, Micha

    Einmal editiert, zuletzt von mickdry ()

  • Hi Micha !


    Du bist aber auch eine brutale Sau ... :D


    Mal gucken. Einen 1219 habe ich ja noch auf dem "Schemel".
    Das ist meiner, mit dem kann ich machen, was ich will.
    Da werde ich das mal erproben.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • In erster Linie bin ich ´ne faule Sau.


    Das Schöne dabei ist, von außen sieht man dem Motor nichts an.
    Außer den aufgebohrten Nieten, wenn man an die Lager will und
    keine Nietzange und passende Nieten hat. Auf jeden Fall
    bekommen jetzt oberes und unteres Sinterlager ihr Fett, oder
    besser gesagt, ihr Öl weg.

  • Hi Micha !

    Außer den aufgebohrten Nieten, wenn man an die Lager will und
    keine Nietzange und passende Nieten hat.

    Dafür habe ich mir extra M2.5 / 4mm Schlitz-Senkkopfschrauben und passende M2.5 Muttern gekauft.


    So eine Nietenzange müßte ein spezielles Werkzeug sein, weil mit einer *Zange* kommst Du niemals über den Rand der Schirmglocke soweit nach unten, um eine Nietung hinzukriegen. Die Dinger wurden eher unter einer Art Niet-Stanze gefertigt.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi !


    Bei beiden Geräten schätze ich mal, daß an irgendeiner Stelle der Deckelrand zu hoch sein wird.


    Die Handnietzange ist für "Popnieten", nicht für Hohlnieten und da könntest Du nur von außen nieten und dann steht der eigentliche Niet *innen* hoch, wo eigentlich die abgeflachte Seite sitzen sollte. Deshalb sind ja diese genieteten "Kränze" an der Stelle verbaut.


    Bei den Schrauben kommt ja auch der Kopf nach innen und das Gewinde nach außen, damit es nicht mit dem Rotor kollidiert.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Man könnte auch Schraube und Mutter andersrum einbauen,
    sollte dann aber den überstehenden Gewindeteil kürzen.


    Bei den Popnieten sieht es ungefähr so aus:



    Der übriggebliebene "Stöpsel" muss raus. Ist auch kein Problem,
    weil sich alles vor dem Zusammenbau des Motors nieten lässt.
    Will heißen, die beiden Halbschalen werden erst nach dem
    Zusammenbau der Lager und dem Anbringen der Brücke mit den
    beiden langen Schrauben verschraubt

  • Hallo,


    Vorteil von Nieten gegenüber Schrauben an dem Motor?


    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Ok, ist ein Argument.
    Aber was, wenn du oder dein Nachfolger in 20 Jahren mal wieder nach dem Lagerspiegel sehen und das unter Lager frisch ölen möchte? Dann ärgert er sich, dass er erstmal so dämliche Niete aufbohren muss. :P


    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Nach mir die Sintflut 8)


    Nach der Zeit reicht es auch nicht, den Lagerspiegel zu drehen, der
    ist ja dann schon an beiden Seiten eingelaufen.


    Die Popnieten sollten sich außerdem wesentlich leichter aufbohren
    lassen, wie die ursprünglich verwendeten.


    Nur das untere Lager zu machen, ist Pfusch. Wenn man schon mal
    dabei ist, ist der Aufwand für Beide nur unwesentlich höher.


    LG, Micha

  • Moin :)


    In 30 Jahren guckt einer in das Dual-Board, sucht nach der Lösung, findet diesen Thread und freut sich en Loch in die Niete, welchen Spieler er da vor sich hat ;)


    Gruß Arne

    Gekommen, um zu bleiben ;)


    DUAL: 1010A - 1015A - 1015F - 1214 - 1214 Hifi - 1239A - 481 - HS36 - HS38 (auf dem Postweg ;) )- KA50 - P60 - P90
    Elac: Miracord 50H
    PE: 2001 - 2010 VHS - 2014
    Technics: SL-Bd22 - SL-B210 - SL-Q303
    Telefunken: Partyset 208 Stereo - W 258 Hifi

  • Hi !


    Nochmal ein Wort zum Lagerspiegel: eine leichte Einlaufdelle ist normal und auch gewünscht. Sie sollte nur nicht größer sein, als der halbe Wellen-durchmesser. Dann herrscht eine Balance zwischen dem Druck des Rotors und dem Ölpolster darunter. Es muss nur auch Öl da sein. Die Kalottenlager sind an der Stelle viel wichtiger, weil deren Reibung Leistung kostet.

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo,
    für die Hohlnieten nimmt man einen Nietenzieher mit Kopfmacher. Das hier ist nur ein Beispiel, muss halt die richtige größe für die Nieten haben.



    Nietenzieher mit Kopfmacher

    Gruß
    Gerhard



    1229 in Grundigzarge PS 71
    Sony TA870ES
    Sony CDP-X777ES
    Sony ST-S770ES
    KEF R300 SW-HG auf Atacama HMS 1.1

  • Danke Michael ( mickdry )!


    Durch diesen Beitrag konnte ich eben, mit zwei Spaxschrauben, die obere Abdeckung problemlos entfernen. :thumbup:

  • UPDATE:


    Mittlerweile löse ich nur noch die obere und untere Schale. Dann
    die Sinterlager über ein paar Stunden hinweg mit dünnem Öl
    beträufeln, bis sie sich und die Filzringe mit dem Öl vollgesaugt
    haben. Die "Druckbetankung" ist meiner bescheidenen Meinung
    nach nicht unbedingt erforderlich. Mehr als 1/10 oder 2/10 Gramm
    nehmen die Lager dabei nicht auf. In der Hauptsache wird die
    Schmierung durch die sie umgebenden Filzringe geleistet.
    Unnötig ist auch das Drehen des unteren Lagerspiegels, sofern die
    Einlaufspuren noch nicht den Durchmesser der Achse erreicht
    haben. Lieber nach fünf Jahren die Wartung noch mal vornehmen
    und den Lagerspiegel dabei kontrollieren!
    Bei meiner Vorgehensweise kann man sogar bei etwas Geschick
    den Pulley auf der Achse belassen.


    Anders sieht das aus, wenn der Motor Geräusche macht. Dann
    empfiehlt sich das Ausbohren der Lagersitze und Tauschen
    der Dämpfergummis. Ebenfalls kann man durch Vertauschen des
    oberen und unteren Sinterlagers noch etwas für die Laufruhe tun.



    LG, Micha

  • WICHTIGE ERGÄNZUNG



    Leider kam nach meiner Methode zu einem Schaden:


    1229 Motor letzte Ölung ?


    Also bitte äußerste Vorsicht walten lassen, oder eine der anderen Methoden
    zur Öffnung der Dosenmotoren verwenden.



    Gutes Gelingen, Micha

  • Hier, meiner Meinung nach die Beste Methode mit einer Seegerringzange.

    Grüße Andre'

    Einmal editiert, zuletzt von Hasen 70 ()

  • Aber bitte Vorsicht! Es kann durchaus sein, dass eine Lagerschale schlagarig nachgibt, sich verkantet und dabei die Rotorwelle knackt. BTDT X/;( ...


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

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