Dual 626 Strobo

  • Moin ins Forum,


    habe mir selber einen sehr schönen Dual 626CS zum Geburstag geleistet. Leider habe ich beim Testen nicht gesehen, das das Strobo ohne Funktion ist.
    So jetzt habe ich schon mal mit einem Multimeter geteste und bekomme, so ca. 22-23 Volt. So wie es aussieht, ist die Platine an den Lötstellen verkohlt.
    Jetzt meine frage: Was für LED's kann ich hier als Ersatz verwenden.


    Grüße

  • Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Hi !


    Der 626 hat eine Extra-Schaltung für das Strobo, was mit kurzen Impulsen arbeitet.
    Da reichen zwei mittelhelle Standard-LEDs 5mm. Nix "ultra-hell" oder "super-hell", sonst kannst Du das Ding nachts als Diskokugel betreiben und Deine Bude ausleuchten.


    Die originalen LEDs waren LD57CA - das sind grüne 5mm LED von Siemens, nach heutigem Verständnis ist das eher eine weniger hell leuchtende LED. Ich meine, die Lichtleistung lag bei 15 - 20 mcd.


    Da würde die hier passen:
    https://www.reichelt.de/LEDs-5…GROUPID=3019&ARTICLE=6823


    Zwei Stück (richtig herum) in Reihe geschaltet - dann sollte es das gewesen sein.


    ^^


    PS: ich erinnere mich richtig.
    Im 1982er Litronix (a Siemens Division) Optoelectronic Catalogue auf Seite 102 ist die CQV55 (LD57C/CA) aufgelistet.
    LED, klares Gehäuse, Lichtfarbe grün, Strahlmaximum bei +/-12° (Engwinkelig), maximaler DC-Strom 60mA / 20mA Dauer, Leuchtdichte 12 mcd.

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

    Einmal editiert, zuletzt von wacholder ()

  • ist die Platine an den Lötstellen verkohlt

    Das ist Flussmittel, welches sich an den Lötstellen angelagert hat. Ist normal.


    Gruss
    Richard

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

  • ...


    Auf dem "Controllerboard" sitzt der Elko C9105 mit 1µF und -vermutlich- 30V oder höher.


    Der liegt parallel zu den LEDs und soll dem Signal von den Treibertransistoren ein wenig die Spitzen kappen.
    Da liegt aber dauernd eine sehr kurze Rechteckspannung drüber und das Ding legt sich irgendwann mal die Karten.
    Den Elko würde ich mal vorsorglich auslöten und nochmal gucken, ob das Strobo jetzt doch läuft - dann hat C9105 nämlich einen internen Kurzschluß.


    C9105 sitzt rechts oben vor den Boardkontakten k und l, wo die Kabel zu den LEDs abgehen.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Moin,


    hatte das Problem ja auch an meinem 626.
    Letztendlich waren es die beiden Transistoren, die nicht mehr wollten. Welcher davon genau, war mir dann egal, hab´ beide rausgeschmissen und durch Ersatztypen ersetzt, weil es die alten Dinger nicht mehr gab (der freundliche Herr im Elektronik-Shop hatte da die Ruhe weg, als er den Ersatztyp für den Ersatztyp für den Ersatztyp raussuchen musste :D ).
    Und weil ich gerade am Löten war, kam auch der Kondensator und die Zenerdiode noch neu rein ;) . Alles zusammen für ca. 3,50€.


    Die LEDs werden es eher NICHT sein, die kaputt sind!!!!


    Die Original-LEDs waren orange und ergeben ein rotes Licht am Plattentellerrand. Habe aber aus Spieltrieb grüne LEDs rein gemacht.

    Hier der ULM-Tonarm mit meinem 1/2"-Selbstbauadapter und einem OM20.

    irgendwas ist immer und man lernt nie aus ...


    Gruß
    Winfried


  • Moin. Ich hatte mal grün und rot verbaut. Allerdings sind sie deutlich heller, glaube es waren 600 mcd mit 30 Grad Abstrahlwinkel. Genau weiß ich es leider nicht mehr.


    Beste Grüße Carsten

  • Ich schlage eine RGB-Led vor.
    An passender Stelle drei potis und Du kannst die Lichtfarbe Deiner Stimmung anpassen. :whistling:

  • Ich schlage eine RGB-Led vor.
    An passender Stelle drei potis und Du kannst die Lichtfarbe Deiner Stimmung anpassen.

    Ich habs geahnt, dass das Thema diesen Verlauf nimmt. Ich würde ja gerne Farbwechsel-LEDs vorschlagen, aber das funktioniert leider nicht.


    Gruss
    Richard

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

  • Ich würde ja gerne Farbwechsel-LEDs vorschlagen, aber das funktioniert leider nicht.

    Wieso, mit Rhaspery geht alles mußt nur mal die Jungs hier fragen die das teil Programieren. Dann geht bestimmt was in der Richtung Ambylight von Philips

  • Hallo,


    die LEDs sollten aber (wie beispielhaft mein Link) einen Vorwiderstand haben, sonst leuchtet es nur einmal kurz und stinkt danach heftiger...


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • die LEDs sollten aber (wie beispielhaft mein Link) einen Vorwiderstand haben, sonst leuchtet es nur einmal kurz und stinkt danach heftiger...

    Die LEDs werden von einer Konstantstromquelle angesteuert und brauchen daher keinen Widerstand. Strom ist 20mA, bin mir aber gerade nicht sicher.


    Gruss
    Richard

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

  • Hi Peter !

    die LEDs sollten aber (wie beispielhaft mein Link) einen Vorwiderstand haben, sonst leuchtet es nur einmal kurz und stinkt danach heftiger...

    Halloooho ... aufwachen !


    Da sitzt eine komplette Elektronik mit zwei Transis davor, die aus der Wechselspannung des Trafos ein kurzes Signal ableiten, mit dem die LEDs einmal pro positiver Halbwelle für ca. 5% der Sinusdauer angeknipst werden. Dann gibt es dazu einen 100 Ohm Vorwiderstand R9104 der als Strombegrenzer fungiert und die LEDs sind in Reihe geschaltet.


    Da ist ein für Einzel-LED und DC-Betrieb mit 100% Einschaltdauer konzipierter Vorwiderstand völlig fehl am Platze.
    Das da ist Impulsbetrieb.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Darf ich darauf hinweisen, dass es sowieso höchstwahrscheinlich NICHT an den LEDs liegen wird!
    Wann gehen denn LEDs schon mal kaputt? Ist mir noch nicht untergekommen.

    irgendwas ist immer und man lernt nie aus ...


    Gruß
    Winfried

  • Hi !

    Wann gehen denn LEDs schon mal kaputt? Ist mir noch nicht untergekommen.

    Bei dieser Art Schaltung kommt das öfters vor. Leider.
    Das liegt in der Natur der Sache und ist -allerdings- eher Auswirkung als Ursache.


    Ich hole mal etwas weiter aus. (Achtung: das wird jetzt eine kleine Lehrstunde !)



    Da haben wir die Stroboschaltung in ihrer ganzen, schlichten Schönheit.


    Über den Gleichrichter wird eine Gleichspannung von ca. 22V erzeugt. Die liegt an dem positiven Anschluß "k" der beiden in Reihe geschalteten LEDs an.


    Der negative Pol der LED-Reihenschaltung "l" geht an den Strombegrenzungs-Widerstand R9104 und der beträgt hier nur 100 Ohm.


    Bei einem Gleichspannungsbetrieb an 22V mit nur einem 100 Ohm Vorwiderstand und bei ca. 2.5V "Forward Voltage", die an jeder LED abfallen, bleiben noch 17V, die am Vorwiderstand anliegen. 17V / 100 Ohm wären 170mA, die durch die LEDs fließen. Das würde sie garantiert grillen und das ist auch der Fall, wenn die Schaltung einen Fehler erleidet, denn der DC-Strom sollte 20mA nicht überschreiten. Dazu später mehr.


    Gucken wir uns das andere Ende der Schaltung an:
    Über R9102 wird von der rohen Trafo-Wechselspannung eine positive Halbwelle abgenommen.
    Die Z-Diode D9105 sorgt dafür, daß die Spannung 7.5V nicht übersteigt.
    Das RC-Glied aus C9104 und R9105 sorgt für a) eine Vorspannung an der Basis von T9101, wodurch der leitet und b) dafür, daß beim Flußwechsel an der Diode D9105 ein kurzer Impuls den Transistor T9101 schließt.
    Wenn T9101 nicht leitet, wird die Basis von T9102 über den Widerstand R9103 kurz positiv und T9102 leitet.


    Dadurch fließt für ca. eine halbe Millisekunde Strom durch R9104 und die LEDs.
    Das ist wirklich nur ein kurzer Impuls und seine Länge wird hauptsächlich durch die Größe von C9104 bestimmt. Im gepulsten Betrieb vertragen LEDs etwa das 5- bis 10-fache ihres DC-Maximalstroms, da muß man ins Datenblatt gucken.
    Die Einschaltdauer beträgt dabei < 10% - bei Gleichstrombetrieb = 100%.


    Für die Kingbright LED L-53PGC (5mm grün mit klarem Gehäuse) beträgt der DC-Maximalstrom 25mA, maximaler Impuls-Spitzenstrom ist 150mA bei 1:10 Impulsbreite / 10% Einschaltdauer und 0.1ms Impulslänge.


    http://cdn-reichelt.de/documen…STGN_LED5MMSTRT%23KIN.pdf


    Zur Abdämpfung der Impulsspitzen ist noch der Elko C9105 von 1µF über die LEDs geschaltet.


    Was kann an der Schaltung kaputtgehen ?


    1. Der Elko C9105. Wenn er "nur" tot ist, hat das kaum Auswirkungen, aber ein interner Kurzschluß schluckt das Taktsignal, mit dem die LEDs betrieben werden.
    2. Der Kondi C9104. Das ist im Normalfall ein Folienkondi und "die gehen eigentlich nie kaputt". Ein interner Kurzschluß würde hier das Signal zu den Transistoren auf fast die halbe Periodenzeit einer 50Hz-Sinuswelle, also auf kurz vor 10ms verlängern. Tödlich für die LEDs.
    3. Transistor T9101 stirbt und leitet nicht mehr. Damit schaltet T9102 dauerhaft durch und grillt die LEDs.
    4. Transistor T9102 stirbt. In der Regel leitet der dann auch nicht mehr und die LEDs werden nicht mehr eingeschaltet. Daß er durchmetallisiert und die LEDs röstet, dürfte eher selten vorkommen, kann man aber nicht ausschließen.
    5. Die Z-Diode D9105 stirbt. Dann schlägt die aus dem Trafo abgenommene Sinus-Halbwelle voll auf den Kondensator C9104 und die Basis von T9101 und das Timing stimmt nicht mehr. Sollte die Diode durchmetallisieren, fällt die Ansteuerung weg und T9101 bleibt auf und hält T9102 geschlossen und die LEDs bleiben dunkel.


    Und schließlich 6.: eine oder beide LEDs sterben. Eine tote reicht schon, dann ist bei einer Reihenschaltung immer Dunkeltuten.


    Der Thread-Ersteller schrieb im einleitenden Posting, daß er 22 - 23V an den LED-Anschlüssen messen kann.
    Das deutet darauf hin, daß T9102 dauerhaft leitend ist. Also entweder tot oder T9101 leitet nicht mehr und hält die Basis von T9102 immer offen.


    Da wäre jetzt ein Oszilloskop nützlich.
    Damit könnte man den Spannungsverlauf an D9105 angucken. Dort muß eine 10ms-Halbwelle mit bei 7.5V gekappter Spitze zu sehen sein, dann 10ms nahe Null Volt.
    An der Basis von T9101 muß ein kurzer negativer Impuls zu sehen sein, der die Basis des Transistors schließt.
    An der Basis von T9102 muß ein kurzer positiver Impuls zu sehen sein, der die Basis des Transistors öffnet.
    Am Kollektor von T9102 muß ein kurzer Impuls gegen Null Volt zu sehen sein, wenn der Transistor durchschaltet und die LEDs aufleuchten (sollten).


    Wenn das alles gegeben ist, würde *Ich* den C9105 rauslöten und gucken, ob die LEDs dann leuchten.
    Leuchten sie dann immer noch nicht, würde ich die beiden LEDs ersetzen. Eine oder beide müssen dann defekt sein.


    So. Das war's erstmal von hier.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Danke für den Auffrischungslehrgang, Peter.


    Ich bin Industrieelektroniker und kann so eine kleine Schaltung gerade noch deuten, wenn ich auch schon seit längerer Zeit fast nur noch hinterm Schreibtisch sitze, statt "selbst zu arbeiten" 8) .


    Natürlich ist es auch möglich, dass die LEDs durch sind. Die gemessenen 22-23V hatte ich bereits wieder verdrängt. Dennoch, mit einem normalen Multimeter eine genaue Aussage der gepulsten Spannung treffen zu wollen, könnte in die Irre führen.


    Aus Erfahrung mit meinem eigenen 626 schrieb ich deshalb, dass die Ursache wahrscheinlich nicht die LEDs sind. Bei mir war es weder der Elko, noch der Widerstand, genauso wenig wie der Folienkondensator (die Kondensatoren hatte ich zuhause und konnte sie direkt austauschen, den Widerstand habe ich gemessen, war ok) oder die beiden uralt-LEDs.
    Da ich dann aber keine Lust auf weitere Experimente hatte (und kein Oszi besitze), habe ich die Z-Diode und die beiden Transen "in einem Rutsch" erneuert. Ich fange doch wegen 3,-€ nicht an und organisiere mir noch teures, schweres Meßequipment.


    Da ich auch nicht weiß, wie "Supporter97" in der Richtung ausgestattet ist (ob Meßequipment vorhanden oder nur Multimeter), würde ICH die "rundum"-Methode wählen und einfach die paar Bauteile alle gleichzeitig wechseln. Dann hat man Ruhe.

    irgendwas ist immer und man lernt nie aus ...


    Gruß
    Winfried

  • Hi !


    Der Zweck heiligt ja bekanntlich die Mittel und wichtig ist, dass die Schaltung am Ende des Tages wieder läuft. Aber wir haben auch mal gelernt, dass man nichts raus wirft, was nicht kaputt ist...


    Im Zweifelsfall würde ich auch alles ersetzen, wenn ich keine Zeit oder Lust oder Möglichkeiten hätte.

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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