dual 502 - nach umstellen von 33 auf 45 dreht garnix mehr

  • moinsn


    hatte heute eine platte mit 45 rpm vor zu hören. knöpfchen gedreht, plattenspieler nahm fahrt auf dann kurz klack und jetzt dreht garnix mehr. ;( wenn ich den tonabnehmer bewege klackt es zum start - aber der teller dreht nicht. hats den motor zerrissen? oder was ist sonst kaputt gegangen? ich bin ein wenig am boden zerstört grade. auf 33 war alles so wie es sollte....


    traurige grüße

  • Hallo,
    mach mal die Gummimatte runter und schau Dir mal den Riemen an und ob sich die Motorwelle dreht.

    Gruß
    Gerhard



    1229 in Grundigzarge PS 71
    Sony TA870ES
    Sony CDP-X777ES
    Sony ST-S770ES
    KEF R300 SW-HG auf Atacama HMS 1.1

  • Bei den fimschigen Dual-Riementrieblern muss der Riemen wirklich passen und der ganze Klapperatismus optimal justiert sein, sonst funktioniert es nicht störungsfrei bzw. gar nicht. Die ollen Thorens waren da viel entspannter.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Hi Diethelm !

    Die ollen Thorens waren da viel entspannter.

    Du traust Dich ja was ... :D


    Wenn der Riemen beim 502 runtersegelt könnte der einen Tacken zu lang sein.
    Der ist ja pitchlos und auf 45 liegt der Riemen so schon an der alleruntersten Kante des Antriebskranzes.
    Durch den Ruck beim Umsetzen - und wenn das Tellerlager ein wenig klebrig läuft - wird das eine Ende des Riemens entlastet, längt sich und dann flutscht der runter.


    Da dann auch mal den Teller runter und die Tellerlagerung "ausgeputzt" und mit frischem Öl versorgt, ebenso den nach unten ragenden Teil der Tellerachse reinigen.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ein Riemen muss natürlich passen, d.h. den Spezifikationen des Herstellers entsprechen, das ist auch bei Thorens so. Die sind nur ansonsten viel unkomplizierter, weil einfacher konstruiert, als die Duals. Und, ganz wichtig, der Motor ist beim Thorens vom Chassis entkoppelt, was ein immenser Vorteil dieser Spieler (bezogen auf den Riemenantrieb) ist und am Ende ja auch von Dual nachgeahmt worden ist.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Du traust Dich ja was ...

    Seh ich auch so. Wenn hat Thorens abgekupfert. Die wahren nur so klever und haben es als ihre Erfindung vermarktet und keiner hat es gemerkt. Um aber mal auf die Riemen zu kommen. Wieso gibt es denn für Thorens lustige Anleitungen wie man das ständige runterfallen der Riemen nach längerem nichtgebrauch vermeidet? Da kauf ich mir doch lieber das original von Philips hab den besseren Dreher und meine Ruhe

  • Original Riemen sind oft besser abgestimmt als Nachbauriemen, hast du original verbaut!? Wenn der Motor mit 45 U/min anläuft dann kommt ein
    erhebliches Drehmoment auf. Der Gummi sollte über aussreichend Dehnung verfügen um die Kraft abzufangen damit er nicht vom Pulley abgeworfen wird.


    Hatte mal ein riesen Problem mit einem Thorens TD-2001 trotz neuen Riemen. Auch eine penible Einstellung der Motorachse brachte nicht den
    gewünschten Erfolg.... Hatte dann nochmals einen neuen Riemen bestellt und das Problem war behoben.


    Grüße Werner


    EDIT: Es gibt oft alte Lagerware die, sagen wir es vorsichtig, nicht mehr den Spezifikationen entspricht.

  • Das Original war von Harman Kardon, die hatten das erste Subchassis überhaupt in einem Plattenspieler, und der Chef der amerikanischen Firma war mit dem Chef von Thorens bekannt. So kam das Subchassis zu Thorens. Und Linn hat es dann auch nachgemacht, ebenso wie Philips.
    Den Kombinationsantrieb mit Riemen und Reibrad hat PE schon Anfang der 50er Jahre präsentiert, das hat Thorens dann auch übernommen. Das Patent lag (oder liegt noch) bei der Firma Thebes aus Frankfurt/Main.


    Nichtsdestotrotz ist der Riemenantrieb von Dual unnötig kompliziert, nur weil sie unbedingt die Pitchfunktion haben wollten, die man eigentlich nur braucht, wenn man zu einer Platte mit einem Klavier oder Blasinstrument mitspielen will, alles andere lässt sich ja leicht stimmen.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • ich hab den riemen mit der neuen nadel bei ebay gekauft. war der shop von cleorec. im hifi forum hammse mir den empfohlen und ich habe nichts negatives über ihn gefunden im netz....

  • Ich hab den 502er jetzt nicht genau am Schirm weil ich immer nur Direkttriebler hatte. Kann man bei deinem Dual die Motorachse verstellen?
    Meist sind es drei Schrauben an denen man die Position bzw. den Winkel der Achse verändern kann.


    Grüße Werner


    Beim Thorens gibt es einen Subteller, beim Dual scheint das anders zu sein sonst könnte man den Teller verkehrt aufsetzen und schauen in
    welche Richtung der Riemen bei der Beschleunigung wandert.

  • Hi !

    ich hab den riemen mit der neuen nadel bei ebay gekauft. war der shop von cleorec. im hifi forum hammse mir den empfohlen und ich habe nichts negatives über ihn gefunden im netz....

    Cleorec ist normalerweise für Plattenspielerfans eine gute Anlaufadresse.


    Aber die ordnungsgemäße Funktion ist nicht allein vom Riemen abhängig. Da gibt es zwei Sachen, die genauso Ärger machen könnten.


    1. Die Höhe der Antriebsrolle über dem Chassis. Die beträgt, von der Oberkante auf das Chassisblech gemessen 14.6mm.
    Diese Höhe ist deshalb wichtig, weil der Riemen dann in der Mitte des Umwerfers läuft, mit dem die Drehzahlen eingestellt werden und damit auch -bei 45 upm- ziemlich genau am unteren Rand des Antriebskranzes im Teller.
    Durch Alterung der Gummilagerung des Motors im Chassis können da schon mal ein paar Millimeter fehlen. Die Antriebsrolle hat im unteren Teil dicht über dem Motor zwei seitliche, sich gegenüberliegende und leider sehr schlecht zugängliche Madenschrauben, die man mit einem exakt passenden Schlitzschraubendreher lösen kann. Dann ist die Antriebsrolle auf der Motorachse in der Höhe justierbar.


    2. Der Zustand des Tellerlagers. Wenn das mit altem Öl verklebt ist, dreht der Teller schwerer, als er sollte. Das kannst Du mit abgenommenem Riemen selber austesten. Einmal kurz Schwung gegeben sollte er locker ein paar Umdrehungen schaffen.
    Ansonsten: Sperrschiene lösen und zurückziehen (Schlitzschraube bei 9:00 Uhr durch die Öffnungen im Teller sichtbar, links davon der Sperrschieber, den man zum lösen nach außen zieht). Dann den Teller rausnehmen. Achse mit Alkohol abwaschen, die Bohrung des Tellerlagers mit einem Wattestäbchen, was man in frisches Feinmechanik-Öl getunkt hat, auswaschen. Dort bitte nicht mit Alkohol arbeiten. Das ist eine Bronzebuchse und die "Öltaschen" im Material würden auch den Alkohol aufnehmen, das Öl würde sich im Betrieb rauswaschen und nach kurzer Zeit läuft die Achse trocken. Dann ein paar Tropfen Öl in das Lager geben, am Besten so, daß sie an den Rändern herunterlaufen. Teller aufsetzen, sicherstellen, daß er auch bis ganz unten eingesetzt ist (das Öl wirkt entlang der Achse in der Bohrung wie ein Stoßdämpfer und das untere Ende der Achse "schwebt" eine Weile auf dem Luftpolster, bis sich das Öl an der Wandung hochgedrückt hat). Dann den Sperrschieber wieder andrücken und die Schlitzschraube festdrehen. Drehtest. Sollte erheblich leichter gehen.


    Das Problem ist: der Teller dreht im Uhrzeigersinn. Die vordere Seite durch den Umwerfer ist die Zugseite des Riemens. Dort wird er durch die Zugbelastung gedehnt. Stärker und unnötig, wenn das Tellerlager klebt.
    Um die Antriebsrolle herum auf der hinteren Seite liegt die Druckseite des Riemens gegenüber dem Teller. Wenn er auf der Zugseite zu stark gedehnt wird, hängt der Riemen dort durch *und wandert auf dem Antriebskranz nach unten* - und wenn die Antriebsrolle zu tief sitzt, der Riemen zu lang oder zu gedehnt ist, fällt er vom Antriebskranz runter.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Der 601 und der 1249 haben auch einen Subteller. Die gesamte Drehmasse beträgt bei denen knapp 3 kg, das kommt den Thorens sehr nahe und entsprechend gut sind die Gleichlaufdaten, da diese Spieler ja alle nicht irgendwie elektronisch gesteuert sind, sondern nur durch die Netzfrequenz, und dafür braucht es eben einen schweren Teller.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Das Original war von Harman Kardon, die hatten das erste Subchassis überhaupt in einem Plattenspieler, und der Chef der amerikanischen Firma war mit dem Chef von Thorens bekannt. So kam das Subchassis zu Thorens.

    Sorry OT, aber ich muß klugscheissen: Die ersten Hifi-Plattenspieler mit Subchassis waren die Stromberg-Carlsons PR-500 und PR-499, 1959 von Mitch Cotter entwickelt. Klick: Vinyl Engine
    Erst 1961 stellte Edgar Villchur den Acoustic Research XA vor, der oft genannt wird, wenn es um den ersten Subchassis-Dreher geht. Dennoch unterscheidet der XA sich immer noch ganz erheblich von beispielsweise dem TD-150.



    Grüße, Brent

  • Ah ja, es war nicht Harman kardon, den ich meinte, sondern Acoustic Research. Stromberg-Carlson kannte ich noch nicht. Waren das Skandinavier?
    Wo liegen denn die Unterschiede zum Thorens?


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Waren das Skandinavier?

    Nö, ursprünglich ein Telefon- und Telefonanlagenhersteller aus den USA, später eine Telefongesellschaft. Im Laufe der Firmengeschichte haben die dann irgendwann 'mal alles mögliche gebaut, was mit Kommunikation und Rundfunk zu tun hat. In den 50ern und 60ern eben auch Hifi und PA.


    Der AR-XA besitzt ein zierliches Aludruckguß-Subchassis und wiegt gerade 'mal halb so viel wie ein TD-150. Tonarm- und Tellerlager sind beide Bestandteil des Subchassis, einfache Gleitlager. Die Federn sind beim Thorens spiegelbildlich angeordnet, der XA hat zwei Federn auf der Tellerlagerseite, der Thorens dort nur eine.
    Es gibt allerdings auch eine früher Version mit Stahlblech-Subchassis wie beim Thorens und verschraubten Lagern, die hat allerdings noch einen zweiten Motor, der dem Antriebsmotor hilft, den Teller zu starten.


    Grüße, Brent

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