Anti-Resonator Dual 604, 627Q, 728Q

  • Guten Abend an alle Technikexperten!


    Seit einem halben Jahr wohnen ein paar Duals bei mir, siehe Titel. Und bisher habe ich mich nur an der Musik erfreut, die sie von meinen alten und ein paar neuen Platten gelesen haben, die Technik habe ich nicht hinterfragt.


    Kürzlich habe ich die Zarge des 604 umgebaut, den hässlichen Pressspanrahmen durch einen schönen Ulme Massiv Rahmen ersetzt. Davor habe ich alles abgebaut, auch den Anti-Resonator, der für mich bis dahin einfach nur ein Ausgleichsgewicht war. Klar hat es mich gewundert, dass dieses Bauteil mehrteilig ist und das Gewicht in seinem Teilgehäuse weich schwingend gelagert ist. Zum neuen Justieren des Auflagegewichtes beim Zusammenbauen habe ich dann auch fleissig daran gedreht, bis zum Anschlag, um dan festzustellen, dass das nicht reicht. Dann habe ich grob durch Verschieben des Antiresonators und anschließend fein durch Drehen eingestellt bis 2 g Auflagegewicht erreicht waren.


    Heute habe ich gelesen, dass das eigentlich ein ganz filigranes und komplexes Bauteil ist - mit einem Innenleben, das ich nicht vermutet hätte. Jetzt möchte ich gern wissen: Kann man den Anti-Resonator durch unsachgemäße Behandlung kaputt machen? Woran merkt man ober er ganz oder kaputt ist? Meiner am 604 sieht - trotz meiner vielleicht groben Rumdreherei - gut aus.


    Was tut dieser Anti-Resonator eigentlich?


    Und warum hängt der in meinem 604 weich und schwingend in seinem "Halbgehäuse", während die Teile an 627Q und 728Q (ULM) das nicht tun?


    Vielleicht kann mir einer von euch Spezialisten in leicht verständlichen Worten Licht ins Dunkel bringen.


    Danke schon mal!


    Viele Grüße


    Gerhard

  • Du hast am 627Q einen Antiresonator?
    Das wäre ungewöhnlich, denn in Europa wurde der 627Q mit einem normalen Gegengewicht ausgeliefert.
    Nur der 728Q und 741Q haben in Europa bei der Serie serienmäßig einen Antiresonator.
    Normales Gegengewicht bei der Serie:

    Gegengewicht mit Antiresonator bei der Serie:



    Der Antiresonator soll Resonanzen des Tonarms bekämpfen.
    Er schwingt dann genau entgegengesetzt zu den Resonanzen.
    Der Antiresonator des 604 ist nicht einstellbar.


    Da die Resonanzfrequenz abhängig sind vom Systemgewicht und der Härte der Aufhängung der Nadel, lässt sich der Antiresonator beim 728Q/741Q entsprechend abstimmen.


    Im Übrigen wird die Auflagekraft nicht am Gegengewicht/Antiresonator eingestellt, sondern mit der Einstellschraube am Tonarm.


    Auflagekraft an der Einstellschraube auf 0 drehen, ebenso Antiskating.
    Dann Gegengewicht so einstellen, das der Tonarm waagerecht schwebt. Beim Antippen/anpusten muß er wieder in die waagerechte Lage auspendeln.
    Dann Auflagekraft und Antiskating einstellen.
    Anleitung 604:http://dual.pytalhost.eu/604
    Anleitung 627Q: http://dual.pytalhost.eu/627
    Anleitung 728Q: http://dual.pytalhost.eu/728/index.html

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • Hallo,


    danke für die Ausführung. Nur an dem 604 ist der innere Teil des Gewichts schwingend gelagert, beim 627 und 728 nicht. Genau wie von Dir beschrieben. Trotzdem sieht das Gewicht am 604 etwas anders aus. Ich habe mal Bilder beigefügt.


    Heute habe ich mich mal mit der richtigen Einstellung beschäftigt. Ich habe das nach Anleitung gemacht und anschließend mit einer Tonarmwaage kontrolliert. Es ist ein DN 242 System montiert, ich habe wie empfohlen Auflagegewicht und Antiskating auf 1,5 g eingestellt. Somit sollte der schöne 604 nun wieder passen.


    Vielen Dank für Deine Unterstützung.


    Gruß aus dem Allgäu


    Gerhard

  • Welches Gegengewicht haben denn der 627 und 728?
    Das erste oder das zweite?

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • Der 728 hat das mit der Zahlenskala, der 627 das ohne.

    Das ist auch richtig so.
    Der 627 hat keinen Antiresonator, deshalb ist das Gegengewicht rel. steif.
    Der 728 hat einen einstellbaren Antiresonator, aber da sind die beweglichen Teile im Inneren verborgen.
    Wie der Antiresonator des 728 intern aufgebaut ist, siehst du hier:
    http://dual.pytalhost.eu/1981-2/dual81CS-03.jpg


    Und so ist der beim 604 aufgebaut:


    Beim 604 befindet sich der bewegliche Teil außen.

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • Prima, danke für die aufschlussreichen Infos.


    Dann ist mir nur noch eine Sache unklar:
    Ist an dem Anti-Resonator an meinem 604 irgendetwas einzustellen, abgesehen davon, dass ich beim Auswiegen des Tonarms nach der Grobeinstellung mittels verschieben daran gedreht habe bis der Tonarm perfekt ausgependelt war?
    Oder kann etwas beschädigt worden sein als ich beim ersten Mal hinten an dem weichgelagerten Zylinder gedreht habe?


    Jedenfalls scheint äußerlich alles okay, der Zylinder schwingt weich, hängt leicht, was der Schwerkraft geschuldet sein dürfte.


    Danke und viele Grüße


    Gerhard

  • Jedenfalls scheint äußerlich alles okay, der Zylinder schwingt weich, hängt leicht, was der Schwerkraft geschuldet sein dürfte.

    So soll es sein.
    Der Zylinder darf nicht unten anschlagen.


    Gern hätte ich ein paar Fotos zum 604/621 Antiresonator in den entsprechenden Thread eingestellt. Aber bei dem gut bekannten Thread kann man nicht antworten oder kommentieren.
    Schade eigentlich.


    VG Andreas

    Ich biete:
    Im Moment nichts.

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