Als Elektronik-Laie selbst an die Reperatur wagen?

  • Hallo liebe Plattenspielerfreunde,


    ich habe glücklich vor ein paar Tagen eine Musiktruhe SABA Wildbad W5-10 aus dem Jahr 54/55 erstanden. Zugelegt habe ich sie mir, weil ich schon länger einen möglichst "antiken" Radio-Plattenspieler besitzen wollte mit Plattenwechselfunktion, an dem ich vielleicht selbst ein Bisschen was restaurieren und später Oldies auf Vinyl im Originalsound hören kann.
    Ich bin zwar Handwerker (Maler und Lackierer) und kenne mich etwas in der Holz- und Metallrestauration aus, aber von Elektronik habe ich leider keine Ahnung.


    Beim Kauf hab ich deshalb natürlich darauf geachtet, dass so viel wie möglich noch daran funktioniert. Das Radio läuft - zwar insgesamt etwas verzerrt und die Lautstärke springt manchmal ungewollt auf und ab - aber immerhin.
    Der Plattenspieler (mein Hauptkaufgrund) geht ebenfalls, aber nach näherem Betrachten, ist auch hier einiges zu tun. Es ist ein Perpetuum Ebner Rex A habe ich schon rausgefunden und ich habe im Netz auch schon ein paar alte Unterlagen, wie z.B. die Bedienungsanleitung (oder ein Teil davon) zusammengetragen und durchgesehen. Der Plattenwechselbetrieb scheint grob zu funktionieren. Bis auf folgendes:

    • 1. Wenn die Platte zum Abtasten der Größe zuerst ein drittel herunterfällt, und dann so halbschräg auf der Achse hängt, gleitet die Abtastnase des Tonarms manchmal einfach über die Plattenkannte hinweg, hinein in die schräg liegende Plattenfäche. Dort kratzt sie erstens natürlich über die Fläche und kann zweitens so natürlich die Größe nicht mehr richtig bestimmen.
    • 2. der Tonarm setzt immer zu spät auf - also schon im beginnenden Lied.
    • 3. Der Klang ist durchgehend leicht verzerrt (wie beim Radio). Seltsamerweise bis auf ein Mal, da war der Plattenklang plötzlich überraschend sauber. Aber nur kurz. Generell den besten Klang bekam ich bei einer original Platte aus den 50ern oder 60ern. Bei meinen modernen Vinyls ist der Sound durchgehend unsauber. Hier hüpft sogar die Nadel ständig über die Rillen. Liegt das an einer geringeren Rillentiefe der neuen Platten? Oder an der alten Nadel? Eine neue brauch ich bestimmt, das Problem ist nur, ich möchte später, wenn alles mal richtig funktionier,Singels aus den 50ern bis hin zu den 70ern hören, und eine Nadel die auf allen gut spielt, vielleicht sogar auf meinen neuzeitlichen Platten, wird es nicht geben, oder?

    Was kann ich hier selbst richten, als Elektro-Laie. Ich dachte, das rein Mechanische des Plattenspielers könnte ich mit etwas Einarbeitung und mit ein paar fachmännischen Tipps (wäre natürlich toll, wenn ich sie hier kriege) hinbekommen. Was meint ihr als Profis?


    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.


    Viele Grüße
    Ralf

  • Hier die Serviceanleitung für den PE Rex A: http://perpetuum-ebner.pytalhost.com/RexAs/


    Du findest eine Menge Unterlagen über die Geräte, wenn Du hier im Board ganz oben bei den Reitern des Boards von "Forum" rechts herüber schaust über "Dual-Plattenspieler.de", "Board-Galerie", "Chat", schließlich zu "Anleitungen". Wenn Du diesen Reiter anklickst, kommst Du auf die Seite "Pytalhost", auf der für eine große Anzahl Firmen alle möglichen Unterlagen bereitgehalten werden.


    Grundsätzlich kann man Vieles selbst machen. Ich habe u.a. auch eine metalltechnische Vorbildung, habe aber nie das Löten auf Platinen gelernt. Das traue ich mir zumindest bis heute nicht zu und deshalb restauriere ich meine Geräte auch nicht selbst. Ich habe einfach Angst, dabei mehr kaputt zu machen, als ich reparieren kann. Was Du Dir zutraust, musst Du für Dich selbst entscheiden.


    Wenn der Plattenspieler revidiert ist, sollte er mit einem entsprechenden System ausgerüstet problemlos auch Platten der 70er Jahre abspielen können.

    freundliche Grüße


    Ralph

  • Hi Ralf !

    ich möchte später, wenn alles mal richtig funktionier,Singels aus den 50ern bis hin zu den 70ern hören, und eine Nadel die auf allen gut spielt, vielleicht sogar auf meinen neuzeitlichen Platten, wird es nicht geben, oder?

    Vermutlich steckt jetzt auf dem Ding eine Normalrillen-Nadel, die auch für Schellacks geeignet ist.
    Diese Nadeln haben 60 - 70µ Verrundung.
    Eine Stereo-Mikrorillenplatte braucht 15µ Verrundung.
    Die alte Normalrillennadel skatet da über die Rillen wie ein Skateboarder über Kopfsteinpflaster .... :D


    Je nach System gibt es Wendenadeln. Bei alten Duals Kipp- oder Klappnadeln, manchmal gibt es Systeme mit "Drehknopf" vorne oder einer Schaltwippe, die "M" (Mikrorillen) oder "S" (Stereo) und auf der anderen Seite mit "78" oder "N" (Schellack- bzw. Normalrillen) beschriftet sind.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Ralph, hallo Peter,


    erstmal vielen Dank für eure Tipps!
    Ralph, gibt's die Serviceanleitung auch auf Deutsch? Mein Englisch ist leider nicht so berühmt.


    Insgesammt möchte ich an dem guten Stück so viel wie möglich original lassen, nur so viel soll durch neuere Technik ersetzt sein, dass ich meine Vinyl Platten abspielen kann.


    Peter, jetzt ist mir klar, warum bei mir die Nadel so drüberschlittert, danke! Ich hab mal ein Bild gemacht von der Oberseite des Tonarms, da steht was von "M" und "N". Ich hab jetzt mal auf "M" gestellt, aber das Ergebnis ist leider nicht besser.
    Ich glaub ich brauch echt ne andere Nadel - so eine wie du beschrieben hast, eine Stereo-Mikrorillennadel!
    Wo bekomme ich denn so eine her, und wie bau ich sie ein? Bekommt man das Teil überhaupt so ohne weiteres in den altertümlichen Tonabnehmer eingebaut? (oder wo immer sie hin muss, sorry ich bin auf diesem Gebiet einfach noch ein Laie).


    Viele Grüße Ralf

  • an dem ich vielleicht selbst ein Bisschen was restaurieren und später Oldies auf Vinyl im Originalsound hören kann.

    ....wem es gefällt :/ .Ich habe noch den Sound aus frühester Jugend im Ohr .... PE mono am alten Röhrenradio.Heute bin ich teilweise begeistert,wie gut die alten Schätzchen auf einer "modernen Anlage" klingen :)


    Gruß
    Michael

    Gruß Michael
    741Q-MCC120 , 741Q-TKS390 , C844 , Revox A77 , VV - Eigenbau in Anlehnung an Aikido mit MC/MM Pre in Anlehnung an Volpe_2 , Endstufen Eigenbau PPP mit HV-Ausgang,Elektrostaten Eigenbau


  • Auch von meiner Seite ganz ehrlich: Um Schellackplatten darauf abzuspielen ist der Rex A sicher gut geeignet. Wenn Du aber Deine Singles der 50er bis 70er Jahre genießen möchtest - nimm dafür einen moderneren Plattenspieler mit mindestens einem guten MM-System. Damit hören sich Deine Platten wesentlich besser an.

    freundliche Grüße


    Ralph

  • Verstehe ich. Mit einem modernen Plattenspieler klänge es sicher besser. Doch um die Qualität des Sounds geht's mir vorrangig gar nicht. Sondern dass die Oldies aus dieser alten Truhe kommen, das reizt mich.
    Nur skatet leider immer noch meine Nadel über meine Vinylplatten. Trotz, dass ich auf "M" umgeschaltet habe (siehe Bild oben).


    Soll ich eine neue Nadel kaufen? Die original die da reingehört, oder eine modernere? Habe irgendwo gelesen, dass selbst eine neue Rex-Mikrorillennadel für modernere Platten eventuell nicht ausreichen könnte.


    Viele Grüße
    Ralf

  • Hi Ralf !

    Nur skatet leider immer noch meine Nadel über meine Vinylplatten. Trotz, dass ich auf "M" umgeschaltet habe (siehe Bild oben).

    Leider ist es so, daß die alten Nadeln in der Regel ziemlich weiche und schnell abgenutzte Saphire waren (Spielzeit: zwischen 100 - 200 Stunden). Da ist die Chance groß, daß die Nadel verbraucht bzw. die Spitze abgesplittert ist. Dann hast Du den beschriebenen Effekt.


    Ich bin auf dem Gebiet PE leider nicht so gut im Thema und kenne deren Systeme nicht wirklich. Aber die Tatsache, daß es eine N (Normal - meistens 60µ) und M (Mikrorillen - lt. Norm 15µ) Umschaltung gibt, spricht für eine Doppelnadel, wo auf einem Träger hintereinander zwei Nadelspitzen montiert sind, die dann gerade nach unten gestellt werden. Das gab's bei den ganz alten Dual Kristallsystemen auch mal.
    Es wird schätzungsweise dafür einen Ersatz geben, meistens Nachbaunadeln, aber das wäre erstmal egal.


    Tatsache ist, daß sich Platten ab den späten 50ern bis in die 70er mit Mikrorillen mit so einem alten System *und einer funktionsfähigen Nadel* durchaus abspielen lassen. In den 70ern wurde im Vergleich mehr Laufzeit auf die Platten gepreßt und die Rillenabstände immer kleiner. Das könnte Probleme ergeben.


    Die im Vergleich zu einem Magnetsystem sehr viel höhere Auflagekraft ist dabei unerheblich, da die Tonrille punktuell nur sehr kurz durch den Abtaster berührt wird. Aber je höher die Auflagekraft, desto höher ist die Hitzebelastung des *Abtaststifts* durch die entstehende Reibung der Tonrille - und desto schneller wird die Nadel "runtergeschmirgelt".
    Und dann liegt es am Benutzer, wie oft er das kontrolliert und die Nadel wechselt. Das Gerät zerstört die Platten nicht. Das macht der nachlässige Benutzer ... ^^


    Ich *meine*, daß unter Deinem das PE Duplo-Kristallsystem PE10 druntersitzt.


    http://radio-bastler.de/forum/showthread.php?tid=768


    (Dort bis ca. zur Hälfte runterscrollen.)


    Und da hätten wir schon eine Ersatznadel:


    http://www.ebay.de/itm/Nadel-E…MM-PE-10-MM-/390464844215



    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Peter,


    vielen, vielen Dank für deinen Tipp, und deine ausführliche Erklärung. Hat mich echt gefreut. Die Nadel hab ich mir gleich bestellt.


    Liebe Grüße
    Ralf

  • HI Ralf !

    vielen, vielen Dank für deinen Tipp, und deine ausführliche Erklärung. Hat mich echt gefreut. Die Nadel hab ich mir gleich bestellt.

    Gern geschehen.
    Auch wenn ich bei dem Thema nicht so ganz sattelfest bin, versuche ich doch auch immer zu einer Lösung beizutragen. ^^


    Berichte doch bitte gelegentlich mal von Deinen Erfahrungen und Resultaten. Es scheint auch angezeigt, daß Du Dir die Serviceanleitung trotzdem mal anguckst, insbesondere für den Punkt "Einstellung der Auflagekraft". Wenn da jemand mal dran herumgedreht hat, ist die eventuell auch viel zu hoch eingestellt. Nach dem Motto "viel hilft viel" ... was meistens unzutreffend ist.


    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    Es scheint auch angezeigt, daß Du Dir die Serviceanleitung trotzdem mal anguckst

    ok, alles klar. Das könnte natürlich wichtig sein. Doch wo bekomme ich die Serviceanleitung her? Habe bisher noch nichts in dieser Art gesehen.


    Zum Thema Nadelwechsel: Das Tonabnehmersystem habe ich schon mal gut aus dem Tonarm herausbekommen (siehe Bild)

    Und wie du schon richtig prophezeit hast, vom Saphir auf der "M"-Seite ist wirklich nichts mehr drauf!
    Ich frage mich jetzt jedoch, wie bekomme ich, ohne was zu beschädigen, die alte Nadel dort heraus, bzw. die neue hinein.
    Kannst du mir da zufällig auch weiterhelfen?


    LG
    Ralf

  • Hi Ralf !

    Zum Thema Nadelwechsel: Das Tonabnehmersystem habe ich schon mal gut aus dem Tonarm herausbekommen (siehe Bild)

    Kleine Erfolge.


    Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, aber es geht weiter, das ist schon mal gut. ^^


    Und wie du schon richtig prophezeit hast, vom Saphir auf der "M"-Seite ist wirklich nichts mehr drauf!

    Manchmal liege ich auch richtig.
    Sonst hätten die mich hier schon rausgeschmissen. :D



    Ich frage mich jetzt jedoch, wie bekomme ich, ohne was zu beschädigen, die alte Nadel dort heraus, bzw. die neue hinein.
    Kannst du mir da zufällig auch weiterhelfen?

    Hmmm.


    Wenn ich mir die Abbildung der Ersatznadel angucke, sind da zwei Stifte auf der Rückseite des Nadelträgers.
    Bei dem weiter oben verlinkten System


    http://radio-bastler.de/forum/attachment.php?thumbnail=3041


    ist da noch so eine Art "Halter", den man vermutlich um 90° drehen muß, um die Nadel herausnehmen zu können, die mit den beiden Stiften vermutlich in dem Träger steckt.


    Bei Deinem System fehlt dieser Halter.
    Könnte also sein, daß man das Ding einfach so ganz vorsichtig nach unten rausziehen kann.
    An der Stelle bin ich aber unsicher, weil ich -theoretisch- weiß, wie Kristall- und Keramik-Tonabnehmer aufgebaut sind und dort irgendwo auch das Kristallplättchen und der Lagergummi sitzen müssen, auf die die Nadel letztlich wirkt, um den Ton zum Verstärker zu bringen. Da besteht eine gewisse Gefahr, das Ding zu beschädigen.


    Im Moment ist die Beteiligung der PE-Experten in diesem Thread eher mau - vielleicht weil Sonntag ist und die alle woanders rumlungern.


    :whistling::sleeping:


    [Edit] Ach so: Die Tonabnehmer sind eigentlich von Elac.


    https://elac-analog.de.tl/KST-8-_-KST-11.htm


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

    Einmal editiert, zuletzt von wacholder ()

  • Hi! Mittlerweile bin ich von den ganz alten Laufwerken abgekommen, weil man mit diesen kaum moderne Stereo Platten abspielen kann. In meinem Grundig 8060 war ein PE Rex ,diesen hab ich durch einen frisch gewarteten Dual 1010 mit CDS 661 ersetzt. Was dem Klang sehr zugute kommt.
    Das Radio selber wurde von mir vor einem Jahr komplett mit neuen Kondensatoren bestückt, und lief auch ziemlich gut, bis zuletzt. Da fing es an Geräusche zu machen, der Fehler war in dem Sockel einer EBC41.
    Ozcillin T6 spray hat es erstmal behoben. Wenn man den Fehler aber dauerhaft beheben möchte, so muss man das chassis ausbauen, um dann einen neuen Röhrensockel einbauen zu können, und ich habe solche
    Sockel nicht neu da, , diese Rimlock 8pin Sockel werden wohl nicht mehr hergestellt. Und dann macht wahrscheinlich der nächste Sockel oder Schalter Probleme.
    Es ist leider so, das solche komplexen Geräte nie längere Zeit 100% tig fehlerfrei laufen, nach meiner Erfahrung. Ich denke für einen Laien ist es kaum möglich dieses zu bewerkstelligen.
    Daher halte ich mich lieber zurück wenn es darum geht ob ich alte Röhrengeräte reparieren kann.
    Nein sag ich dann , ich hab keine Ahnung.
    Grüße, Armin

    Einmal editiert, zuletzt von tubesaurus ()

  • zumindest die oder den Sockel der Endröhre sollte man grundsätzlich erneuern. Meist sind es ja Noval Sockel, für die EL84, so wie auch in dem Wildbad W5. Davon gibt es ja noch neue Keramik Sockel, wahrscheinlich aus China, jedoch sehen diese in einem alten Gerät seltsam aus. Ich bevorzuge daher die alten Keramik Sockel aus deutscher Produktion, die man ab und zu noch finden kann. Der Grund ist, das diese Pertinax Sockel meist schwarz verbruzelt sind wegen der hohen thermischen Belastung. Um dann wirklich Ruhe zu bekommen, ist die beste Kur ein Keramik-Sockel.

  • Hallo Peter,


    trotzdem danke für deine Infos und deine Mühe.
    Zwecks der Übersicht werde ich bezügl. des Nadelwechsels, denke ich, ein neues Thema aufmachen.


    LG
    Ralf

  • hallo Ralf,
    zuerst , nichts gegen dieses PE10 System! Es ist bestimmt sehr gut für die alten mono Platten, die mit 33 und 45 laufen. Es wird einen sehr guten Sound liefern, weil es ja gut zu dem Rest der Musiktruhe passt. Bei einigen modernen stereo Platten wird es aber deutlich an seine Grenzen kommen. Dafür ist es einfach nicht so gut geeignet, die Nadel wird abheben und springen.
    Ich hatte an einer ähnlichen Truhe , darin ein Dual 1002F mit CDS3, diese Erfahrung gemacht, und viel experimentiert. Das originale System war wirklich toll, solange man die passenden Platten damit spielte.
    Dann habe ich ein MM System in den 1002F eingepflanzt, ein AT91 mit MM Vorverstärker zwischengeschaltet, welches mir robust genug erschien.
    Es lief auch ganz gut, jedoch konnte es nicht an den tollen Klang des CDS3 herranreichen.
    Daher kam ich wieder zu den alten Systemen zurück, und baute auch ein CDS660 da ein, ich muss da einiges wegschleifen damit es passte. Das lief ganz gut und spielte auch stereo Platten gut ab, jedoch war das CDS3 immer noch besser vom Klang.
    Aber wenn man stereo Platten abspielen will, kommt man nicht um ein richtiges Stereo system herrum.
    Aber das ist nur meine persönliche Erfahrung, es ist ja auch der Spass es selber auszuprobieren.
    Gruss, Armin

  • Hallo Armin,


    danke für deinen Erfahrungsbericht. In erster Linie will ich hauptsächlich 50er und 60er-Platten abspielen. Das war eigentlich mein Grundgedanke - alte Musik aus einem alten Teil. Hierfür werde ich das Gute Stück, so gut ich es hinbekomme, versuchen auch wieder flott zu machen.
    Aber im Falle, dass ich tatsächlich mal "moderne" Platten abspielen will - kann ein neuzeitlicher Radio-und Fernsehtechniker (oder wie die jetzt heißen), so einen Umbau, also einen modernen Player in die alte Truhe einbauen (denn die will ich außenherum behalten). Oder braucht man da einen Spezialisten? Ich als absoluter Elektronik-Laie kann das nicht bewerkstelligen.


    Gruß
    Ralf

  • Hallo Ralf,ja das wird gut funtionieren mit dem PE, mit den 50er -60er Platten.


    Bei meinen 1002F Versuchen hatte ich mit für das CDS3 oder CDS2 Diamant Nadeln besorgt, die gab es damals günstig in den USA.
    Das waren "stereo" Nadeln, so stand es in der Beschreibung. Jedoch, bezog sich das stereo nur auf die Verundung der Nadelspitze,
    0.7mil, was ungefähr 17µm entspricht. Daher dachte ich, versuche es doch mal damit auch stereo Platten abzuspielen.
    Jedoch, bei grossen Bass Signalen stieß die vertikale Nadelnachgibigkeit schnell an ihre Grenzen, das CDS3 ist in vertikaler Richtung viel zu unnachgiebig,
    was dann auch zu Beschädigung der Rille führt.


    Mit einem 1010 in einer 8060 Truhe von 1956 habe ich einen guten Kompromiss gefunden, weil ein CDS660 oder CDS650 gut an den TA Eingang des Radios passt, man muss eventuell nur ein Adapter löten, um aus 2 Kanälen 1 Kanal mit 4mm Steckern zu machen. Die 8060 Grundig Truhe ist natürlich mono mit einer EL84 Gegentaktendstufe.
    Ich hatte zufällig auch noch einen Kunststoff-Einbaurahmen für einen 1010, diesen konnte ich über den originalen Ausschnitt von dem PE Rex legen, der vorher in der Truhe war. So war es nicht viel Arbeit, den 1010 da einzubauen. Ich benutze ihn um damit singles abzuspielen mit der AS9 Wechselachse.
    Da der 1010 frisch gewartet wurde, incl. Vacuum ölen der Motorlager, läuft er hervorragend und wirft bis zu 10 singles sauber ab. Selbst bei
    neueren 90er singles mit heftigem Bass, konnte ich noch kein Springen der Nadel beobachten.


    Ich glaube, das neuzeitliche Radio und Fernsehtechniker sich kaum mit solchen Röhrengeräten auskennen. Im Prinzip kann aber ein Bastler, der sich damit auskennt, davon gibt es ja sehr viele hier im dual Board, einen moderneren Plattenspieler in eine Truhe einbauen. Das Wichtigste ist, einen Typ zu finden, der von den Abmessungen passt.


    Ich habe bei meinem 1010 Einbau keinerlei Veränderungen am Holz vorgenommen, daher ist der Umbau jederzeit reversibel, der PE Rex wird eingemottet für einen späteren Rückbau.


    Ich denke, eine Wildbad Truhe von 1955 muss auch gewartet werden, auch wenn sie jetzt noch funktionieren sollte. Da sind ca. 20 Kondensatoren drin, die
    gegen neue Kondensatoren getauscht werden müssen. Als Laie kann man das kaum machen, das sollte jemand machen der sich damit auskennt.
    Es ist unpraktisch, die ganze Truhe zu transportieren für eine Reparatur, das Chassis ausbauen und wieder einbauen müsste auch von einem Laien machbar sein, abgesehen von Lautsprecherleitungen anlöten, was manchmal gemacht werden muss.


    Löten muss man auch lernen. Zuletzt war ich bei einem Kumpel um ihm bei einer Grundig Stereo Truhe zu helfen, da sollte ein Dual 1009 , den ich vorher gewartet hatte, eingebaut werden. Es mussten Signal Kabel angelötet werden, der Kumpel hatte aber nur Sanitär Lötzinn da mit einer Dose Flussmittel. Die Spitze des Lötkolbens war total verzundert. Total ungeeignet um damit feine Drähtchen zu löten.
    Er meinte, er würde immer so löten. Ich kann so nicht arbeiten , für eine gute Arbeit brauche ich auch gutes Werkzeug und gutes Material, so habe ich es als Elektroniker gelernt.


    viele Grüsse Armin

  • Hallo Armin,


    danke wieder, für deine umfangreichen Infos.


    ich hatte so wie so vor, die Truhe zu einem Fachmann ,zum Durchchecken zu bringen. Auch wegen des unsauberen, leicht verzerrtem Ton (beim Radio wie beim Plattenspieler).
    Gute Idee, den Holzkorpus zu Hause zu lassen. Es würde dann genügen, nur das Radioteil zum Richten zu bringen, oder? (bezügl. der Tonverzerrung meine ich). Im Radioteil ist doch alles relevante, wie Verstärker u.Ä. drin?


    (Du merkst, ich kenne mich nicht aus).


    Dann müsste ich nur das Ablöten der Lautsprecher hinbekommen, oder was da noch so an Teilen dranhängt.
    Muss mal reingucken.
    Ach ja, bezügl. des Stroms; Es heißt ja immer "aufpassen" - und dass selbst nach dem Ziehen des Steckers, noch Saft drauf sein kann. Wie lange muss ich denn warten, bis ich gefahrlos dran kann, frage ich mich als Laie immer?


    Wenn ein moderner Radiomechaniker sich da nicht auskennt, muss ich wohl einen Spezialisten finden. Ich denke hier im Forum, und auch in anderen Foren gibt es zwar einige, aber ich muss schließlich einen finden, der zwecks des Transports nicht weit von mir wohnt. Weißt du, ob es da irgendwelche Listen o.Ä. gibt, wo zu den Leuten die jeweiligen Anschriften dabeistehen? Und die solch einen Job auch anbieten?


    Viele Grüße
    Ralf

  • ja in dem Chassis ist alles drin, ausser den Lautsprechern. Natürlich immer den Netzstecker ziehen bevor man daran geht, und ein paar Minuten warten reicht normaler Weise aus.
    Wo wohnst du eigentlich?
    Wenn es nicht zu weit wäre, könnten wir doch einen Tausch machen, wie Lackieren eines Radiogehäuses gegen Warten des Wildbad Chassis.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.