Elac Miracord 630 erste Schritte

  • Moin zusammen,


    ich versuche mich gerade an einem 630, mein erster Elac.



    Bisher hatte ich nur Duals (Reibradler) in den Händen, davon aber schon einige, auch die Großen.
    Aber der Elac ist schon 'ne Aufgabe, viele Hebel, Federn und Gestänge auf engsten Raum =O
    Da sind die Duals übersichtlicher.


    Service-Manual habe ich von Wegavision bzw. Vinylengine (die englische Version), bei letzterem ist die Explosionszeichnung vollständig und besser aufgelöst.


    Tonarm und Getriebe habe ich gut rausbekommen, auch wenn das SM an einigen Stellen etwas unpräzise ist.
    Hoffentlich bekomme ich das auch wieder zusammen ;(
    Ich hab' auf jeden Fall viele Fotos aus allen möglichen Blickwinkeln gemacht :D


    Die Konstruktion mit dem Getriebe auf einer Grundplatte hat schon was.
    Gibt es beim Getriebe etwas, das besondere Aufmerksamkeit und Pflege erfordert?


    Wie sieht's mit den Tonarmlagern aus?
    Aufmachen oder lieber nicht?


    Für Tipps und Hinweise, auch zu anderen kleinen Fallen beim 630, wäre ich dankbar.


    Das nackte Chassis weicht gerade in der Spüle ein, die Chromteile werde ich heute Abend polieren.


    Ich hab' noch ein paar Tage Urlaub, mal schauen, ob der für die Restaurierung reicht.

    Gruß


    Thorsten

  • Hallo Thorsten, Christian aus Nottuln hier, ich habe gerade zwei 630er fertiggemacht, sie sind in der Tat etwas komplexer aufgebaut. Der Tonarm ist sehr gut gelagert, sodass er auch ohne Antskating beim Herabsetzen nach außen wegdriftet, oder aber gar nicht erst zum Teller einschwenkt. Um das in den Griff zu bekommenmusste ich die beiden Kunststoffmuttern unter dem Tonarmalager exakt gegeneinnader spannen und in die richtige Position bringen. Vielleicht taucht das Problem nach dem Einsetzen des Arms bei dir auf.
    Die Motoren waren auch so`n Ding, mal sind sie zu schnell, mal zu langsam. Der 630 hat keinen Pitch, das macht die Sache nicht einfacher...da hilft nur rantasten.


    Beste Grüße, Christian

  • Hi Christian,


    freut mich, von Dir zu lesen :D


    Vielen Dank für Deine Tipps zum 630, das hilft beim Zusammenbau schon mal weiter, falls Probleme auftauchen.


    So richtig traue ich mich an das Getriebe noch nicht ran.


    Das ist schon eine andere Hausnummer als bei den Duals, erinnert mich eher an ein Uhrwerk.


    Im Moment schaue ich meditierend auf das Laufwerk und versuche die Funktionen zu verstehen ?(


    Einige Dinge sind wie bei Dual, wie z.B. das Kurvenrad.


    Andere hingegen sind schon etwas außergewöhnlich, wie der Kurzschließer mit separaten Kontakten je Drehzahl oder die Steckkontakte für den VV.


    Falls ich auf unüberwindliche Probleme stoße, würde ich mich freuen, wenn ich auf Deine Erfahrung zurückgreifen darf.

    Gruß


    Thorsten

  • Grüß dich Thorsten, wenn ich helfen kann, mache ich das sehr gerne. Ich habe die beiden 630er Elacs parallel gewartet, was beim einen nicht ging und mir ein Rätsel war, hat mir der andere verraten und umgekehrt. Genauso komplex ist der PE 2020L aber zumindest ist er innen nicht so dunkel konstruiert wie die eloxierte schwarze schwarze ELAC-Technik ;)


    Beste Grüße, Christian

  • Hi Christian,


    vielen Dank für Dein Angebot.


    Eine erste Frage hätte ich:
    Ich habe den Schaltkasten aufgemacht, um die Kontakte zu reinigen. Unter dem Deckel sitzt eine Pertinax(?)-Platte.
    Kann man die gefahrlos heraushebeln, ohne sie zu zerbrechen?

    Ich habe die beiden 630er Elacs parallel gewartet

    Optimale Voraussetzungen würde ich sagen.

    aber zumindest ist er innen nicht so dunkel konstruiert wie die eloxierte schwarze schwarze ELAC-Technik

    Kann ich nachvollziehen, aber zur Zeit habe ich freie Sicht :D



    Geschwindigkeitsumschaltung, Tellerlager und Kurvenrad sind schon gereinigt und mit frischem Schmiermittel versehen.
    Beim Tellerlager ist mir eine Kugel entwichen, aber zum Glück hat die Kugel vom Geschwindigkeitsumschalter der Duals den gleichen Durchmesser.
    Schlachtplatten sind manchmal was feines.


    Ich kämpfe gerade mit der Mechanik oberhalb des Kurvenrads, man ist das tricky X(
    Mein erster Versuch hat leider nicht so ganz geklappt, das Kurvenrad geht nicht ganz in die Endposition, der Tellerbuchse schleift am Zahnkranz.

    Gruß


    Thorsten

    3 Mal editiert, zuletzt von cedric.cypher ()

  • Meinst du die Überbrückplatte, die den VV ersetzt (Bild)? Wenn ja, ist das kein Problem, die ist recht stabil. Das leichte Rattern bekommst du nur weg, wenn du den Rastbolzen etwas vor- oder zurückbiegst. Ich habe dafür den Radmechanismus nur gelockert und etwas mit der Zange nachgeholfen. Der Rastbolzen bestimmt ja die Ruheposition des Kurvenrads. Da ist nicht viel Toleranz.
    Beste Grüße, Christian

  • Hi Christian,

    Meinst du die Überbrückplatte, die den VV ersetzt (Bild)?

    Nein, die meinte ich nicht.
    Hier war ein VV eingebaut, den habe ich auch ohne Probleme heraus bekommen.
    Was für eine Technik 8o
    Ist die zwingend notwendig, wenn man den 630 ohne VV betreiben möchte?


    Ich meinte den Motorschalter links im Bild.
    Bei dem hatte ich den Deckel abgenommen, darunter saß eine dünne Platte, vermutlich Pertinax.



    Mit der Mechanik bin ich jetzt schon weiter, das Kurvenrad schleift nicht mehr.
    Und nach dem 4ten Aus- und Einbau werde ich vermutlich heute Nacht davon träumen.
    Dafür geht das jetzt echt flüssig von der Hand.
    Alle Federn und Gestänge sind wieder eingehängt, soweit ich das momentan beurteilen kann läuft die Mechanik, es hakt nichts.
    Leider höre ich bei aufgesetztem Teller leichte Laufgeräusche vom Tellerlager.


    Spannendes Gerät :thumbup:

    Gruß


    Thorsten

  • Hallo,


    das ist ja vielleicht eine Hebellage. Da sind die Duals schon cleverer konstruiert!


    Beim Tellerlager muss ich dir was unerfreuliches sagen. Die Ersatzkugel hat garantiert nicht genau den Durchmesser der anderen Kugeln, da sie nicht in dem Lager mit gelaufen ist.
    D.h. dass jetzt entweder nur diese eine Kugel richtig "trägt", wenn sie einen etwas größeren Durchmesser hat oder aber sie bekommt gar keine Last ab, wenn sie einen ewas kleineren Durchmesser hat.
    Also entweder findest du die verloren gegangene Kugel wieder, oder holst dir einen kompletten Satz neue.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hi Benjamin,

    Die Ersatzkugel hat garantiert nicht genau den Durchmesser der anderen Kugeln, da sie nicht in dem Lager mit gelaufen ist.

    Danke für Deinen Hinweis.
    Gemessen habe ich mit einem guten Messschieber, alle Kugeln haben 3mm.
    Die Kugeln laufen ohne Käfig in einem Kunsstoffgehäuse, nicht wie bei den Duals auf Lagerringen aus Metall. Da dürfte der Verschleiß recht gering ausfallen.

    Gruß


    Thorsten

  • Hallo,


    meine Aussage hat dennoch Gültigkeit. Ein Messschieber reicht dafür nicht aus, zu geringe Auflösung sowie keine Einhaltung des Abbeschen Prinzips. Kurz, das Ding ist zu ungenau.
    Um Abweichungen hier feststellen zu können, braucht es schon mindestens eine Bügelmessschraube.
    Beim Tragen der Kugeln geht es um Mikrometer.


    Kugeln haben auch bei der Fertigung Toleranzen. Die Abweichungen können natürlich umso größer sein, wenn die Kugeln aus verschiedenen Chargen oder gar von verschiedenen Herstellern kommen.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hi Benjamin,

    meine Aussage hat dennoch Gültigkeit.

    Unbestritten :thumbup:

    Beim Tragen der Kugeln geht es um Mikrometer.

    Das kommt auf den Anwendungsfall an.


    Bei einem Wellenlager, das sich ein paar tausend Mal in der Minute dreht, muß das Lager sehr präzise sein.


    Aber wir sprechen hier über gemütliche 33,3 Umdrehungen pro Minute.


    Das Tellerlager des 630 besteht aus einem simplen Nylon(?)-Lagerring und einer Staubschutzkappe.
    Darin, lose verteilt, 13 Kugeln.


    Sind bei der Herstellung vor über 40 Jahren die Toleranzen eingehalten worden?
    Wie groß waren diese damals?


    Ob da jetzt eine Kugel den einen oder anderen Mikrometer mehr oder weniger hat, ist für _diese_ Anwendung wohl zu vernachlässigen.


    Just my 2 ct.

    Gruß


    Thorsten

    2 Mal editiert, zuletzt von cedric.cypher ()

  • Sehe ich anders. Die Drehzahl und Last ist für das Tragverhalten vollkommen unbedeutend.
    Ja, auch damals sind Toleranzen eingehalten worden, Wälzlagerkugeln sind nämlich genormt.


    Glaub es oder nicht - u.U. musst du eben mit dem Krach machenden Tellerlager leben. Für mich ist das Thema damit durch.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.