HS152 Endstufensicherung brennt durch

  • Ich werfe mal kurz ein Danke an den HaJo in den Raum wegen des "Add"-Modus am Oszi.
    Flugs für mein Hameg 604 nachgelesen: Yes, it can!


    Damit muss ich heute Abend mal rumspielen...

    Dauerspieler:
    JVC JL-B44 / Sumiko Blackbird Lo / Kenwood KR-7070 / Linn Isobarik
    Technics SL-1300 / Sumiko Blue Point Evo III Lo / Kenwood KR-7070A / KEF Celeste II
    Saba Dorchester 16 Musikmöbel (1965 Saba Freiburg 15M, Dual 1019, TVV47, Pickering V15 AT2)

  • Hi !

    Was sind eigentlich die Parameter, an Hand derer die Dimensionierung der Knallfrösche durchgeführt wurde? Könnte man da auch einfach einen 0,047µF nehmen?

    Wie die auf die Werte gekommen sind, weiß der Himmel allein. Und selbst da bin ich mir nicht sicher.
    Ich verwende in der Regel bei 220V-Motoren die 0.01µF, bei 150V-Versionen die 0.047µF. Die Logik dahinter ist die, daß ein Dreher mit einem Motor bei niedrigerer Anschlußspannung einen höheren Strom zieht und daß dessen Induktivität bei gleichgroßer Leistungsabgabe damit auch höher sein müßte - was dann beim Öffnen des Kontakts bei ungünstiger Phasenlage einen kräftigen Funken bewirken würde. Um den abzufangen, braucht es einen etwas größeren Kondi.


    Weiß' nicht, ob das nicht auch Aberglauben ist, aber *eigentlich* knacken meine Dreher nicht in den angeschlossenen Verstärkern wenn der Motor ein oder aus schaltet.


    Bei den Drehern mit eigenem Trafo (Direktantriebler) kommt in der Regel ein 0.047µF Parallelkondensator über der Sekundärwicklung zum Einsatz. Ausnahme ist irgendeiner der 7er, der sowas nicht hat und die Modelle mit Frontbedienung, wo über jedem Netzspannung-führenden Schalter (zwei Stück) ein 0.01µF + kleiner Induktivität drüber hockt.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Die Logik dahinter ist die, daß ein Dreher mit einem Motor bei niedrigerer Anschlußspannung einen höheren Strom zieht und daß dessen Induktivität bei gleichgroßer Leistungsabgabe damit auch höher sein müßte - was dann beim Öffnen des Kontakts bei ungünstiger Phasenlage einen kräftigen Funken bewirken würde. Um den abzufangen, braucht es einen etwas größeren Kondi.


    Danke für die Erklärung. Das verstehe ich!


    Nur ist es beim 1246 in Schalterkasten laut Serviceheft genau andersherum:

    • 68nF bei der 220V-Version
    • 10nF bei der 110V-Version

    Ich hatte am Wochenende keine Lust mehr auf das Geknalle beim Testen, und habe ein 47nF RC-Glied eingebaut, das hier schon ewig herumliegt. Fand ich mal eine tolle Idee, sowas auf Lager zu haben, konnte es dann aber doch nie brauchen. Nun ist der Moment gekommen, es mal zu verbauen. Wech isses, und der Dreher ist beim Starten und Stoppen still! Wahrscheinlich lasse ich es einfach drin, wiewohl die 68nF-Knallfrösche heute ankamen.


    Beim Abziehen der Stromkabel, die in den Schalterkasten gehen, ist mir dann noch ein Pin abgebrochen, das ist mir auch noch nie passiert. Und auch dafür hatte ich sogar noch Ersatz, weil ich irgendwann mal zur Sicherheit einen Schalterkasten KS4 auf Halde gelegt hatte.


    Dreher entfettet und neu geschmiert, läuft alles wieder.


    Das ist mein erster Riemen-Dual, per Kopfhörer hört man den Motor brummen, sobald die Nadel die Platte berührt. Puh...
    Nicht schlimm, aber ich bin ein verwöhntes Kerlchen.


    Die Gummiblöcke, die den Motor tragen und dämpfen sind eigentlich noch weich. Das Lager der Motorachse habe ich gesäubert und mit neuem Öl versehen. Hilft nicht viel.
    Kurz hier im Forum gesucht, das scheint die Art von Problem zu sein, mit dem man sich entweder unendlich lange erfolglos beschäftigen kann, oder das man akzeptiert.



    Achso: Das Angleichen der beiden Kanäle der Endstufe hat recht einfach per Testsignal und Oszilloskop geklappt. Tatsächlich war es einfacher erst die Spannung des fixen Kanals zu messen, und diese dann auf dem anderen einzustellen, als aus beiden Signalen ein Differenzsignal zu generieren. Aber das hatte vor allem damit zu tun, dass ich kein DIN-Adapter für den Eingang zur Verfügung hatte (bzw. nicht gefunden habe...), und es daher einfacher war, das Testsignal unter Umgehung der Vorstufe direkt auf jeweils einen Eingang der Endstufe zu legen. Ohne Vorstufe aber keine Mono-Funktion... und ich wollte keine windigen Verbindungen legen, mit denen ich dann den nächsten Kurzschluss erzeuge...


    Parrot

    Der Trend geht ja zum Fünftdreher

  • Hi !

    Die Gummiblöcke, die den Motor tragen und dämpfen sind eigentlich noch weich. Das Lager der Motorachse habe ich gesäubert und mit neuem Öl versehen. Hilft nicht viel.

    "Eigentlich" ist eigentlich nicht.


    Normalerweise hört man die Motoren nicht großartig, also sind die Lagerbuchsen doch schon etwas ausvulkanisiert und zu hart, *oder* der Motor hat noch eine andere Macke, wie z.B. Grate oben an der Segmentrolle, wo sie im Verstellkonus läuft, was auch zu einem penetranten Brummgeräusch führt. Wenn es nicht die Motorlager selber oder die Aufhängungsgummis sind, ist es die Segmentrolle.


    Das allerdings zu prüfen und zu beheben erfordert Ausbau und Zerlegen des Motors. Oder zumindest des Verstellteils. Und da kann man auch eher den ganzen Motor ausbauen und das widerum lohnt sich dann nur, wenn man auch die Aufhängungen neu macht. Dann ist es ein Abwasch und man bastelt nicht tagelang und in mehreren Abschnitten immer wieder an der gleichen Baugruppe.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • "Eigentlich" ist eigentlich nicht.

    Na prima, das ist ja genau die Antwort, die ich nicht hören wollte...
    Vielen Dank auch! :D


    Was mach ich jetzt damit?


    Ich werde wahrscheinlich "tagelang und in mehreren Abschnitten immer wieder an der gleichen Baugruppe" herumfummeln, weil ich natürlich glaube und hoffe, dass es genau die jeweils allernächste Aktion ist, die den Durchbruch bringt. Kennt man ja.


    Woanders hast Du kürzlich geschrieben:


    Die Segmentrolle dreht sich gegen einen festen Edelstahlkegel, der oben in die Lamellen drücken und sie damit spreizen soll.
    Je nach Alter und Verschleißgrad haben sich oben an den Lamellenkanten und entlang der Seiten ganz oben kleine Grate gebildet, die auf dem Kegel schleifen und die Lamellen zum Vibrieren bringen.


    Ich gehe immer mit einem Stück 600er Papier zwischen die Lamellen - für die Seiten so, daß man nicht in den genau gegenüberliegenden Lamellenschlitz zielt, sondern einen nach rechts oder links daneben, je nachdem auf welcher Seite der Schleifbelag ist. Damit zieht man die Grate von den Lamellenseiten ab.
    Dann gehe ich mit dem Papier oben an den Lamellenkanten herum, wo sie am Stellkonus anliegen und breche die Kante ganz leicht und nehme die scharfkantigen Grate gleich mit. Wenn man mit der Fingerspitze des kleinen Fingers vorsichtig oben herumdreht, darf man keine Kanten oder Scharten mehr fühlen. Dann laufen die Lamellen-Enden auch glatt auf dem Stellkonus.


    Schlüssiges Verfahren, auch wenn ich noch nicht ganz verstehe, warum sich da innen Grate bilden. Ich dachte, der Riemen schleift auf der Segmentrolle. Schleift also auch die Segmentrolle auf dem Verstellkonus? Und dann sitzt die nicht mehr flächig und fest auf dem Konus, sondern wackelt leicht auf den Graten darauf herum? Das werde ich mir dann bei Gelegenheit ansehen.



    Für meinen JVC-QL-Y55F habe ich aus diesen Schwämmen neue Dämpfungselemente für den Trafo geschnitzt. Die funktionieren da sehr gut, der Schaumstoff ist formstabil und weich zugleich. Lohnt sich da ein Versuch beim Motor des 1246, oder gibt es anderweitig passenden Ersatz, ohne gleich einen komplett neuen Motor beim Dual-Fred ordern zu müssen?


    Parrot



    P. S.: Bin ich eigentlich der einzige, der sich ob der Wort- und Satzungetüme amüsiert, die sich zwangsläufig vor einem auftürmen, wenn man präzise über die Mechaniken schreiben will? Ich muss dann immer ziemlich schnell an "den Nippel" denken.

    Der Trend geht ja zum Fünftdreher

    2 Mal editiert, zuletzt von ParrotHH ()

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