Dual's "Tonabnehmerpolitik" 70er Jahre

  • Eine Frage die mich schon länger beschäftigt, warum beschränkte sich Dual in den 70ern gerade bei den Top-Modellen der 7er-Reihe nur auf zwei Systeme ?


    Es gab da ja meines Wissens nur das Shure V15III oder das Ortofon M20, in Bezug was serienmäßig mit einem neuen Dreher ausgeliefert wurde.


    Ich bin ja bei TA's eher altmodisch, also solange meine V15er und Ortoföner funktionieren brauche ich auch nichts anderes, zumal ich vor 2-3 Jahren 2 aktuelle TA's in der Preisklasse 250-350 Euro probehören konnte und ich da für mich nichts herausfinden konnte was mich zu einem Kauf bewogen hätte.


    Aber gerade deswegen finde ich es etwas schade das es damals in dieser Kategorie für 701, 704/721 nicht noch eines zur Auswahl gab.


    Oder habe ich da was übersehen ?



    Gruß Michael

    Gruß Michael




    Dual CS 731Q DN160
    Dual CS 701 Shure V15III Ortofon M20
    Dual CS 721 Ortofon M20E Shure V15III
    Dual CS 1249 Ortofon M20E Shure M75D DMS 242
    Dual CS 741Q satin/anthrazit MCC 120 Ortofon OM30

    Dual 1019 Shure M44 MG Shure V15III
    Telefunken Acusta W 250 M75-6 AT-VM95E ELAC D793 E SV
    Dual CS 750 DMS750/DN750/"BD"/ AT-VM95ML

    Technics SL-1500 C Ortofon 2M Bronze

    Toshiba SR-355 AT-VM95ML

    Magnat MTT 990 AT-VM540ML

    Technics SL-1200 GR 2M Black


    Das Gute kommt immer zu dem der Warten kann.

  • außnahme 1009,
    zu dem gab es AKG und das Beo SP1 zur Auswahl, oder täusch ich mich

    Gruß
    Albert

  • Das Shure V15-II und etwas später V15-III waren damals das beste was es in dieser Zeit gab.
    Sogar das V15-II spielt bei mir noch regelmässig und ich muss sagen: Top! 8)
    (und nix verhärtes Gummi usw...)



    LG, Ernst


    Tja, infiziert mit "Dualitis"


    Im Moment spielt:


    Dual/Marantz/Luxman/Revox Freak! (und neuerdings Quad...)

  • Hi Albert !

    außnahme 1009,
    zu dem gab es AKG und das Beo SP1 zur Auswahl, oder täusch ich mich

    Kein AKG. Im 1015 gab es das B&O SP1 und das Pickering V15-DAC "Einsteigerklasse".
    Im 1009 gab es ab 1965 zum B&O noch das Shure M44M-G.
    Und vorher das Dual DMS900 - das handgeschnitzte Haussystem, was nicht mit den Konkurrenten mithalten konnte und nach kurzer Zeit eingestampft wurde.


    Zu 701 / 704 / 721: die waren mit dem Shure V15-III sehr gut ausgestattet und auf der Höhe ihrer Zeit.


    Der 701 mit dem M20E war wohl ein kaufmännischer Kompromiß, obwohl das nicht wirklich gravierend billiger war, als das V15. Man hätte bei Shure auf das M91 oder den Ableger DM101 runtergehen müssen (das M95 kam erst ein bißchen später, Ende 1974 - die zweite Auflage 1228 kam damit und der 510). Was hätte man drunternageln sollen ? Empire 4000 ? Philips 412 ? Ortofon F15 ?


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Gab doch aber genug andere Hersteller, hatte da zb. Audio Technica nichts vergleichbares zum V15/M20 ?



    Gruß Michael

    Gruß Michael




    Dual CS 731Q DN160
    Dual CS 701 Shure V15III Ortofon M20
    Dual CS 721 Ortofon M20E Shure V15III
    Dual CS 1249 Ortofon M20E Shure M75D DMS 242
    Dual CS 741Q satin/anthrazit MCC 120 Ortofon OM30

    Dual 1019 Shure M44 MG Shure V15III
    Telefunken Acusta W 250 M75-6 AT-VM95E ELAC D793 E SV
    Dual CS 750 DMS750/DN750/"BD"/ AT-VM95ML

    Technics SL-1500 C Ortofon 2M Bronze

    Toshiba SR-355 AT-VM95ML

    Magnat MTT 990 AT-VM540ML

    Technics SL-1200 GR 2M Black


    Das Gute kommt immer zu dem der Warten kann.

  • Hatten die sicher. Vielleicht wollte man aus marktpolitischen Überlegungen kein japanisches System verwenden.

  • hallo
    Zum 1009 ,hat zwar nix mit der 7er Reihe zu tun , gab es auch ein V15 DAC .
    Zumindest war bei einem meiner so eines verbaut.


    Gruß Andy

    Gruß Andy


    Die wichtigste Reise unseres Lebens könnte diejenige sein, bei der wir jemand anderem auf halben Wege entgegenkommen

    ( Verfasser unbekannt )

  • Empire 4000 ?

    Wäre auch nicht so slecht gewesen... :thumbup:



    LG, Ernst


    Tja, infiziert mit "Dualitis"


    Im Moment spielt:


    Dual/Marantz/Luxman/Revox Freak! (und neuerdings Quad...)

  • Hallo Michael,


    meines Wissens hat Dual beim 701 nicht zwei Systeme zur Wahl angeboten. Der 701 wurde lediglich anfangs mit dem Dual Ortofon M20 ausgeliefert und später dann mit dem Shure V15III. So war das auch bei anderen Modellen, die serienmäßig mit verschiedenen Bestückungen geliefert wurden.


    Insofern hat Dual sich schon immer für "ein" serienmäßiges System entschieden. Die Gründe waren sicherlich klanglicher, wie auch preislicher Natur. Auch strategische Entscheidungen bezüglich der Ausrüstung einer ganzen Modellreihe mit einem Hersteller waren da wohl im Spiel.


    Der überwiegende Teil der Käufer hatte damals auch nie vor ein System zu tauschen. Damals war der Plattenspieler ein Gebrauchsartikel. Die ewige Suche nach einer noch besseren Bestückung war da eher die große Ausnahme.


    Heute ist Plattenhören ein Hobby. Für Hobby wird bekanntlich schneller mal etwas Geld in die Hand genommen für einen Ticken mehr zur Optimierung :thumbup: .


    Gruß Alfred

  • Das M20 gefällt mir heute immer noch. Dazu ist es wunderbar kapazitätsunkritisch.

    Ich biete:
    Im Moment nichts.

  • Ich weiß, Alfred, ich bezog die beiden Systeme allgemein auf die Dual 7er :)



    Gruß Michael

    Gruß Michael




    Dual CS 731Q DN160
    Dual CS 701 Shure V15III Ortofon M20
    Dual CS 721 Ortofon M20E Shure V15III
    Dual CS 1249 Ortofon M20E Shure M75D DMS 242
    Dual CS 741Q satin/anthrazit MCC 120 Ortofon OM30

    Dual 1019 Shure M44 MG Shure V15III
    Telefunken Acusta W 250 M75-6 AT-VM95E ELAC D793 E SV
    Dual CS 750 DMS750/DN750/"BD"/ AT-VM95ML

    Technics SL-1500 C Ortofon 2M Bronze

    Toshiba SR-355 AT-VM95ML

    Magnat MTT 990 AT-VM540ML

    Technics SL-1200 GR 2M Black


    Das Gute kommt immer zu dem der Warten kann.

  • Mit einem Shure V 15 III war man damals schon in der Oberliga der Tonabnehmer, zumindest MM, angekommen. Dieses System war praktisch in allen einschlägigen Tests unter den Siegern. Und das System war auch keineswegs billig. Da waren andere Anbieter bei ihren Erstausrüstungen wesentlich knauseriger.
    Und Dual-Plattenspieler waren Plug-and-play-Geräte, da wurde nicht groß mit experimentiert, auch wenn das TK-System das relativ einfach machte, da wurde höchstens bei Bedarf eine neue Nadel eingesetzt.
    Vor diesem Hintergrund ist auch zu verstehen, dass die ULM-Tonarme so konsequent auf die von Dual verbauten Tonabnehmer ausgerichtet waren. Man konnte zwar wechseln, aber nur mit einem gewissen Aufwand, den Otto Normalverbraucher sicher nie in Erwägung gezogen hätte.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Hi !

    Und Dual-Plattenspieler waren Plug-and-play-Geräte, da wurde nicht groß mit experimentiert, auch wenn das TK-System das relativ einfach machte, da wurde höchstens bei Bedarf eine neue Nadel eingesetzt.

    Es gab immer schon zwei Arten von Leuten: diejenigen, die einfach nur Musik hören wollten und sich einen Dual gekauft haben.
    Und die Bastelfredis, die den Hals nicht vollkriegen können. Aber die haben sich zumeist keine Dual gekauft.


    Manchmal will man einfach nur eine Scheibe auf den Teller werfen, 'Start' drücken und auf dem Sofa liegen, abstressen und dabei gute Musik hören. Das ist und dafür steht Dual. Aus meiner Sicht auch heute noch.


    Wer auf der Aufnahme bei 3 Minuten 15 noch das 'Poing!' hören will, wo der erste Violinist einen Steifen kriegt ... das sind die anderen, die Tonabnehmer täglich wechseln, sich mit Dutzenden Kabeln herumplagen und mehr unter der Anlage hängen, als davor sitzen. Die Mantaisten unter den Plattenspielerfans. Mit Musik hat das nur untergeordnet zu tun, weil man ja auf dem perfekten System auch was abspielen muß - die Bewunderung der Laien reicht halt nicht. :D


    (Das Analog aus der Autotuner-Szene sind die Fraggels, die Monsteranlagen in Autos stopfen, bis zum Sitzen kein Platz mehr ist ... um damit einen Sinuston so laut wie möglich wiederzugeben. Damit Musikhören ? Könnte man theoretisch auch ...)


    Wer sich in den 70ern einen Dual gekauft hat, konnte sicher sein, ein aus dem Karton gebrauchsfertiges und taugliches Gerät erworben zu haben, das Mitbewerber in seiner Preisklasse nicht fürchten mußte. Da wurde dann schon mal an Designdetails gemäkelt, aber im Grunde war diese Kritik bedeutungslos. Die Ausstattung als solche war zeitgemäß und angemessen. Das konnten andere auch nicht wirklich viel besser. Und jede Marke auf dem Markt hatte ihre Gegner, die über die jeweils anderen hergerissen hat. Der Siegeszug der Fernostgeräte kam nicht über die Technik, sondern erstmal über den Ladenpreis. Die Qualität und die Gesamt-Performance war am Anfang nicht wirklich berauschend. Gute Japandreher waren damals auch sehr teuer.


    Aber um zum Anfang zurück zu kommen: es war dem Käufer natürlich unbenommen, irgendwas anderes unter seinem Dual zu montieren. Heutzutage, wo zu Plattenspielern ab der Mittelklasse AT91-Derivate oder OMB5 als "Platzhaltersysteme" mitgeliefert werden, wo klar ist, daß die gegen was anderes getauscht werden, sobald der Käufer wieder Geld auf der Tasche hat, ist die Situation eine andere. Die Laufwerkskosten sind im Vergleich zu den 70er exorbitant gestiegen, weil es nur noch Kleinserien sind. Damals hat man tausende von den Dingern pro Woche rausgehauen und war stolz darauf, denen ein System mitgegeben zu haben, was zumindest dem technischen Anspruch des Gerätes entsprach und lange benutzt werden konnte. Das ist heute anders.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • ... genau, und das mitgelieferte AT91 oder 2M Red wird als "High-End" angepriesen.


    Und eigentlich tragisch: Viele der (jüngeren) Käufer solcher Geräte kennen nichts besseres. Im besten Fall wird ihnen ein Upgrade auf die Epo E-Nadel für das AT91 geraten. Wie geil ein gutes V15III mit HE- oder Microridge-Nadel oder auch schon das M20e mit guter scharfer Ellipse klingt erfahren die leider gar nie. Stattdessen glauben sie allen ernstes, das die klanglichen Limiten eben dem Medium Schallplatte geschuldet sind.


    Das, was damals Dual mitgab, hatte Hand und Fuss. Und welches Neugerät bekommt heute noch einen Tonabnehmer der V15III-Klasse mitgeliefert? Nicht mal der Neo-Technics-SL1200. Und meines Erachtens bekommt man heute auch nichts mehr von der Güteklasse eines DMS240 mitgeliefert.


    LG
    Manuel

    Dreher: Dual 704, Dual 1219, Lenco L65

    Einmal editiert, zuletzt von Marsilio ()

  • Das, was damals Dual mitgab, hatte Hand und Fuss. Und welches Neugerät bekommt heute noch einen Tonabnehmer der V15III-Klasse mitgeliefert? Nicht mal der Neo-Technics-SL1200. Und meines Erachtens bekommt man heute auch nichts mehr von der Güteklasse eines DMS240 mitgeliefert.

    Da hast Du sicher Recht. Aber auch damals hatten die Kaufleute bereits den Rotstift in der Hand und haben nur das durchgehen lassen, was sich preislich im Rahmen hielt - und das war eben obere Mittelklasse. Ein Shure V15 III hört sich mit einer normalen Ellipse gut an, aber nicht wirklich großartig. Wirklich super wird's erst mit der richtigen Nadel. Das gilt auch für die Nachfolgesysteme V15 IV und V15 V. Ich habe mal ein V15 IV mit HE-Nadel gehört - und war erstaunt, wie luftig, räumlich, dynamisch und klangfarbenstark das System aufspielt. Das gilt noch mehr für dieselben Systeme mit MicroRidge-Nadel. Das eigentlich tolle an diesen Systemen war m.E. nach, dass die mit den Duals mitgegebenen Grundsysteme sich mit der entsprechenden Nadel aus dem Fachgeschäft sogar auf High-End-Niveau heben ließen.


    Mal am Rande: Selbst die heute noch erhältlichen Fehrenbacher-Duals sind mit Ortofon-OM 10-Systemen ausgerüstet. Auch die lassen sich mit einer OM40-Nadel auf ein ganz beachtliches Niveau bringen ...

    freundliche Grüße


    Ralph

  • Hi !

    Mal am Rande: Selbst die heute noch erhältlichen Fehrenbacher-Duals sind mit Ortofon-OM 10-Systemen ausgerüstet. Auch die lassen sich mit einer OM40-Nadel auf ein ganz beachtliches Niveau bringen ...

    Klar. Kann man.
    Aber wer weiß das denn ? Wer kriegt das vom Verkäufer gesagt ? Das Eingeständnis, daß nur Mittelmaß drunterhängt ?
    Wer - andersherum - gibt nochmal fast genauso viel Geld nur für eine dösige Nadel aus, wie mal der ganze Dreher gekostet hat ? (Okay - das ist *etwas* übertrieben ...) Die Leute kriegen von den Verkäufern - die von dem Medium oft auch keine Ahnung haben und denen es nur um das Verkaufen geht - gesagt, daß sie einen high-endigen Dreher kaufen. Da muß man nicht noch mehr Geld reinstecken. Oder ?


    Anfangs sicher nicht.
    Man muß sich die Gelegenheit geben, "sein" System und sein Umfeld kennenzulernen. Die notorischen Nadel- und Systemwechsler tun gerade *das* nicht. Sie geben ihren Ohren und dem nachgeschalteten Hirn keine Chance, sich in ein Klangbild einzuleben und Erfahrungswerte zu sammeln und mit einem Sound vertraut zu werden.
    Und ein großer Teil der Kundschaft kauft Plattenspieler nur, weil sie hip sind. Denen ist das doch sowas von scheißegal.


    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Vor über 20 Jahren wurden die Duals zT noch mit einer OM20 aka DN168 ausgeliefert. ;)
    DUAL konnte sicher auch immer die für die jeweiligen Spieler in ihrer Preisklasse bestklingenden und passenden Systeme verbauen, weil sie von Shure, Ortofon und AT entsprechend große Mengen abgenommen haben.
    Diese Mengen schaffen heutige Plattenspielerhersteller gar nicht mehr zu verkaufen.

    Gruß Christian


    _________________


    Ich suche folgende LPs von Pearl Jam: Live on two legs, Lost Dogs, rearviewmirror

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.