EDS 1000-2 / C3 Hauptelko falsch gepolt - was nun

  • Hallo!


    Kürzlich habe ich einen toten aber wunderschönen CS 721 ergattert. Nach erster Inspektion war wohl der 47nF Kondensator im Trafokästchen durch, daher auch eine defekte Sicherung. Beides erneuert und wenn schon dabei, habe ich alle Elkos und Tantalperlen auf der Motorplatine ausgewechselt. Erste Inebtriebnahme und er war wieder lebendig. Aber nur kurz. Nach einem lauten Knall war dann wieder Ruhe im Karton.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich den C3 Hauptelko (470 uF) falsch gepolt reingelötet habe. Scheinbar habe ich die Beschriftung falsch gedeutet. Minus ist zwar aufgedruckt aber in einem Doppelpfeil, der in beide Richtungen zeigt. Optisch war kein Explosionsschaden zu erkennen, aber der Elko war doch sehr heiß.
    Die Frage ist nun, wie weit der Schaden in die Elektronik hineinreichen kann bzw. welche Teile dieses Malheur vorrangig noch mit in den Tod gerissen haben kann. Ein neuer Elko allein schafft hier nämlich keine Abhilfe mehr...


    Danke schonmal für jede Hilfe!


    Beste Grüße


    Aaron

    Sony TA N-77ES
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    Pilot ST 505

  • Schon gemacht. Aber irgendwie will er nicht so richtig andrehen. Strobo leuchtet kurz und geht dann auch wieder aus. Ich werde mal die Versorgunsspannung checken...

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  • Hi !

    Die Frage ist nun, wie weit der Schaden in die Elektronik hineinreichen kann bzw. welche Teile dieses Malheur vorrangig noch mit in den Tod gerissen haben kann. Ein neuer Elko allein schafft hier nämlich keine Abhilfe mehr...

    Mit dem "neuer Elko müßte reichen" stimme ich im wesentlichen überein.
    Ein falsch gepolter Elko beim 721 bewirkt eigentlich nur, daß der Elko stirbt, der Impuls dabei kann ggf. die Trafosicherung durchfetzen - im allerschlimmsten Fall gehen eine oder mehrere Dioden des Gleichrichters mit kaputt ... und wenn man das Ding lange schmoren läßt, brennt am Ende der Trafo durch.


    Methodisch vorgehen.
    Elektronik komplett vom Trafo ablöten.
    Sicherung prüfen, Ausgangs-Wechselspannung vom Trafo messen. Sollte etwa 20V~ betragen.
    Mit dem Diodentest die vier Gleichrichterdioden messen. Da sie in einer Brücke verschaltet sind, kann man -wenn sie intakt sind- jede ohne Rückwirkung auf die anderen vier prüfen. Die Vorwärtsspannung sollte um 0.7V betragen und bei Umpolen der Prüfspitzen "keine Verbindung" angezeigt werden.


    Parallel zum Hauptelko liegt die Z-Diode D5. Das ist eine 1W / 36V Diode. Es kommt sehr selten vor, daß das Ding beim Wegschießen des Elkos den Abgang macht. Es ist ggf. möglich,daß die Diode auf der Unterseite der Platine liegt.


    Guck' mal erstmal so weit. Wenn sich dort noch nichts ergibt, müssen wir weiter gucken.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Also, die ausgangsspannung vom trafo waren 33 Volt. Dann hab ich es gesehen! Ich habe voller Freude die Netzkabel bei 110 v und 220 v angelötet am trafoboard. Und 0 hab ich ausgelassen. Top Leistung!
    Naja, jetzt habe ich wieder 21,7 Volt Spannung für die motorsteuerung. Dem elko sieht man nach wie vor keinen Schaden an. Allerdings hat er nur mehr eine kapa von 370 uf anstatt der 470. nun weiß ich aber nicht mehr, ob ich ihn tatsächlich falsch herum eingelötet habe...

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  • Das sieht verdammt nach einem bipolaren, also einem nicht polarisierten Elko aus, den man als Tonfrequenzelko z.B. in
    Frequenzweichen einsetzt. Jetzt hat der auf dem zylindrischen Körper aber noch diese Sicke - bei einem "normalen" Elko wäre das Plus, aber es gibt auch Bipolare mit nur einer Sicke:



    Mit dem komischen Doppelpfeil drauf wird das also eher ein bipolares Teil sein - und das kannst du an dieser Stelle nicht gebrauchen; du brauchst Einen mit Plus und Minus.
    Grüsserl



    Robert

  • Das ist der Nachteil beim reichelt. Man bekommt bei 10-mal das gleiche bestellen immer die Teile von anderen Herstellern. Die letzten ax470 waren von vishay. Cosonic hab ich noch nie gehört.

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  • Also bei den alten Elkos die ich so rausfischen tu ist die zusammengedrückte Seite also auf dem Foto die linke Seite Plus. Auch mit einem Pluszeichen markiert.

    Einmal editiert, zuletzt von Fummelheini ()

  • Ja, die haben auch auf der plus Seite eine schwarze Kappe und bei Minus eine silbrige. Aber ist das ein Indiz für die Polarität? Und sollten bipolare Elkos nicht weiters gekennzeichnet sein? Das sie mir da wirklich was falsches geschickt haben??!

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  • hallo Aaron,
    der Gummipfropfen ist bei Elkos der + , der Alubecher ist -


    Albert

    Gruß
    Albert

  • also auf dem Foto die linke Seite Plus

    Bitte guck' dir mal die Dinger auf meinem Foto an. Die haben die "zusammengedrückte Seite" (Sicke) - und sind bipolar. Das ist also leider kein eindeutiges Identifikationsmerkmal.


    @ Rafterstar: der Hersteller ist eigentlich wumpe, aber die Firma, die die Teile von dir produziert hat, müsste was in den Nacken bekommen - so blöd gekennzeichnet, dass man herumrätseln muss. Solltest du polarisierte bestellt und diese bekommen haben, dann war Derjenige, der die für dich gepackt hat ein Bisschen blind und du hast wirklich die Falschen bekommen. Ja, ich bin mir sicher: Deine sind bipolar.


    Zur Sache mit Gummikappe und "silbrige Seite": irgendwie müssen die die ja befüllen und dann zu bekommen, ob polarisert oder nicht...


    Grüsserl



    Robert

  • Ja das ist blöde markiert. Schaue doch mal auf deine Rechnung. Da muss ja drauf stehen was du geliefert bekommen hast.


    Hier einer aus meinen akai verstärker. Hier ist plus und minus gut markiert und zu erkennen.

  • Also, bestellt habe ich das richtige und daher steht auch auf der Rechnung das richtige.


    Habe mich durch die Datenblätter gewühlt und folgendes gefunden. Plus ist beim Rubber end Seal, also dem schwarzen Ende. Dort ist auch ein Safety Vent, also ein Sicherheitsventil. Daher ist er hochgegangen aber auch wieder nicht hochgegangen. Und deshalb ist auch kein Schaden zu erkennen, da das Elektrolyt durch dieses Ventil entweichen konnte.


    Fakt ist, ich habe doppelt Mist gebaut: Elko verkehrt eingelötet und die Netzkabel bei den verkehrten Pins angeschlossen. Die Gleichrichterdioden waren in Ordnung, hatte sie aber schon heraußen, daher gleich gewechselt. Alleine schon wegen den schwarzen Beinchen der alten. Jetzt, da ich Gewissheit über die Polung habe, werde ich morgen mal einen neuen Test machen. Hoffe, der Motor dreht dann ohne weitere Ventilöffnungen des Ekos...


    Beste Grüße


    Aaron

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  • Elko verkehrt eingelötet und die Netzkabel bei den verkehrten Pins angeschlossen

    Bitte noch die Zener-Diode prüfen. Die zerstört sich bei Überspannung von selbst. Was tatsächlich so gewollt ist: Die Zener-Diode macht auf Kurzschluss und die Sicherung brennt durch. Warum? Damit die restliche Elektronik bei Überspannung keinen Schaden nimmt.

    Gruß,

    Michael



  • Danke für den Tipp Michael! Die Zenerdiode habe ich gleich mit den Gleichrichterdioden mitgewechselt. Morgen gebe ich dann über den Test Bescheid!

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