Dual 704 dreht hoch bis ins Unermessliche... Ich glaube, der fliegt gleich weg...

Hi Felix !

Zuerst unten den Deckel am Motor abschrauben und gucken, ob die Zahnscheibe für den Tachogenerator frei dreht.
Der magnetische Gegenpol dazu ist eine Art "Gummimagnet", der am Rand entlangläuft. Der verändert sich und quillt auf - und blockiert die Scheibe. Folglich kommt in der Elektronik kein Tachosignal an und die Steuerung bleibt im Zustand "Anlaufen: Alle Maschinene Volle Kraft Voraus !" (Hei-Ho - und 'ne Buddel voll Rum !!)

Dann kann man mit einem sehr scharfen Cutter *vorsichtig* die Zahnscheibe als Stütze benutzend rundherum schneiden und die Blockagen beseitigen. Aber *ACHTUNG* unmittelbar darunter sitzt die sehr feine Tachospule. Einmal abrutschen und der Motor ist Tonnenfüllung.

Du könntest vorher den Schaltnocken abnehmen und die Scheibe mal rausfisseln (hat zwei Löcher) und Dir den Zinnober aus der Nähe begucken.

So: läuft die Tachoscheibe frei, sind zuerst die beiden Kondis C1 und C2 verdächtig. Die legen das Potential für den Tachogenerator fest (1µF gegen Masse, 47µF zwischen Basis und Emitter von T1). Das ist die allersensibelste Stelle, weil das kleine Tachosignal schon durch geringe Kriechströme in diesen Kondis praktisch weggedrückt wird.

Wenn Du soweit bist - nochmal melden.
Der EDS900 braucht keinen aufliegenden Teller. Der dreht auch so unbeirrbar seine Runden ... wenn die Steuerung mitspielt. Ist also einfach zu checken, ohne daß man die Möhre jedesmal wieder komplett zusammenbauen muß.

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Hi Felix !

Zitat von Vertigo Swirl

Also werde ich mich morgen auf der Arbeit mal nach neuen Kondensatoren umsehen.

Vorher - und heute - kannst Du nochmal Drehzahlschalter und Pitchpoti ausmessen und reinigen.
Die sind oft an seltsamen Drehzahlphänomenen Schuld.

Neben dem einen 1µ und dem 47µ wirst Du noch'n paar 1µF (2) und 0.47µF (3) brauchen. Und vielleicht je zwei 100µF und 3,3µF. Wenn die mindestens 30V abkönnen, sollten sie für alle Einsatzzwecke ausreichen. Wär' nicht schlecht, ein paar BC548B als Ersatz für die BC172B und zwei BC558B für die BC252B in der Hinterhand zu haben. Bei meinen 704-Problemkindern haben sich oft T5 und T6 als problematisch herausgestellt. Bei einem Board hatte ich mal wirklich *alle* Kondis neu gemacht, die dicke 1000er Netzteilrolle genauso wie alle Keramik- / Folienkondis und trotzdem lief das Ding Amok. Also habe ich Stück für Stück von T1 an alle Transis der eigentlichen Auswertung (bis T10) erneuert. Mit dem Wechsel von T6 lief das Ding wieder sauber. Alle Transis waren heile, aber zumindest zwei hatte nicht die für -B Sortierung erforderliche Verstärkung.

Die Transis T11 bis 13 für den Stromregler habe ich im Grunde noch nie tauschen müssen, genausowenig wie die Spulenschalter T14 - 17. Bei T13 müßtest Du drauf achten, daß das wieder ein BC338 ist. Die BC54x haben nicht die erforderliche Stromfestigkeit.
Allerdings war bei einem Board mal der Einstellregler R40 für den Anlaufstrom beschädigt. Nur war das Fehlerbild da anders: der hätte am liebsten angekurbelt werden wollen. Der Teller hat 2 Minuten bis zum Erreichen der Nenndrehzahl gebraucht, weil das defekte Poti ihm immer vorgegaukelt hat, daß der Strom zu hoch wäre.

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Hi Felix !

Zitat von Vertigo Swirl

Was ist das hellgraue (.068 J400.) eigentlich für ein Bauteil im Hintergrund? Und kann ich den Knallfrosch mit seinem roten Bruder hier tauschen?

Der graue Bruder ist der 68nF Strombegrenzungs-Kondensator für die Glimmlampe. Das Modell ist eigentlich unkaputtbar, habe noch nie erlebt, daß der Zicken gemacht hätte.

Der rote WIMA ist lt. Aufdruck kein "X2". Spannungsseitig würde der das zwar packen, aber er hat obendrein auch 470nF statt 47nF und das ist parallel zum Trafo ein bissel viel und die Sicherung wäre Dir bestimmt dankbar, wenn Du das nicht versuchen würdest ...

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Hi Felix !

Zitat von Vertigo Swirl

Die grüne ROE Entstörrolle im Mitorschalter ist nicht problematisch, oder?

Nicht in dem Sinne, daß sie knisternd, rauchend und stinkend hochgeht.

Wenn die "Bonbonrollen" die Faxen satt haben, hören sie einfach auf zu kondensieren und wenn man ein aufmerksames Ohr hat, hört man ein leicht verstärktes "Knack!" aus den Boxen, wenn der Motor ein- oder ausschaltet. Nach einiger Zeit - vielleicht Wochen, Monaten oder Jahren (je nach Nutzung) - verstärkt sich das Knacken, weil die Schaltkontakte durch den Funken langsam rauher geworden sind und nicht mehr sauber aufeinander klappen. Das sind dann die Schalter, wo das Knacken auch mit einem neuen Kondi nicht weniger wird und wo man mit der Kontaktfeile dranmuß, um sie wieder glatt und auf Maß zu kriegen.

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Hi Felix !

Zitat von Vertigo Swirl

Dann bring ich gleich nen neuen mit und dann ist die Sache gegessen.

Wehret den Anfängen. Obwohl man ja auch nichts auswechseln soll, was funktioniert. Dooferweise *weiß* man das bei den Dingern nicht und wenn man keine Möglichkeit hat, die Kapazität und den Isolationswiderstand zu bestimmen, dann ist das eine 50:50 Chance. Allerdings *hatten* wir es auch schon, daß ein funkelniegelnagelneuer Kondi kaputt war. Dann sollte man wieder mehr Lotto spielen, denn die Chancen einen toten Neu-Kondi zu kriegen, sind ähnlich hoch, wie ein Sechser im Lotto. Sofern man einigermaßen Qualitätsprodukte nimmt und nicht irgendwelchen Chop-Suey-Mist oder neue, alte Lagerware von vor 30 Jahren.

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Hallo,

Ich zitiere mal den Peter:

Zitat Anfang:

Kondis beim 704:

C1 47µF / 16V (Eingang Tachogenerator) *
C2 1µF / 16V (dto.) *
C3 0,47µF / 16V (dto.) *
C10 1µF / 16V (RC-Filter für Rampenspannung Ist-Signal) *
C11 0,47µF / 16V (dto.) *
C12 0,47µF / 16V (dto.) *
C13 1µF / 16V (Gegenkopplung Differenzverstärker) *
C14 100µF / 16V (Siebelko 12.4V für Regelteil)
C15 100µF / 30V (dto.)
C16 3,3µF / 16V (Dämpfung für Motorstromregelung)
C17 3,3µF / 16V (dto.)
C18 1000µF / 35V axial (Haupt-Elko des Netzteils) *

C51 0,068µF / 275V~ X2 (Glimmlampen-Strombegrenzung)
C52 0,047µF / 275V~ X2 (Entstörkondi parallel zur Strobo-Einrichtung) *
Cxx 0,010µF / 275V~ X2 (im Schalterkasten) *

*) die auf jeden Fall austauschen.

Zitat Ende.

Hi Maico !

Zitat von maicox

Ich zitiere mal den Peter:

Danke. Dann brauche ich nicht selber nach der Liste suchen.

Und wenn es mehrfach vorhanden ist, finden es auch nachfolgende Sucher einfacher.
Manchmal hat das "Infos Ausbuddeln" ein bißchen was von Geo-Caching ...

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Hallo Felix
An meinem 731 hatte ich ein ähnliches Problem. Bei mir war es auf dem Modul 3 ein Operationsverstärker. Ich glaube son 6beiner.
Den hab ich getauscht und gut war.
Gruß Michael.

Hi !

Zitat von Vertigo Swirl

Aber ich meine beim 704er keinen gesehen zu haben.

Er hat auch keinen. Der 704 ist so zurückhaltend, weil er komplett in diskreter Technik aufgebaut wurde.
(Hahaha - das war jetzt wieder so ein Insiderwitz, wo andere Berufsgruppen ratlos die Köpfe schütteln.)

Wenn Du jetzt hier wärst, könnte ich Dir BC548B aus der Tüte in die Hand schütten ... die und die PNP BC558B sind absolute Standards und da lohnt es sich, davon ein paar auf Halde zu haben.

Mal 'ne doofe Frage, die ich vielleicht früher schon mal hätte stellen sollen: wenn Du das Ding auf 45 stellst und "kaltstartest" - geht der dann auch gleich in den Rennmodus ?

Ich hab's schon zu oft erlebt, daß Schalter und Pitchregler einen an der Waffel hatten und zumindest eine Drehzahl sich "normal" verhielt. Und wenn Du anfängst, die Transis zu tauschen: fang' mal mit dem T5 und T6 an. Du kannst die ja vorsichtig auslöten und mal mit dem Multimeter behandeln. Die sind bestimmt nicht kaputt. Keiner von denen - da würde ich fast wetten.
(Entsinnst Du Dich, wie man Transis mit dem Diodentest prüft ?)

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