Plattenspieler am Phonoeingang des Vollverstärkers oder am Phono-Vorverstärker und Source-Eingang betreiben?

  • Ralph: Och, das ist im Grunde nicht so schwierig. Will meinen, ich bin jetzt auch nicht eben der große Elektronik-Crack (eher im Gegenteil...), aber die Eingangsbeschaltungen von Phono-Sektionen sind typischweise eh nicht so sonderlich kompliziert. In der Regel lässt sich also relativ leicht beurteilen, ob ein MM-Eingang nun "kapazitätsversaut" ist oder nicht - und ob man zur Behebung des Problems lediglich ein paar Kondensatoren entfernen oder doch welche austauschen muss.


    Aber klar, einigermaßen gut löten können sollte man freilich schon, wenn man Geräte modifizieren will. Doch zunächst geht's ja ohnehin erstmal eher ums (sich) Informieren, wieviel die integrierte Phono-Sektion taugt und welches Kaliber an externer Lösung es für mindestens gleiche oder gar bessere Qualität bräuchte.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Ich habe schon keine Ahnung, was der Begriff "kapazitätsversaut" bedeutet - abgesehen davon, dass mir klar ist, dass die Kapazität des Eingangs nicht zu den Werten des Plattenspielers passt. Ich müsste mich auch erst einmal schlau lesen, wie man so einen verbogenen Eingang durch den Austausch von Kondensatoren gerade biegen kann und vor allem, wie man das berechnet. Das ist sicher alles kein Hexenwerk, aber es würde doch einige Zeit binden und ich bin beruflich und familiär doch so stark gebunden, dass ich mir ein weiteres so zeitfressendes Hobby im Moment nicht leisten will.


    Grüße


    Ralph

    freundliche Grüße


    Ralph

  • "Kapazitätsversaut" bedeutet im Grunde, dass es sich der Hersteller leicht gemacht hat mit der Erfüllung von EMV-Richtlinien, indem er dem Phono-Eingang schlicht eine höhere Kapazität verpasst hat, als sie für den Einsatz mit normalen (im Sinne von normal hoher Generator-Induktivität) MMs und MIs sinnvoll wär. Dieser sinnvolle Bereich liegt normalerweise so im Rahmen zwischen 100 und 250 pF.


    Nun kucken wir z.B. mal ins Service-Manual für den Marantz PM7000/8000 (& 7200) - was sehen wir am Phono-Eingang? Aha: Die hiesige Version N hat an den Positionen 2555 & 2556 statt normal 150 pF (Versionen U & F) je 680 pF und parallel dazu an 2553 & 2554 nochmal je 470 pF dazu, zusammen also rekordverdächtige 1150 pF pro Kanal. Ansonsten ist das aber keine üble Phono-Sektion und relativ leicht zugänglich, also lohhnte es sich hier durchaus, die beiden 470-pF-Kondensatoren rauszuwerfen und die beiden 670er beispielsweise mit zweimal 100 pF zu ersetzen. Einizige Schwierigkeit in diesem Fall: Sind SMD-Kondensatoren - Ersatz in gleicher Bauform gibt's also nicht unbedingt an jeder Ecke (erst recht, wenn man was Spezielles wollte, wie etwa Glimmer/Silver-Mica...).


    Sprich, weil's oft nur bestimmte Versionen betrifft, zeigt das Service-Manual eben auch entsprechend oft schon, was wo draufgepackt wurde...


    Außerdem muss man ja auch nicht unbedingt alles selbst komplett durchschauen - man kann ja auch einfach spezifisch hier oder in einem anderen Hifi-Forum nachfragen, wenn man sich nicht so ganz sicher ist...


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

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