Dual 704 der ewige Knaller

  • Genervt durch die extreme Trittschallempfindlichkeit meines Lenco L 75 mit seiner Schwabbelzargenkonstruktion fühlte ich
    mich dazu animiert, mal wieder auf eines meiner Duallaufwerke umzusteigen. Der erste Gedanke war, den unkomplizierten
    und zuverlässigen 510 anzuschließen. Leider musste ich feststellen, dass dieser einen Fehler im Signalweg hat ( Kanalaus-
    fall bei Tonarmeinschwenken, ich habe darüber schon berichtet). Nach einigen Stunden Gefummel habe ich diesen dann
    erstmal wieder beiseite gestellt und mich meinem 704 gewidmet. Er sollte nun auch auf Cinchstecker mit RG 174 Kabel und
    separater Masseleitung umgebaut werden. Dies ist gestern ( inklusive aufgetrennter Massebrücken ) geschehen. In diesem
    Zug bekam der Entstörkondensator ( war schon getauscht ) am Kurzschließer auch noch ( wie von einigen Boardmitgliedern
    empfohlen ) einen 100 Ohm Widerstand in Reihe verpasst. Ich war gespannt ob das teilweise sehr heftige Einschaltploppen
    weniger laut oder sogar ganz verschwunden sein würde. In meiner Werkstatt verwende ich zum Testen zur Zeit einen Dual
    CV 31. Ich dachte mir, mit so einem alten Dual Gerät wird das wohl harmonieren - der Einschaltknacks wird wohl nicht
    kommen. Wie man sich doch täuschen kann, das Einschaltgeräusch war enttäuschenderweise sehr laut. Zum Musikhören
    habe ich in meiner Werkstatt einen Pioneer SX 450. An den habe ich den 704 dann auch noch angeschlossen, aber das Ergebnis
    war genauso frustrierend - lautes Einschaltgeräusch. Egal dachte ich mir, damit muss ich wohl leben und klemmte den
    Dreher wieder an meine Hauptanlage in unserem Wohnzimmer an. Der 704 hängt hier an einem Dynavox TC 750 und einem
    Telefunken Opus 2550. Das Einschaltgeräusch blieb ( fast ) weg, unglaublich! Dann nach einiger Zeit des Spielens testete
    ich noch einige Male und es traten wieder deutliche Geräusche auf. Überlisten lässt sich dieses Phänomen aber, indem man den
    Tonarm sehr schnell einschwenkt. Hierbei konnte ich keine Einschaltgeräusche feststellen.
    Die lässt mich vermuten, dass der Kurzschließer einfach zu langsam schaltet. Ich glaube, Peter aus dem Lipperland hat diese
    und andere ähnlich ( Schließwinkel, Abstand der Kontakte ) Vermutungen auch schon geäußert.
    Der Dual 704 ist und bleibt in Bezug auf seinen Kurzschließer ein Problemkind ( aber ein sehr geliebtes ). Ich denke, der Einbau
    eines neuen ( z.B. von Dualfred ) Kurzschließers schafft hier auch keine Abhilfe.


    Vielleicht haben ja andere Besitzer des 704 in letzter Zeit irgendwelche neuen Erfahrungen auf diesem Gebiet gemacht oder
    haben eine bahnbrechende Lösung des Problems ( wohl eher nicht ) gefunden. Neigen eigentlich andere Dual Plattenspieler
    mit Kurzschließern auch zum Knallen oder hat der 704 hier eine Ausnahmestellung?


    Mit ( hier im Moment ) sonnigen Grüßen,


    Uwe

    Liebe Grüße,


    Uwe



    Gestaltende Persönlichkeit

  • Moin,


    ich habe bei meinem 721 noch einen zweiten Kondensator anden Trafo gelötet
    und die Kontakte am Ein-/Ausschalter gründlichst gereinigt(die waren schwarz).


    Danach hatte ich noch ein paar Tage ein ganz leisesEinschaltknacken (hätte ich
    mit leben können) aber mittlerweile ist auch das ganz weg.Der Dreher hat
    kein Einschaltknacken mehr.


    Wünsche dir viel Erfolg.


    Thomas

  • Wofür soll der 704 denn einen Kurzschließer habe?
    Der hat doch noch nicht einmal eine Tonarmrückführung.


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Ulli:


    Er hat.


    Also meine 704 hatten/haben alle einen und im SM in der Explosionszeichnung ist er auch deutlich zu sehen.


    Gruß Peter

    CS 704/ AT33PTGII, CS1219/AT20SLA, M20E, Rotel RA 812, Quadral Amun
    CS 701/Empire 999, Elac 796HSG, Braun PS500/Yamah MC9 retipped Bor Shiabata/Empire 500ID,

    Fisher MT6225/Ortofon MC 15 Super, Elac 22H/Shure M75-ED2

    Rotel RA 414, Pioneer SX-450, Yamaha CR 600


    Abzugeben: Derzeit nix

  • Hallo,


    am Kurzschließer auch noch ( wie von einigen Boardmitgliedern
    empfohlen ) einen 100 Ohm Widerstand in Reihe verpasst.


    Am Kurzschließer? Ich denke eher im Schaltkasten oder? Bringst Du Schaltkasten (mit Schater) und Kurzschließer (für das Audio- Signal) durcheinander?



    Die Kontakte im Schalterkasten gründlich reinigen. Dann ist schon einmal die "Halbe Miete" eingefahren. Wenn es dann noch immer kräftig "knackst", kann man (muss man aber nicht unbedingt) ein RIFA (Als RC-Baustein ausgeführt) einlöten. Hier unbedingt auf die Spannungsfestigkeit achten.



    Bisher war es bei meinen Drehern meistens mit einer gründlichen Reinigung der Kontakte und dem Einlöten eines neuen "Knallfrosches" getan.



    In meinen alten Elac`s waren ab Werk bereits Kondensatoren mit einem Widerstand (in Reihe) eingelötet. Da diese noch aus "Papier" waren, wurden diese gegen RIFAs ausgetauscht. Damit hatte ich bisher keinerlei Probleme. Und "knacksen" tun die Dreher beim Einschalten auch nicht. ;)

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    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Hmmmm,


    beim 604 habe ich den ja noch gerade eingesehen, der bringt den Arm ja noch nach Hause und
    würde dabei Theater machen, aber der 704 macht doch gar nix !?!??!


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



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  • Hallo,



    beim 604 habe ich den ja noch gerade eingesehen, der bringt den Arm ja noch nach Hause und
    würde dabei Theater machen, aber der 704 macht doch gar nix !?!??!


    Der 704 hat einen Kurzschließer um, wie auch bei anderen Modellen, um nach dem Abspielen Geräuschbildungen zu vermeiden. Link


    Über Sinn oder Unsinn lasse ich mich nicht aus. Bei einem meiner Elac`s habe ich den Kurzschließer überbrückt. Dort gab es immer wieder Probleme und eine Geräuschbildung wenn das Teil Kurzschließen sollte. :D

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    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Hallo maicox,


    ja, da war ich wohl ein wenig durcheinander. Ich meinte den Schaltkasten, hatte aber die ganze Zeit immer nur den
    Kurzschließer im Kopf. Ich werde mich noch nicht geschlagen geben und bei Gelegenheit nochmals alle relevanten
    Kontakte reinigen(obwohl dies schon mehrfach geschehen ist), vielleicht bringt es ja doch etwas.


    Hallo Ulli, der 704 hat aber nun mal einen Kurzschließer, siehe Explosionszeichnung Pos. 149.


    http://dual.pytalhost.eu/704s/704s-18.jpg


    Gruß,


    Uwe

    Liebe Grüße,


    Uwe



    Gestaltende Persönlichkeit

  • Der 704 hat einen Kurzschließer um, wie auch bei anderen Modellen, um nach dem Abspielen Geräuschbildungen zu vermeiden. Link

    Ja Ja,
    aber nach dem Abschaltvorgang, also wenn der Arm wieder in Ruheposition ist ist
    auch der Kurzschließer wieder geöffnet.
    Das wäre ja beim 704 von der Platte bis 1cm höher !?
    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

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  • Hallo Uwe,


    der Kurzschließer hat mit dem "Einschalt-Plopp" nichts zu tun. Auch ein 100 Ohm Widerstand hat dort nichts verloren. Der Kurzschließer schließt lediglich das Signal kurz wenn der Tonarm beim Ein- oder Ausschwenken bewegt wird.


    Der Plopp wird in der Regel von einem defekten (nicht mehr vorhandenem) Entstörkondensator verursacht.


    Gruß Alfred

  • Hallo Ulli,


    Ich habe leider keinen 704 mehr hier. Ich bin aber der Meinung dass der Kurzschließer bis zum Einschwenken auf die Tonarmstütze für Ruhe sorgt.


    Wie oben schon geschrieben: Über Sinn oder Unsinn kann man Streiten.......




    der Kurzschließer hat mit dem "Einschalt-Plopp" nichts zu tun. Auch ein 100 Ohm Widerstand hat dort nichts verloren.


    So ist es!

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    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Meinst du wenn du ihn manuel auf die Stütze legst ? Denn automatisch macht der 704
    das doch gar nicht (der 604 schon).


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

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  • Ich habe zuerst vom großen "C" die gelben Entsörkondensatoren bestellt. Mit den Ergebniss das knallen war immer noch.
    Auf Empfehlung habe ich bei Reichelt die passenden WIMA'S geordert alles nochmal gemacht incl. Kontakte im Schalterkasten und Widerstand. Seitdem ist Ruhe.


    Da ich kein Elektroniker bin, kann ich nicht sagen ob es Zufall war. Das Ergebnis zählt.
    Hie noch eine schöne Anleitung. Damit sollte es klappen.
    https://ichwillinsindernet.de/…dual-704-plattenspielers/
    Gruß Ulrich

    Das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke...

  • Hallo,


    Meinst du wenn du ihn manuel auf die Stütze legst ?

    Ja.



    Ich habe zuerst vom großen "C" die gelben Entsörkondensatoren bestellt. Mit den Ergebniss das knallen war immer noch.
    Auf Empfehlung habe ich bei Reichelt die passenden WIMA'S geordert alles nochmal gemacht incl. Kontakte im Schalterkasten und Widerstand.


    Ich verwende unter anderem auch hin und wieder die "gelben" vom großen "C". Ich hatte damit bisher wenig Probleme. Ich denke das nochmalige Reinigen der Kontakte und Einsetzen des Widerstandes war eher der Grund.



    Zu Deinem Bild: Normalerweise gehören 0,010µF / 275V~ X2 in den Schalterkasten, keine 0,068 oder 0,047µF. Wenn da einer von denen im Schalterkasten verbaut war, stimmte etwas nicht.




    Kondensatoren im 704:



    Ich zitiere mal Peter:


    C1 47µF / 16V (Eingang Tachogenerator) *
    C2 1µF / 16V (dto.) *
    C3 0,47µF / 16V (dto.) *
    C10 1µF / 16V (RC-Filter für Rampenspannung Ist-Signal) *
    C11 0,47µF / 16V (dto.) *
    C12 0,47µF / 16V (dto.) *
    C13 1µF / 16V (Gegenkopplung Differenzverstärker) *
    C14 100µF / 16V (Siebelko 12.4V für Regelteil)
    C15 100µF / 30V (dto.)
    C16 3,3µF / 16V (Dämpfung für Motorstromregelung)
    C17 3,3µF / 16V (dto.)
    C18 1000µF / 35V axial (Haupt-Elko des Netzteils) *


    C51 0,068µF / 275V~ X2 (Glimmlampen-Strombegrenzung)
    C52 0,047µF / 275V~ X2 (Entstörkondi parallel zur Strobo-Einrichtung) *
    Cxx 0,010µF / 275V~ X2 (im Schalterkasten) *



    *) die auf jeden Fall austauschen.


    Zitat Ende.

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    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Die Bilder dienten nur als Anschauungs Objekt. Das mit den Reinigen im Schalterkasten wird es wohl sein, ein bisser'l Poliert hab ich auch immer mit. So sind alle Knallerei geworden.
    Gruß Ulrich

    Das kannste schon so machen aber dann ist es halt kacke...

  • Es gab mal irgendwo von irgendjemandem einen Post, in dem eine Besondheit des 704 beschrieben wurde. Demnach hatte er aufgrund seiner Verschaltung von Haus aus einen Knallfrosch zuwenig im Trafokasten. Habe derzeit leider keine Möglichkeit, in meinen Bookmarks zu wühlen...

    Gruß,

    Michael



  • Ich hab vom Board noch einen sehr schönen.

    Das war wohl genau der Artikel, den ich gemeint hatte. Im Endeffekt habe ich bei meinem 704 nie mehr etwas störendes vernommen.

    Gruß,

    Michael



  • Wow, das ist ja mal ne Resonanz. In erster Linie oder ausschließlich sind also die Entstörkondensatoren für das Einschaltploppen
    verantwortlich und dann eventuell noch die Kontakte des Netzschalters. Ausserdem ist angeblich von Haus aus ein Entstörkondensator zu
    wenig am Netztrafo verbaut. Und der Kurzschließer ist ganz außen vor und hat nichts damit zutun. Dann werde ich mir also nochmal
    den Netzschalter ansehen und wohl auch noch einen zusätzlichen Kondensator an den Netztrafo anlöten.


    Gruß,


    Uwe

    Liebe Grüße,


    Uwe



    Gestaltende Persönlichkeit

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