Haltebolzen der Geschwindigkeitsumschaltung beim Dual 1019 dreht mit

  • Bei meinem 1019 dreht sich der Haltebolzen der Geschwindigkeitsumschaltung beim Wechseln der Geschwindigkeit immer mit. Dadurch dreht sich auch die Feineinstellung jedes mal mit und verstellt sich. Muss dieser Bolzen nicht normalerweise fest sitzen? Der ist ja anscheinend genietet. Wenn ja, wie bekomme ich ihn fest?



    All work and no play makes Jack a dull boy


    Dreher:
    Dual 1019 - M75
    Dual 701 (WEGA 3431) - Ortofon M20E
    Dual 704 - Shure V-15 III L-M
    Baustellen: 701
    Thorens TD 320 MK II mit TP90 - Denon DL-110
    Philips 22AF 270 (Kofferplattenspieler)


  • Hi Daniel,


    so wie es auf dem zweiten Foto aussieht, ist da eine Mutter zu erkennen, die evtl. angezogen werden müsste.


    Wenn sich die Pitcheinstellung beim Umschalten verstellt erreicht das Reibrad u.U. nicht die 78er Stufe. ( Problem aus anderem Thread )



    Grüße, Markus

  • Beim näheren Betrachten sieht es leider nicht aus wie eine Mutter. Ist auch relativ flach, daher vermute ich, das es genietet ist. Wundert mich das das Problem sonst noch niemand gehabt hat. Kann zumindest im Forum nix finden zu dem Thema. Auch im Service Manual ist die Buchte fest mit der Platine verheiratet.


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  • Hi !


    Soweit ich mich entsinne, ist das eine "Art" Vernietung, wo durch das Werkzeug Kerben in den Rand des Bauteils und in das Chassis geschlagen werden, die ein Verdrehen verhindern sollen. Der Vorteil davon ist, daß die Achse formschlüssig in der Chassisplatte sitzt und nach unten hin kein Rand entsteht. Darf auch nicht, weil dort die Mechanik für die Verstellung aufsitzt.


    Ich weiß jetzt aus dem Kopf nicht mehr, wie der Aufbau an der Oberseite aussieht, aber ich denke, daß die einzige Chance, das jemals wieder fest zu bekommen, darin besteht, einen Kleber von oben zwischen Achse und Chassisplatte einsickern zu lassen - oder - den überkragenden Nietring mit einem Kaltmetall auf der Platte zu fixieren. Das würde aber bedingen, daß man rundherum Platz hat, der nicht von Hebeln oder Verkleidungen dicht um die Achse belegt wird.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo,


    dünnflüssigen Klebstoff verwenden, z.B. Sekundenkleber. Oder versuchen, die ursprünglich vorgesehene Verbindung durch auftreiben der "Nasen" wieder herzustellen.


    Der Nachteil vom Klebstoff ist, dass man nicht an die Klebestelle rankommt, um sie zu reinigen. Dort sitzt höchstwahrscheinlich Öl oder Fett drin und auf so etwas hält kein Kleber. Man kann versuchen, die Stelle mit Bremsenreiniger auszuspülen.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hab versucht es zu kleben, aber das klappt nicht. Ich mache mich mal auf die Suche nach einem anderen Chassis. Schade, hatte mich so gefreut endlich einen 1019 in gutem Zustand zu finden... Weiß ich wenigstens worauf ich beim nächsten Kauf achten muss.

    All work and no play makes Jack a dull boy


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  • Hallo,


    Hab versucht es zu kleben, aber das klappt nicht.


    Mach an der Stelle alles soweit es geht blank. Schnapp Dir das Chassis und auf damit zur nächsten Auto- Werkstatt deines Vertrauens. Die könen dort einen oder zwei Schweiß- Punkte mit einem Schutzgas- Schweißgerät setzten. Ein paar Euro in die Kaffee- Kasse und gut. ;)


    Überstände kannst Du später mechanisch entfernen.

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

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  • Hallo "Mulos",


    du gibst aber rasch auf! Nein, das ist kein Vorwurf, sondern war mein erster Gedanke...


    Es gab schon den Vorschlag mit den "paar Körnerschlägen", was an sich schon eine brauchbare Idee wäre. Es sollte aber ergänzend von gezielten, gleichmässigen Körnerschlägen gesprochen werden, damit nichts "schief gekloppt" wird, bzw. nach oben hin keine unansehnlichen Beulen ins Chassis getrieben werden.


    Die Idee mit dem Schweissen hat auch Vor- und Nachteile. Der Vorteil bi sauberer Arbeit liegt darin, dass die Teile tatsächlich fest miteinander verbunden werden und sich anschliessend schon per Oxidation voneinander lösen müssten. Der Nachteil ist die Hitze, die den Lack des Chassis auch vorderseitig beschädigen könnte; das mechanische Nachbearbeiten der Schweisspunkte ist hingegen nicht schwierig, vor Allem, wenn du einen Dremel oder Proxxon dein Eigen nennst. Zur Vorbearbeitung, auch zum Kleben, empfehle ich dir, die zu bearbeitende Stelle mit einer Drahtbürste "sauber zu dremeln".


    Du hattest bereits erfolglos zu kleben versucht; was ich nicht weiss ist, ob du zuvor auch entfettet hast. Hierbei hilft nicht nur Bremsenreiniger, der zwar optimal für solche Zwecke geeignet ist, aber auch Lacke angreifen kann: du müsstest darauf achten, dass der auf der Unterseite des Chassis bleibt, wo evtl. Lackschäden unerheblich, bzw. in Nähe der zu klebenden Stelle von Vorteil wären. Auf blankem Blech hält jeder Kleber besser, als auf einem Lack. Zum Entfetten kann ich dir übrigens noch Reinigungsbenzin, Aceton (Achtung, auch hier Lackschäden möglich!), Isopropanol oder Spiritus ans Herz legen - in absteigender Wirksamkeitsreihenfolge.


    Sekundenkleber sind m.E. so eine Sache; schön dünnflüssig sind manche davon, was von Vorteil wäre - der Nachteil liegt schon im Namen: es sind Sekundenkleber. Wünschwenswert wäre ein dünnflüssiger, doch nach dem Härten ausreichend stabiler Klebstoff, dessen offene Zeit genügte, um die Teile noch ein paarmal gegeneinander hin- und her zu drehen, damit der Kleber auch zwischen die Teile gelangen kann. Was ich mir vorstellen könnte, wäre eine kleine Menge eines zweikomponentigen Systems, wie UHU hart o.Ä. Das lässt sich mit einem Zahnstocher recht präzise anbringen, dringt aber leider nicht in enge Spalte ein.
    Helfen könnten kleine Bohrungen (D = ~ 1... 1,5 mm), von unten in den gekerbten Ring eingebracht, aber nicht durchgehend, also nicht durch das Chassisblech gebohrt: die können mit 2-K-Kleber gefüllt werden und wenn die Achshülse danach ein Paarmal um 1... 2 mm hin und her verdreht wird, ist der Klebstoff dort, wo wir ihn haben wollten. Wenn sich noch Bohrspäne zwischen den Teilen befinden sollten, stabilisieren Diese die Verbindung sogar. Wichtig: die Bohrungen sind nicht durch die ab Werk eingebrachten Quetschlaschen zu treiben, sondern durch die dazwischen liegenden, unversehrten Teile des Rings. Wenn die Quetschlaschen beschädigt werden, könnte die Achshülse nämlich obendrein anfangen, hin und her zu wackeln, was wir nun gar nicht wollen.


    Einen weiteren Weg sehe ich darin, eine der Quetschlaschen und das Chassisblech mit einem im Durchmesser zur Lasche passenden Bohrer zu durchbohren und anschliessend einen passenden, durchgängigen Metallbolzen einzukleben, der anschliessend von oben und unten vorsichtig (Wärmeentwicklung!) soweit beschliffen wird, dass er mechanisch nicht im Weg ist. Mehrere solcher Bolzen wären, aus Stabilitätsgründen, durchaus denkbar. Dieser Einfall kam mir, weil es für den Schiffsmodellbau Niete kleinster Abmessungen aus Messing, Kupfer und Alu gibt - die würde ich verwenden (Kupfer! Gut form- und klebbar! Alu ist weniger gut klebbar...). Wenn du so Etwas versuchen möchtest, findest du das Material beispielsweise hier und hier. Beim zweiten Anbieter empfehle ich das Stöbern quer über die Webseite, da der auch andere Materialien günstig anbietet, die sonst schwierig zu beschaffen sind.


    Ich hoffe, dass du dich noch einmal - und mit Erfolg - an dein Chassisproblem begeben wirst, denn es wäre doch schade um deinen 1019, nicht wahr? Ich verbleibe mit freundlichsten Handwerkergrüssen



    Robert



    EDITH: alten Kleber, so gut möglich, (mechanisch) entfernen!

    Einmal editiert, zuletzt von riofox () aus folgendem Grund: techn. Hinweis

  • Na ja, aufgeben... war eher etwas resigniert/enttäuscht. Beim Kleben war das Problem, dass der Abstand wirklich minimal ist. Ausspülen ist da eher schwierig. Hab es mit Spritze versucht, aber selbst die war zu dick. Ich versuch es erst mal mit dem körnern. Schwerere Geschütze fahr ich dann später auf.

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  • So, war gerade im Keller und hab gekörnert. Jetzt ist es anscheinend recht fest. Und so siehts aus:



    Und hier noch der Gerät:



    Von den Rändern her sieht es mir aber eher kaputt als gestanzt aus (also ich meine etwas brüchig). Habe dran gedreht. Wollte aber nicht zu viel Gewalt anwenden. Auf den ersten Blick scheint es zu halten. Am Besten ich mache noch eine Lage Kleber drauf, oder was meint ihr?

    All work and no play makes Jack a dull boy


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  • Yo.


    Aber a) rundum den Lack abmachen und b) 2-K-Kunstharzkleber nehmen. Stabiler und länger haltbar, als Sekundenkleber.



    Robert

  • So, war gerade im Keller und hab gekörnert. Jetzt ist es anscheinend recht fest. Und so siehts aus:

    ich will ja nicht klugsch..., aber, was ich da auf Deinem Foto sehe, ist ein Austreiber, aber kein Körner.


    Was hast Du gemacht ?


    Sieht nebenbei trotzdem ganz brauchbar aus, was auf dem Foto zu sehen ist.


    Grüße, Markus

  • Ich würde vielleicht Schraubensicherungslack nehmen.

    Liebe Grüße

    Felix


    Sammlung ins Profil ausgelagert...

  • Görn göschehen ;)


    Der soll zwar haften und ein selbständiges Verdrehen von Schraubverbindungen verhindern, aber der soll bei Bedarf auch wieder lösbar und entfernbar sein - und das ist er -> "splitterfreudig"...
    Grüssle

  • Hallo,


    Wenn die Hülse nun wieder fest sitzt, ist doch alles okay. Es gibt halt viele Wege nach Rom. ;)

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • ... Das stimmt! Es soll jedoch auch ein dauerhafter Halt sein... da sichert man sicher gerne noch ein Bisschen besser, damit das auch so ist ;)

  • Hallo,


    dann lieber den 2k-Epoxydharzkleber an der Stelle nehmen. Schraubensicherungslack härtet meist nur unter Luftabschluss aus und das ist hier nicht machbar.


    Sehr gern empfehle ich übrigens immer den Uhu Endfest 300, der zwar min. 6h zum Aushärten braucht (ich geb ihm immer min. 10h...), dann aber wirklich bombenfest ist und bleibt.



    Gruß
    Benjamin

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