Dual 1239A Instandsetzung (abgeschlossen!)

Hallo Mazzik,

die Geschwindigkeitsumschaltung erfolgt durch Umlegen des Riemens mit Hilfe der weißen Gabel, die Du auf Deinem zweiten Foto detailliert zeigst. Diese Gabel ist durch die kleine schwarze Nase normalerweise verriegelt, die von unten (also eher von vorne) in ihren Weg ragt. Diese Nase wird wiederum freigegeben, wenn der Start-Hebel ganz nach links geschwenkt wird.

Zudem sagt mir mein Augenmaß, dass der Riemen sehr stark geweitet sein dürfte. Die Geschwindigkeitsumschaltung funktioniert indes nur bei einem Riemen mit halbwegs korrekter Spannung.

Beste Grüße, Uwe

Hallo,

Automatik liegt höchstwahrscheinlich am Steuerpimpel.

Der Dreher muss eh aus seinem Häuschen raus (siehe Video

Gugg dann auch wie das Schmierfett aussieht - meist ist es nach fast 40 Jahren verharzt und klebt wie Honig.

Dann ist reinigen und neues schmieren angesagt.

Peter

Zitat von mazzic

Update:
(…)

Die Geschwindigkeitsumschaltung macht immer noch Probleme. Ich habe es geschafft, dass die weiße Gabel, die das Gummiband führt, sich wieder hoch und runter bewegen kann. Den Riemen hochheben ist auch kein Problem, allerdings schafft sie es nicht, den Riemen wieder runterzudrücken. Ergebnis siehe Bild, die weiße Gabel schleift einfach nur am Riemen, aber er bleibt auf der oberen Spur. Mache ich da was falsch?

Ist das schon der neue Riemen?
Falls nein würde ich auf eben diesen warten und es dann nochmal probieren. Ein augeleierter Riemen wird jedenfalls nicht mehr sauber geführt. Manche Leute haben – mindestens kurzzeitig – mit dem Kochen eines alten Riemens Abhilfe schaffen können. Einen Versuch wäre es wert.

So long
Michael

Hi !

Zitat von mazzic

Das mit dem Steuerpimpel gebe ich auf, ich habe es einfach nicht geschafft, den Plattenspieler aus der Anlage zu heben. Irgendwo fehlt auch eine dieser Stützschrauben, aber daran hat es nicht gelegen. Ich will ja auch nur, dass es überhaupt irgendwie geht, da strebe ich gar keinen Perfektionismus an.

Die meisten Probleme liegen *unter* der Platine - so Kleinigkeiten wie der Steuerpimpel oder die restliche Mechanik.
Da wirst Du unten dran müssen.

Ein paar Hinweise:

[Edit] Bei den Einzel-Geräten:
Bei dem Modell beginnt man damit, daß man unten / hinten die Anschlußplatte mit den Kabeln löst. Da gibt es zwei Bauformen. Die viereckige Platte ist mit zwei Schrauben links und rechts gesichert, die halbkreisförmige mit zwei Plastikschnappern unten links und rechts, die man zusammendrücken muß. Dann an den Kabeln ziehen, um die Platte nach unten rauszukriegen. Die Kabel sind durch Keile in der halbkreisigen Platte befestigt. Man kann das gane Gebilde auch um 90° drehen und durch das Loch nach innen stopfen, dann kann man auch an den Kabeln ziehen, wenn man das Chassis los hat.
Bei der viereckigen Version sind sie mit Durchführungen befestigt. Da macht man nix weiter, weil man das Ganze nach innen durchziehen kann.
[/Edit]

Dann hat das Gerät *drei* Transportsicherungen. Eine rechts mittig, eine links oben, eine links unten.
Vorher bitte Tonabnehmer, Mitlaufache, Plattenteller und Gegengewicht abbauen und den Tonarm auf der Stütze verriegeln.

Die Sicherungsschrauben losdrehen, bis sie in den Löchern rumlabbern.
Hinten links beginnen: Schraube hochziehen, nach außen kippen und gleichzeitig etwas dran ziehen. Unter der Schraube sitzt ein Teller mit einer Gummischeibe, die muß vom Rand des Einbaurahmens loskommen. Dann kann man mit den Fingern unter das Chassis greifen und es hochziehen, bis die Federungstöpfe aus ihren Löchern kommen. Schraube wieder gerade kippen lassen. Dann liegt sie mit dem Teller auf dem Montageloch und das Chassis fällt nicht wieder zurück.
Das gleiche vorne links wiederholen. Damit ist das Chassis an der linken Seite frei. Etwas anheben, die Schraube rechts außen kippen und das Chassis ein wenig nach links ziehen .. Zack ! ... ist es raus.

Jetzt kannst Du es auf den Kopf drehen, wobei der Tonarm außerhalb des Zargenrandes liegt. Ein dickeres Tuch oder ein Kartonstreifen unterlegen, um die Zarge vor Verkratzen zu schützen.

Soweit alles klar ?

.

Moin Florian!

Hier mal beispielhaft -hier an einem Reparaturbock- wie die Geschichte mit der Sicherungsschraube in etwa von unten in deinem Dreher auch aussieht und warum man die Schraube von oben gesehen zum Zargenrand drücken/kippen muss, damit sie innen (unten drunter) zur Mitte wegkippt um sie damit frei zu bekommen.

Zitat von mazzic

Hallo Uwe, die Info hilft mir leider nicht weiter. Dass die Umstellung bei Stillstand und Offenlegung nicht geht, habe ich gemerkt. Aber selbst wenn ich eine Platte abspiele, kann ich nicht zwischen den Geschwindigkeiten wechseln. Ich werde aber morgen nochmal schauen, woran das liegen kann. Wahrscheinlich komm ich eh nicht drum herum, das ganze Teil aus der Anlage zu holen, wie Peter das vorgeschlagen hat.

Hallo mazzic,

it's not a bug, it's a feature !

Zumindest von meinen beiden funktionsfähigen, mit Deinem 1239A technisch, abgesehen von der fehlenden Stroboskop-Beleuchtung, identischen 1237A kenne ich das so:

Der Geschwindigkeits-Wählhebel ist im Grunde ein Vorwählhebel. Die weiße Gabel zum Umlegen des Riemens ist eigentlich immer in ihrer jeweiligen Stellung blockiert, auch während des Abspielens - weshalb Du die Geschwindigkeit hier nicht wechseln kannst. Nur wenn der Start-Stop-Hebel bis zum Anschlag nach links, also noch ein klein wenig über Start hinaus, bewegt wird, wird die Gabel freigegeben und legt den Riemen per Federkraft um. Unglücklicherweise ist dieses Verhalten in der BDA *imho* nicht detailliert genug dokumentiert.

Wenn der Riemen nicht umspringt, so wie es Dein Foto zeigt, ist er entweder zu alt und zu lang oder es ist ein falscher, zu kurzer. Genau dieses Verhalten musste ich beiden 1237A mit Hilfe neuer (Nachbau-)Riemen ebenfalls abgewöhnen. Ein aus meinem Thorens TD 320 stammender gelängter Riemen funktioniert übrigens auch .

Entgegen einer Empfehlung weiter oben hat der 1239A nicht drei, sondern nur zwei Transportsicherungen - es ist eine mittelgroße Platine. Schau aber mal nach, ob da nicht zusätzlich etwa mittig an der linken Seitenkante von unten eine Klammer aus Federblech sitzt, die Du nach innen (also nach rechts) drücken musst. Bei meinem 1226 im Grundig Studio 2000 HiFi bin ich nahezu verzweifelt, bis ich dieses nicht dokumentierte Feature entdeckte.

Viel Erfolg und beste Grüße, Uwe

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Hi !

Zitat von wacholder

Dann hat das Gerät *drei* Transportsicherungen. Eine rechts mittig, eine links oben, eine links unten.

Naja ... das kommt davon, wenn man drei Sachen gleichzeitig macht *und* noch telefoniert.

Aber was Uwe mit dem doofen Halteblech rechts anspricht, trifft leider zu. Das war ein besonderes "Grundig"-Feature, soweit ich weiß. Ich kenne dieses Mistding nur aus Grundiganlagen und es hat mich jedes Mal geärgert und ich hab's jedes Mal rausgerupft. Genauso, wie die dicken Haltebügel, die man in verschiedenen anderen, älteren Dualdrehern findet. Totale Panzersperren, die einfach raus müssen. Ich habe inzwischen so viele davon, daß ich die teilweise als Kabelhalter in meiner Bastelecke umnutze ...

*Wenn* Du das Ding aus dem Gehäuse gepellt hast, überprüfe bitte mal, ob der lange Aluhebel, der vom Start/Stop-Schalter vorne in die Mitte zum Kurvenrad führt, ganz gerade ist. Der ist in der Mitte irgendwo gekröpft und verbiegt gerne bei dem Versuch, beim stromlosen Plattenspieler an den Hebeln rumzufingern. Wenn der verbogen ist, passen einige Betätigungswege nicht und das könnte unter Umständen die sperrige Drehzahlumschaltung erklären, weil über diesen Hebel auch die Sperre für die Umwerfergabel freigegeben wird.

Hallo mazzic,

korrekt - der Tonarm wird bei Auflagekraft = 0 und abgesenktem Lift ausbalanciert, so dass er sich in der Waagerechten einpendelt. Erhöhst Du die Auflagekraft, ist es logsich ,dass sich der Arm senkt und die Nadel mit der eingestellten Kraft auf der Platte aufliegt.

Welches System ist montiert? Hat es eine sphärische oder eine elliptische Nadel? Dem entsprechend ist die Antiskatingkraft anhand der passenden der beiden Skalen zu wählen.

Beste Grüße, Uwe

Moin Florian!

Also wenn du bei Auflagekraft = 0 und Antiskating = 0 den Tonarm sauber ausgependelt hast, dann solltest du (wenn es noch das mit dem Dreher wohl Original ausgelieferte M 95 G-LM mit einer DN 360 hat -war wohl die Industriebestückung damals bei Auslieferung- ) dann die Auflagekraft wohl auf 1,5 stellen und das Antiskating auch auf diesen Wert von 1,5.

Solltest du ein anderes System haben musst du dies hier aufzeigen!

Moin Florian!

Bin gerade unterwegs daher alles ohne Gewähr, da ich es nur aus dem Kopf sagen kann. Das DM95 -habe ich vor kurzem hier gelernt- ist im Prinzip ein M 75 und wird wohl eine sphärische Nadel gehabt haben. Daher würde ich beide Werte statt auf 1,5 auf 2 stellen.
Falsch oder etwas kaputt kannst du mit dieser Einstellung nicht machen, auch wenn es evtl. doch eine elliptische Nadel sein sollte.

Korrektur:
Gerade im DUAL-Buch nachgeschaut:
DM 95 G mit DN 320 -Farbe grau und sphärische Nadel mit 15µm- hat eine Einstellung der beiden Werte von 1,5!

Moin Florian!

Der Bereich des Hebels ist wohl OK -sieht bei mir auch so aus-, aber könnte es sein, dass bei dir eine Feder fehlt!?

Moin Florian!

Hi, hi . . . da gibt es keine Verbindung zwischen Hebel und Schiene!
Das was du auf meinem Bild markiert hast sind kurze rötliche "Dreckwürste" ohne Sinn und Verstand -sind schon weggekratzt!- . Es sieht nur zufällig so aus als wäre da was "Festes"

Die Schiene muss bis auf den Wiederstand der Feder völlig frei beweglich um den gekennzeichneten Drehpunkt beweglich sein!
Sie wird auf der Federseite begrenzt durch die dortige mechanische Befestigung und am anderen Ende bildet der Heberbolzen des Liftes bzw. die Unterseite des Haupthebels einen Begrenzungsanschlag.