Dual CS 704 und Dual CS 721 Ein- und Ausschaltknacken und die Lösung

  • N'abend


    Kurze Frage zum Löten des 100 Ohm-Widerstandes.


    Ich trenne am roten Strich auf und löte dort
    den Widerstand ein. Ist das so richtig? Vielen Dank.


    Gruss
    Thomas

  • Drittens fliegen die Rifa (oder auch Wima)-Teile meiner Meinung nach nicht wegen Überspannung sondern Alterung um die Ohren. Man erkennt ja, dass die Gehäuse Risse bekommen, obwohl noch kein elektrischer Kurzschluss vorhanden ist. Wahrscheinlich wird das Material spröde oder zieht Feuchtigkeit.


    Mir wurde immer gesagt, die Epoxymasse würde spröde und durch die Risse könne das Dielektrikum (Papier) Feuchtigkeit ziehen. Damit wird es elektrisch leitend und irgendwann knallt es. Übrigens reißen die Biester auch, wenn sie unbenützt irgendwo gelagert werden (nie eingelötete Neuware).

    Kurze Frage zum Löten des 100 Ohm-Widerstandes.


    Ich trenne am roten Strich auf und löte dort
    den Widerstand ein. Ist das so richtig? Vielen Dank.


    Korrekt.

  • Moin,


    kann mir jemand als Nichtelektroniker erklären, was der 100 Ohm Widerstand bewirkt?


    VG


    ad-mh

    Ich biete:
    Im Moment nichts.

  • Hallo,


    über dem Widerstand fällt lt. ohmschen Gesetz eine Spannung in Abhängigkeit von der Stromstärke ab. Um genau diesen Wert dieser Spannung verringert sich die Spannung über den Schalter-Kontakten (Reihenschaltung). Außerdem wird die Energie durch den Widerstand "gebremst" und kann sich weniger schnell abbauen. Das alles vermindert den Funken an den Schalter-Kontakten im Moment des Schaltens und damit auch den "Knacks".


    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Ich denke die Sache ist noch etwas komplexer und hat mit Induktion und Spannungsspitzen zu tun - eine hohe Spannung über den Schaltkontakt bewirkt einen unschönen Lichtbogen, mit einem Widerstand parallel zum Schalter fällt die Spannung dann (teilweise) am Widerstand ab und nicht an den sich öffnenden Schalterkontakten -> kein oder kleinerer Lichtbogen. Außerdem ergibt die Kombination Kondensator - Widerstand (RC-Glied) einen Schwingkreis bei einer bestimmten Frequenz, eventuell ist das (bei Netzfrequenz) hier auch ein Thema. Aber da weiß ich zu wenig drüber.

  • Moin


    Der Widerstand ist zweitrangig.


    Durch die Spule des Trafos fließt ein Strom. Ob es jetzt Wechsel- oder Gleichstrom ist, ist für folgende Betrachtung egal. Wichtig ist, dass Strom fließt. Und wenn durch eine Spule ein Strom fließt, kann dieser Strom nicht aprupt aufhören. Das kann er einfach nicht, heute nicht und in 1000 Jahren wird er das auch nicht können. Der Verlauf der Stroms muß stetig sein und langsam abnehmen.


    Wird der Stromfluß aber durch einen Schalter unterbrochen, würde man meinen, der Strom könnte tatsächlich aufhören, zu fließen. Denn man trennt ja eine Verbindung. Aber der Strom will fließen, und damit er das kann, steigt eben die Spannung am Trafo und damit über den Schaltkontakten so weit an, dass die Luft leitend wird, und es gibt einen Lichtbogen, sodass der Strom so lang fließt, bis das Magnetfeld im Trafo abgebaut wurde.


    Um diesen Lichtbogen zu vermeiden, schaltet man parallel zum Trafo (oder zum Schalter, was ich aber nicht mag) einen Kondensator. Dieser Kondensator gestattet beim Öffnen des Schalters den Strom der Trafospule weiter zu fließen. Dabei lädt er sich auf, der Stromfluß sink, die Spannung am Kondensator wird maximal, und es beginnt, dass die Spannung des Kondensators wiederum den Trafo "auflädt", es entsteht eine gedämpfte Schwingung (nicht zwangsläufig mit 50 Hz, sondern mit der Resonanz Trafo-Kondi).


    Warum der Widerstand?


    Ein ähnliches Problem, was der Trafo beim Ausschalten hat, hat der Kondensator beim Einschalten: Er mag nicht, dass die Spannung an ihm springt. Wenn man ihn aber "hart" einschaltet, also z.B. an 220 Volt legt, dann fließt ein theoretisch unendlich hoher Strom durch den Kondensator im Moment des Einschaltens, bis der Kondensator geladen ist.


    Diesen Einschaltstrom begrenzt dieser 100-Ohm-Widerstand.


    Beim Ausschalten fällt dann zusätzlich die Spannung, die an dem 100-Ohm-R zusätzlich durch den Ladestrom hervorgerufen wird, auch über dem Schalter ab. Aber im Vergleich zum Weglassen des Kondensators ist diese Spannung gering.


    Gruß

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • In Summe ist das anschaulich.


    Im Wohnmobil gibt es (für mich als Laien) ein ähnliches Problem. Die Wasserpumpen werden über Mikroschalter bei 12V Bordstrom angesteuert. Die Mikroschalter am Wasserhahn sind bei meist hoher Luftfeuchtigkeit im Fahrzeug reine Verschleißteile. Beim Abschalten kann man demontiert im Dunklen den Lichtbogen sehen.
    Gibt es da eine Lösung?
    Falls es zu sehr off topic werden sollte, gerne per PN...


    VG


    ad-mh

    Ich biete:
    Im Moment nichts.

  • Moin,


    ja sicher, hier hast Du aber Gleichspannung, oder?


    In diesem Fall gibt es eine schönere Lösung: Löte parallel zur Pumpe eine Standarddiode (Silizium, die muß aber den Pumpenstrom aushalten) in Sperrrichtung! Das sollte reichen.



    Gruß

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Sicher, normale AGM Akkus mit bis zu 14,5v Gleichstrom.
    Danke für den Tipp.


    VG


    ad-mh

    Ich biete:
    Im Moment nichts.

  • Hallo,


    Bei meinem Dual CS704 hab ich, seit dieser an einen Phono Preamp angeschlossen ist, ein lautes Knacken beim Einschalten. Den Plattenspieler habe ich meinem Arbeitskollegen abgekauft und er ist in einem guten Zustand. Die Gehäuse der Knallfrösche waren aber schon ein wenig brüchig, so dass ich beim Trafo einen


    MKP-X2-Funkentstör-Kondensator radial bedrahtet 0.047 µF 275 V/AC


    und beim Einschalter einen


    MKP-X2-Funkentstör-Kondensator radial bedrahtet 0.01 µF 275 V/AC


    eingebaut habe.


    Damit hat der Plattenspieler so gut wie vorher funktioniert und kein Geräsuch beim Einschalten gemacht, solange er beim Phono-Anschluss des Denon AVR Receivers angeschlossen war. Nun habe ich aber den Shiit Mani Preamp, der eine lohnende Investition ist, aber ich habe auch das Geräusch beim Einschalten.


    Diesen Thread genau studiert habend, habe ich gestern beim Einschalter noch einen


    Metallschicht-Widerstand 100 Ω axial bedrahtet 0414 1 W MFR1145


    eingebaut, was wegen der Größe dieses Widerstands nicht ganz einfach war. Das hat die Situation leider eher verschlechtert. Das kurze Knack-Geräusch geht jetzt in ein ein kurzes Zisch-Geräusch über.


    Ich habe den billigen gelben 10 nF Entstörkondensator in Verdacht, dass dieser nichts wert ist, und deshalb schon MP3-X2 Entstörkondensatoren für Einschalter und Netzteil bestellt, die aber erst Mitte Okober lieferbar sind. Oder ist der Widerstand einfach zu fett und zu groß?


    Hat jemand Ideen?


    Beste Grüße

  • Moin,


    meinst Du mit dem "billigen gelben" einen Tenta "Mex" X2 0,01µF (nicht 10nF)?
    Da hatte ich eine Serie, die zwar funktionierte aber das Knacken nicht verhindert hat.


    Den Thread dazu findest Du hier:
    Knallfroschkunde (jetzt mal 701)


    Erst der Wima funktionierte dann.Im Moment hat Reichelt bei den Wima X2 Lieferverzug. Ich warte derzeit auf die Lieferung.


    VG Andreas

    Ich biete:
    Im Moment nichts.

  • Danke für die Antworten.


    gundus1: Ich habe die Kontakte mit 240er Schmirgelpapier und danach mit Kontakt 60 mit der beschriebenen Papiermethode gereinigt. Vielleicht war's zu wenig.


    ad-mh: Ja ich meine den Tenta "Mex" X2 0,01µF (sind 0,01µF nicht 10nF?). Da muss ich wohl warten, bis die WIMA Entstörkondensatoren lieferbar sind.

  • Hallo zusammen!

    gundus1: Ich habe die Kontakte mit 240er Schmirgelpapier und danach mit Kontakt 60 mit der beschriebenen Papiermethode gereinigt. Vielleicht war's zu wenig.

    Ich glaube, das war nicht zu wenig, sondern zu viel - die feine Versilberung der Schaltkontakte ist nach solch einer Roßkur auf jeden Fall weggeraspelt. Diese Kontakte (und auch die des Kurzschließers und die Kontakte in der Headshell) reinige ich eigentlich immer mit Q-Tips und Metallpolitur und versiegele mit Kontakt 61.


    Gruß Roland

  • Ich glaube, das war nicht zu wenig, sondern zu viel - die feine Versilberung der Schaltkontakte ist nach solch einer Roßkur auf jeden Fall weggeraspelt.

    Oh je, das war wohl das Verkehrte. Ich hab das Schmirgelpapier zwar nur einmal vorbeigezogen, aber das kann schon zuviel gewesen sein. Jetzt Kontakt 61 daraufsprühen wird wahrscheinlich nichts mehr bringen.


    Ich habe zum Testen den Plattenspieler wieder vorübergehend am Denon AVR angeschlossen, und da hör ich immer noch nichts beim Einschalten. Ich hoffe deshalb noch immer, dass mit den neuen Entstörkondensatoren das Einschalt-Knacken verschwindet oder erträglich wird. Bis dahin drehe ich jetzt erst lauter, wenn der Tonabnehmer in der Rille aufsetzt.

  • Hallo.
    Es könnte auch sein das der Hauptelko schwächelt. Das selbe hatte ich beim 606.
    Kondensator getauscht und das Knacken war immer noch da.
    Erst nach dem Tausch des Hauptelko war es verschwunden.


    Beste Grüße Carsten

  • Hey,
    ich will Dich nicht entmutigen.
    Hatte einen Cambridge Audio Azur 651 eine Weile hier.
    Da knackte jeder Plattenspieler. Wenn die an dem HK oder Technics SU VX angeschlossen waren, war alles ok.
    Auch über einen ART DJ Pro und einem TVV46 war alles ok.
    Nur der Cambridge knackte.


    Ciao
    Lutz

    Grüße... Lutz alias Lu

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  • Es könnte auch sein das der Hauptelko schwächelt. Das selbe hatte ich beim 606.


    Kondensator getauscht und das Knacken war immer noch da.
    Erst nach dem Tausch des Hauptelko war es verschwunden.

    Hallo,


    ist mit dem Hauptelko der dicke Elko auf der Motorsteuerung gemeint? Ich hab da merkwürdigerweise kein antikes, gelbes, axiales Modell, wie man es hier im Forum auf Bildern sieht, sondern einen radialen Elko, bei dem ein Pol mit einen kurzen Kabel mit der Platine verbunden ist.


    Das schaut ein wenig gebastelt aus, aber mein Kollege, von dem ich den Plattenspieler gekauft habe, schwört, dass er ihn 1979 direkt vom Dual-Importeur in Österreich gekauft hat und nie reparieren hat lassen. Die merkwürdige Einbaumethode hat aber den Vorteil, dass ich leicht einen Pol abtrennen und den Elko nachmessen kann.


    Beste Grüße und danke für die Tipps.


    Bruno

    Einmal editiert, zuletzt von Sonntagsbastler () aus folgendem Grund: Das Wort "kein" hat vor "antikes, gelbes, axiales Modell" gefehlt.

  • Hallo.
    Eigentlich sehen die so aus

    Hier einer aus ne. 606
    Es ist auch egal ob axial oder radial
    So lange die Werte stimmen.


    Beste Grüße Carsten

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