Dual CS 1219: Motorüberholung, Ausstausch Kondensator im Schalter, Tellerlager fetten

  • Habe das Gehäuse des Dosenmotor mit einen Außenringsicherungszange auseinander gedrückt. Also damit funktioniert das wirklich sehr gut, hatte doch ziemlich respekt vor dem öffnen. Der Lagerspiegel war komischerweise nicht eingelaufen, er war nur verdreckt mit Ölschlamm (war bei meinem 1249 ganz anders). O.k., das ging ja ziemlich einfach, dachte ich mir...
    Jetzt wollte ich den Motor wieder zusammenschrauben, habe die unter Hälfte mit Vasiline (den Innenrand) eingeschmiert, damit ich Hälften leichter zusammenbauen kann und man den Motor beim nächsten Mal leicher öffnen kann.
    Jetzt habe ich die Hälften leicht zusammengesetzt und an der Motorachse gedreht, bzw. es versucht. Die Motorachse klemmt. Gibt es einen Trick beim Zusammenbauen, außer das man die Schrauben gleichmäßig anzieht und manchmal mit dem Griff eines Schraubendreher gegen den Motor schlagen, damit ich nicht verkanntet. Jedoch klemmt es bei mir von Anfang an. Hab natürlich geschaut ob sich etwas verkanntet hat, kann aber nichts entdecken. Bin für Tipps dankbar. Außerdem wollte ich den Kondensator im Netzschalter wechseln gegen WIMA MP3 X2 0,01µF 275V und einen Widerstand in Reihe einbauen und das Tellerlager fetten. Wie bekomme ich das Tellerlager am einfachsten ausgebaut?


    Wie bereits geschrieben, über Lösungsvorschläge würde ich mich freuen.

  • Hallo André!

    Gibt es einen Trick beim Zusammenbauen, außer das man die Schrauben gleichmäßig anzieht und manchmal mit dem Griff eines Schraubendreher gegen den Motor schlagen, damit ich nicht verkanntet

    Ich schlage mit einem Stück Hartholz und einem Hammer beim Zusammenziehen der Motorhälften so mittelleicht auf den Motor, dadurch meine ich noch ein wenig ruhigeren Lauf zu erreichen.


    Da sich jedoch Dein Rotor gar nicht dreht, vermute ich fast eine andere Ursache. Ich würde den Motor noch einmal auseinanderbauen und diesen sorgfältig wieder zusammenbauen. Der Rotor muss sich auch schon beim ersten Zusammensetzen der Motorhälften, also bevor Du die Schrauben anziehst, immer frei drehen können.


    Gruß Roland

  • Hallo Roland,


    hatte den Motor wieder auseinander gebaut und danach zusammengesetzt.





    Leider habe ich vergessen wie weit die Muttern auf der Schraube sitzen. So wie auf den Fotos müßte es doch passen oder?


    Der Motor dreht jetzt sehr leicht und geräuschlos.

  • Hallo Roland, hallo Mitleser,


    habe den Motor eingebaut und er läuft ;)


    Zu guter Letzt habe ich noch den Ero Kondensator im Netzschalter ausgetauscht.





    In einem anderen Threat hatte ein Forumkollege geschrieben, dass er nach dem Tausch zu einem WIMA MP3 X2 Funkentstörkondensator
    Einschaltploppen vernimmt (siehe dieser Threat ) Deshalb habe ich zusätzlich noch einen 100 Ohm Widerstand in Reihe dazu gelötet (bitte entschuldigt meine dilettantischen Lötbemühungen). Was soll ich sagen, es ploppt nichts... :)


    Bezugsquelle WIMA MP3 X2 0,01µF 275V RM 15MM


    Bezugsquelle Widerstand 100 Ohm


    Die WIMA´s mit einer Spannungsfestigkeit von 275V gibt es nicht bei Conrad, hatte dort angefragt.


    Vielen Dank an dieser Stelle an Roland und auch an Peter (aus dem Lipperland). Mit eurer Hilfe wurde auch dieses Projekt zu einem Erfolg!
    Hans (lehmo) ist an dieser Stelle auch nicht zu vergessen (er hatte mir mit der Spreizzange sowie den Schrauben und den Muttern ausgeholfen).

  • Bisher hatte ich das Tellerlager nicht gefettet, da ich nicht wußte wie man es ausbaut. Doch die Hilfsbereitschaft in diesem Forum ist echt super. Roland hat mir eine Beschreibung des Ausbaus geschrieben:


    Haupthebel demontieren, die Mutter 172 lösen, dann den Sperrhebel (212) zur Seite nehmen. Nun das Chassis drehen, die beiden Schrauben 21 und 16 lösen und schon fällt einem die Lagerbrücke entgegen. Das Lager reinigen, eventuell die Laufflächen polieren und satt mit Kugellagerfett schmieren! (Die Teilenummern sind die des DUAL 1229, also nicht verwirrt sein, wenn ihr in die Explosionsdarstellung des 1219 schaut und die Teilenummern nicht findet.)





    Vielen Dank an Roland für die Hilfestellung :)



    Schönes Wochenende.

  • Hallo André,


    Nicht so knauserig mit dem Fett - zu viel gibt's bei Kugellagern nicht, was zuviel ist, findet seinen Weg schon wieder alleine 'raus! Mit einem gefetteten Tellerlager gewinnt man sicherlich nicht den Wettbewerb im "mein Plattenteller läuft am längsten nach"-Wettbewerb, aber dafür punktet das Lager mit Laufruhe.


    Gruß Roland

  • Hallo Roland,


    hatte nachher noch mehr Lagerfett reingemacht, auch unten den Plastikring mit den Kugel. Man hört von Lager nichts. Höre seit heute Nachmittag mit dem 1219 an meinem SABA 9241. Kann nicht genug bekommen. Haptisch und auch optisch ist der 1219 (für mich) ein Traum.

  • Hallo Roland,


    Ich hab eine Frage zur Motorwartung. Ich habe vor kurzem den Motor beim 1219er zerlegt und geschmiert. Nun quälen mich Zweifel, ob ich den wieder richtig zusammengebaut habe. Es geht dabei nur um den Schaumstoffring, von dem man Reste in diesem Bild (von dir gemacht) erkennen kann:



    Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, ob dieser Schaumstoffring (der bei mir in einem wesentlich besseren Zustand war) unterhalb des Lagerspiegels, also zwischen Lagerspiegel und unterer Gehäusehälfte, eingebaut war. Fotos habe ich dummerweise keine gemacht. Beim Zusammenbauen habe ich mir dann aber überlegt, dass diese Position keinen Sinn ergibt, wenn der Schaumstoffring ein Öl-Depot sein soll. Sollte seine Funktion das Dämpfen von Vibrationen sein, warum ist er dann ein Ring mit einem Loch und nicht eine Schaumstoffscheibe?


    Deshalb habe ich den Schaumstoffring oberhalb des umgedrehten Lagerspiegels gelassen, die Reihenfolge war daher 1. untere Gehäusehälfte, 2. Lagerspiegel, 3. Schaumstoffring, 4. Sinterlager, 5. Filzring, 6. Metallring, 7. Abdeckung mit 3 Schauben an der unteren Gehäuseseite angeschraubt. War die Reihenfolge so richtig?


    Beste Grüße


    Bruno

  • Hallo Bruno,


    Deine Reihenfolge stimmt. Hat Romme ja schon bestätigt. Der Ring war bei mir hinüber, hab ihn nicht ersetzt. So filigran kann ich nicht arbeiten. Wenn jemand Ersatz gebastelt hat würde ich gern einen Ring nehmen. Ich werde den Motor nämlich nochmal öffnen und komplett warten. D.h. Sinterlager befüllen (das untere und das obere) Lagerspiegel pollieren, die Achse welche auf dem Lagerspiegel steht pollieren und auf den Lagerspiegel einen Tupfer Mos2-Fett. Evtl. Noch die Sinterlager tauschen (oben nach unten und umgekehrt). Habs damals so gemacht, weil ich nur das zur Hand hatte. Aber seitdem ich den Lagerspiegel in dem von mir gewarteten Motor vom 1249 gesehen habe (den Lagerspiegel hatte ich bei meiner ersten Motorwartung vor zwei Jahren gedreht) weiss ich, dass ich aktiv werden muss. Wünsche noch einen schönen Abend.

  • Aber seitdem ich den Lagerspiegel in dem von mir gewarteten Motor vom 1249 gesehen habe

    Mahlzeit!


    Wo du neue Lagerspeigel bekommst weisst du? Gehstumal auf http://www.zujeddeloh.de und suchst da nach Ronden aus Bronze (Das ist Federbronze - optimal!). Die in 7 x 0,8mm sollten tun. Frage: welche Abmessungen hätte denn so'n Schaumstoffring im Optimalfall? 7 x 4 x 1mm? Wenn ich passenden Schaumstoff bekomme, bastele ich dir die in diesen Abmessungen, denn ich habe Papierbohrer in 4 und 7mm Durchmesser und die schneiden auch in Schaumstoff saubere Löcher. Ansonsten mache ich aus Messingrohr einen passenden Hohlbohrer für die Bohrmaschine parat und steche damit Ronden aus Schaumstoff (den ich noch bekommen müsste, trallaaaa... :D ) Ronden aus, die dann Bohrungen bekommen. Irgendswiesowas... Auch dir'n schönen Abend


    Auch ein kurzer Nachtrag: die Lagerkugeln oben und unten sind eigentlich jeweils immer baugleich - der Tausch sollte funktionieren und ist auch zu empfehlen.

    2 Mal editiert, zuletzt von riofox ()

  • ...der lagerspiegel schaut schon recht angegriffen aus...ob man das rauspolieren kann.
    wie schaut es eigentlich mit einem ersatz dieser motorlagerspiegel aus...evtl. aus kunststoff (pom?)


    romme

  • Hallo Bester :D


    Offenbar hast du eine Kleinigkeit überlesen:


    wie schaut es eigentlich mit einem ersatz dieser motorlagerspiegel aus...evtl. aus kunststoff (pom?)


    Im Beitrag vor dem Deinen habe ich gesagt, woher man die beziehen kann. Es ist etwas mechanische Arbeit per Schlüsselfeile vonnöten und wer will, kann die Oberfläche polieren, muss aber nicht. Das Material entspricht etwa dem Original.
    Kunststoffe sind hier fehl am Platz: im Verhältnis hoher Flächendruck, winzige Fläche, relativ hohe Drehzahl - das mögen die nicht. Auch nicht, wenn geölt oder gefettet. Im Tellerlager mag das eher angehen, denn Dual hat dort etwas Nylonartiges verbaut (und nicht nur Dual). Ersatz dort: Gitarrenplektrum aus Nylon, 2mm stark z.B. beim 601 (bei mir allerdings durch Bronze ersetzt wegen "ich will das so!"). In anderen Drehern (510) rotiert die Tellerachsspitze direkt auf dem Boden des gespritzten Lagergehäuses aus mir unbekanntem Kunststoff. Dort habe ich dann Bronzeplättchen eingesetzt, wie im Motorlager. M.b.M.n. bei guter Schmierung & Wartung keine Schäden an der Achsspitze zu befürchten.

  • Hallo,


    Ich habe hier einen alten Pioneer PL-41 Plattenspieler. Der Dreher stammt aus dem Jahre 1969.


    Bei dem ist der Lagerspiegel in seinem Hysterese Synchronmotor ab Werk aus einem "Nylon-artigen" Kunststoff der, so wie es aussieht, mit Glasfasergewebe "durchsetzt" ist.


    Genaue Zusammensetzung des Lagerspiegels kenne ich leider nicht. Auf jeden Fall war dieser rein optisch noch wunderbar erhalten. Nach der komplett- Wartung des Motors wurde der Lagerspiegel wieder eingebaut. Der "Dual-Dosenmotor" sieht gegen den Pio.-Motor schon fast "zierlich" aus. Ich habe beim ersten Anblick echt gestaunt.


    Interessant: Unter dem Lagerspiegel befindet sich eine kleine Ölwanne, ebenfalls am oberen Lager. Zwei (mit Textil-Material) gefüllte "Ölleitungen" enden in einer kleinen Wanne, welche unter dem Chassis befestigt wird. Über eine kleine Bohrung im Chassis kann man nun von oben ganz einfach Öl einträufeln, welches dann zu den beiden Motorlagern transportiert wird. Einfach die obere Riemenabdeckung abnehmen, ein paar Tropfen Öl ins Loch träufeln und man hat Ruhe.


    Da hat jemand mitgedacht!



    Das wäre doch mal was für unsere "Motor-Tuning- Freaks" oder? :P:thumbup: "Dosen-Motor" mit Ölsumpf- Schmierung. :D




    Beim Plattentellerlager war ebenfalls ein Kunststoff- Lagerspiegel verbaut. Dieser war allerdings komplett zerbröselt. Der alte Lagerspiegel war "kohleartig" zerbröselt. Da ein Ersatz nicht zu beschaffen war, habe ich mir mit Plektren beholfen. Einfach auf das gewünschte Maß gesägt, mit der Feile in Form gebracht und gut. Funktioniert einwandfrei!


    Gut durchdacht ist auch hier die "Wanne" oberhalb. Der Lagerbolzen wird von unten ins Lager gesteckt, dann wird Öl unten in das Lager gekippt und der Deckel Öldicht verschraubt. Dann noch von oben Öl in die genannte "Wanne" und man hat seine Ruhe! Das Lager ist sehr massiv gebaut. Wer das Lager eines Lenco L75 kennt - Das ist ein "Spielzeug" gegen dieses Pio.- Lager.




    Den Motor kann man, selbst mit einem Ohr auf der Zarge/ dem Chassis, nicht wahrnehmen. Auch das Tellerlager ist nicht wahrnehmbar. So wie es sein soll. Da wurde damals geklotzt und nicht gekleckert.


    Ich hatte bisher noch keinen Dosenmotor bei dem der Lagerspiegel total hinüber war. Wenn da mal einer kommen sollte, werde ich mich mal ans "Ausprobieren" machen.

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Hallo Robert,


    schön von Dir zu "hören". Leider kann ich Dir keine Abmessungen nennen. Der Schaumstoff war einfach hinüber und ich hab ihn mit dem Schlamm rausgekratzt... Mit den Lagerspiegel merk ich mir. Wenn Du das mit dem Schaumstoffring hinbekommst würde ich gerne einen nehmen. Hat auch keine Eile, die Wartung werde ich wohl erst im März oder April vornehmen.
    Noch einen schönen Abend

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