Hilfe: 1218 - Komplettzerlegung - jetzt macht er nur noch Unsinn - ich glaub, ich schaff es nicht

  • Hallo,


    nachdem ich die Geschwindigkeitsregelung meines 1218 auseinandergebaut, gereinigt, geschmiert und wieder zusammengebaut habe, ist in diesem Bereich alles leichtgängig.


    Dennoch ist das Problem, dass das Reibrad nur bei 78 U/Min verlässlich an die Antriebsrolle gedrückt wird, geblieben. Wer hat eine Idee, woran das liegen kann?


    Ich freue mich über jede Idee.


    Viele Grüße


    Karsten

  • Jetzt habe ich noch einmal etwas herumprobiert: Wenn ich am Geschwindigkeitswahlschalter etwas hin und her wacker, laufen alle Geschwindigkeiten.


    Das ist ja erstmal ein Fortschritt. Allerdings gefällt mir das noch nicht wirklich. Auch verstehe ich es nicht....


    Wer hat einen Rat für mich?

  • Hi Karsten !

    Dennoch ist das Problem, dass das Reibrad nur bei 78 U/Min verlässlich an die Antriebsrolle gedrückt wird, geblieben. Wer hat eine Idee, woran das liegen kann?

    Die alten Reibraddreher kranken an zwei Punkten, wenn das Rädchen nicht an die Welle gedrückt wird oder nur einzelne Drehzahlen funktionieren. In dem Drama gibt es zwei Hauptdarsteller:


    1. "Die Rillenachse". Das ist der Bolzen, um den der lange Schaltarm dreht, der am einen Ende das Reibrad über eine Zugfeder an die Welle schwenkt und am anderen Ende mit dem Tonarm verbandelt ist. Und in der Mitte, wo die Hebelei vom Starthebel draufgeht sitzt der Drehpunkt. Die Rillenachse. Sie gammelt fest und der Hebel dreht schwer. Ein weiteres, gern gesehenes Symptom ist in dem Fall oft: "Dreher schaltet nicht aus", weil unter dem Motor durch auch noch die Schaltstange für den Hauptschalter vom Schaltarm betätigt wird.


    2. "Das Schwenklager". Ein kleines unscheinbares, häufig vernachlässigtes Gelenk zwischen der Geschwindigkeitsumschaltung und dem kleinen Ausleger, an dessen Ende das Reibrad sitzt. Wenn das klebt, wird das Rad zwar locker und fluffig rauf und runter transportiert, findet aber nie so richtig Anschluß, weil der Knickwinkel des Schwenkarms nicht paßt und das Rad trift zwar vielleicht den Teller, aber nicht die Motorwelle. Oder umgekehrt. An einem schliddert es immer haltlos entlang. Lösung: Rad runter, Federring vom Lager abnehmen, Schwenkarm abnehmen. Lagerachse und Lagerkörper reinigen, ölen, zusammenbauen - testen.



    Ich freue mich über jede Idee.

    Freu' Dich. :D


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    vielen Dank für Deine Tipps!





    2. "Das Schwenklager". Ein kleines unscheinbares, häufig vernachlässigtes Gelenk zwischen der Geschwindigkeitsumschaltung und dem kleinen Ausleger, an dessen Ende das Reibrad sitzt. Wenn das klebt, wird das Rad zwar locker und fluffig rauf und runter transportiert, findet aber nie so richtig Anschluß, weil der Knickwinkel des Schwenkarms nicht paßt und das Rad trift zwar vielleicht den Teller, aber nicht die Motorwelle. Oder umgekehrt. An einem schliddert es immer haltlos entlang. Lösung: Rad runter, Federring vom Lager abnehmen, Schwenkarm abnehmen. Lagerachse und Lagerkörper reinigen, ölen, zusammenbauen - testen.


    Das schließe ich eigentlich aus, weil ich das heute erst frische gereinigt und geschmiert eingebaut habe. M.E. ist das alles leichtgängig.





    1. "Die Rillenachse". Das ist der Bolzen, um den der lange Schaltarm dreht, der am einen Ende das Reibrad über eine Zugfeder an die Welle schwenkt und am anderen Ende mit dem Tonarm verbandelt ist. Und in der Mitte, wo die Hebelei vom Starthebel draufgeht sitzt der Drehpunkt. Die Rillenachse. Sie gammelt fest und der Hebel dreht schwer. Ein weiteres, gern gesehenes Symptom ist in dem Fall oft: "Dreher schaltet nicht aus", weil unter dem Motor durch auch noch die Schaltstange für den Hauptschalter vom Schaltarm betätigt wird.

    Das könnte es wohl sein. Ich werde sehen, wann ich Zeit habe, die komplette Mechanik auszubauen. Dann kommt mir wohl auch die Rillenachse vorbei....

  • Hi Karsten !

    Das könnte es wohl sein. Ich werde sehen, wann ich Zeit habe, die komplette Mechanik auszubauen. Dann kommt mir wohl auch die Rillenachse vorbei....

    Das denke ich.
    Neulich hatte ich einen 1218 aus einer HS. Die Rillenachse saß so fest, daß ich - was ich selten tue - echt Gewalt anwenden mußte.
    Und da hatten wir die Probleme: Motor schaltet nicht aus, es dauert ewig, bis er bei 33 auf Touren kam, 45 das gleiche,, 78 ging gar nicht. Dazu Geräusche vom Kurvenrad, was sich bemüht hat, statt den Schaltarm um die Rillenachse zu drehen, Arm und Rillenachse auf dem Gewinde zu drehen, mit dem die Achse im Gehäuse festgeschraubt ist. Dementsprechende Riefen gab es in der vertikalen Wand des Kurvenrades. Zum Glück saß oben die Kontermutter auf der Achse nicht richtig fest ... aber trotzdem klemmte der ganze Mist. Und am Schluß war das Gerät in einem Aufsetzen - Abheben - Endlosloop.


    Naja. Es hat einen Nachmittag gedauert, den alten Mist aus der Mechanik zu waschen und alles wieder richtig in Gang zu kriegen.
    Aber jetzt sind alle glücklich. Mal gucken, ob das bei Deinem auch so läuft. Wundern würde es mich nicht.
    Das alte Öl, was sie zum Schmieren dieser Teile benutzt haben, scheint unter bestimmten Bedingungen steinhart zu verkrusten. Da hilft nur ein guter Rostlöser, etwas Wärme und Geduld. Da ich die Achse immer wieder mit Rostlöser eingesprüht hatte, habe ich diesmal darauf verzichtet, die gute alte gasbetriebene Lötlampe auszupacken. Ich habe das Kurvenrad mit Alufolie abgedeckt und bin mit dem Heißluftgebläse drangegangen. Letztlich ließ sich die Achse entfernen. Von wegen: der Klügere gibt nach ... ;)


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Guten Morgen Peter,


    das könnte eventuell auch die ungleichmäßigen mahlenden Geräusche bei sich drehendem Plattenteller erklären.


    Mal sehen, wann ich mal einige Stunden am Stück Zeit finde, um das gute Stück komplett auseinander zu nehmen.


    Schön, dass ich hier Rat von erfahrenen "Dual-Schraubern" bekomme! Vielen Dank hierfür!


    Ich wünsche Euch allen schonmal ein schönes Wochenende


    Karsten

  • Jetzt habe ich mal begonnen, den Spieler auseinander zu nehmen.


    Ich glaube, ich bin schon ziemlich schnell auf die Rollenachse gestoßen. Ist das die Achse zwischen Teil 256 "Starthebel" und Teil 252 "Schaltarm"?


    Die Schraube, die von oberhalb des Starthebels senkrecht dort hindurch geht, sitzt auf jeden Fall fest.

  • Hi Karsten !

    Ich glaube, ich bin schon ziemlich schnell auf die Rollenachse gestoßen. Ist das die Achse zwischen Teil 256 "Starthebel" und Teil 252 "Schaltarm"?

    Teilenummer im SM ist 257 "Rillenachse".
    Die ist auf der Chassis-Oberseite mit einer Kontermutter gesichert.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,

    Teilenummer im SM ist 257 "Rillenachse".Die ist auf der Chassis-Oberseite mit einer Kontermutter gesichert.


    .

    Das ist das Teil, das ich meinte. Es ist ausgebaut, gesäubert und abgelegt.


    Morgen geht es weiter.


    Die Lange Schiene, die unter dem Motor durchgeht, werde ich wohl nicht ausbauen. Ich habe Bedenken, dass ich das unter dem Motor hinterher nicht wieder hinbekomme.


    Einen schönen Samstag noch


    Karsten

  • Hi Karsten !

    Die Lange Schiene, die unter dem Motor durchgeht, werde ich wohl nicht ausbauen. Ich habe Bedenken, dass ich das unter dem Motor hinterher nicht wieder hinbekomme.

    Da hängt noch mehr dran.
    - am einen Ende eine messingfarbene Raste, womit der Motor beim Einschwenken des Tonarms eingeschaltet wird
    - ganz hinten am anderen Ende die Zugfeder, die das Reibrad an die Antriebswelle zieht
    - ein Stück davor an einer Blechlasche eingehängt der Schieber für den Motorschalter.


    Wenn man alles ausbauen will, muß man "von oben runter" alles einschließlich Tonarm, Schaltkasten und Motor abbauen.
    Dann ist man soweit, daß man auch die Lagerbrücke für den Teller mit der Wechslermechanik abnehmen kann und an das Tellerlager drankommt. Das neigt zu Geräuschen, wenn es trockenläuft und man kann es vorsichtig zerlegen, reinigen und mit frischem Kugellagerfett behandeln.


    Das nur nebenher. :)


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ok Peter, ich habe es eingesehen. Ich bin jetzt so weit:



    Wie bekomme ich denn nun den Tonarm raus? Da ich den Lift mit neuem Silikon versorgen möchte/muss, muss ich ihn ja sowieso herausbekommen oder?


    Je weiter ich komme, um so mehr steigt die Spannung, ob ich den Spieler jemals wieder zusammenbekomme :)

  • Hi Karsten !


    Erstmal die Tonleitungen am Kurzschließer ablöten.


    Dann den Antisktinghebel abnehmen (Sicherungsscheibe) und die Federn *am Hebel* abnehmen, nicht am Armsegment. Dort wird die Kalibrierung eingestellt und wenn Du die dort abmachst, ist die AS-Grundeinstellung futsch.


    Schutzschild abbauen


    Danach die Abstellschiene am Segment lösen (Sicherungsscheibe und Unterlegscheibe). Ich schiebe die Schiene ein Stück vor und klebe auf der *Oberseite* die Schiene mit einem Stück breitem Kreppband an das Chassis, damit die Lagerkugel nicht wegsegelt. Wenn Du dran denkst oder das Ding sowieso ausbauen willst, mußt Du die Kugel rausnehmen und die Schiene aus der Führung lösen.


    Anschließend die Zylinderschraube an der Armachse losdrehen und das Tonarmsegment abnehmen.


    Darunter kommt eine große Sicherungsscheibe, eine Unterlegscheibe und eine Sicherungsfeder zum Vorschein. Wenn man die abnimmt, kann man den Arm mit der gesamten Lagerung herausziehen und beiseite legen.


    Wie schon erwähnt: ich würde die Armlagerung selber unter keinen Umständen auseinander bauen. Es gibt da so Schummeltricks, wie man bei einer Liftwartung ohne Ausbau des Arms herumkommt, aber dazu muß man das Vertikallager zerlegen. Davon rate ich dringend ab. Ein Fehler und die Kugeln gehen fliegen oder man zerstört das Lager / das Federhaus beim Zusammenbau.



    Je weiter ich komme, um so mehr steigt die Spannung, ob ich den Spieler jemals wieder zusammenbekomme

    Das ist eine Sache der Übung und der Arbeitsmethodik. Man braucht Zeit und Platz dafür, damit man sich die Teile in Ruhe angucken und in der abgebauten Reihenfolge hinlegen und Fotos machen kann.


    [Edit] Benutzt Du den "Schönfelder" als Lagerbock beim Schrauben ? Meine Güte ! Ist das nicht illegal ? :D
    Aber immerhin erfolgen Deine Arbeiten auf der Grundlage von Recht und Gesetz ...


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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  • Dann (...) die Federn *am Hebel* abnehmen, nicht am Armsegment. Dort wird die Kalibrierung eingestellt und wenn Du die dort abmachst, ist die AS-Grundeinstellung futsch.

    Hm, beim Reinigen der Stellschiene (Nr. 242) habe ich beim Reinigen die Schraube verstellt, wodurch das kleine Metallteil, das auf der Schiene sitzt, verschoben wurde. Ich hoffe, das hat nichts mit der Kalibrierung des Tonarms zu tun.


    Weißt Du auf die Schnelle die Nummer des Armsegments?

  • Hi !

    Hm, beim Reinigen der Stellschiene (Nr. 242) habe ich beim Reinigen die Schraube verstellt, wodurch das kleine Metallteil, das auf der Schiene sitzt, verschoben wurde. Ich hoffe, das hat nichts mit der Kalibrierung des Tonarms zu tun.

    Nein. Nur mit dem Aufsetzpunkt denke ich.
    Das mußt Du vermutlich nachher sowieso alles neu einstellen. Der Aufsetzpunkt ist dabei eher das weniger schwierigere.
    Die Lifthöhe im Automatikbetrieb und die Höhe des manuellen Lifts ist wichtiger, aber auch nicht wirklich schwer zu machen, wenn wieder alles zusammen ist.


    Keine Sorge. Das wird schon. Mit etwas Geduld und Spucke ...


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi karsten !

    186

    Volltreffer: Habe ich gerade eben abgebaut, Antiskatinghebel abgenommen, alles gereinigt und wieder zusammengebaut :(


    An welche Teile sollte ich da nicht gehen??

  • Hi Karsten !

    An welche Teile sollte ich da nicht gehen??

    Einmal die Lager vom eigentlichen Tonarm.


    Und die Feder vom Antiskating, die im Armsegment mit Unterlegscheiben und so einer Art Keil befestigt ist, wenn meine Erinnerung mich nicht täuscht. Im Original wird die nach Justage der Antiskatingkraft auf Null mit einem Farbauftrag versiegelt und *eigentlich* besteht auch kein Grund, die abzubauen.


    Wolltest Du nicht den Liftbolzen machen ?
    Da muß das Armsegment aber runterbleiben, weil der Arm rausmuß, damit Du oben die Liftkappe und die Stellhülse abnehmen kannst.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ok, am Tonarm war ich noch nicht und etwas "buntes" habe ich auch nicht abgeschraubt. Am Armsegment habe ich auch nicht die Schrauben mit den Federn abgenommen.


    Habe ich ja nochmal Glück gehabt :)

  • Volltreffer: Habe ich gerade eben abgebaut, Antiskatinghebel abgenommen, alles gereinigt und wieder zusammengebaut :(
    An welche Teile sollte ich da nicht gehen??

    War doch kein Volltreffer. Was ich auseinandergenommen habe, ist das Teil 168 - Zahlendreher :)

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