Dual Koffer P51 "rauschbrummen"

  • Hallo zusammen,



    ich habe einen Dual P51 bekommen, der eigentlich einen super Zustand hat.
    Ich mußte eigentlich die Haubenbefestigungshaken "sanieren".
    Was aber nervt ist, daß der Verstärker ziemlich "rauschbrummt".
    Auch bei geschlossenem Lautstärkeregler.
    Eigentlich habe ich das erst als "systememinent" akzeptiert, dann aber doch
    beschlossen, dem Mangel auf die Spur zu kommen.
    Ich hab erstmal die Elkos mit neuen, größeren Typen überbrückt, was aber
    leider keine Verbesserung brachte.
    Ich hab dann mal den Endstufeneingang kurzgeschlossen - Stille!
    So muß wohl das Problem auf der Vorstufen/Klangreglerplatine zu suchen
    sein.



    http://dual.pytalhost.eu/p55s/p55s-04.jpg
    Jetzt hab ich erstmal den Schaltplan von der Wegavisionseite runtergeladen.
    Da fehlt aber beim P51 die Hälfte - wenn nicht sogar alles, denn mein Gerät
    hat keine IC-Endstufe. Weder mit TBS810S, noch mit TCA150C. Eine dritte
    Variante wird hier nicht beschrieben, noch von Netzteil oder Vorstufe...



    Beim "P55" finde ich aber einen kompletten Schaltplan, der anscheinend genau
    die Schaltung zeigt, die in meinem P51 eingebaut ist.
    Es scheint also der Verstärker "TV71B" der ersten Generation dort eingebaut
    zu sein.



    Aber wieso "rauschbrummt" er?
    Wie gesagt - wenn ich den Endstufeneingang, also C11 gegen Masse lege,
    herrscht Ruhe...
    Hat jemand dieses Problem auch schon mal gehabt? Und gelöst? Vielleicht
    ein Erdungsproblem? Oder ist der (Endstufen-)Eingang einfach so hochohmig,
    daß er gerne solche Probleme macht?
    Wenn ich den Lautstärkeregler P1 gegen Masse drehe, wird die Störung
    davon nicht weniger. Also muß die Störung doch irgendwo zwischen P1 und
    C11 entstehen!?...



    Schöne Grüße,
    Andreas

  • Hi Andreas !


    Verdächtig sind in erster Linie die beiden Koppel-Elkos C5 und C11, die jeweils eine Verstärkerstufe gegen die Gleichspannung aus der vorhergehenden Stufe abblocken. Beides sind 1µF und ich würde sagen, daß 16V-Typen ausreichen. Wenn die Elkos "durch" sind, gelangt Gleichspannung an die Basis des T2 bzw. der T1 wird falsch belastet und das verändert die Arbeitspunkte und sorgt für Rauschen.


    Eventuell hat der kleine Vorstufen-Siebelko C10 noch eine Macke und siebt nicht mehr richtig. Den würde ich vielleicht vorsorglich mal neu machen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    vielen Dank für Deinen Tip. Den habeich heute umgesetzt.
    Leider hat das nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt.
    Was mir aber aufgefallen war, ist, daß die Vorstufenplatine sehr
    empfindlich gegen Einstrahlungen ist. Um so dichter ich mit der Hand
    rankomme, um so mehr brummt es.
    Ich hab dann mal eine Abschirmung zwischen Platine und Netzschalter
    gehalten - da war das Brummen fast komplett weg. Nur noch zu ahnen.
    Als ich dann aber das Blech isoliert rangehalten habe, wurde das
    Brummen leider wieder lauter - zwar nicht ganz so stark, wie voreher,
    aber dennoch..
    Ich hab dann mal ein Blech gebaut, das ich fest dazwischen eingebaut
    habe. Das Brummen war dann jedenfalls schonmal eeetwas leiser.
    Noch leiser wurde es, wenn ich das Lautsprecherchassis mit an die
    Masse angeschlossen habe. Also (leider nur) ein kleiner Erfolg.
    Übrigens verschwindet das Brummen vollends, wenn ich die Masse
    anfasse.
    Schalte ich den Strom aus, hört das Brummen auch schlagartig auf,
    auch wenn der Verstärker noch "auf Elko" weiterläuft. Den Ladeelko
    habe ich übrigens heute auch neu gemacht.
    Also ich denke, irgendwie ein Einstreuungsproblem. Vielleicht ist ja
    irgendein Teil "sensibel" dafür geworden!?


    Schöne Grüße,
    Andreas

  • Ist eventuell der (die) Netzteilelko(s) gar, so das das Netzteil gar nicht mehr richtig
    glättet ? Würde das Brummen auch erklären.


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Hallo Andreas,


    ich habe am Wochenende einen vielleicht ähnlichen Plattenkoffer H52 erstanden. Das von dir beschriebene "Rauschbrummen" habe ich auch. Sowie ich mit meiner Hand durch den geöffneten Koffer "wandere" oder das Gehäuse berühre, verändert sich die Intensität, auch bei Lautstärke "0".


    Mit im Koffer lag ein Schaltplan vom Verstärker TV 71 - ohne "B".


    Wenn du möchtest, kann ich den gerne mal zur Verfügung stellen.


    Gruß


    Jörg

  • Hallo Jörg,
    Danke für Dein Angebot. Aber am Schaltplan mangelt es nicht. Den findet
    man im Netz unter "P55" bei WegaVision (obwohl es ja ein "P51" ist).
    http://dual.pytalhost.eu/p55s/p55s-04.jpg



    Hallo Tube,
    ...es bleibt. Das Zudrehen des Lautstärkereglers legt den Eingang (mehr
    oder weniger) auf Masse. Es ist nicht die geringste Änderung zu hören.
    Wenn ich aber den Endstufeneingang auf Masse lege, verstummt das
    Störgeräusch.
    Ich glaube, irgend ein Bauteil auf der Vorstufenplatine hat sich einen
    Zweitjob gesucht und arbeitet nebenbei schwarz als Antenne...



    Schöne Grüße,
    Andreas

  • Hallo Tube,


    ja, an ein "Masseproblem" hatte ich auch schon gedacht.
    Jetzt hatte ich dem Plattenspieler aber schon meinem Kumpel zurückgegeben und
    er meinte, es wäre doch schon deutlich besser und er würde damit leben können.
    Ich denke, wenn es ihm dann doch noch auf die Nerven geht, wird er wieder mit
    seinem "Koffer" antanzen. Dann werde ich messen... und das Ergebnis hier posten.


    Schöne Grüße,
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    gerne! Ich habe nur festgestellt, dass sich die Schaltpläne des TV 71 "ohne B" (von meinem H52) und des TV 71 B vom P55 unterscheiden.


    Viele Grüße!


    Jörg

  • Hallo Jörg,


    ja, Danke. Habe ich eben bei Web.de im "unbekannt"-Ordner gefunden.


    Interessant, aber die Änderungen sind eigentlich nicht nennenswert, denn es
    wurden in der B-Version nur ein Bauteil weggelassen (C3 mit 330p über dem
    Lautstärkeregler), R3 wurde von 150K auf 100K, R12 von 68 auf 100 Ohm
    erhöht und R21 von 0,47 Ohm auf 0,21 Ohm gesenkt.
    Vielleicht waren da die Bauteile aus oder einfach billiger...
    Alle anderen Änderungen sind eher in der Art, daß z.B. 5µF in 4,7µF geändert
    wurde, was wahrscheinlich dann auf die sich seinerzeit genormten "E"-Reihen
    zurückzuführen ist.


    Jedenfalls vielen Dank für Deine Mühe und Dir ein schönes Wochenende,
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    alles klar! Ich kann zwar etwas löten, kenne mich selber mit Schaltplänen aber nicht so gut aus....


    Bist du schon etwas weiter gekommen, mit dem "Rauschbrummen"?


    PS.: bin sonst recht begeistert von dem Koffer. Er spielt alte Scheiben mit diesem besonderen nostalgischen Klang...wäre nächstes Jahr was für den Camping Urlaub :)


    Dir auch ein schönes WE!


    Jörg

  • Hallo Jörg,
    na, ich hab den P51 wieder vom Tisch.
    Das Problem ist nicht gänzlich gelöst, aber durch die oben beschriebenen
    Massnahmen schon deutlich besser geworden.
    So geht es eigentlich. Wenn man Musik hört, hört man das Störgeräusch
    nicht mehr durch und im Leerlauf muß man ihn ja nicht laufen lassen...
    Schöne Grüße,
    Andreas

  • Hallo zusammen,


    vor mir steht ein Phonokoffer P55 (gebaut 1975), dessen Verstärker TV 71B (erste Ausgabe) das gleiche Problem hat.
    Der Verstärker verrichtet zwar seine Arbeit, allerdings ist das Brummen bzw. Summen aus dem Lautsprecher zu hören, auch bei zurückgedrehtem Lautstärkeregler.
    Habe das Laufwerk 1220 erst mal ausgebaut, abgetrennt und gleich den ‚Knallfrosch’ getauscht.


    Betreibe ich den Verstärker im ‚Leerlauf’, ist Folgendes zu beobachten:
    - Brummen sofort nach dem Ausschalten der Netzspannung weg, wobei der Verstärker noch ca. 2 sec über den Ladeelko (2200 µF) weiterläuft
    - Anfassen der Masse bzw. des Chassis reduziert das Brummen
    - beim Kurzschließen des Eingangs mit Masse am Regelverstärker ist das Brummen vollständig weg
    - beim Kurzschließen des Eingangs mit Masse am Leistungsverstärker ist das Brummen vollständig weg
    - beim Annähern mit der Hand Richtung Regelverstärker nimmt Brummen stark zu, insbesondere Richtung C9
    - gemessene Wechselspannung am Trafo (Sekundär): 14,8 V
    - gemessene Gleichspannung an Gleichrichterplatine: 18,7 V


    Erst hatte ich den Netzschalter probehalber vom Chassis abgeschraubt: keine Besserung. Die Elkos auf allen drei Platinen habe ich anschließend gegen neue getauscht. Auch keine Besserung. Auf kalte Lötstellen habe ich alle Platinen geprüft und die Masseverbindungen durchgemessen. Auch an den Potis und Trimmern habe ich etwas gerüttelt, aber das Brummen bleibt.


    Als ich den Phonokoffer bekam, war dieser im Originalzustand und nicht verbastelt. Scheinbar ist irgendein Bauteil gealtert und erfüllt seine Funktion nicht mehr.


    Könnte vielleicht der Gleichrichter oder irgendein Keramik-/Folienkondensator defekt sein?


    Wie sollte man weiter logisch vorgehen, ohne wahllos Bauteile auszutauschen?



    Beste Grüße
    Markus

  • hallo Markus,
    mit einem Digitalvoltmeter auf A/C kannst Du den Brummanteil der Versorgungsspannung messen. Dieser sollte
    ein paar mV betragen im Normalfall, wenn es aber mehr ist, liegt der Fehler im Netztteil, hier Gleichricher oder Elko
    prüfen.
    Gruß Armin

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