Pimpelaustausch beim PE 2020L

  • Hey Leute,


    hab vor einer Woche einen Perpetuum Ebner 2020L in
    einer Samsung RW346 Zarge auf eBay für ~60 Euro erstanden - meines
    Wissens nach ein echtes Schnäppchen!
    Der Dreher ist im Top Zustand, sogar die Automatik funktioniert.


    Ein einziges Problem hab ich allerdings: Das richtige Einstellen der Balancierung des Tonarms bzw. der Auflagekraft.
    Ich
    habe es nach der offizielen Anleitung
    (http://perpetuum-ebner.pytalhost.com/2020L/PE2020L-116.jpg) versucht,
    bin aber gescheitert. Das Ausbalancieren des Tonarms mithilfe des
    Gegengewichts ist kein Problem, aber sobald ich die Auflagekraft von 0
    auf 0,5/0,75 hochdrehe, liegt der Tonabnehmer auf dem Plattenteller bzw.
    der Platte. Wenn ich dann die Automatik anstelle, kommt der Kopf nicht
    auf die Platte, sondern "fällt" davor zu weit ab.


    Welche Schritte muss ich vornehmen um die Auflagekraft bzw. die Ausbalancierung richtig vorzunehmen?


    Grüße & Danke im Vorraus,
    Lenn

    Einmal editiert, zuletzt von Lenn ()

  • 1. Das Ausbalancieren des Tonarms mithilfe des Gegengewichts ist kein Problem, aber sobald ich die Auflagekraft von 0 auf 0,5/0,75 hochdrehe, liegt der Tonabnehmer auf dem Plattenteller bzw. der Platte.


    2. Wenn ich dann die Automatik anstelle, kommt der Kopf nicht auf die Platte, sondern "fällt" davor zu weit ab.

    Hallo Lenn, irgendwie klingt das verwirrend. Einerseits schreibst Du, dass die Automatik funktioniert - dann wiederum, dass da gar nix funktioniert.


    ---


    1. Grundsätzlich ist das der Sinn der Sache, dass sich der zuerst schwebende Tonarm (in 0-Balancierung) auf die Platte absenkt, wenn das Gewicht eingestellt wird. Aus Deiner Beschreibung wird für mich nicht klar, was eigentlich das Problem ist.


    2. Das klingt nach dem üblichen Pimpel-Problem (im Link eine Reparatur-Anleitung beim 2020) .

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

    2 Mal editiert, zuletzt von Albert W. ()

  • Hallo,


    der Platte. Wenn ich dann die Automatik anstelle, kommt der Kopf nicht
    auf die Platte, sondern "fällt" davor zu weit ab.


    Welche Schritte muss ich vornehmen um die Auflagekraft bzw. die Ausbalancierung richtig vorzunehmen?


    Ich möchte Dir Deinen Schnapp nicht madig machen. Aber voll funktionsfähig ist der Dreher definitv nicht. Bei praktisch allen nicht gewarteten PE2020 ist der Liftpimpel in der Tonarmbasis hinüber. Das führt dazu, das die Automatik den Lift nicht mehr hoch genug anhebt. Das hat mit Ausbalancieren und der Auflagekraft absolut nichts zu tun.
    Wenn Du ihn zum Laufen bekommen willst, musst Du da wohl ran. Es gibt hier ellenlange Threats dazu. Lies Dich dazu erst mal ein. Wenn dann noch Fragen sind, melde Dich ;)


    Alternativ verwendest Du ihn nur manuell, das geht trotzdem.

    VG

    Kai








  • Samsung RW 346

    OT - Tut zwar nichts zur Sache, aber um Verwirrung zu vermeiden : SIEMENS RW 346


    Zitat

    Bei praktisch allen nicht gewarteten PE2020 ist der Liftpimpel in der Tonarmbasis hinüber.

    Du meinst da offenbar einen anderen Pimpel als den, den ich angesprochen habe (und der die Mitnahme des Tonarms beim Start- und beim Stop-Vorgang besorgt) ?

    Grüße,
    Albert


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    Einmal editiert, zuletzt von Albert W. ()

  • Du meinst da offenbar einen anderen Pimpel als den, den ich angesprochen habe (und der die Mitnahme des Tonarms beim Start- und beim Stop-Vorgang besorgt) ?


    Jo, es gibt den Steuerpimpel und den Liftpimpel. Letzterer ist in der Tonarmbasis zu finden.

    VG

    Kai








  • Danke erstmal für eure schnellen Antworten!


    Verstanden habe ich, dass es 2 "Pimpel" (was auch immer das sein mag) gibt, die für die horizontale und vertikale Bewegung des Tonarms verantwortlich sind. Nach mehrmaligem Ausprobieren und genauem Beobachten der Automatik habe ich nun festgestellt, dass es die vertikale Bewegung ist, die nicht stattfindet. Daraus schliesse ich, dass der "Liftpimpel" kaputt ist?


    Bezüglich der Reparatur: Ich habe euren Antworten entnommen, dass der Liftpimpel in der Tornarmbasis zu finden ist. Jetzt habe ich Zweifel, ob ich diesen Pimpel als Laie repararieren / austauschen kann. Ich habe noch nie etwas an einem Plattenspieler ausgetauscht. Habe auch in einem Thread hier gelesen, dass man den Liftpimpel ohne Demontage und ruhiger Hand einsetzen kann? Erklärungsbedarf! Aber ich kenne auch einen Hi-Fi Laden hier in der Nähe, der mir schonmal bei einem regulären PE 2020L das Gerät entharzt und einen Kanal (Wackelkontakt) repariert hat - für 25 Euro. Aber wenn man es auch alleine machen kann.. ^^


    Hab ich alles richtig verstanden?
    Rein aus Interesse gefragt: Was ist dieser "Pimpel" eigentlich?

    Einmal editiert, zuletzt von Lenn ()

  • Die Pimpel sind kleine Kunstoffstecker mit Reibfläche. Sehen ein bisschen aus wie ein Pilz. Sie dienen als Rutschkupplung und sorgen unten für den Tonarmtransport und oben für das korrekte Anheben des Arms. Wenn der untere durch ist, kann es manchmal auch ohne klappen. Ohne den oberen, hebt aber die Mechanik den Tonarm nicht weit genug an und kann deshalb auch nicht korrekt aufsetzten.


    Zur Reparatur: ja man kann ihn auch von oben wechseln. Ich würde es (sofern Du keine 5 Arme und Hände hast) aus folgenden Gründen auf keinen Fall machen:
    - man muss das Tonarmlager öffnen, dieses ist nicht gesichert. D.h. wenn es dumm läuft fallen alle Kugeln raus (Durchmesser 1mm und pro Lager 7 Stück) viel Spaß beim Suchen und hinterher wieder reinfrickeln.
    - Die Feder für die Auflagekraft ist einmal am Tonarm und andererseits in der Basis befestigt, d.h. Du musst sie aushängen oder ausschrauben (je nach Seite) um den Tonarm umdrehen zu können damit Du den Pimpel wechseln kannst. Es besteht die Gefahr, die Feder zu überdehnen oder so zu verstellen, dass Du sie nie wieder richtig hin bekommst.
    - Es besteht die Gefahr die Tonarmkabel abzureissen und dann hat der Ar.... richtig Kirmes :D
    - Es gibt die Pimpel nicht mehr neu und je nach Ersatzmaterial muss man die Mechanik neu einstellen. Evtl. muss man auch den Liftbolzen neu dämpfen. dazu muss der Tonarm eh raus.


    Kurz gesagt: wer genau weiss wie man es macht und wo welches Teil sitzt, bekommt es mit viel guten Nerven hin. Aber wer die Kiste gut genug kennt braucht das nicht, weil er in der halben Zeit den Tonarm kpl. ausgebaut hat und den Pimpel wesentlich entspannter wechselt.


    Wenn der Hifiladen weiss was er tut lass ihn das machen. Wenn er gut ist, schafft er es in einer Stunde.
    Das Problem ist, dass es kaum noch Werkstätten gibt, die wissen wie man einen PE wartet. Das ist nochmal eine ganz andere Hausnummer als ein Dual.
    Ich weiss nicht wie gut Du handwerklich bist, aber es gibt einfachere Dreher um mit dem Schrauben anzufangen. Ich habe für meinen ersten 2020 ca. 15 Stunden für die Generalüberholung gebraucht bis alles wirklich wieder richtig lief. (o.k. da war das Entharzen mit dabei).


    Wenn Du es wirklich alleine machen willst, dann lege ich Dir DRINGEND ans Herz die entsprechenden Beiträge hier im Forumsbereicht zu lesen bevor Du anfängst. Da wird eigentlich alles erklärt. Ich weiss, das ist ein haufen Zeug, aber wenn ich Dir hier mit Bildern alles nochmal erklären muss, dauert es noch viel länger :D:D:D

    VG

    Kai








  • Tipp : Dokumentiere beim Reparieren jeden Schritt fotografisch - damit Du beim Zusammenbau weißt, welches Ding wohin gehört !

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • tpl1011


    Danke für deine ausführliche Beschreibung der möglichen Risiken; ich denke ich werde das nicht selber machen. Dafür ist mir mein neuer Schatz dann doch schon zu lieb geworden. Ich werde am Dienstag in den Hi-Fi Laden gehen und mal nachfragen.


    Eine Frage hab ich allerdings noch:
    Ich habe in diesem Post ein Modell des Pimpels gesehen. Ich habe den besagten Nutzer angeschrieben und gefragt, ob er mir ein CAD-Modell des besagten Pimpels zukommen lassen kann (da mir das Bild sehr nach einem CAD-System aussieht). Ein befreundeter Bastler hat einen großen, professionellen 3D-Drucker, damit könnte ich den Pimpel ausdrucken. Ist das Material des Druckers (denke einfaches Plastik) dafür geeignet? Oder muss es etwas weicheres wie Nitrilkautschuk (wie im Post) sein?
    Noch eine Frage: Sind Steuer- und Liftpimpel identisch? Nicht, dass zu Missverständnissen und/oder Verwechslungen kommt.


    Danke für eure Hilfe!
    Lenn

  • Noch eine Frage: Sind Steuer- und Liftpimpel identisch? Nicht, dass zu Missverständnissen und/oder Verwechslungen kommt.


    Gute Frage, ich hab den Liftpimpel noch nie original gesehen. Aber ich würde sagen was oben passt, geht unten auch. Umgekehrt wäre ich mir nicht so sicher.
    Ich verwende als Liftpimpelersatz kleine Schrauben (M2x3) mit denen klappt es perfekt. Ich denke aus dem 3D Drucker müsste auch gehen.

    VG

    Kai








  • Ich denke aus dem 3D Drucker müsste auch gehen.


    Okay, dann warte ich auf eine Antwort von entsprechendem Nutzer, der hoffentlich noch eine Modell-Datei von dem Pimpel auf seiner Festplatte rumfliegen hat.
    Ich halte euch auf dem Laufenden! :)


    Rein aus Interesse gefragt: Ist mein 2020L in Siemens RW 346 Zarge für 65 Euro nun ein Schnäppchen gewesen oder gehen die immer unter 100 Euro weg? Im Moment ist einer auf eBay für 230 Euro drin, was mir dann aber schon hoch vorkommt. Ansonsten funktioniert alles an meinem Dreher, der optische Zustand ist ebenfalls exzellent.

  • Hallo Lenn,


    die Datei "Steuerpimpel" ist natürlich noch vorhanden! Ich bezweifle jedoch, dass der 3d-Drucker-Kunststoff so elastisch ist, dass er mit den von mir ermitteltem Schaftdurchmesser in die Aufnahme-Bohrung eindrücken lässt. Ob Steuerpimpel und Liftpimpel identisch sind ?( weis ich nicht.
    Zudem sollte mein 3d-Modell in ein Dateiformat konvertiert werden, welches der Drucker bzw. die zugehörige Software verarbeiten kann.

    Gruß Bernd


    Dual CS 741 Q / Dual 1249 / PE 2018L / ReVox B77 Mk II / A 77 Mk IV / Studer A 710 / Tandberg TD 20 A/ TEAC A-6300 / UHER 4400 RM / ... u. v. A. m.

    Einmal editiert, zuletzt von besoe ()

  • Die Datei "Steuerpimpel" ist natürlich noch vorhanden! Ich bezweifle jedoch, dass der 3d-Drucker-Kunststoff so elastisch ist, dass er mit den von mir ermitteltem Schaftdurchmesser in die Aufnahme-Bohrung eindrücken lässt.


    Könntest du sie bitte trotzdem mal irgendwo hochladen und hier veröffentlichen? Der Bekannte mit 3D-Drucker hat natürlich auch ein CAD-System, da könnten wir ja den Pimpel etwas verjüngen. Wenn du nichts zu tun hast, könntest du das natürlich auch machen, aber zwingen tut dich keiner :)


    Danke im Vorraus,
    Lenn

  • Da es sich um ein recht einfaches Teil handelt, genügen zur Herstellung ein paar Maße [mm]:


    Kopf Ø3,00 x 1,20
    Schaft Ø1,95 x 3,00
    Fase 1,50 x 7,5°


    Gesamtlänge des Pimpel ist also 4,20


    Die Reibfläche ist verrundet mit ca. R3,50

    Gruß Bernd


    Dual CS 741 Q / Dual 1249 / PE 2018L / ReVox B77 Mk II / A 77 Mk IV / Studer A 710 / Tandberg TD 20 A/ TEAC A-6300 / UHER 4400 RM / ... u. v. A. m.

  • Okay, dankeschön!
    Sind die Werte die, die du für deinen Pimpel verwendest hast? Oder schon leicht verjüngte für etwas härteres Material?

    Einmal editiert, zuletzt von Lenn ()

  • Das sind meine Maße. Der Rest ist Dein Problem :thumbup:

    Gruß Bernd


    Dual CS 741 Q / Dual 1249 / PE 2018L / ReVox B77 Mk II / A 77 Mk IV / Studer A 710 / Tandberg TD 20 A/ TEAC A-6300 / UHER 4400 RM / ... u. v. A. m.

  • Hallo,


    heutige HiFi- Laden und Plattenspieler aus den 70ern .... hoffen wir mal auf einen alten Meister im Laden mit Ahnung.


    Wundere Dich nicht wenn es heisst "da ist die Elektronik kaputt" (da ist garkeine drin) "Ersatzteile kriegen wir nicht mehr" oder ähnlichen Dummfug


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Heutige HiFi- Laden und Plattenspieler aus den 70ern .... hoffen wir mal auf einen alten Meister im Laden mit Ahnung.


    Wundere Dich nicht wenn es heisst "da ist die Elektronik kaputt" (da ist garkeine drin) "Ersatzteile kriegen wir nicht mehr" oder ähnlichen Dummfug


    Einen "alten Meister" würd ich den Besitzer des Ladens nicht nennen.
    Der Laden ansich ist eigentlich auch eher auf aktuelle Soundsysteme (Auto, Wireless, etc.) spezialisiert, allerdings sind Schallplattenspieler die Leidenschaft des Besitzers. Als ich meinen 2020L in normaler Zarge zu ihm brachte, wusste ich garnichts von meinem Dreher (war damals grade 16 geworden, der Dreher wurd mir geschenkt; so kam ich zu meinem neuen Hobby). Er konnte mir auf anhieb erzählen, worum es sich beim Dreher handelt, was ihn auszeichnet etc. . Ganz ahnungslos ist er also nicht, ich vertrau ihm. Das Ersatzteil (den Pimpel) stelle ich ja selber her (dann auch gleich 10 Stück, man weiß ja nie), da brauchen die garnichts zu bestellen :thumbup:

  • Rein aus Interesse gefragt: Ist mein 2020L in Siemens RW 346 Zarge für 65 Euro nun ein Schnäppchen


    Wäre er gewartet wärs ein Schnapper. So ist es bei sehr gutem Gesamtzustand (vor allem mit Haube) auf jeden Fall ein guter Preis. Ich hab auch schon 2020L für 180,- verkauft bekommen. Ist immer ein bisschen Glückssache.
    Zuviel bezahlt hats Du auf jeden Fall nicht ;)

    VG

    Kai








  • Hallo,


    sei froh, der Laden gehört dann zu den berühmten Ausnahmen, die (leider) die Regel bestätigen... :D


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

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