Projekt "MagicQuartz": universelle Quartzregelung für alle Duals (Riemen, Treibrad)

  • Hallo Sebastian,
    ein spannendes sehr interessantes Projekt.
    Ich habe mal so etwas ähnliches konstruiert und bauen lassen für die Kalibrierung von hochgenauen Beschleunigungsaufnehmern für die Flugversuchstechnik. Das war von Abmessungen und Drehzahl her wie ein leicht überdimensionierter Plattenspieler.
    Damals hatten wir uns für die Zeitmessung auch für nur einen Marker entschieden, weil es sehr aufwendig erschien, eine exakte Teilung zu realisieren.
    Mit entsprechend genauer Zeitmessung und geschickter Verarbeitung der Meßwerte sollte man nicht zu schnelle Schwankungen der Netzfrequenz gut ausregeln können.
    Aktuell sind bei mir mehr die Dual 7XX mit DC-Motoren im Einsatz, aber ein gut laufender 1219 für Testzwecke steht zur Verfügung.
    Wäre dabei.
    Beste Grüße
    Günter

    Hört abwechselnd mit Dual 701, 721, 606, Nordmende RP1400. Aktuell mit Nordmende RP1400 mit VM95ML.
    Suche verschlissene oder abgebrochene Nadel für AT-100E, AT-120E, AT-120Eb, AT-440Mla AT-440MLb, AT-150MLX, AT150SA

  • Hört sich nach einem spannenden Projekt an.


    Falls jemand sich nicht traut den Lötkolben zu schwingen, könnte ich das übernehmen. Ich mach das seit über 30 Jahren und könnte mal wieder ein paar Fingerübungen gebrauchen.


    OT: Hier wurde auch von dem Phonoverstärkerprojekt aus dem Nachbarforum geschrieben. Ich hab mich da vor Monaten mal durchgeklickt, hab aber nix gefunden - oder schlicht überlesen - was da nun konkret draus geworden ist. Gibts einen direkten Link zu dem Projektergebnis?

    Grüße


    Torsten - Der Hammer Donars eben... ;)


    Harte Ware: CS 620 Q; CS 630 Q; CS 2235 Q; REVOX B 795; CV 5650; CV 120; SONY STR DB830; Harman Kardon AVR 500; Castle Trend 2 - MOD als Satelliten; JBL SMS 50 MOD als Subwoofer; Eigenbauten aus Visaton DSM 25 FFL, MRS 13 NG und Mc Farlow ST 30/100; Heco Phon 23; Auf ISOPHON Chassis basierende Surround Rundstrahler; Subwoofer Verstärker unbekannter Marke; Slim Mixer SM 850; Kunstkopf Eigenbau basierend auf Sennheiser Elektreten; Tascam US 122 ...

  • Das hört sich wirklich interessant an und ich würde einen Bausatz (am liebsten komplett mit allen Teilen) erwerben. Die Regelung sollte ja auch mit meinem Lenco L75 funktionieren.

  • Hallo,


    Mensch, Sebb, du hier?!
    Finde ich außerordentlich erfreulich, dich hier mal zu treffen. Wir hatten uns über das Thema ja bereits per PN im HiFi-Forum unterhalten... ist auch schon wieder länger her. Schön, dass du da drangeblieben bist!


    Zur Sache.
    Meine Meinung zum System kennst du ja schon, ich find es super. Muss aber doch mal den Sinn der Drehzahlmessung etwas hinterfragen, zumal man dann Gerätschaften und Kabel zusätzlich am Plattenspieler hat, die man auch sieht. Und womöglich den Geber (Sticker), der einen auf Hochglanz polierten Plattentellerrand stört. Oder man findet die Möglichkeit, das Ganze innen zu verstecken.
    Du hast sicherlich Versuche angestellt, wie sich die Dual-Motore verhalten. Dein System ist ja prinzipiell ein Frequenzumrichter FU. Driftet die Geschwindigkeit der Plattenteller denn bei der Aufwärmphase überhaupt, wenn die Motore mit der gleichbleibenden Frequenz aus deiner Kiste gespeist werden? Was dann die Drehzahlerfassung und -Regelung erst nötig macht?


    Ich merke gerade selbst, dass ich Mist schreibe, denn mit der konstanten Netzfrequenz neigen sie ja auch zum Driften... OK, damit ist der Sinn deiner Regelung ganz klar gegeben! Ich frag mich sowieso, warum Dual Synchronmotor zu ihren Asynchronmaschinen sagt...
    Vielleicht kannst du diese Drehzahlregelung als zusätzlich wählbare Option anbieten?
    Ich jedenfalls hätte großes Interesse an solch einem Bausatz.



    Der Hammer wäre, wenn der verrückte Röhren-Jens, der olle Nadelbastler, jetzt auch hier zugegen wäre. Dann hätt ich u.U. sogar einen Anflug von Sentimentalität ;)


    Ach ja, auch mein 701er driftet beim Aufwärmen, aber eher wenig. Er hatte ja auch keinen Unfall mit Spiritus :D



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hi Benjamin!


    WOW, es freut mich auch wahnsinnig, von Dir wieder zu lesen! Leider habe ich Deinen Beitrag übersehen und erst jetzt entdeckt ... :thumbdown: Cool, dass Du auch noch an dem Hobby hängst. Ja, wenn jetzt noch Jens und evtl. Dirk dabei wären, wäre die Runde perfekt! :thumbup:


    Das große Testen kommt noch - ich habe auf dem Dachboden etwa 20 verschiedene Plattenspieler, die darauf warten. Incl. einer Oszi-Messung, mit der ich prüfen werde, dass der Sinus sauber bleibt. Es gibt aber keinen Grund, dass die anderen Duals nicht funktionieren werden. Ich hatte an der Schaltung schon alles vom Ventilator bis hin zum Telefunken Mister Hit. Funktioniert alles! :rolleyes:


    Ach ja, BALD gibt es die Arduio-Version. Ich bin gerade dabei, die Doku fertig zu machen, dann werde ich alles auf meine Website hochladen. Die Arduino-Version wird auch den Live-Quartz-Modus haben!


    Viele Grüße
    Sebastian

  • Eigentlich eine nette Spielerei. aber wenn ich an die schweren Plattenteller von 701, 714 und 721 denke bin ich sicher dass deine Quarzreglung eher kontraproduktiv und auf jeden Fall nicht notwendig ist.


    Sorry, hatte übersehen, ist für Belt und Rim Dive angedacht....

    Einmal editiert, zuletzt von SydB ()

  • Hallo Sebastian,
    Feine Sache, das. Ich stelle mich als DAU zur Verfuegung.
    Gruss
    Steffen

    Schoene Gruesse
    Steffen


    SUCHE BLENDE FUER DEN 626 IN SILBER !!!!

  • Hi Leute,


    es gibt endlich Neuigkeiten: Eine erste Version der (seeeehr ausführlichen) Dokumentation und die freie Arduino-Version sind online!


    Wie immer zu finden auf http://www.mate-labs.de


    Bei der "richtigen" Version wird wohl optional ein 3D-Drucker zum Einsatz kommen. Damit entfällt dann auch das Selberbasteln der Front- und Rückplatte. Man muss dann überhaupt nicht mehr bohren!


    Über Feedback würde ich mich freuen!


    Viele Grüße
    Sebastian

  • Hallo Sebastian,
    schön, dass es bei diesem interessanten Projekt weitergeht.
    Bin gespannt, wie die Regelung mit den verschiedenen Ursachen von Drehzahlabweichungen umgeht.
    Beim einführenden Video http://mate-labs.de/magicquartz-early-preview-video/ scheint übrigens ab 2:19 der Ton zu fehlen.
    Beste Grüße
    Günter

    Hört abwechselnd mit Dual 701, 721, 606, Nordmende RP1400. Aktuell mit Nordmende RP1400 mit VM95ML.
    Suche verschlissene oder abgebrochene Nadel für AT-100E, AT-120E, AT-120Eb, AT-440Mla AT-440MLb, AT-150MLX, AT150SA

  • Hi Seb!


    Mensch - super, dass dieses tolle Projekt endlich Serienreife erreicht hat! Meine Meinung dazu kennst du ja, ganz große Klasse! Ein paar Versuchskaninchen könnte ich auch noch beisteuern, falls gewünscht (wobei mein Fundus nicht viel bietet was dein Dachboden nicht auch hergeben würde :D)! Ich würde die Schaltung auch gern aufbauen, wenn der Bausatz verfügbar ist!


    Gruß, Andi

    Momentan in Betrieb: 621, 721, 731, 1219, 1229, 1239A, 1249 und 491A-RC (inkl. IR-Fernbedienung)
    Neuzugänge jederzeit willkommen! :thumbup:

  • Hallo,


    auch ich finde das Projekt mehr als spannend, würde aber vor einem Kauf zunächst Praxisberichte abwarten.


    Herzliche Grüße,
    Bernd

  • Das hört sich wirklich interessant an und ich würde einen Bausatz (am liebsten komplett mit allen Teilen) erwerben. Die Regelung sollte ja auch mit meinem Lenco L75 funktionieren.

    Oder auf den Lenco L-85 updaten. Der hat eine solche Frequenzregelung für den eingebauten Niedervolt Synchron-Gleichstrommotor...


    VG Martin

  • Seb: Bitte nicht als Kritik auffassen, aber wenn ich das richtig sehe, adressiert MagicQuartz in der bisherigen Form ja eher die absolute Geschwindigkeitsabweichung als Gleichlaufschwankungen im klassischen Sinne, nicht? Insofern würde mich interessieren, ob Du schon über eine Erweiterung nachdenkst. Das Problem dabei dürfte vermutlich in den dafür nötigen Markierungen liegen, nehm ich mal an...


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Hallo zusammen!


    Günter: Das Regelverhalten lässt sich aus der Doku ablesen. Es ist im Prinzip kein Hexenwerk, sondern basiert auf der Berechnung eines gleitenden Mittelwertes, wobei das Ganze mit Messfehlern umgehen kann (auch Messfehler, die nicht wie unten beschrieben verworfen werden!). Dieses Verhalten im Fehlerfall kann man recht frei konfigurieren:


    • Warte WaitOnStart Umdrehungen nach dem Hochfahren der Spannung bzw. nach dem Einschalten des Motors ab, damit der Teller eine stabile Geschwindigkeit erreicht hat.
    • Warte WaitOnBad Umdrehungen nach fehlerhaften Messungen. Dies sind z.B. Fehlmessungen oder wenn die Abschaltautomatik angeht - hier wollen wir nicht regeln. Was als "fehlerhaft" erachtet wird, wird über BadDelta eingestellt.
    • Beschränke den Quartz-Regelbereich in Prozent mit QuartzRange.
    • QrtzLatency bestimmt, wie stark der Quartz-Algorithmus eingreift.


    Mehr verrate ich nicht - Firmengeheimnis. 8) Jedenfalls waren VIELE Versuche und Überlegungen erforderlich ...


    Andi, alter Dual-Süchtlich: Du bist der Erste, der das Ding zusammenbauen darf! ;)


    Bernd: Großartig!


    @Betrifft Lenco: Die Steuerung funktioniert NICHT mit Gleichstrommotoren! (Hm, da könnte man auch was machen - das ist aber erstmal Zukunfstmusik).


    Manfred: Das ist keine Kritik, das ist einfach so! :) Das Gerät regelt nur den langsamen Drift heraus (der durchaus beachtenswert sein kann, wie ich noch zeigen werde). Kurzfristige Schwankungen kann die Schaltung nicht regeln. Ich werde zwar in diese Richtung auch noch Versuche anstellen, glaube aber, dass das nicht geht. Der Teller ist einfach zu schwer, um das herauszuregeln! Es hat schon seinen Grund, dass die Quarz-Plattenspieler so leichte Teller haben. Bei den Dual-Boliden dürfte so eine Regelung auch nicht viel bringen, da die schweren Teller eigentlich einen "ausreichend guten" Gleichlauf sorgen sollten.


    Viele Grüße
    Sebastian

  • Andi, alter Dual-Süchtlich: Du bist der Erste, der das Ding zusammenbauen darf! ;)


    Hast du denn schon nen Release-Termin anvisiert? Hab gerade meine Reibradler in einem neuen Rack untergebracht, da wäre noch Platz für so ein Kästchen :love:


    Übrigens für alle die noch zweifeln: Ich hab das Gerät schon in Aktion erlebt, da steckt viel Know-How und Ingenieurskunst drin! Der Entwurf mach absolut Sinn so wie er ist und der Kerl weiß auch durchaus was er tut. Diese Drifts, die er da herausregelt, sind tatsächlich da und sichtbar (gut, vielleicht nicht wirklich hörbar, zumindest für meine geschändeten Ohren). Allein was die Implementierung der Regelung an Zeit in Anspruch genommen hat - ich will es gar nicht wissen :P
    Ich denke auch, dass eine schnellere Regelung keinen Sinn macht, diese Reibradler haben doch meistens einen sehr schweren Teller, der den "Mittelwert" der Motordrehgeschwindigkeit schon von sich aus annimmt. Da wäre jede Regelung zu träge, um den Teller in so kurzer Zeit bremsen oder beschleunigen zu können. Bei einem 1224 mit seinem Blechteller mag das noch funktionieren, aber ich sehe die Zielgruppe dieser Regelung eher bei den großen 12ern.

    Momentan in Betrieb: 621, 721, 731, 1219, 1229, 1239A, 1249 und 491A-RC (inkl. IR-Fernbedienung)
    Neuzugänge jederzeit willkommen! :thumbup:

  • Hi Andi,


    danke für Werbung! ^^ Aber so ist es schon - da stecken mittlerweile mehrere Jahre (Feierabend-) Arbeit dahinter. Von dem Geld, das ich investiert habe, gar nicht zu reden. Aber irgend ein Hobby muss man ja haben. :thumbup:


    Einen Release-Termin habe ich noch nicht - Es gibt noch einiges zu machen:

    • Gehäuseteile aus dem 3D-Drucker. Die werden natürlich optional sein - wer mag (und es kann), kann auch z.B. die Frontplatten selber bohren und feilen. Es wird Pläne dafür geben. Ich würde mir das aber nicht antun ... Bevor jetzt Aufschreie kommen ("Warum denn keine Alu-Frontplatten?"): Die Plastikteile sollen einen leicht futuristischen Touch bekommen und die "Maker-artigkeit" des Gerätes unterstreichen. :rolleyes:
    • Die Platine braucht noch eine Überarbeitung. Im ersten Layout ist noch ein kleiner Fehler, außerdem möchte ich die Durchmesser der Löcher noch etwas alltagstauglicher machen.
    • Die Anleitung für den Zusammenbau der Platine und des Gehäuses (incl. Fotos usw.)
    • Testen, testen, testen.


    Die Arduino-Version habe ich inzwischen ja veröffentlicht. Es fehlt nur noch die Beschreibung für den Anschluss des Motor-Shields, Trafos und des optischen Sensors. Ich hoffe, dass ich das in den kommenden Tagen nachreichen kann.


    Viele Grüße, Seb

  • Inzwischen gibt es auch eine Rückplatte und ein Gehäuse für den Filterkondensator (hinter dem Display). Viel Platz ist da nicht mehr drinnen, ich würde sagen, den habe ich bestens ausgenützt. :D


    Das Puzzle fügt sich zusammen!


    Gruß, Seb




  • Wofür brauchst du so ein Monsternetzteil ? Der Atmega zieht doch nix ?
    Ist das LED Display eine Spannungsanzeige ? Die Dinger habe ich auch im Einsatz und wie bei dir geht nach kurzer
    Zeit der Dezimalpunkt nicht ! Oder ist das bei dir Absicht ?


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Hi Ulli,


    der Ringkerntrafo ist nicht dazu da, um den Atmega zu versorgen - er dient dazu die internen 24V auf 220V hochzuspannen. Der Trafo ist so fett, weil er konstant bis zu 20W liefern muss.


    Darum fehlt auch der Dezimalpunkt - es sind wirklich 220 Volt! :D


    Kommerzielle Inverter sind in der Regel aus Kostengründen anders konstruiert. Zerlegt mal so einen Spannungsinverter (12V=>230V) für Autos: Überlicherweise wird mit einem Mini-HF-Trafo (billig, da wenig "Eisen") erst eine 400V-Gleichspannung erzeugt, die dann mit Hochvolt-Mosfets zerhackt und noch etwas gefiltert wird. Dabei ist aber der Schaltungsaufwand erheblich aufwändiger (vor allem bei Echt-Sinus) und für Bastler wird die Sache auch deutlich gefährlicher, weil man viele hochspannungsführende Bauteile hat. Bei meiner Variante kommt nach dem Trafo nur noch der rote Kondensator, der sicher in der weißen Plastikbox eingebaut ist. Daran hängt dann auch schon die "Steckdose" für den Plattenspieler.


    Gruß, Sebastian

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