Dual 701 Auflagekraft justieren

  • Hallo,


    ich habe mir eine digitale Tonarmwaage gegönnt. Jetzt ist mir bei meinem 701 aufgefallen das die Einstellung gemäß Skalierung auf dem Einstellrad doch um einiges von der Realität abweicht. Wenn ich zum Beispiel 1,25 einstelle beträgt die reale Auflagekraft 1,63.


    Ist es schwierig das Rad hier zu justieren bzw. wie funktioniert das überhaupt?


    Vielen Dank im Voraus


    Daniel

    All work and no play makes Jack a dull boy


    Dreher:
    Dual 1019 - M75
    Dual 701 (WEGA 3431) - Ortofon M20E
    Dual 704 - Shure V-15 III L-M
    Baustellen: 701
    Thorens TD 320 MK II mit TP90 - Denon DL-110
    Philips 22AF 270 (Kofferplattenspieler)


  • Hallo Daniel,


    gaaanz doofe Frage: hast Du denn den Tonarm vorher exakt ausgependelt ?


    Wenn ich zum Beispiel 1,25 einstelle beträgt die reale Auflagekraft 1,63.


    Eine solche Abweichung ist definitiv zu viel und auch auf keinen Fall normal für einen Dual Tonarm.


    Ist es schwierig das Rad hier zu justieren bzw. wie funktioniert das überhaupt?


    Ist denn der 0-Anschlag genau auf dem roten Peilstrich ? Ich habe einen 721, bei dem ich bis quasi -0,3 drehen kann, bis ich am Endanschlag bin. Ob und wie man den Anschlag verstellen kann, weiß ich nicht, aber ich stelle zum Auspendeln genau 0 ein, um danach die Skala auf dem Stellrad auch nutzen zu können.


    Grüße, Markus

  • Hi !

    Ob und wie man den Anschlag verstellen kann, weiß ich nicht,

    Die Lagerschraube an der Seite vom Einstellrädchen *ein wenig* lösen - das ist bei einigen Modellen ein *Linksgewinde* !
    Dann auf maximale AK drehen, Einsteller dabei festhalten und Schraube festziehen, zurück auf Null drehen - müßte passen.
    Wenn nicht, das Spiel nochmal wiederholen, bis der Skalenstrich genau auf dem Nullstrich am Rädchen steht.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Danke Peter, für die Anleitung !! :thumbup:


    Aber, sehe ich das richtig, daß eine Verstellung des Nullanschlages nur ein Schönheitsfehler ist und die Genauigkeit der Auflagekrafteinstellung nicht negativ beeinflußt wird ? Wenn die Verstellung per Feder linear erfolgt, fehlen mir am Ende der Skala dann nur ein paar zehntel Gramm mögliche Auflagekraft, oder ?


    Grüße, Markus

  • Hi !

    Aber, sehe ich das richtig, daß eine Verstellung des Nullanschlages nur ein Schönheitsfehler ist und die Genauigkeit der Auflagekrafteinstellung nicht negativ beeinflußt wird ? Wenn die Verstellung per Feder linear erfolgt, fehlen mir am Ende der Skala dann nur ein paar zehntel Gramm mögliche Auflagekraft, oder ?

    So sieht's aus.
    Das Federhaus wird normalerweise kräftefrei auf den Nullpunkt justiert (= am Arm-Innenrahmen befestigt). Dann sind "0" auf der Skala = 0p an der Armspitze *wenn der Arm balanciert ist*.


    Die Zugkraft der Wickelfeder ist in dem angegebenen AK-Bereich so ausgelegt, daß er noch im linearen Teil der Kennlinie erfolgt. Bei größeren Werten würde sie durch die Reibungskräfte der Windungen sehr stark unlinear werden. Bei korrekt balanciertem Arm kann man davon ausgehen, daß die AK in dem Bereich 0 - 3p mit sehr kleinen Abweichungen korrekt angezeigt und ausgeführt wird. Zu wenig Lagerspiel verkleinert die AK (durch die interne Reibung). Ein zu großer Wert ist eigentlich nur möglich, wenn die Armbalance nicht stimmt.


    Die Verstellung des Stoppunktes hat eigentlich keinen Einfluß. Also, wenn man das Einstellrad unter null, dafür aber nicht über z.B. 2.8p drehen kann. Dann ist "nur" die Anschlagscheibe hinter dem Federhaus verrutscht, aber bei Anzeige 0 gegenüber dem Skalenzeiger liegt die fest an das Drehrädchen gekoppelte Wickelfeder trotzdem kräftefrei in der Aufnehmerkerbe am Arm-Innenrahmen und übt weder Druck noch Zug aus.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Nochmals danke, für die ausführliche Erklärung !!


    Dann ist "nur" die Anschlagscheibe hinter dem Federhaus verrutscht, aber bei Anzeige 0 gegenüber dem Skalenzeiger liegt die fest an das Drehrädchen gekoppelte Wickelfeder trotzdem kräftefrei in der Aufnehmerkerbe am Arm-Innenrahmen und übt weder Druck noch Zug aus.


    Ach so. Ich dachte, daß am ( verstellten ) Anschlag die Feder ihren 0-Punkt hat und ich also am 0-Strich der Skala dann schon ca. 0,3 Gramm Auflagekraft habe, die ich dann mit dem Gegengewicht auspendele.


    Grüße, Markus

  • Hi Markus !

    Ach so. Ich dachte, daß am ( verstellten ) Anschlag die Feder ihren 0-Punkt hat und ich also am 0-Strich der Skala dann schon ca. 0,3 Gramm Auflagekraft habe, die ich dann mit dem Gegengewicht auspendele.

    Nein, die Wickelfeder ist innen im Federhaus befestigt. Das umgebogene innere Ende der Feder ragt dann senkrecht nach unten, wenn Skalenstrich und Nullmarke übereinstehen. Das Federende greift dann in den Schlitz vom inneren Lagerrahmen, an dem das Tonarmrohr befestigt ist und liegt kräftefrei darin.


    Problematisch wird es, wenn man die Skala unter Null drehen kann und beim Balancieren nicht darauf achtet. Dann wird der Arm mit z.b. -0.3p entlastet (!) und wenn man anschließend über den Nullpunkt zurück die Auflagekraft einstellt, kommen diese 0.3p zum angezeigten Wert dazu. Also statt 1.0p liegen dann effektiv 1.3p an der Spitze an.


    Man *könnte* das beim Balancieren merken, weil der Arm sicht- und fühlbar nach oben schnellt, anstatt sich langsam auf und ab einzupendeln, aber ich muß gestehen, daß mir das auch schon passiert ist und ich bei einem Systemwechsel zum testen auch nicht drauf geachtet habe. Da aber das zuletzt eingesetzte System das bei meinem 701 original verwendete M20E war und ich mich gewundert habe, warum das fast auf der Platte schleift, bin ich drauf gekommen, daß an meiner Armeinstellung was nicht stimmen kann.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo,


    Ich meine, dass man auch die Spiralfeder bzw. deren Aufnahme innerhalb des Federhauses verdrehen kann, was zur Abweichung der angezeigten Auflagekraft führt.


    Bei einer Tonarmwaage ist esübrigens sehr wichtig, in Höhe der Platten-Oberfläche zu messen. Sonst wird der Tonarm samt Feder zu weit ausgelenkt, was zu anderer Auglagekraft führt.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • ich wiege mit einer mauellen Shurewaage (Metall) und kann berichten, daß alle, also wirklich alle meiner Dualdreher genau richtig nach Dualskala einzustellen sind, ich war sehr erstaunt, wie genau die Skalen sind. 8o

  • Hi Benjamin !

    Ich meine, dass man auch die Spiralfeder bzw. deren Aufnahme innerhalb des Federhauses verdrehen kann, was zur Abweichung der angezeigten Auflagekraft führt.

    Es gab im Laufe der Jahre mehrere Sorten von Federhäusern, wenn ich mich recht entsinne. Ich vermeide es, wo es geht, den Arm ganz zu zerlegen - jedenfalls baue ich den ohne Not nicht auseinander. Es gibt Federhäuser, die auf der Außenseite nur einen ausgeprägten Anschlag haben und eine rechteckige, eingelassene Metallplatte, an der die innenliegende Wickelfeder befestigt ist. Dazu gehört eine Art Unterlegscheibe, die zwischen Federhaus und Lagerrahmen eingeklemmt wird und womit der Null- bzw. End-Anschlag festgelegt wird.


    Bei anderen Federhäusern sitzt die Feder an einem drehbar gelagerten Innenteil, was ohne Zwischenscheibe direkt am Lagerrahmen durch die Halteschraube festgeklemmt wird. Damit könnte man eine unerwünschte Vorspannung erzeugen, wenn der Nullpunkt nicht genau auf die Skalenmarkierung ausgerichtet wird, weil sich die Feder mit dem Innenteil verdreht und dann das Federende nicht mehr senkrecht in den Schlitz am inneren Lagerrahmen eingreift. Die grundsätzliche Einstellung ist aber m.W. nach identisch und bisher habe ich bei meinen Drehern damit nie Probleme gehabt. Ich müßte mal im Lager meine Tonarme durchgucken, was im Einzelfall wo verwendet wird. Auseinander hatte ich kürzlich einen 601-Arm - und der hat ein Federhaus mit fest auf der Grundplatte eingesetzter Feder und eine Scheibe für den Begrenzer.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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