Dual 604 - Tonarm lässt sich nicht ausrichten

  • Hallo,
    ich bin neu hier und habe schon ein Problem. Ich bin 28 Jahre jung und habe mir letztes Jahr einen Traum erfüllt und mir endlich meinen ersten Plattenspieler gekauft. Ein gebrauchter 505-4 aus 1986. Nach säubern und einsetzen eines neuen Antriebsriemen + Pitchcontroll-Riemen habe ich ihn eingestellt und er klingt wunderbar (DN168E vom Vorbesitzer, keine Ahnung wie lange die noch geht,aber klingt noch gut). Nur der Rauchgeruch vom Vorbesitzer geht einfach nicht aus dem Spieler, was mich als Nichtraucher echt stört.
    Aber ich denke ich werde ihn im Sommer mal auf den Balkon stellen wenn das Wetter konstant gut ist.


    Nun zu meinem Haupt-Problem:
    Ich habe jetzt auf Ebay einen gebrauchten 604 ersteigert, weil er mir optisch so gut gefällt und ich ihn mit 5 Platten in super Zustand (Die Platten) für 70€ inklusive Versand bekommen habe und der Plattenspieler optisch Top dasteht. Nach dem Zusammensetzen wollte ich den Tonarm ausbalancieren. Das gelingt nur einfach nicht. Das Gegengewicht mit dem Antiresonator (Dieser steht hinten raus und hängt etwas nach unten, steht aber um 1mm noch nicht an der Plastikwand der äußeren Drehregulierung an) hab ich auf Anschlag ganz am Arm, so ist man fast im Gleichgewicht, aber noch lange nicht ganz. Nur kann ich mit dem Gewicht nicht weiter Richtung Arm und der Antiresonator steht so sowieso fast unten an. Was kann da das Problem sein? Mir ist noch aufgefallen dass die Schraube für das Federhaus etwas locker war (Auflagekraft und Antiskating stehen natürlich zum Ausrichten auf 0). Dadurch hat sich beim Einstellen der Auflagekraft auch leicht das Federhaus verdreht (Der Anschlagpunkt). Daraufhin habe ich das Drehrad auf Anschlag gebracht , 0 auf den Strich ausgerichtet und die Schraube festgemacht. Wenn ich in Richtung der 3 auf der Skala Drehe, merke ich auch dass sich etwas tut, aber der Tonarm findet bei 0 nicht die richtige Balance, und zwar um ein Weites. Was kann noch die Ursache sein? System ist in diesem Klickmechanismus installiert und eine alte Shure 75B Nadel ist auch noch drin.
    Was auch noch auffällt ist, dass der Tonarm wenn man ihn über dem Plattenteller hat, sich leicht wieder nach außen zur Ablage bewegt bis er da stehenbleibt, Antiskating auf 0. Der sollte eigentlich ja auch da bleiben wo ich ihn hinbewege.


    Ich hoffe ich finde hier ein paar Tips, da mir eine professionelle Reperatur zu teuer ist und ich auch Ehrgeiz habe das selbst zu lösen. Oder gibt es jemanden aus der Nähe von München der sein Wissen gerne weiter geben möchte und mir helfen kann am Gerät?


    LG
    Hans-Florian

    Einmal editiert, zuletzt von Zause ()

  • Hallo Hans-Florian,


    ich weiß nicht, ob sich da die Feder so stark verstellen kann, dass sie immer noch nach oben drückt... Hast Du mal versucht, ein paar Centstücke oder so auf die Headshell zu legen? Löst das Problem natürlich nicht, aber man bekommt vielleicht ein Gefühl dafür, wieviel an Gewicht vorne noch fehlt.

    Nur kann ich mit dem Gewicht nicht weiter Richtung Arm und der Antiresonator steht so sowieso fast unten an.

    Den Satz habe ich nicht ganz verstanden. Was hat die Stellung des Antiresonators mit der Ausrichtung des Gegengewichts zu tun? Vielleicht kannst Du ja mal ein Foto posten...


    Grüße,
    Tilmar

    2 Mal editiert, zuletzt von finite ()

  • Hallo,


    weil mir auch nicht ganz klar ist was Du genau meinst mal der einfachste Schuss ins Blaue: Dir ist klar das das komplette Gewicht mit Antiresonator verschiebbar im Arm gelagert ist (arretiert über seitliche Schraube)?
    Ansonsten wäre ein Bild echt nicht schlecht!


    Gruß


    Markus

  • Ich denke, der Hinweis:

    Dir ist klar das das komplette Gewicht mit Antiresonator verschiebbar im Arm gelagert ist (arretiert über seitliche Schraube)?


    wird noch etwas verständlicher mit folgender erhellenden Illustration:


    Zuallererst muß man die Einstellräder für die Auflagekraft und das Antiskating auf die "0"-Marke stellen.



    Dann die Klemmschraube des Gegengewichtes hinten am Tonarm lösen:


    Zum groben Ausbalancieren das Gegengewicht verschieben:


    Danach wird das Gegengewicht natürlich wieder mit der Feststellschraube arretiert.


    Die endgültige Feineinstellung der exakt waagerechten Tonarm-Balance erfolgt durch Drehen des Ringes am Gegengewicht:


    Zuletzt die gewünschte Auflagekraft an den die Einstellrädern für die Auflagekraft und das Antiskating einstellen.

  • Das ist mir sehr wohl klar. Nur kann ich das Gewicht mit der Schraube nur noch nach außen verschieben, womit das Übergewicht auf der Gegengewichtseite nur zunehmen und nicht abnehmen würde. Der Dorn des Gegengewichts ist auf Anschlag komplett eingeschoben und nicht ausgefahren. Es fehlt allerdings immer noch Gewicht auf der Seite des Tonabnehmers für ein Gleichgewicht. Ich poste morgen ein Bild.

  • Es ist durchaus gut möglich, daß irgendwelche Menschen vor Dir den Federhaus-Mechanismus gelöst haben, und ihn unwissentlich anschließend in falscher Einbaulage wieder montiert haben. 8|
    Das wieder zu richten, wird dann wohl eine hübsche Fummelei werden ... allerdings gewiß nicht unmöglich.

  • von 3rd Ear

    Zitat

    Das wieder zu richten, wird dann wohl eine hübsche Fummelei werden

    ist woll noch untertrieben :S . Es bedarf schon ziemliches Fingerspitzengefühl das zurichten.
    Du kannst die Anleitung vom CS521 nehmen. Der Tonarm ist vom Aufbau identisch zum 604.
    Die Anleitung gibt es hier. Auf Seite 6 ist dein Problem beschrieben.
    Das schwierigste ist, den Lagerrahmen wieder in das untere Lager zubekommen.
    Immer wieder probieren das es frei läuft.
    Am besten sehr viel Zeit nehmen, lieber zwischen durch ne Pause machen als dann was kaputt zumachen.


    Übrigens ein sehr guter Spieler mit sehr guten Eigenschaften. Ich hab den Vollautomatik Bruder deines 604ers.


    Viel Erfolg :thumbup:

  • Super, die Anleitung vom 521 ist ja schon mal hilfreich.


    Hier ein paar Bilder (Anhang)


    Das letzte Bild zeigt auch den Plastikstift auf dem der Tonarm aufliegt, ich denke da sollte er ja auch frei drüber schweben.


    Das Einzige was mich wundert ist, dass das Federhaus so wie ich es jetzt hingedreht habe, bei 0 am weinigsten Kraft ausrichtet und bei 3 am Meisten. Der Anschlagpunkt außen stimmt auch so,dass er bei 0 "einrastet"


    Wobei ich gerade sehe, dass bei der bebilderten Anleitung zum Ausbalancieren weiter oben der Anschlagpunkt fast 90Grad gegen die Uhr gedreht ist. Vielleicht liegt dann doch da der Fehler.
    Ohje, da kommt ja was auf mich als Laie zu...

  • Hallo,


    das sieht merkwürdig aus, ich glaube das Gegengewicht ist defekt da scheint der Dorn des Gegengewichtes zu fehlen. So sieht es zumindes aus.


    Schau mal hier bei den von Alfred angebotenen Gegengewichten. Da ist zwar nicht das Originalgegengewicht des 604 dabei, aber Du siehst es gibt Gegengewichte mit und ohne Dorn.http://www.dualfred.de/Tonarm/Gewicht/


    Das Gegengewicht des 604 hat einen Dorn der in das Tonarmrohr geschoben wird.


    Nehm doch mal das Gegengewicht ab und mache dann ein Bild davon.


    Bis denne


    Wolfgang

  • Naja, so sieht es bei mir auch aus, wenn es bis zum Anschlag drinsteckt. Mysteriös. Vermutlich doch die Feder?


    Vielleicht letzter Versuch: Leg mal das Gegengwicht komplett auf die Waage. Bei mir wiegt es 110 g. Nicht, dass da irgendein Scherzbold irgendwo Blei eingebaut hat.


    Wahrscheinlichkeit ist aber natürlich sehr gering.


    Grüße,
    Tilmar

  • Das Gewicht hat nen Dorn, siehe Bild. Nur eben ganz eingeschoben. Laut Küchwenwage wiegt Gegengewicht samt Dorn 113 Gramm.


    Bei Dualfred werden ja ganze Federhäuser angeboten für nen 20er (wobei das schon teuer für mich ist). Heißt das dann , das Federhaus, falls man da eines kauft ist so wie es sein soll und man muss es austauschen mit dem alten? Oder muss man das dann ebenfalls erst richtig justieren? Hab etwas Angst davor alles auseinanderzuschrauben.

  • Hallo,


    dann kann es das schon mal nicht sein, dann wird wohl doch der Federhaus Mechanismus überprüft werden müssen.


    Bis denne


    Wolfgang

  • Hi,
    löse bitte die gegenüber dem Federgehäuse liegende Lagerschraube,
    dazu solltest du die Kontermutter lösen(geht schwer eine Heftklammer und Zange helfen) und die kleine Madenschraube einwenig heraus schrauben.
    Jetzt kannst du die Lagerschraube am Federhaus anziehen.
    Das hat folgenden Grund, das Lagerspiel wird NUR an der Lagerschraube mit Kontermutter eingestellt.
    Du musst darauf achten, dass du die Lagerschraube am Federhaus nicht zu fest anziehst,
    sonst dreht sich dieses Metallteil (siehe Bild) in dem das Gewinde für die Schraube ist mit und verstellt die Spirallfeder im Gehäuse.
    Oder du hälst es irgendwie fest.
    Anschliessend noch das Lagerspiel einstellen und ich hoffe mal das die Operation erfolgreich verläuft.


    Ich hab mal in deinem bild rumgekritzelt.

  • Danke Thomas! Das Problem ist nur, dass die Schraube locker war und ich dann das Metallteil so hingedreht habe, dass die 0 auf dem Markierungsstrich stehenbleibt bei Anschlag. Wenn ich nun die besagten Schrauben öffne und am Federhaus drehe, das Metallteil aber festhalte, stimmt doch der Anschlagpunkt nicht mehr, oder verdreht man das Rad mit der Skala dabei gar nicht? Entschuldige die Fragerei, aber ich hab sowas noch nie gemacht und bei meinem ersten Plattenspieler eigentlich nur reinigen und Riemen tauschen müssen, was kein Problem war. Wie genau dreh ich die Spiralfeder denn wieder in die richtige Lage und woran erkenne ich was die richtige Lage ist?


    Vielen Dank schon mal


    LG Hans-Florian

  • Hallo,
    die Lagerschraube mit Kontermutter muss gelöst werden und das Federhaus muss richtig eingebaut werden, anders funktionierts nicht.
    Bei deinem Foto (Bild4) von oben, hat das Federhaus schieflage und das ist bei meinem 621er nicht so.
    Irgendwas stimmt mit der Spiralfeder nicht. Sonst würde das ausbalancieren funktionieren.
    Tut mir leid, aber anders wirst du nicht ans Ziel kommen.


    Ich würde den Dreher richten, wenn ich in der Nähe wohnen würde

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