system nadel einspielen

  • hallo an alle


    von euch hab ich`s und auch überall anders gelesen, dass eine neue nadel bzw. ein neues system eingespielt werden muss (oder sich mit der zeit einspielt) und dann besser klingt.


    was genau passiert da eigentlich beim einspielen und wie wirkt sich das auf den klang aus?


    gruß
    thomas

    Für die Platten: Dual CS 721 (Ortofon 2M Black), für die Ohren: Quadral Ascent 90 am Denon PMA-1510AE & Beyerdynamik DT770 (der alte), für`s Digitale: Tascam US-144 MK II & Mac Mini



    http://www.discogs.com/user/thtr63/collection

  • Hi Thomas,
    eine neue Nadel beispielsweise......Vereinfacht gesagt ist es so, das sich die Aufhängung (Lagerpunkte usw.) der Nadel an die Schallübertragung gewöhnen müssen. Durch das Einspielen passen sich zB. die Lagergummis an die Bewegung der Nadel an.
    Genauso ist es, wenn eine Nadel oder auch ein System längere Zeit unbenutzt gelegen hat. Auch dann muss es wieder eingespielt werden, weil zb. die Gummis Ausgehärtet sind.


    Ganz kurz gesagt: Alle beweglichen Teile passen sich durch das Einspielen der Bewegung an.


    Ich Hoffe das es Halbwegs Verständlich angekommen ist :D



    .

    Gruß Dieter
    -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    Dreher:
    2x CS 704 mit Shure V15 III L-M
    CS 721 mit Shure V15 III L-M
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    CS 520 mit DMS 239


    Rest der Kette:
    Kenwood KA-7010; 5x Kenwood KX 880 HX; Kenwood DP-3040; Kenwood KT-1060L; Canton LE 107; Sennheiser HD555 Reference und HD330

  • hallo dieter,


    ich bin kein freund deiner 67sten vorstellung einer lynyrd skynyrd oder abba oder peter maffay platte, aber diese erklärung ist in ihrer präzisen schlichtheit einfach klasse!


    greets niklas

  • moin,


    ich hab mir erstmal das hier reingezogen > Einspielen?...


    Mal folgende Überlegung:


    Wenn das Gummi aus der Spritzgußform rausfällt und erkaltet ist.... dann geht es unweigerlich und sofort dem Lebensende zu. Die Frage ist nur wie lange das dauert, wann hat er ausgehärtet und ist für seine Funktion unbrauchbar?


    Woher weiß das Gummi an welche "Arbeit" es sich gewöhnen muss? Das Teil hat eine Form und wenn sich die durch was auch immer verändert wird will das Gummi wieder in seine Ursprungsform zurück. Fertig!


    Dass ich einen Gummi "noch geschmeidiger" machen kann oder was soll den nach 40 Stunden besser werden?


    Was mir mechanisch einfällt, dass die Kontaktflächen des Gummis vom Body und zum Trägerrohr nicht 100% sitzen. Also so wie einen Strumpf den man über den Fuss zieht und hier und dort noch zurecht zupft, bis er eben "richtig sitzt". Das wäre für mich denkbar und wenn das Gummi dann besser den Träger zurückstellt.


    Eine andere Beobachtung die für mich das "Einspielen" nicht erhärtet :rolleyes:
    Ich habe hier (>LINK) mein damals installiertes VMS30MKII mit neuer Fine-Line-Nadel gegen das OMB30 verglichen. Das OMB30 hing mindestens 10 Jahre nutzlos an einem Philips rum. Dieses alte OMB30 mit den 40µm Compliance lies das VMS aber sofort klanglich zurück. Und seit dem hat sich am Klang des OMB nichts verändert, oder ich habe nichts mehr hörbares festgestellt. Will sicherlich nichts besagen was ich höre oder nicht höre. An anderer Stelle wurde aber meinem OMB30 ein gleichwertiger Klang zu einer CD-Aufnahme bescheinigt.


    Ja, und bei Clearaudio kann man auch diese 40 Stunden nachlesen. Aber was da passiert - Fehlanzeige
    Gibt es Messergebnisse die dieses "Einspielen" ansatzweise belegen - Fehlanzeige
    Oder mal noch anders gefragt: Wieso gibt es keine eingespielten Systeme zu kaufen? 20 € lassen sich immer gerne abgreifen bei "professionell" eingespielten Systemen. 50,-€ , dann gibt es noch eine audiophile LP dazu :rolleyes:


    Das was ich nicht ausschließen will ist, dass sich das Gehör, die Psyche an den "neuen und noch ungewohnten" Klang anpasst. Höhen oder Bässe die einem bei dem neuen System erstmals auffallen wandern in der Aufmerksamkeit wieder zurück ins normale Glied, bekommen wieder den "normalen" Stellenwert. Nach 40 Stunden fallen einem diese neuen Eigenschaften nicht mehr so stark auf, dennoch hat sich das gesamte Klangbild deutlich verbessert. Der gesamte Klang ist runder oder harmonischer oder was weiß ich geworden.


    Oder, man hat ein super Vinyl gekauft. Der Klang, die Abmischung, die Akustik eine Wucht! Wer achtet da beim ersten Hören auf die eigentliche Musik?


    Gibt es auf dem Planeten sonst noch einen Gummi der erst nach 40 Stunden Einarbeitung weiß was er zu tun hat und es nach den 40 Stunden besser kann?


    Nachtrag: Und fällt es mir doch gerade noch ein....
    Habe ich bei Ortofon dieser Tage gelesen, (sinngemäß) man kaufe keine neue Nadel denn sie wäre in der Endkontrolle bereits bespielt worden.
    Gibt es von Ortofon auch einen Hinweis auf das Einspielen?

    Gruß Hermann

    DUAL, that's what makes a man ( Vanilla Fudge 1968 )


    Der "Chilling Effekt" funktioniert wie ein Dual-Dreher - Geräuschlos

    Einmal editiert, zuletzt von 741ForEver () aus folgendem Grund: Fällt es mir ....

  • Doch, natürlich gibt es entsprechende Messergebnisse ... allerdings aus dem Lautsprecherbereich. Da ist es so, dass sich die Daten (messbar) verändern, dass wird zurückgeführt auf "Einarbeiten" der Sicke und der Zentrierspinne.


    Ich würde ein "Einspielen" mechanischer Bauteile jedenfalls nicht kategorisch ausschließen. Man müsste einem neuen System bzw. einer neuen Nadel mal mit ner Messplatte zu Leibe rücken, ich hab allerdings gerade keine neue Nadel zur Hand und benötige auch gerade keine.


    Klaus

  • Hermann: Versuch's mit 'ner Testplatte - so um die 10 µm mehr unverzerrt sollten nach dem Einspielen normalerweise drin sein.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Hallo,


    genau die Beobachtung von Manfred habe ich auch gemacht.
    Es gibt also ein Einspielen.


    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hi,
    es ist doch Logisch das sich jedes Mechanisch beanspruchte Teil erstmal "Einlaufen" muss um seine volle Funktion zu erreichen.
    Das beste Beispiel ist, wenn man sich ein neues Auto kauft, auch da müssen sich die beweglichen Teile erstmal Einlaufen bevor der Motor seine volle Leistung entwickeln kann.


    Was den Audiobreich betrifft, habe ich, nachdem ich eine neue Nadel eingesetzt hatte, eine Seite einer LP mit einem meiner Kenwood KX 880 HX auf Band Aufgenommen. Nach einer Laufzeit der Nadel von ca. 50 Stunden eine weitere Aufnahme derselben LP, direkt hinter die erste Aufnahme. Der Unterschied der beiden Aufnahmen war Eindeutig zu Hören! Folglich ist hat die "Einspielzeit" schon ihre Berechtigung :thumbup:


    .

    Gruß Dieter
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  • Versuch's mit 'ner Testplatte

    Zu spät der Ratschlag das in dieser Hinsicht zu betrachten. Mit meiner Shure Platte habe ich nix absonderliches nach der Umrüstung auf das OMB festgestellt. Das OMB war aber 10 Jahre auf Urlaub.


    Das beste Beispiel ist, wenn man sich ein neues Auto kauft,

    "Das Kapitel Einfahren nimmt heute in den Bedienungsanleitungen wenn überhaupt nur noch wenig Platz ein" > Link


    "Gespräche am Stammtisch drehen sich häufig um ein Thema........ Einen Ölwechsel nach 1000 Kilometer Einfahrzeit gibt es jedenfalls schon lange nicht mehr, im Extremfall bleibt der Schmierstoff bis zu 50.000 Kilometer (oder zwei Jahre) im Motor - etwa bei VW mit Wartungsintervall-Verlängerung. Auch die Motorenbauer halten sich zu diesem Thema bedeckt, geben sattsam bekannte Standardantworten: Die Oberflächenqualität sei so perfekt und die Fertigungstoleranzen so gering, da könne gar nichts mehr einlaufen. "


    Zylinderbohrungen werden nicht mehr kreisrund gehont, das "Einlaufen" also bereits im Fertigungsverfahren eingearbeitet.



    Link zu Hersteller der Honmaschinen Da bin ich auf der Suche nach dem Aussenhonen der Mototwelle vom EDS930 gestossen ;)


    Und ich will mal hoffen, dass an dem Gummi von einem System nachträglich auf dem Dreher keine spanabhebende Bearbeitung stattfindet ;)


    Der Unterschied der beiden Aufnahmen war Eindeutig zu Hören!

    Diese Aufnahmen kann man noch hören, wo?



    Gruß Hermann

    DUAL, that's what makes a man ( Vanilla Fudge 1968 )


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  • heute sollte mein vinylmaster silver ankommen


    ich verspreche euch, ich werde ein paar vergleichende aufnahmen machen - jetzt und nach 40-50 stunden und dann stelle ich sie zur verfügung.


    vielleicht bringt uns das weiter.


    gruß
    thomas

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  • Also wer hört denn, auch wenn eine neue Nadel angekommen ist, 50 Stunden hintereinander Platten? Und müsste das sogenannte Einspielen nicht ununterbrochen sein? Manche Leute müssen ja auch noch arbeiten, darunter auch welche an auswärtigen Orten, die nur am Wochenende nach Hause kommen. Und wenn die dann ihre neue Nadel einspielen wollen, geht das nur häppchenweise.
    Wenn denn überhaupt ein nennenswerter Effekt entsteht, dann würde ich meinen, dass sich nach längstens 10 Stunden das Material so weit gesetzt hat, dass kein weiterer signifikanter Unterschied mehr hörbar sein dürfte. Die Fertigungstoleranzen dürften einen viel wesentlicheren Unterschied ausmachen. Man denke nur an Shure Mexiko gegen USA.


    Man kann es auch übertreiben.
    Aber jedem Tierchen sein Pläsierchen. :rolleyes:


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Hallo,


    Hermann:
    Einen Einlaufprozess wird es bei mechanisch zueinander bewegten Teilen immer geben, egal, wie gut die Oberflächenbeschaffenheit nach dem Fertigungsprozess bereits ist. So gut können Oberflächenqualitäten und Toleranzen gar nicht sein, dass die Teile bereits 100% aufeinander angepasst sind - das kann niemand bezahlen!
    Es ist bei modernen Motoren allerdings tatsächlich nicht mehr erforderlich, so extrem darauf zu achten. Das Einlaufen findet hier im wesentlich geringeren Maßstab statt als früher, es passiert nicht mehr viel, aber es passiert dennoch etwas.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hi,


    @ Hermann: Diese Aufnahme existiert leider nicht mehr, sie war auch "nur" ein Versuch um für mich selbst festzustellen ob und wie die Einspielzeit zum Tragen kommt. Bei der neuen E-Nadel von Andy Deals war der Unterschied jedenfalls beträchtlich!


    Der Vergleich mit Motoren war aus meiner Sicht, so wie es eben "damals", als ich noch als KFZ-Schlosser gearbeitet habe, Aktuell war. Das trifft Heute in diesem Umfang nicht mehr zu, da muss ich Benjamin natürlich Zustimmen!



    .

    Gruß Dieter
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  • also ich hab jetzt mein ladenneues ortofon 540 mk2=vinylmaster silver montiert (arm ausbalanciert, auflagekraft mit digitaler waage eingestellt, antiscating dementsprechend) und musste feststellen, daa ich mit der testplatte nur auf knapp 60µm komme, ohne dass es unsauber wird, (?)


    laut beripackzettel (und internet sollten es aber 90µm sein).


    hab ich was übersehen oder muss das system noch eingespielt werden ? (Öl in`s feuer)


    gruß
    thomas

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  • es passiert nicht mehr viel, aber es passiert dennoch etwas.

    Das "etwas" verbleibt aber 50.000km im Öl. Und sicherlich werden nicht 100% Formschlüssigkeit von der Maschine kommen.


    mit der testplatte nur auf knapp 60µm komme

    Hörst du denn bei Musik auch diese Einschränkung heraus? So sollte sich doch das neue System grauslich anhören?
    So könnten sich die ersten 50 Stunden auch als Qual heraus stellen?
    Das war mein der Gedanke zum Kauf eines "eingespielten Systems"


    Und noch eins weiter gedacht, bei ein System für 1000,-€, was wäre es für ein Aufwand (Preis) in der Produktion einen mechanischen Klapperatismus an den Nadelträger anzubringen und der rattert eine Nacht mit einem Bewegungsprofil durch? Quasi ein Einspielen ohne Nadelbelastung.


    Gruß Hermann

    DUAL, that's what makes a man ( Vanilla Fudge 1968 )


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  • Thomas: Nur 60 µm? Hmmm... Bei welcher AK? Denn wenn's nicht gerade sibirisch kalt in dem Raum war oder die Testplatte schon beschädigt, sollte da eigentlich schon ein gutes Stück mehr gehen...


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • hallo manfred


    das hat mich ja auch gewundert. sibirisch kalt ist es in dem raum nicht (ist bei mir nur im atelier - dadurch habe ich beim malen meine ruhe).


    die platte knistert zwar schon gehörig, aber von einer beschädigung würde ich noch nicht sprechen.


    ich hab verschiedene auflagekräfte durchprobiert. empfohlen für das 540 mk2 (ist es doch - ich hab mich nur durch den "vm"-aufdruck an der schutzkappe irritieren lassen - aber die sind ja baugleich) sind ja 1,5g, bei denen laut hersteller auch 90µm erreicht werden sollen. der bereich, der angegeben wir, geht von 1,25g - 1,75g. jetzt fahr ich`s mit 1,6g.


    gruß
    thomas

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