DUAL 1019 - Kanal fällt aus - Motor schaltet nicht ab

  • Hallo zusammen!


    Mein treuer 1019 macht in letzter Zeit leider einige Mucken.


    Der linke Kanal ist nur sporadisch vorhanden, berührt man die Kontakte am TA-System mit einem Schraubenzieher brummt es im jeweileigen Lautsprecher - danach funktionieren beide Kanäle auch für einige Zeit. Früher oder später beginnt der linke Kanal jedoch zu kratzen, wird leiser und fällt aus. Die Kontakte an der Headshell und am Systemträger sind sauber und nicht lose, die Leitungen des Tonarms scheinen auch okay zu sein. Der 1019 hast einen integrierten TVV46, langsam habe ich diesen als Übeltäter in Verdacht. Fallen die Dinger im Alter öfters mal mit solchen Symptomen aus?


    Die Kurzschließerkontakte an meinem 1019 waren ziemlich oxidiert, daher war beim Starten bzw. Stoppen der Automatik immer ein lautes krachen und rascheln in den Lautsprechern zu hören. Nachdem ich die Kontakte heute endlich mal gereinigt habe funktioniert die Stummschaltung zwar wieder einwandfrei, jedoch zeigt sich ein neues Problem. Am Ende der Platte wird die Endabschaltung korrekt ausgelöst, jedoch schaltet der Motor nicht ab. Das leise "Klacken" im Moment der Abschaltung ist auch nicht mehr zu hören. Mechanik ist leichtgängig und hat bisher auch einwandfrei funktioniert. Es scheint, als ob das Kurvenrad minimal zu früh stehen bleibt und daher der Motorschalter nicht ausgelöst wird. Tippt man das Rad leicht an bewegt es sich noch einen Millimeter und der Motor schaltet ab. Was könnte hier passiert sein? ?(

  • Der 1019 hast einen integrierten TVV46, langsam habe ich diesen als Übeltäter in Verdacht. Fallen die Dinger im Alter öfters mal mit solchen Symptomen aus?

    Ich habe dasselbe an meinem 1019er (ohne TVV46). Anfangs war alles in Ordnung - plötzlich Kanalausfälle. Das Putzen hat nicht wirklich etwas geändert. Einmal gings, dann wieder nicht. Putzen, Kontaktöl, Spucke, Kontakte aufbiegen (zum besserem Kontaktschluss) : nichts hat entscheidend geholfen.


    (Ich habe ihn dann gegen einen 721 ausgetauscht und aufs erste ausser Dienst gestellt.)

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Ich frage mich halt, ob ich beim Reinigen der Kontakte irgendwas verbockt habe, was den oben beschriebenen Fehler auslösen könnte? Manchmal schaltet er auch ab (natürlich insbesondere wenn ich ihn aus der Zarge hole, um dem Fehler auf den Grund zu gehen). Geht dann einige Male gut und dann wieder nicht mehr. Bei 45 UPM funktioniert's noch eher als bei 33 UPM. Der Fehler war bisher noch nie an diesem 1019 aufgetreten. Das mit den Kanalausfällen kann ich wohl nur klären, indem ich den TVV46 gegen einen anderen Phono-Preamp tausche. Kann den
    1019 nicht direkt am Verstärker anschließen, da der Phono-Eingang dort bereits von meinem Denon DP-47F belegt ist.


    Für Schellack und als Single-Wechsler ist der 1019 meiner Meinung nach einfach unschlagbar, daher möchte ich ihn ungern ersetzen. Zumindest ist er nun akustisch recht angenehm, seit die Stummschaltung funktioniert. Kein Rascheln, kein "Plopp" beim Aufsetzen der Nadel...immerhin etwas! :D


    *Nachtrag*


    Der TVV-46 wurde nun gegen einen alten (aber nicht soooo alten) NORIS Phono-Preamp getauscht, den ich in der Zarge eines anderen 1019 gefunden habe. Man darf gespannt sein, erster Eindruck: Beide Kanäle sind aktuelle gleich laut vertreten.

  • Hallo Roland,
    zum Thema Motor schaltet nicht ab: Es hört sich an als ob Du beim Reinigen des Kurzschließers diesn minimalst verschoben wieder eingebaut bzw, festgeschraubt hast. Einfach mal die Schrauben lösen und die Schrauben so wieder festziehen das die Nullstellung des Kurvenrades weiter in Richtung vowärts verschoben wird. Dar Kurzschließer fixiert nämlich auch das Kurvenrad in seiner Nullstellung. Es geht hier um Bruchteile eines Milimeters.
    Viel Erfolg.
    PS. Beim Kanalausfall kann ich auch nicht weiterhelfen :whistling:

    This is not the yello of the egg, so i make me on the socks!

  • Oh, darauf hab ich nicht geachtet. Dachte die Schraubenlöcher haben kein allzu großes Spiel.
    Das kann aber gut sein. Manchmal schaltet er dann auch mit einigen Sekunden Verzögerung
    doch ab...sprich rastet dann doch ein. Werde ich checken, danke für den Tip!


    Das Problem mit dem Kanalausfall ist seit dem Tausch des Vorverstärkers verschwunden. Ich
    weiß zwar nicht, ob der NORIS wirklich was taugt aber er funktioniert zumindest und ist auch
    nicht empfindlich gegen Schaltstörungen (hatte das mal mit einem Entzerrer von Monacor,
    da hat man jeden Lichtschalter oder auch den Kühlschrank einschalten gehört).

  • Hi !


    Die Kontaktfedern des Kurzschließers laufen auf dem Kurvenrad und beim Erreichen der Neutralposition rasten sie in einer Kerbe ein und sind dann geöffnet. In dieser Position sichern sie auch das Kurvenrad gegen Verdrehen. Die Halteschrauben des Kurzschließers lassen zu, daß man den ein wenig hin und her verschieben kann - wodurch sich auch die Neutralposition des Kurvenrades etwas verschiebt.
    Guck' doch bitte mal nach, *wo* genau das Kurvenrad stehenbleibt. Idealerweise liegt der Zahnkranz am Teller genau in der Mitte der "Zahnlücke" am Kurvenrad. In der Position sollte der Motorschalter auslösen, wenn die Stopposition erreicht ist und der Arm auf der Ablage liegt.


    Als zweite Möglichkeit kommt noch der lange, zweiteilige Schaltarm in Frage, der unter der Mechanik liegt und Tonarm und Motorschalter verbindet. Dort kann der Arm in der Rillenachse "kleben" oder der zweite, mit einer Schraube gesicherte Teil steht nicht ganz im richtigen Winkel. Der Schaltarm wird ebenfalls vom Kurvenrad durch einen Nocken am Arm betätigt. In Stopposition fällt er zurück und löst den Motorschalter. Also mal die Leichtgängigkeit überprüfen und ggf. die Einstellung der Halteschraube etwas korrigieren, damit er etwas früher losläßt. Aber nicht zu weit, sonst bleibt der Motor eventuell beim Startvorgang stehen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Das mit dem Schaltarm muss ich mir nochmals anschauen. Er läßt sich nicht durch antippen oder leichtem rütteln zum Abschalten bewegen. Erst wenn dann Kurvenrad den letzten Milimeter doch noch dreht, wird er freigegeben. Schwergängig ist er jedenfalls nicht. Ich habe langsam den Verdacht, daß ich beim Reinigen die Kontaktzungen des Kurzschließers verbogen habe und diese nun in einem falschen Winkel stehen und das Kurvenrad nicht mehr richtig arretieren. Hatte nicht gewusst, daß die Dinger noch eine andere Funktion außer der Stummschaltung haben. Verschieben ist bei gelösten Schrauben wirklich nur minimal möglich und bringt keine Veränderung. Ich habe noch einen Schlacht-1019 im Keller, ich werde wohl dort mal die Kontaktzungen ausbauen und das Teil im Ultraschallbad, ohne mechanische Einwirkung reinigen und dann tauschen. Vielleicht liegt hier der Hund begraben?


    *Edit*


    Habe gerade den Kurzschließer aus dem anderen defekten 1019 ausgebaut. Das Gerät scheint aus einer anderen Serie zu kommen. Der Halter für die Kontaktzungen ist aus Metall und mit einem Schirmblech versehen, während das Kurzschließerl in meinem Wohnzimmer-1019 aus Kunststoff ist und etwas anders aussieht. Die Frage ist, ob die Teile trotzdem kompatibel sind?

  • Hi Roland !

    Habe gerade den Kurzschließer aus dem anderen defekten 1019 ausgebaut. Das Gerät scheint aus einer anderen Serie zu kommen. Der Halter für die Kontaktzungen ist aus Metall und mit einem Schirmblech versehen, während das Kurzschließerl in meinem Wohnzimmer-1019 aus Kunststoff ist und etwas anders aussieht. Die Frage ist, ob die Teile trotzdem kompatibel sind?

    Die Kunststoff-Variante gehört m.W.n. zum 1010.
    Die 1015 und 1019 hatten die mittig genietete Metallausführung mit dem Einrastdeckel aus Metall (Schirmung).


    Passen sollte das aber auf alle Fälle. Die Metallvariante hatte meiner Erinnerung nach auch "großzügiger" ausgeführte Befestigungslöcher.


    Das mit dem Schaltarm muss ich mir nochmals anschauen. Er läßt sich nicht durch antippen oder leichtem rütteln zum Abschalten bewegen. Erst wenn dann Kurvenrad den letzten Milimeter doch noch dreht, wird er freigegeben. Schwergängig ist er jedenfalls nicht.


    Dann bleibt noch die Möglichkeit, nach Lösen der mittig angeordneten Befestigungsschraube die beiden Teile des Schaltarms gegeneinander in einem winzigen Winkel zu verschränken. Also den hinteren Teil am Schalter minimal "zum Schalter hin" zu verschieben.


    So hab' ich das jedenfalls bei meinen 101x immer gemacht und es hat gut funktioniert.


    http://www.mcamafia.de/images/1019_puzzle.jpg


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Wow, saubere Arbeit. Ich muss zugeben, daß würde ich mir nicht zutrauen. Ich beschränke mich auf die notwendigen Arbeiten, da ich sonst vermutlich noch mehr Schrott produzieren würde als bisher schon. :)


    Bevor ich wegen dem Austausch des Kurzschließers erneut an den hauchdünnen Tonarmleitungen rumlöten muss werde ich's mit der Einstellung des Schaltarms probieren. Gibt es vielleicht ein Bild auf dem man sehen kann, welche Schraube gemeint ist? Möchte nur auf Nummer sicher gehen und nicht noch mehr Schaden anrichten. ;)

  • Bei meinem 1019 waren damals die Kontaktzungen des TK's im oberen Bereich wackelig. Die sind da serienmäßig mit Kunstoffnasen "festgeschmolzen" Die waren bei mir bis auf eine gebrochen. Durch je einen kleinen Tropfen Sekundenkleber waren die wieder fest. Dann noch etwas zurecht gebogen und gereinigt und die Zungen hatten wieder einwandfreien Kontakt! Dies war jedoch nicht das einzige Problem. Bei mir waren noch zwei Kabel vom System zum TK gebrochen und zwar mittendrin. Wie sowas passieren kann ist mir bis heute nicht ganz klar. Jedenfalls hab ich mir vier Käbelchen aus einem Schrott-TK ausgelötet und dem 1019 spendiert. Seit dem gabs keine Probleme mehr!


    Bei meinem wollte der Motor auch nicht stoppen, bzw. nur manchmal. Justage des Schaltarms brachte hier den gewünschten Effekt. Da ist eine Schraube, dort ist der Schaltarm zweigeteilt und du kannst ihn durch verdrehen an dieser Stelle im Winkel verändern, wodurch man den Schaltpunkt beeinflussen kann. Schau dir das mal an. Markiere dir zur Sicherheit die alte Position und dann verdrehe ihn dort in kleinen Schritten und beobachte was sich verändert. Ich weiß nur noch, dass es ziemlich mühsam war. Ist auch nun schon über ein Jahr her! So genau kann ich mich auch nicht mehr daran erinnern!


    Viel Glück! ;)

    Am CR1780/CV1700 mit CL730/CLX9200 drehen/erklingen wahlweise:
    Dual 1219 mit Shure M91 MG-D
    Dual 1228 mit Shure M91 MG-D
    Dual 1239A mit Shure M75 Type D
    Dual 714Q mit Ortofon Vinylmaster Blue
    Dual 704 mit Shure V15 III (Jico SAS)
    Dual 455-1 mit Ortofon OMB30
    Dual 1019 mit Shure M44MG
    Dual C830
    Dual CD100RS
    Dual DK710

  • Ich wollte euch kurz des Rätsels Lösung mitteilen und mich nochmals für die vielen hilfreichen Ratschläge bedanken!


    Ich habe die Kontaktzungen der Stummschaltung nochmals etwas nachgebogen. Der Fehler mit der Motorabschaltung war danach leider immer noch nicht behoben, ist aber nach einiger Zeit jedoch ganz von alleine verschwunden. Allein die Probleme mit dem Ausfall bzw. Pegelschwankungen auf dem linken Kanal blieben weiterhin bestehen. Der von mir verdächtigte TVV-46 war wohl doch unschuldig, denn auch der andere Phono-Entzerrer änderte langfristig nichts an der Problematik (mit dem Unterschied, daß das "NORIS" Teil ist auch noch empfindlich gegen Schaltstörungen ist, ich höre nun immer ein leises Knacksen, wenn der Kühlschrank ein- bzw. ausschaltet... :( )


    Die Kontaktzungen des TA wurden schon vor längerer Zeit fixiert und gereinigt, nun habe ich zur Sicherheit noch neue Kabel zum System rangelötet (Kostenpunkt 10€). Wieder war der linke Kanal zeitweise wesentlich leiser...all die Mühe umsonst. Durch Zufall bin ich auf eine Fehlerquelle gestoßen, die ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte: Einer der Cinchstecker an dem (erst vor einiger Zeit gekauften DIN-auf-Cinch-Kabel hat einen Wackelkontakt...na klasse! Werde mir nun erstmal ein ordentliches Kabel mit hochwertigen Steckern löten, man sieht ja, was der fertige Kram so taugt...

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