Antiskating Dual 714q defekt

  • Hallo Dualboard,


    ich bin hier jetzt neu angemeldet, da ich seit zwei Wochen glücklicher (mehr oder weniger) Besitzer eines Dual 714Q bin.


    Nun habe ich aber leider ein Problem und konnte im Internet und auch in der Sufu vom Forum nichts finden was mir hilft.
    Jedesmal wenn ich die Nadel aufsetzen möchte verzieht sie sich vom Plattenteller nach rechts.
    Manchmal gelingt es trotzdem die Nadel "gerade" aufzusetzen. In dem Fall kann ich auch Musik hören, jedoch fängt die Nadel ab ca. der Hälfte der Platte an zu hängen und wiederholt die selbe Stelle in einer Endlosschleife.


    Nachdem ich mich etwas belesen habe schien das Problem mit dem Antiskating zu tun zu haben (korrigiert mich wenn ich falsch liege), also habe ich dieses überprüft. Komischerweise dreht das Einstellrad vom Antiskating durch und lässt sich quasi als Endlosregler ohne Funktion benutzen.


    Ich habe den Plattenspieler daraufhin geöffnet und reingeschaut. Anscheinend ist der Hebel nicht verbunden. Leider hab ich aber keine Ahnung wie und womit ich das verbinden muss.


    Im Anhang schicke ich ein Foto der Vorrichtung.


    Ich hoffe ihr könnt mir irgendwie helfen das ich endlich in den Genuss meiner LP Sammlung kommen kann


    Vielen lieben Dank


    Gruß


    Pascal

  • Serviceanleitung 714Q


    Als "Erste Hilfe" die Serviceanleitung.


    Genauere Hinweise bekommst Du sicher bald von unseren Experten.

    Grüße,
    Albert


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  • Nachdem ich mich etwas belesen habe schien das Problem mit dem Antiskating zu tun zu haben (korrigiert mich wenn ich falsch liege), also habe ich dieses überprüft. Komischerweise dreht das Einstellrad vom Antiskating durch und lässt sich quasi als Endlosregler ohne Funktion benutzen.

    Hallo Pascal,


    dass das Problem vom Antiskating kommt, waage ich zu bezweifeln. Die Kraft der Antiskatingeinrichtung reicht normalerweise nicht, um die Nadel zum "Springen" zu bringen. Auch ist es völlig normal, wenn sich das Einstellrad für Antiskating durchdrehen lässt. Der entsprechende Hebel läuft in einer endlos Kulisse. Je nach Stellung wird der kleine schwarze Hebel auf Deinem Bild mehr oder weniger von der Tonarmdrehachse ausgelenkt. So erzeugt die Antiskatingfeder ein kleines Drehmoment am Tonarm.


    Bei Deinem Problem tippe ich eher auf eine Schwergängigkeit der Tonarmbewegung. Die Ursache hierfür ist aber aus der ferne schwer zu identifizieren. Eventuell sind die Tonarmkabel nicht ganz frei und erzeugen so eine höhere Rückstellkraft.


    Gruß Alfred

  • Hallo,


    erstmal danke an Albert, die Serviceanleitung habe ich mir jetzt auch mal durchgelesen, leider aber keine Lösung gefunden (sicher aus mangelndem Verständnis meinerseits und nicht weil die Anleitung schlecht ist).


    alfred: Ok dann bin ich schonmal beruhigt das das Antiskating anscheinend funktionstüchtig ist, denn der kleine schwarze Arm wird auch Stufenlos mitbewegt, nur das ich keine Auswirkung auf andere Mechaniken vernehmen kann.


    Jetzt bleibt noch eine ganz doofe Vermutung. Da ich noch sehr neu auf dem Plattenspielersektor bin bin ich da auch leider recht unbeholfen was das ausbalancieren angeht.
    Der 714Q hatte vorher ein MCC 120 Tonabnehmer verbaut. Da dieser aber defekt war habe ich das System ausgetauscht. Jetzt habe ich den Halbzolladapter verbaut und mit als neues System ein AT 95 E gekauft (ein günstiges aber ordentliches System was nur für den Einstieg bis mehr Geld vorhanden ist ausreichen soll).
    Um ein Gleichgewicht herzustellen habe ich nun das zweite Gegengewicht am Antiresonator (den Antiresonator habe ich auf 7,5 gestellt) verbaut und die Auflagekraft auf 1 gestellt. Es schien mir so das der Tonarm damit ausbalanciert ist, leider habe ich eben auch keine Erfahrung was das angeht. Zur Orientierung, der AT 95 hat ein Eigengewicht von 5,6 Gramm.


    Denkst du eventuell das es daran liegen kann?


    Ich bin mit der Auflagekraft im Moment noch sehr vorsichtig da ich oft gelesen habe das man damit Platten und Nadel schädigen kann.


    Vielen Dank nochmal und weiterhin einen schönen Wahlsonntag


    Gruß
    Pascal

  • Wichtig ist,dass die Auflagekraft beim Ausbalancieren auf 0 gestellt ist. Wenn der Arm dann in der Schwebe ist wird die AK eingestellt.


    Gruß Oliver

    Ersatz-Steuerpimpel Anfragen bitte per PN

  • Wie Du es beschreibst, hast Du die Ausbalancierung des neuen Systems vergessen - das viel leichter sein dürfte als das alte :


    Auflagegewicht auf "Null" stellen, Lift auf "unten", Anti-Skating auf "Null".


    Tonarm von der Stütze leicht nach links bewegen, sodass er ganz absinken kann. (Nadel zur Sicherheit vorher abziehen !) Dann das Gegengewicht solange verschieben, bis der Tonarm gerade schwebt und der TA auf Höhe der Stütze schwebt. Dann Gegengewicht fixieren und Auflagegewicht einstellen (beim AT95 wrschl. zwischen 1,5 und 2), auf Anti-Skating das gewählte Auflagegewicht einstellen.

    Grüße,
    Albert


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  • Hi,


    danke für die schnellen Antworten.


    Tatsächlich war der Tonarm nicht richtig ausbalanciert, was allein schon daran liegt das ich das Gegengewicht einfach beim zusammenbauen bis zum Anschlag reingesteckt hatte und keine Ahnung hatte das ich mit der länge wie es rausschaut auch balancieren kann ^^. Jetzt reicht sogar wieder ein kleines Gegengewicht aus. Es klingt auch sauberer damit. Ob der Fehler behoben ist das die Platte springt weiss ich bis jetzt noch nicht. Im Moment läuft alles rund.


    Leider ist aber der Fehler geblieben das sich der Tonarm beim Aufsetzen verzieht. Mir ist aber aufgefallen das das nur auftritt wenn ich den Arm von der Halterung in den Einrastpunkt zum Beginn der Platte herablasse. Wenn ich den Arm einmal weiter nach links nehme und dann wieder einrasten lassen geht alles normal runter.


    Evtl. hat Alfred mit seiner Idee recht aber ich bekomme die Kabel nicht weiter rausgezwirbelt. Ansonsten gehen mir auch die Ideen aus, Weiss einer ob sowas evtl. mit dem kleinen Stift zur Tonarmhöhe zusammenhängen kann (den hab ich nämlich dummerweise verstellt)?


    Allein durch die Tonarmbalance habt ihr mir aber schon super geholfen ^^


    Gruß
    Pascal

  • Leider ist aber der Fehler geblieben das sich der Tonarm beim Aufsetzen verzieht.

    Das könnte daran liegen, dass die Oberfläche des Liftstiftes / die Liftplatte des Tonarmes zu glatt sind : dann kann der Tonarm beim Absenken wegdriften.


    Ob die Beweglichkeit des Tonarms selbst eingeschränkt ist, kannst Du einfach überprüfen :


    - Gerät ausschalten / vom Netz trennen + Antiskating auf "0" stellen.


    - Tonarm mit dem Lift anheben und gegen die Plattenteller-Mitte stupsen / leicht führen. Dasselbe wieder retour. (Gegebenenfalls mehrfach wiederholen)


    Dabei müsstest Du merken, ob in eine Richtung mehr Widerstand stattfindet als in die andere.


    (Eine Möglichkeit wäre auch ein Problem beim Anti-Skating.)

    Grüße,
    Albert


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  • Mir ist aber aufgefallen das das nur auftritt wenn ich den Arm von der Halterung in den Einrastpunkt zum Beginn der Platte herablasse. Wenn ich den Arm einmal weiter nach links nehme und dann wieder einrasten lassen geht alles normal runter.

    Von welchem "Einrastpunkt" sprichst Du ? Da sollte es keinen spürbaren "Einrastpunkt" geben. (Die Liftplatte ist ja eben - und der Tonarm gleichmäßig verschiebbar.)

    Grüße,
    Albert


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  • Hi Albert,
    mit Einrastpunkt (etwas doof ausgedrückt^^) meinte ich den Punkt wo der Tonarm (bevor er abgelassen wird) sich genau am Plattenrand ausrichtet und etwas "hängen bleibt". So einen Punkt gibts dann nochmal auf der Hälfte der Platte, vermutlich da wo eine Singleplatte anfängt.


    Also wenn der Arm runtergelassen wird kann er ganz leicht und problemlos über die Bandbreite des Plattentellers bewegt werden. Also scheinen da keine Widerstände zu sein.


    Jetzt hab ich mal beobachtet wann sich der Arm verzieht. Also ich denke es ist rechtr wahrscheinlich das du mit dem Stift Recht hast. Jedesmal wenn der Tonarm darauf zum zum liegen kommen will rutscht er ein kleines Stück nach rechts und erst dann senkt sich auch der Stift.


    Weisst du ob es da Möglichkeiten gibt sowas zu reparieren ohne das die Führung dadurch versaut wird oder muss so ein Teil dann ausgetauscht werden?


    Gruß

  • Ich würde mir mal die Liftplatte von unten anschauen. Solche "Einrastpunkte" habe ich bei Dual-Liften noch nie erlebt. Vielleicht hat da ein Vorbesitzer etwas gebastelt ? (Das ist auch nicht wirklich sinnvoll, weil die Einlaufrillen bei LPs unterschiedlich sind.)


    Die Haftung der Liftplatte am oberen Ende des Liftstifts kannst Du leicht erhöhen, indem Du das obere Ende oder/und die Liftplatte unten mit einem Schmiergelpapier aufrauhst. Vielleicht genügt aber bereits eine Reinigung von beidem mit Alkohol (wenn da etwas schmierig sein sollte).

    Grüße,
    Albert


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    Einmal editiert, zuletzt von Albert W. ()

  • Hallo Pascal,


    der Einrastpunkt rührt vom sogenannten Rillenfinder her. Schalte ihn doch zum Versuch einfach einmal ab (Drehschalter
    rechts hinter der Tonarmstütze von "v" auf "-" stellen) und ziele ohne dessen Hilfe.


    Gruß Ändruh

  • Hi,


    danke nochmal an alle. Es sieht so aus das ich den Fehler gefunden habe. Anscheinend war die äußerste Klemme die den Tonarm festhält zu straff (da ist ja eine kleine Klemme die den Tonarm hält und direkt darüber eine größere die die kleine Klemme flexibel festhält und den Tonarm schwenkbar macht. Hoffe ihr wisst welche ich meine)


    Ich habe die Madenschraube in der Klemme gelockert und rausgenommen. Darin befinden sich mehrere kleine Stifte, wovon eins stark verbogen war und mir beim Versuch es gerade zu biegen "entgegen flog". Ich hoffe die übrigen Stifte reichen zur anständigen Fixierung. Jedenfalls habe ich die Madenschraube wieder reingedreht. Zu Anfang so straff das der Tonarm schwergängig war und auf der Platte auf der Stelle drehte. Danach habe ich sie Stückweise gelockert bis die Musik wieder ging aber wie schon vorher immer mal fest hing. Sauber läuft die Platte erst nachdem ich sie wirklich minimal angezogen habe, so dass der Tonarm gerade so nicht mehr wackelt. Also nur eine minimale Umdrehung.


    Anscheinend hing auch mein Problem das sich der Tonarm beim Auflegen verzogen hat damit zusammen (zumindest senkt er sich jetzt richtig ab)


    Also noch eine kleine Frage. Ist das normal das diese Schraube nur so minimal angezogen werden muss oder stimmt da irgendetwas nicht. Es kommt mir alles ziemlich locker vor, auch wenn es sauber läuft.


    Gruß


    Pascal

  • Hallo Pascal,


    nimm doch bitte die SA zur Hand und beschreibe die Teile anhand der Nummern aus der SA, dann müssen wir nicht raten was Du meinst, alle sind ein bisschen schlauer und dann kommen auch posts die weiterhelfen ;)


    Das was Du da im letzten Post beschreibst gibt´s nicht am 714. Hast Du eventl. am Tonarmlager rumgeschraubt?

  • Hi,



    Das klingt ja alles ziemlich abenteuerlich.
    Stell mal bitte aussagekräftige Bilder ein.

    C U l@ter

  • Hi,


    anbei mal ein Bild von der Klemme und der Schraube die ich meinte. Was meint ihr wie fest diese gezogen werden darf? Anscheinend wirkt es sich ja unmittelbar auf die Beweglichkeit des Tonarmes aus.


    Also gestern hab ich gute 3 Stunden Platten gehört und alles lief einwandfrei und dank eurer Hilfe ist nun auch der Tonarm und das Auflagegewicht super eingestellt.
    Nochmals danke dafür


    Gruß
    Pascal

  • Achso und eine Frage habe ich noch. Ich hoffe das ist ok das ich das hier poste und keinen neuen Thread aufmache.
    Der Dual 714Q kann in der Auflagekraft ja Stufenlos von 0 - 2 verstellt werden. Wie sieht das dann eigentlich aus wenn ich einen Tonabnehmer verbaue der 3 oder 4 benötigt (falls das überhaupt gängig ist)?
    Sollte ich von solchen Tonabnehmer Abstand halten oder kann ich Theoretisch durch geringeres Gegengewicht dagegen wirken?


    Gruß
    Pascal

  • Hallo Pascal,


    das was Du als Klemme bezeichnest ist der Tonarmlagerbügel, die Madenschraube oben drin fixiert das Tonarmlager welches in kleinen Kugeln läuft.
    Wenn diese Schraube zu fest angezogen ist kann sich der Tonarm nicht frei bewegen, allerdings darf sie auch nur so weit gelöst werden das der Tonarm in der horizontalen frei beweglich ist, wackeln darf es nicht. Zu stramm angezogen kann sogar das Lager beschädigt werden.
    Zum Einstellen gehört einiges an Feingefühl, eine viertel Umdrehung macht da schon sehr viel aus.


    Zu Deiner letzten Frage; der 714 verfügt über einen sehr leichten Tonarm, dort gehören nur Tonabnehmer drauf die eine geringe Auflagekraft benötigen, eben die max. 2 p.
    Willst Du einen harten Klotz mit hoher AK montieren ist das theoretisch möglich indem Du das Gegengewicht soweit nach vorne verschiebst bis die AK 3 oder 4 erreicht sind, Überprüfung erfolgt dann mit einer Tonarmwaage.
    Allerdings wird so ein Tonabnehmer an dem leichten U.L.M.-Arm des 714 kaum zufriedenstellend funktionieren.

  • Hallo Pascal,


    lies dir am besten erstmal die Bedienungsanleitung und die Service Manual durch!


    Du hast, wie hier schon vermutet wurde, am Tonarmlager geschraubt. Dies ist recht filigran und sollte eigentlich entsprechend der Service Manual eingestellt werden. Die Madenschrauben sollte man möglichst nie(!) ganz herausdrehen und erst recht nicht zu fest anziehen(!). Dabei kann das Gewinde, die Spitze der Madenschraube und die Rollen/Kugeln im Lager beschädigt werden! Das dir etwas "entgegen flog" und jetzt fehlt ist eigentlich auch nicht gut... alle Teile am Dreher haben ihren bestimmten Zweck,,,


    Schau mal hier:
    http://dual.pytalhost.eu/714s/


    und hier:
    http://dual.pytalhost.eu/714/


    Dein Dreher ist für sehr geringe Auflagekräfte konzipiert. Wenn du mehr als 20mN Auflagekraft brauchst solltest du lieber einen anderen Dreher in Betracht ziehen - oder ein anderes System..


    Edit:
    Oh Sigma war schneller mit der Antwort... Hab ich wirklich 10 Minuten an diesem Post geschrieben... gibts doch nicht ;) :P

  • Hi,


    dann vermute ich mal das es eine der Lagerkugeln war die mir herausfiel. Leider war diese so klein das ich sie nicht mehr gefunden habe. Danke für die Auskunft mit den Auflagegewichten. Zur Zeit beabsichtige ich auch nicht auf einen anderen Dreher umzusteigen, daher war es natürlich wichtig zu wissen worauf ich bei einem neuen Tonabnehmer achten muss ;)


    Da jetzt aber alles soweit funktioniert und ich meine LPs anhören kann, bin ich erstmal zufrieden so wie er läuft ^^.


    Besten Dank


    Gruß


    Pascal

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