Brauche Hilfe bei der Ruhestromeinstellung (KA 360)

  • Hallo Andi,


    es kann zwar das große Halbleitertauschen losgehen, ich denke aber, du solltest es vermeiden.
    Hajo hat bereits einen HInweis in eine mögliche Richtung gegeben.
    Mit der Änderung von R611 würde der Strom in den Dioden 600...602 größer werden, womit die Spannung an den Dioden steigt und der Ruhestrom größer werden müßte.
    Ich fürchte aber, die Änderung wird nicht ausreichen. Alternativ kannst du auch in Reihe zu einer der Dioden einen Widerstand schalten.
    Nach meinen Rechnungen fließt durch die Dioden ein Strom von ca. 4mA. Wenn die Spannung der Diodenkette um ca. 100mV angehoben wird, könnte es ausreichen, den Ruhestrom einstellen zu können. Somit müßte der einzufügende Reihenwiderstand 22 oder 27 Ohm groß sein.


    Gruß
    Norbert

  • Hi !

    Bleiben jetzt doch nur noch die Transistoren... was meint Ihr?

    Eigentlich nicht, da alle angegebenen Spannungen in sich plausibel sind.
    Wenn es ein Transistordefekt wäre, käme eigentlich nur T602 in Frage, weil über den der Ruhestrom eingestellt wird. Das wäre dann aber sehr merkwürdig, wenn das bei beiden Kanälen gleichermaßen auftreten würde.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Andi,


    ich lese an dem Thread schon ´ne ganze Weile interessiert mit und traue mich kaum, bei den vielen blauen Sternen
    die hier beteiligt sind, meinen Verdacht zu äussern:


    Überprüfe doch mal alle Masseverbindungen auch in der Stromversorgung (das würde u.U. für die gleichen Messungen auf beiden Kanälen sprechen).
    Ich hatte da vor längerer Zeit auch an einer Endstufe seltsame Messergebnisse und letztendlich war eine Masselitze an dem Punkt ab, wo das
    Lötzinn noch unter die Isolierung gelaufen ist.


    Falls ich mit meinem Verdacht völlig daneben liege, die Überprüfung kostet nicht viel Zeit und auch keine Bauteile :D
    Viel Erfolg, Robert

    Sitz ich am Schaltplan in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht.... ;)

  • Hallo an alle Helfer,
    noch bin ich leider nicht dazu gekommen all eure Vorschläge umzusetzen. Werde das aber ASAP tun...


    Es ist mir aber noch ein kleiner Unterschied im Schaltplan aufgefallen den ich kundtun möchte. Vieleicht ist dies für die Profis hier ein sachdienlicher Hinweis. Und zwar sind die Dioden D601 u. D602 mit grünen Dioden mit Aufdruck "ITT N 62" bestückt. Die Diode D600 hingegen ist auf beiden Kanälen mit einer gelben Diode bestückt die lediglich mit Aufdruck "ITT" gekennzeichnet ist. Möglicherweise handelt es sich hier aber nur um eine undokumentierte Optimierung und weniger um den Grund, dass der Strom so niedrig ist.


    Außerdem spielt die Schaltung Musik - das hört sich jetzt schräg an - aber wenn Volume auf Maximum gestellt ist, reicht die Schwingung der Bauteile wohl aus um hörbar Musik wiederzugeben. Ich werde deshalb vorsorglich auch mal alle Lötstellen auf der Endstufenplatine nachlöten - wer weiß ob sich da nicht irgend ein Teil eines seiner Füßchen "freigetanzt" hat ;)


    hajo
    Ja das habe ich auch schon vermutet, dass die Betriebsspannung bei mir nur 39V beträgt weil auf 240V~ umgelötet wurde. Blöderweise habe ich erst umgelötet und mich dann um die Schaltungen gekümmert, somit weiß ich jetzt nicht ob ich die 20mA Ruhestrom einstellen könnte wenn die Betriebsspannung höher als 39V ist... aber eigentlich kann die Schaltung doch nicht so knapp bemessen sein das sich hier kein Spielraum ergibt - oder doch?

  • aber eigentlich kann die Schaltung doch nicht so knapp bemessen sein das sich hier kein Spielraum ergibt

    Eigentlich nicht, aber Alterung tut ihr übriges dazu.
    Mach doch einfach mal den Test und löte z.B. einen 10kOhm-Widerstand über den 3,3kOhm-Widerstand. Das geht schnell und damit siehst du sofort, ob du an der richtigen Stelle am werkeln bist. Das da eine andere Diode als die anderen beiden eingebaut sind gibt mir zu denken. Interessant ist, das in einem anderen Gerät mit fast der gleichen Endstufe diese Ruhestromschaltung geringfügig geändert ist. Schau dir mal die Schaltung von der KA230 an.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo HaJo,


    eben wollte ich zur Tat schreiten und Deinen und Norberts Tipp nachgehen, und da stelle ich durch Zufall fest, dass egal ob die Sicherungen (M 1,6A) an ihrem Platz sind oder nicht, die Endstufe einfach weiter ihren Dienst tut - Beide Kanäle ?! Am billigen Testlautsprecher ist nichtmal ein Unterschied zu hören wenn die Sicherungen im Berieb eingestetzt werden


    Bevor ich jetzt also in die Schaltung eingreife und die Pegel verändere die Frage - Ist das normal, dass die Endstufe weiter ihren Dienst tut auch ohne Sicherungen? Der Emitter von T604 ist ja quasi offen und hängt in der "Luft" - das sollte sich doch irgendwie bemerkbar machen?

  • das sollte sich doch irgendwie bemerkbar machen?

    Naja, ein billiger Testlautsprecher ist da nicht die richtige Wahl.
    Die Sicherung sitzt im Stromkreis der Endstufentransistoren. Für den Lautsprecher reicht die Treiberleistung völlig aus. Da reichen einige 100mW für Zimmerlautstärke aus. Schließe mal eine richtige Box an, dann wirst du bei größerer Lautstärke schon hören wo der Haken hängt. Aber dann nicht die Sicherung im Betrieb reinmachen!!

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo Andi,

    - Beide Kanäle ?! Am billigen Testlautsprecher ist nichtmal ein Unterschied zu hören wenn die Sicherungen im Berieb eingestetzt werden

    d.h. dass durch die Kollektor-Emitter der Endstufentransistoren bei einer Potentialdifferenz von 42 V kein Strom fließt.
    Entweder ist da je Kanal einer tot oder es liegt doch an der Stromversorgung.....

    Sitz ich am Schaltplan in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht.... ;)

  • Entweder ist da je Kanal einer tot oder es liegt doch an der Stromversorgung.....

    Nein, siehe meine Beschreibung

    Viele Grüße
    HaJo


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  • So ich melde mich zurück mit einem kleinem Erfolg...


    hajo
    Dein Hinweis geht in die richtige Richtung, 10K über 3,3K macht in etwa 2,4K und damit kommen wir auf einen Ruhestrom von 4,7mA - maximal aber nur 7,4mA. Wenn ich jetzt wahrscheinlich einen Widerstand wie von Norbert vorgeschlagen mit 22 bzw. 27 Ohm in die Diodenkette einbaue könnte es hinhauen - hoffe ich ;)


    Für heute muss ich aber an dieser Stelle abbrechen - die Familie will mich aus dem Keller zurück...

  • Hallo,
    diesmal ist es spät geworden und es hat Leben gekostet... :(


    Eure Tipps gingen alle in die richtige Richtung. Wie bereits geschrieben habe ich erst HaJo's Vorschlag umgesetzt und R611 verringert. Das hatte nicht ausgereicht. Darauf habe ich Norbert's Vorschlag umgesetzt. Das Ergebnis war besser aber für 20mA hat es immer noch nicht gereicht. Beide Versuche habe ich erstmal nur auf einem Kanal unternommen, der andere blieb unverändert - ich hoffe das war richtig...


    Da beide Vorschläge nicht ausreichten um 20mA zu erreichen, habe ich nochmal Diode D600 untersucht, welche sich (wie oben beschrieben) ja äußerlich von den andernen D601 u. D602 unterscheidet. Anhand der Lötstellen konnte man es dann sehen, hier wurde repariert - Die Beinchen der Diode waren um 45Grad gewinkelt damit die Diode nicht herausfällt beim Löten - untypisch und anders als der Rest der Bauteile die alle maschinell gelötet wurden.


    Irgendwie hielt ich es dann für naheliegend das die D600 ja wieder kaputt gegangen sein könnte. Daraufhin habe ich sie gegen eine 1N4148 getausch. Der erste Probelauf war vielversprechend. Die neue Diode brachte ein paar mA mehr bei der Ruhestrommessung! 8o


    Beflügelt vom Erfolg habe ich dann alle Dioden an einem Kanal getauscht, dann gemessen und siehe da 15mA waren zu erreichen ganz ohne die Tricks mit zusätzlichen Widerständen :)


    Darauf hin habe ich beim nächsten Kanal ebenfalls alle Dioden getauscht und zusätzlich die ca. 23 Ohm in die Diodenkette eingebaut. Beim Testen dieses Aufbaus ist mir dann mindestens T602 gestorben. Der wurde sehr heiß, ebenso erwärmten sich T604 und T605... der Kanal war dann tot. :( Was genau geschehen ist kann ich nicht mehr nachvollziehen. Entweder wurde der Ruhestrom zu hoch oder ich bin beim Messen am Sicherungshalter mit dem Metallgehäuse von T602 in Berrührung gekommen - ich weiß es nicht mehr hab es erst bemerkt als es unangenehm roch...


    Habe dann T602 ausgelötet und mich auf den funktioniernden Kanal beschränkt, dort wiederum habe ich jetzt ein ganz anderes Problem:


    Die Dioden D600, D601 und D602 sind jetzt mit 1N4148 ersetzt worden. Zusätzlich habe ich den R611 auf 2,4KOhm reduziert. Den 23 Ohm in Reihe mit den Dioden habe ich hier nicht eingebaut. Mit dieser Konstellation kann dann ein Ruhestrom von 18,25mA eingestellt werden (gemessen an der Sicherung).


    Jetzt kommt das aber:
    Solange das Amperemeter in Reihe mit der Sicherung geschalten ist, bleiben T604 und T605 kalt. Sobald ich das Messgerät heraus nehme und die Endstufe etwa 5 Minuten in Betrieb ist, wird der Kühlkörper um T604/T605 warm. Geschätzte 40 Grad Celsius. Jetzt zweifel ich ob das Messgerät nicht doch das Ergebnis verfälscht und der Ruhestrom ohne Messgerät jetzt zu hoch ist... bzw. ohne Messgerät schon immer 20mA war, oder ist das Warmwerden im Leerlauf normal? :|


    Das Multimeter welches ich zur Strommessung einsetze sollte einen Ri von 12 Ohm haben.


    Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Es ist irgendwie sehr frustrierend gerade... vorallem das jetzt noch mehr kaputt gegangen ist :pinch:


    Edit:
    Kleiner Nachtrag mit neuer Erkenntniss und einem Erfolg! Der Innenwiderstand meines Mulitmeter mit 12 Ohm scheint tatsächlich zu hoch um den Ruhestrom zu messen. Eine Messung des Spannungsabfall über R616 hat etwas um 40mV ergeben! -> Der Ruhestrom muss folglich viel zu hoch sein!! Also schnell auf 9,7 mV justiert und siehe da... die Transitoren lässt das kalt - im wörtlichen Sinne :D Auch über mehrere Minuten hinaus ist keinerlei Erwärmung festzustellen. :thumbup:


    Wenn ich glück habe muss ich nur noch den getöteten T602 ersetzen und dann sollte alles wieder gut sein!


    Ich sage an dieser Stelle schonmal vorab vielen Dank an alle die hier geholfen haben! Wirklich klasse! Ich habe jede Menge dabei gelernt! :)

  • Hallo,

    Das Multimeter welches ich zur Strommessung einsetze sollte einen Ri von 12 Ohm haben.


    Oha, das ist für so geringe Ströme viel zuviel.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hallo Benjamin,
    das habe ich jetzt nachträglich auch festgestellt. Ich hätte viel eher einmal danach schauen sollen. Aber da die indirekte Messung anfangs ebenfalls einen zu niedrigen Strom attestierte habe ich das Messmittel erstmal nicht in Frage gestellt. Erst mit Austausch der Dioden wurde es dann seltsam...

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