Der Dual-Mörder:Dual 626 im Trödelmüll.

  • Hallo zusammen,


    gestern war wieder mal Trödelsonntag und diesmal hab ich allgemein nicht sonderlich viel gekauft. Doch spannend wird es immer am Ende, wenn die Leute ihre Stände abbauen und den Kram den se nicht mitnehmen wollen einfach liegen lassen.


    Diesmal ging ich an einer Kiste vorbei in der ich einen Plattenspieler sah, ich guckte genauer hin und entdecke dass es ein 626 war.


    Der Tonarm war gebrochen, wobei ich hier ja noch eher von einem Unfall ausgehe. Aber nicht nur das, sondern auch die Kabel waren abgeschnitten. Da man in der heutigen Zeit ja nur selten was verschenkt oder jemanden was gönnt hat sich der Käufer wohl gedacht, ich ärger den zukünftigen Besitzer mal...


    Naja ich dachte mir, selbst ohne Tonarm könnte ich das gute Stück doch vielleicht zumindest als Plattenwaschmaschine verwenden.
    Also habe ich mir den halben Dreher mal unter den Arm geklemmt und mitgenommen.


    Da ich aber ja liebendgerne fummel auch wenn ich nicht immer unbedingt Ahnung von etwas hab, dachte mir, ich versuche einfach mal den Tonarm von meine 1226-Ersatzteilspender einzubauen (der ist zwar kürzer, aber die Neugier ließ mich nicht in Ruh).
    Nachtem ich also den Tonarm mühevoll zerlegt habe, die einzelnen Stücke rausgenommen hab und die zerrissenen Tonarmkabel wieder zusammengelötet hab, stecke ich diese durch den anderen kleinerten Tonarm und schraubte die Headshell wieder an.
    Ans andere Ende bohrte ich ein Loch zur Befestigung an der Tonarmachse. Von meinem 1218 nahm ich das Gegengewicht und steckte dies provisorisch rein... :D


    Dann hab ich noch ein Cinchkabel, ein Stromkabel sowie ein Massekabel angelötet und ein altes (Ortofon) Dual DN 165 E drangeschraubt.


    Nach dieser abenteuerlichen Reperatur setzte ich dann die abgenudelte Nadel (vorsichtshalber erstmal nur) auf eine Ray Conniff Platte.
    Ein Kanal war schonmal da, dafür dass die Tonarmkabel nur zusammengelötet war, war ich doch schon überrascht. anch ein bisschen wackeln war dann auch der Wackelkontakt im rechten Kanal frei und ich konnte stereo hören. 8o


    Das Ergebnis haute mich wirklich um. Ich hatte das DN 165 E mit der abgenutzten Nadel vorher schonmal am 1218 und an einem anderen Spieler zum Testen und habs schnell wieder abgemacht. Aber am 626 spielt es seltsamer Weise doch noch recht gut.



    Für so eine abenteuerliche Reperatur hört sich das ding echt gut an.
    Durch den kleineren Tonarm (ca 1,5cm denke ich) kürzer als der originale stimmt der Abtastwinkel natürlich nicht richtig (deswegen kommen die guten Platten auch nicht drauf). :S


    Ich bin aber vorallem von der Laufruhe beeindruckt und werde deshalb wohl bald nach einem richtigen Tonarm und ein paar neuen Tonarmkabeln Ausschau halten und das Gerät dann vielleicht mal mit meinem 1218 tauschen.


    Es hing überigens noch ein Elac ESG 796 an dem mishandelten Tonarm (natürlich ohne Nadel). Das wird aber warscheinlich verkauft.



    Der Spieler sieht übrigens noch gut aus, bis auf die Haube welche total verkratzt ist.


    Hier gibts noch ein paar Fotos.


    Ich hoffe dass den Bericht kein hardcore-vodo-hifi-Enthusiast gelesen hat. :P


    Liebe Grüße
    Marvin ;)

  • Hallo Wolfgang,


    danke für den Link :)


    Ich werd mich nach dem Urlaub mal wieder drangeben

  • Hi !


    Alternativ könntest Du auch mit dem Gedanken spielen, den 626 mit einem Carbonfaser-Armrohr zu pimpen.
    Das wäre doch auch mal was nettes, mit dem man die Freunde und Bekannten irritieren kann ... :D


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Aber nicht nur das, sondern auch die Kabel waren abgeschnitten.

    Das ist zB. bei uns an Recycling-Hof und bei Sperrmüllabgaben üblich - dass gleich mal die Kabel abgeschnitten werden. Dadurch kann man defekte Geräte wohl leichter entsorgen (keine Kabel, in die man sich verheddern könnte) und Unfällen mit stromführenden Geräten wird sicherheitshalber vorgebaut. (Die Mitarbeiter wissen ja nicht, warum ein Elektro-Gerät weggeworfen wird.)


    Jedenfalls weiß man, wenn jemand ein Gerät mit abgeschnittenen Kabeln anbietet, woher er es hat ...


    Grüße,


    Albert

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Zitat

    dass gleich mal die Kabel abgeschnitten werden. Dadurch kann man defekte Geräte wohl leichter entsorgen (keine Kabel, in die man sich verheddern könnte)

    Hauptsächlich wird das gemacht, weil das Kupfer aus den Kabeln ordentlich Kohle bringt. ;) Der Rest Interessiert die nicht. Leichter entsorgen tzzz die Geräte werden doch eh nur in den Container geballert... :cursing:

    Gruß Jan :thumbup: .

  • Hi !


    Alternativ könntest Du auch mit dem Gedanken spielen, den 626 mit einem Carbonfaser-Armrohr zu pimpen.
    Das wäre doch auch mal was nettes, mit dem man die Freunde und Bekannten irritieren kann ... :D


    .


    Das wäre GANZ sicher cool, allerdings mir doch etwas zu fummelig... und wenn ich so ein schweineteures Ding beim einbauen dann noch kaputt mache ausversehen... Da lass ich das besser mal :D

  • Dass die Kabel abgeschnitten wurden wegen dem Kupfer ist möglich, ich denke aber dass sie zumindest vorher noch dran waren.


    Ich war vorher schonmal an einem Stand wo auch anderen Plattenspieler und ne komplette Braun-Anlage standen, allerdings zu der Zeit noch ohne abgeschnitte Kabel. Ob das der gleiche war kann ich nicht 100%ig sagen, vielleicht war es auch der Türke bei dem ich letztes mal den P8 Projektor von Bauer für 9,80€ gekauft habe :D:D:D


    Jedenfalls bin ich froh dass ich mir ihn doch noch mitgenommen habe, sonst läge er jetzt sicher auf nem großen Müllberg ;(

  • Hauptsächlich wird das gemacht, weil das Kupfer aus den Kabeln ordentlich Kohle bringt. Der Rest Interessiert die nicht. Leichter entsorgen tzzz die Geräte werden doch eh nur in den Container geballert...

    Ja so ist es hier auch immer.
    Die Leute knipsen sich kistenweise Kabel von jedem Gerät ab um damit Kohle zu scheffeln, und ich ärgere mich meistens schwarz wenn ich dann einen guten Plattenspieler oder ähnliches finde bei dem Kabel und sogar auch der Plattenteller fehlt, denn die werden auch gesammelt.


    Bei meinem 601 hab ich mal abgesehen von den abgeschnittenen Kabeln und einer leicht demolierten Zarge, noch Glück gehabt, denn ich bekam den Teller von dem Sammler wieder! Da der Teller bei ihm bereits unten im Anhänger lag ist natürlich die Tellermatte futsch gewesen.


    Heute hatte ich auf meiner Dual-Jagt allerdings kein Glück. ;(


    Gruß
    Carina

    Hört mit: Immer mal mit verschiedenen Plattenspielern.
    Meine Favoriten sind hier aber Dual 1219,1229. Beide habe ich vom Schrott gerettet, 1229 braucht noch einen neuen Arm.

    Dann gibt es auch noch Marantz 6300, Univerum 6000, sowie Dual 1241-1249 wo ich aber 1245, 46, und 49 bevorzuge.
    4 Technics Plattenspieler habe ich zur Zeit auch noch. Einen davon den silbernen 3310 konnte ich davor bewahren in den Container zu wandern.
    Also eigentlich bunt gemischt :D:whistling:

  • Hi !

    Das wäre GANZ sicher cool, allerdings mir doch etwas zu fummelig... und wenn ich so ein schweineteures Ding beim einbauen dann noch kaputt mache ausversehen...

    Wieso teuer ?


    Hast Du Modellbauladen ?
    Gehst Du für Selbstbaudrachen.
    Gibt Rundrohr-Meterware.


    Davon ein Stück in der Länge passend schnibbeln, die Löcher reinfriemeln, ggf. Ausschnitte, wo das Tonarmkabel durchkommt.
    Hat hier schon jemand gemacht & vorgeführt.


    Ein Beispiel (nicht vom TE und Rohr-in-Rohr, also kein Vollersatz):
    621 mit Carbonarm


    Oder Kai's Variante:
    Mal eine Alternative bei verbogenem Tonarm


    Beim nächsten Besuch auf dem Recyhof guckst Du mal nach billigen chinesischen USB-Mäusen.
    Die Notebook-Varianten haben schöne, dünne und flexible Kabel.
    Davon ein 60-cm-Stück und auch das Thema Armkabel ist vom Tisch.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Gott sei Dank war der Rest noch dran. Ohne Plattenteller hätte ich ihn wohl liegen lassen...
    Nur die Haube braucht noch ordentlich Polierarbeit (sieht man auf dem Foto nicht aber die ist fast Matt von oben)


    Hallo Peter,


    cool!, ich wusste garnicht dass es sowas in der Form extra zu kaufen gibt. Hab gerade mal was durchgesurf und auch "gedrehte", poliert und schon lackierte Carbonrohre gesehen, die ich noch was chicker finde als die matten schwarzen. Ist ja wirklich noch bezahlbar.
    Ich wusste nicht dass es sowas gibt und hatte nur teure Carbonarme zum preisvergleich.


    Aber danke, das ist sicher ne idee wert.


    Ich werd mich nach dem Urlaub da mal genau schlauer machen und mir was bestellen.

  • Das mit dem Mauskabeln ist übrigens ne super Idee! Hätte ich meine kaputten Laptop-Mäuse mal nicht entsorgt...


    Sind die von der Qualität dann genauso gut? Gibt es da überhaupt einen unterschied?

  • Hi !

    Sind die von der Qualität dann genauso gut? Gibt es da überhaupt einen unterschied?

    Natürlich gibt es Unterschiede.
    Die "regulären" Tonarmkabel bestehen aus sehr dünnen Litzen, die mit sehr dünner und flexibler Isolierung umgeben sind.
    Bei den "Chop Suey"-Mäusen der alleruntersten Preisklasse findet man häufig Kabel, wo der Innenleiter von der Sache her ein einzelner Draht ist und / oder wo die Isolierung des Drahtes billiges Zeug ist, was recht biegesteif ist.
    Man muß sich das Kabel angucken, nachdem die äußere Hülle runter ist, was dann an Einzeldrähten übrig bleibt.
    Faustformel: je weicher und "ringeliger" das Kabel schon *mit* der Außenisolierung ist, desto dünner und flexibler sind auch die Innenkabel. "Your mileage may vary" sagen die Amis dazu, wenn man allerhand ausprobieren muß, um was brauchbares zu finden.


    Standard-USB hat immer vier Kabel (+Ub, Masse, Sig+, Sig-) - plus manchmal einem Schirmgeflecht drumherum.
    Ich habe bei meinem bisher einzigen Experiment dieser Art ein anderthalb Meter USB-Mauskabel in zwei Hälften zerschnitten und ausgeweidet. Das Kabel stammte meiner Erinnerung nach von einer Kompakt-Notebookmaus und war schon vom ersten Anschein her recht dünn.
    Nach dem Aufdröseln sind acht dünne Innenleiter übrig geblieben, von denen ich *fünf* verwendet habe: Signal links, Signalmasse links, Signal rechts, Signalmasse rechts und Schirm-(Gehäuse)-Masse. Das ist der fünfte, schwarze Leiter, der neben den roten, grünen, weißen und blauen Kabeln mitläuft. Der verbindet die Schirmplatte oberhalb des Tonkopfträgers mit dem Armrohr und weiter runter auf die Chassisplatte.
    Den *kann* man haben - muß man aber nicht.


    Bei konsequenter DIN-Verkabelung reichen drei Drähte: Signal links, Signal rechts, Masse. Dann muß im TK die Schirmplatte mit einem kurzen Draht auf das Armrohr gepatcht werden und dieses dann mit dem Massekabel zusammen. Reicht auch - nur nicht für normgerechte RCA Chinch-Verkabelung.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ich frag mich ja immer, was zur Hölle Leute mit so dünnen Strippen wollen. Kabelschrott mit Isolierung bringt pro kg irgendwas um die 1,50, also bei solchen Querschnitten fast nix. Entfernt man das PVC, gibts um die 5 Euro pro Meter. Lohnend wird das also erst bei Leitungen, die mindestens ein halbes Kilo Kupfer pro Meter enthalten, irgendwo so ab 6 mm2 aufwärts. Geklaut werden hier gerne Erdungsseile ohne PVC und mit 35 mm2 und mehr.

  • und selbst für nen ganzen kaputten 626 kriegt man in der Buch deutlich mehr :P

  • Danke Peter,


    ich werd mal schauen. Ich habe sogar noch son paar popelige In-Ear kopfhörer hier, vielleicht sind die Kabel darin auch dünn genug. Dann nehm ich mir 2 oder 3 Paar und schneide mir 5 Adern zurecht.

  • Hi !

    Ich frag mich ja immer, was zur Hölle Leute mit so dünnen Strippen wollen.

    Ich denke auch mal, daß dabei weniger der Materialwert eine Rolle spielt, als eher die elektrische "Entschärfung".
    Abgeschnittene Kabel sind eigentlich typisch für Geräte, die schon mal eine Runde über eine reguläre Annahme beim Recyclinghof gedreht haben. Ohne Kabel sind sie leichter zu handhaben und keiner kann versehentlich ein flammendes Inferno auslösen, wenn er ein durchfeuchtetes und isolationstechnisch hingerichtetes Gerät in die Steckdose steckt.


    Bei uns werden mehr Kupferrinnen, metallener Grabschmuck, halbe Zäune und Lampenabdeckungen geklaut ... und aus leerstehenden Gebäuden wird alles verwertbare rausgeschleppt. Da ich auch gerne in alten aufgegebenen Häusern fotografiere, ist es extrem ärgerlich, wenn die Vandalen da durchgezogen sind und wirklich alles in Klump gehauen haben.


    http://www.fotocommunity.de/pc…t/735437/display/30688013


    :D


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Moin,


    nette Idee mit dem 626! :D
    Ein echtes Unikat sozusagen, mit mindestens Seltenheitswert. 8)
    Sollte man aber schon noch was draus machen können!


    peter
    Grabschmuck? 8|
    Hab ja nu schon viel gehört, aber das zieht mir dann doch die Socken aus.. Ohne Worte sowas.
    Wie arm muß man sein, im doppelten Sinne.
    PFF
    P.S. Hoffe Dir und Anke geht`s gut!


    Grüße Jens

    liebt die ollen Automaten

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