Dual CV 1600 Wartungsanleitung

  • Da ich meinen CV 1600 sowieso überholen musste hab ich für euch gleich eine Anleitung drausgemacht :thumbup:


    Eins vorweg: Da ich mit meinen 20 Jahren noch kein Profi in dem Bereich bin fehlen ein paar Sachen (wie z.B. das Reinigen der Lautsprecherrelais). Auch wäre wichtig zu wissen, welche Qualifikationen man denn für die einzelnen Schritte benötigt (Elektrofachkraft, Meister etc.) Wäre sehr dankbar über Ergänzungen / Verbesserungen!


    Warnung: Ich übernehme keinerlei Verantwortung in irgendeinster Weise für Sach- oder Personenschäden, die durch diese Anleitung entstanden sind! Jeder macht das hier auf eigene (!) Gefahr!


    Serviceanleitung: http://wegavision.pytalhost.com/dual.html


    Materialliste:
    1x Funkentstörkondensator 47nF Klasse X2
    4x 10 uF Elko 63 V
    2x 1000 uF Elko 35 V


    2x 78L15 und 2x 79L15 (Gerätenummer < 19851)
    2x IC-Sockel 8-polig
    ODER
    1x 7915 und 1x 7815 (Gerätenummer ab 19851)


    4x BC 546 B
    2x BC 548 B
    2x BC 558 B
    2x 1 Kiloohm Poti (stehend, groß)
    2x 100 Ohm Poti (liegend, klein)
    2x 10 Kiloohm Poti (liegend, klein)



    Als erstes werden die Schutzbleche entfernt, diese werden jeweils von drei Schrauben an der Rückseite (ganz oben und ganz unten) gehalten.
    Oberseite:

    Unterseite:




    1) Knallfrosch wechseln


    Diese Aktion darf nur von Elektrofachkräften durchgeführt werden.



    Der Knallfrosch ist der mit „47nF 100R X2“ beschriftete Funkentstörkondensator auf der Platine. Sieht er so aus wie auf dem Bild muss er getauscht werden. Die zweite Bauform (rund, wie ein Elko) darf im Gerät verbleiben.


    Die vier Schrauben (hellgrüne Quadrate) herausdrehen und den Steckverbinder (blau markiert, links) abziehen. Leider ist der Tausch dann immer noch sehr schwierig im Vergleich zum CV 1400, da sich die Platine kaum anheben lässt. Deshalb mit dem Lötkolben die drei rechten markierten Strippen ablöten, dann lässt sich die Platine ordentlich anheben und der Knallfrosch kann problemlos getauscht werden. Die Polarität ist dabei egal.
    Nach dem Tausch die Leitungen / Steckverbinder wieder montieren, und zwar genau wie vorher!




    2) Spannungsregler und Tantalelkos tauschen


    Dieser Schritt ist auf den folgenden Bildern bereits erledigt! Also nicht wundern wenn die Bauteile bei euch etwas anders aussehen.


    Hier existieren zwei Bauformen: Entweder sind insgesamt zwei Spannungsregler-ICs auf Steuerverstärker und Impedanzwandler vorhanden, das ist bei dem CV 1600 auf den Bildern der Fall. Alternativ sind auf dem Steuerverstärker zwei „dicke“ Reglerbausteine vorhanden, die beide Platinen versorgen (ab Baunummer 19851). Der Tausch läuft in beiden Fällen ähnlich ab!



    Alle Stecker und Adern abziehen, die Platine ist dann gar nicht mehr verbunden. Bei meinem Verstärker fehlte die Masseleitung zum Impedanzwandler (zweites Oval von links), diese ist anderswo verlegt. Ihr habt dort eine schwarze Leitung, die ihr auch abziehen müsst. Jetzt alle grün umrandeten Schrauben lösen und die Platine seitlich herausziehen, das geht leichter wenn ihr die graue über die Platine geführte Leitung aus der Aussparung zwischen den beiden dicken Kühlkörpern hebt. Meistens verhängen sich auf der Unterseite irgendwelche Beinchen der Bauteile, deshalb Vorsicht!



    Die vier rot umrandeten Kondensatoren werden getauscht, 2x 10 uF und 2 x 1000 uF. Unbedingt auf die Polarität achten, siehe Bild!


    Entweder: Beim gelben Oval ist bei euch noch ein IC, auslöten und mit IC-Sockel samt Ersatzschaltung a la briegel bestücken (http://www.n-malek.de/11201/11263.html). Zur Kontrolle: Der Regler, der uns hier mit der flachen Seite anlacht, ist der 79L15.


    Oder: Sind die dicken Regler vorhanden einfach beide auslöten und die neuen genauso einlöten – Vorsicht, sind zwei verschiedene Regler!


    Im Anschluss die Platine wieder einbauen und alle Steckverbinder anbringen. Die schwarze Masseader nicht vergessen!


    Wie oben geschrieben sind auf der Impedanzwandlerplatine auch noch solche Spannungsregler verbaut. Dazu an der Holzverkleidung links und rechts jeweils die drei schwarzen Schrauben lösen und die Verkleidung abnehmen. Da der Verstärker nun seitlich auf den Metallkanten der Front aufliegt, lieber ein Handtuch unterlegen.



    Diese beiden Schrauben jeweils auf beiden Seiten lösen. Die Rückwand lässt sich nun abnehmen, ist aber noch über Leitungen verbunden!

    4 Mal editiert, zuletzt von MichaelTT () aus folgendem Grund: Ergänzungen

  • Die Steller für die Empfindlichkeit lassen sich durch sanftes Ziehen abnehmen. Werden auch noch die Schrauben auf dem Bild entfernt so lässt sich die Impedanzwandlerplatine vorsichtig (!) zugänglich machen.



    Die Verbindungen zu den Chinch-Buchsen (rot) sollten nachgelötet werden (8 Adern, zwei pro Buchse). Rechts wieder das IC und die beiden Elkos a 10 uF tauschen (bereits geschehen). Wieder auf Polarität achten.



    Entweder: Kontrolle nach IC-Tausch: der nach vorne blickende Regler ist der 78L15. Zum Löten die Platine senkrecht stellen, ich habe den Tausch bis jetzt immer so von oben (wie auf dem Bild) vorgenommen.


    Oder: Da die Platine mitversorgt wird, ist hier kein IC zu tauschen.


    Anschließend die Platine wieder festschrauben, dann die Rückwand. Am Ende die Einstellstifte wieder reinstecken. Die Seitenwände bleiben vorerst noch weg.




    3) Nicht einrastende Eingangswahlschalter reparieren



    Die Schraube für die Metallleiste lösen, am anderen Ende ist auch noch eine (nicht mehr auf dem Bild). Die Leiste muss nicht herausgenommen werden, nur so weit entfernt werden, dass sie die Platine nicht mehr festhält. Alle Schalter auslösen (ausschalten), dann die Platine abheben und die Steckverbinder (rote Rechtecke) abziehen.


    Nun lässt sie sich zur Seite klappen (Vorsicht: Ein Draht ist angelötet!)
    Wie auf dem Bild müssen die Verbinder später wieder angebracht werden:




    An der rot markierten Stelle befindet sich eine Blattfeder aus Metall, die meist ausgelatscht ist. Bei meinem ersten CV 1600 konnte ich sie zurechtbiegen, beim zweiten habe ich sie ersetzt durch ein Stück Plastik von einer Ringbuchspirale ;)



    Am Besten mit Pinzette entfernen und ein rechteckiges Stück biegsames Plastik mit den gleichen Abmessungen ausschneiden. Dann von links in den Schlitz oben im Schalter schieben. Die weiße Plastikschiene unter den vier Eingangsschaltern nach ganz links schieben. Mit einem Schlitzschraubendreher die Feder links nach unten hinter die Plastiknase der Schiene drücken, von rechts mit einem weiteren Schraubendreher gegenhalten. Erfordert etwas Gefühl, klappt aber ganz sicher!


    Nun wieder alle Steckverbinder anbringen und keinen vergessen, auch nicht die LED (siehe oben). Als Hilfe sind auf der Platine noch mal die Aderfarben der Steckverbinder angegeben. Schrauben auch nicht vergessen!




    4) Wartung der Endstufe


    Diese Bilder stammen von zwei unterschiedlichen Verstärkern.
    Die Platinen links und rechts sind identisch aufgebaut, die Beschreibung kann genau so auch für die zweite Endstufenseite benutzt werden.



    Vor Beginn die beiden Transistorreihen abziehen und die vier Schrauben (grüne Rechtecke) lösen. Um an der Unterseite Lötarbeiten durchführen zu können müssen äußeren Endstufentransistoren abgelötet werden (rotes Rechteck). Anschließend lässt sich die Platine hochheben.


    Nun sollten ersetzt werden:
    Die Potentiometer (gelbe Ovale) mit den Werten (von unten nach oben): 1 Kiloohm, 10 Kiloohm, 100 Ohm. Die Potis auslöten, mit dem Multimeter nachmessen, das neue Poti auf etwa diesen Wert einstellen und einlöten. Abgleich mache ich später.


    Die Transistoren (rote Ovale) des Differenzverstärkers (die unteren beiden, jeweils BC 546 B) und die der Strombegrenzung der Endstufen (die oberen beiden, linker Transistor BC 548 B, rechter Transistor BC 558 B). Bei Unsicherheiten in der Serviceanleitung nachschlagen.


    Ist das für beide Endstufen erledigt darf das Gerät wieder komplett zusammengebaut werden, bis auf die Abdeckungen.

  • 5) Inbetriebnahme und Abgleich


    Nachmessen der Spannungen an den Ausgängen der Spannungsregler (+ 15 V / - 15 V), zumindest beim Steuerverstärker, entsprechend der Serviceanleitung (Seite 13). An den Impedanzwandler kommt man leider nicht mehr ran.


    Sind die Endstufen warmgelaufen muss noch der Abgleich durchgeführt werden.
    Vorsicht: Die Endstufe steht unter Spannung, auch wenn diese unter den zulässigen Berührungsspannungen liegt, muss vorsichtig gearbeitet werden. Die Netzplatine mit Knallfrosch liegt an 230 Volt. Dank an Tantalis: Auch die beiden Thermoschutzschalter an den Endstufenkühlkörpern liegen an 230 Volt Netzspannung und sind meistens weder bedeckt noch entsprechend gekennzeichnet. Auf dem Bild liegen die beiden unter den quer über den Kühlkörpern verlaufenden Transistoranschlüssen.



    Alle Abgleiche sind auf beiden Seiten durchzuführen.


    Ruhestrom: Keine Signalquelle anlegen, Lautstärkeregler auf Null drehen, Messen der Spannung (DC) über den dicken Widerständen (rote Pfeile), es sollten 24 mV (Toleranz – 4 mV bis + 6 mV) abfallen. Mit dem obersten Poti R1317 (100 Ohm) vorsichtig korrigieren.


    DC-Offset: Keine Signalquelle anlegen, Multimeter wie einen Lautsprecher hinten an die entsprechenden Klemmen anschließen und Gleichspannung messen. Sollwert 0 mV (Toleranz +- 50 mV), mit R1302 einstellen (stehendes, großes Poti).


    Verstärkung: Nur einen Lautsprecher zwischen die beiden roten Lautsprecherklemmen anschließen, Mono und Linear aktivieren und Signalquelle einschalten. Mit einem der beiden mittleren Potis R1306 auf minimale Lautstärke einstellen. Beide Endstufen sind nun gleich laut.


    Warnung: Ich übernehme keinerlei Verantwortung in irgendeinster Weise für Sach- oder Personenschäden, die durch diese Anleitung entstanden sind! Jeder macht das hier auf eigene (!) Gefahr!


    Viel Erfolg! :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von MichaelTT ()

  • Hallo Michael,


    da du die Arbeitssicherheit sehr ernst nimmst solltest du die beiden
    Thermoschalter auf den Kühlkörpern erwähnen. Die führen Netzspannung
    und wurden von Dual erst sehr spät mit einem Warnhinweis und
    Schutzkappen versehen. (Ich habe diese Warnhinweise bislang nur
    auf einem CV 1700 mit der SrNr. 017500 gefunden)


    Gruß, Robert

    Sitz ich am Schaltplan in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht.... ;)

  • Hallo zusammen vorallem @ Michael TT


    Ich habe schon lange Jahre den CV 1600 ( zusammen mit CT 1641 und Dual 1019 ). Ich habe heute den 1019er gewartet neues Reibrad, Nadel etc.


    Mir fehlte im Gegensatz zu meiner anderen Analge ( Röhren ) immer etwas. Ist auch eine andere Preisklasse. Dual verwendete ich immer nur wenn ich die Röhre nicht anschalten wollte.


    Ich habe gerade den von dir geposteten Abgleich gemacht. Bis auf den rechts/ links Abgleich der Endstufen, wie von dir beschrieben. Zum r/ l habe ich einen Sinuston in wechselnder Modulation verwendet und an den LS-Klemmen gemessen.


    Alle Werte waren total daneben.


    Jezt kommts............


    Der CV geht wie die Sau, wenn ich das so sagen darf! Ich erkenne ihn nicht wieder. Echt der Hammer!!! Er hört sich nicht mehr stumpf an und gibt richtig Gas.


    Ich kann mich nur bedanken für deine Erläuterungen. Alles tip top erklärt und ich kann es nur jedem raten das ebenfalls zu machen. Ich bin so überrascht von dem Ergebnis. Danke

  • Hallo Michael,


    schön und lehrreich gemacht
    habe gerne mitgelesen


    mfg
    Klaus

    Es bricht sich Bahn, nur das was gut
    Beim Einkauf musst du das Bedenken
    vor Billigkeit sei auf der Hut.
    es kann dir niemand etwas schenken.

  • Hallo Michael,


    super gemacht!!


    Ich möchte einen kleinen Beitrag zu deiner Arbeit leisten und beschreiben wie man die zB. Lautsprecher Schalter öffnet und reinigt.


    Man benötigt: Spitze Pinzette oder Nadel. Ein Mikroskope wäre gut oder eine gute Lupe. Skalpell. Glasfaserpinsel. Zwei ruhige Hände.


    Drähte ablöten. Den Bügel der der unter der Schaltereinheit durchführt leicht aufbiegen und aus den Nasen heben. Der Schalter läßt sich jetzt von dem übrigen Schiebeschalter trennen.
    Wie auf dem Bild sieht man das orange Plastikteil das man von unten bearbeiten muß. Mit einer Nadel oder spitzen Pinzette das runde Teilchen herauspoppeln, dann läßt sich das Plastikteil zusammendrücken und auf der gegenüberliegenden Seite herausziehen. Jetzt vorsichtig die beiden Hälften des Gehäuses auseinanderziehen. Das muß aber sehr sehr vorsichtig passieren da sonst die Innenteile davonfliegen. In einer Hälfte bleiben die Kontakte mit Federn zurück. Diese Kontakte habe ich beidseitig mit einem Skalpell von der Oxidschicht und Kolophonium das beim Löten in den Stecker eindringt, vorsichtig befreit. Mit einem Glasfaserpinsel habe ich nachgereinigt, das Silber muß draufbleiben. Auf einem Bild sieht man die gereinigten Kontakte. Um beide Seiten des Umschalters zu reinigen muß man einmal umschalten, dazu die schwarze Plasikführung auf die andere Seite schieben. Es macht klack und es ist umgeschaltet. Danach die beiden Hälften wieder zusammenstecken und fertig. Viel Spass.


    Grüße
    Manfred

  • Wenn die Höhen- oder Tiefensteller kratzen, ist die übliche Methode diese auszulöten, zu öffnen und dann die Oxydschicht der Kontakte und dem Schleifer durch polieren zu entfernen.


    Leider hatte ich bei meinem Verstärker richtig Pech: die Silberschicht auf den Kontakten war so dünn, dass ich gar nicht erst anfangen brauchte zu polieren - und die Schleifer war so brüchig, dass sie beim Polieren an verschiedenen Stellen gebrochen sind.


    Es gibt bei verschiedenen Anbietern eine leicht veränderte Version der Lorlin CK1059. Bitte beachten: nicht die weiter verbreitete Version CK1049 kaufen - diese ist nicht brückend. Anbieter sind z.B. Elmotex, Distrelec oder Farnell.


    Die beiden besonders hervorstechenden Unterschiede zum Original sind die kürzere Welle, die komplett bestückten 12 Pole und das härtere Schaltverhalten. Wenn man sich damit abfindet, kann man den 12. Pol abknipsen, die Welle mit einem Adapter verlängern und alles wieder einbauen.


    Wer etwas mehr Zeit investieren und die originale Achse verwenden möchte, kann aus den alten und den neuen Lorlin wieder einen neuen Schalter machen. Leider haben die Achsen der alten und neuen Schalter eine veränderte Aufnahme für den Schleifer, sodass man die Schleifer nicht so einfach tauschen kann.


    Man zerlege beide Schalter. Dazu die vier Nasen eine nach der anderen mit einem flachen Schraubendreher anheben, unterhaken und die Gehäusehälften auseinander nehmen. Von den alten Schaltern werden nur noch die Achse, die Feder und der Schleifer benötigt. Bei Zerlegen aufpassen: wenn man die Achse in Richtung Gehäuse schiebt, kommen einem die Feder und zwei Kugeln entgegen. Hierbei also die Hand um den Schalter schließen - oder viel Spass beim Suchen.


    Ist der alte Schleifer nach dem Polieren noch ok, dann einfach den 12. Pol des neuen Schalters mit einer Zange rausdrücken und diesen unter Verwendung der alten Achse und der alten Feder wieder zusammen bauen. Vielleicht gleich noch Kontakt Gold oder Vaseline reinsprühen - fertig.


    Der Kniff kommt beim Schleifer, wenn der Alte nicht mehr zu verwenden ist: Die beiden Achsen unterscheiden sich in der Aufnahme. Siehe Bild 1 ganz Links. Eine Lösung ist, den neuen Schleifer auf das Unterteil des Alten zu löten. Dazu wird der obere Teil des alten Schleifers abgeschnitten (Bild 2 - links alt, rechts neu, in der Mitte der abgeschnittene Rest eines alten Schleifers). Dann muss man das Unterteil polieren, z.B. mit Polierpaste (oder Zahncreme, Elserglanz etc.). Man trägt eine sehr dünne Schicht Lot mit Flussmittel auf (Bild 3). Dann legt man den neuen auf die Reste des alten Schleifers und verlötet beide (Bild 4). Ausgerichtet werden die Teile am besten an der unteren Einkerbung, die obere Einkerbung des neuen Schleifers reicht dann nicht mehr bis an die obere des alten, sollte aber ungefähr in die gleiche Richtung weisen - vielleicht einen halben Millimeter nach außen gedreht. Hier sollte jeder etwas probieren (man kann die Teile nach dem Verlöten recht einfach durch erneutes Erhitzen mit dem Kolben korrigieren). Es hat sich als gut erwiesen schon mal einen zweiten, alten Schalter zu zerlegen, den Schleifer nicht von der Achse zu nehmen und mit der neuen Konstruktion zu vergleichen. Auch kann den den neuen Schleifer am oberen Rand des Unterteils etwas kürzen, damit nach dem Verlöten das obere Auge des alten Schleifers nicht überdeckt wird.


    Meine Anleitung der Ausrichtung ist nicht perfekt. Wenn man den Schalter montiert, wird man feststellen, dass der Schleifer nicht 100%-ig in der Mitte eines jeweiligen Schaltrasters liegen. Dazu müsste man den neuen Schleifer unten anfeilen - das wollte ich nicht, um diesen nicht zu beschädigen. Ich denke aber, das es so auch langfristig funktionieren sollte.


    Viel Erfolg und viele Grüße,


    Ray

  • Die vorhergehende Beschreibung ist sicher etwas lang geraten und vielleicht auch einfach zu aufwendig. Ein einfacherer Weg ist, einfach einen Draht an das obere Ende der Grundplatte des Schleifers zu löten, damit das Langloch zu versperren und den Draht um die nächsten Pins zu biegen zur Ausrichtung (siehe Bild). Wie haltbar das ist, kann ich leider nicht sagen, da der Verstärker noch nicht wieder zusammen gesetzt ist.


    Auch habe ich festgestellt, dass damals schon verschiedene Varianten der Schalter verbaut wurden. Mein letzter CV1700 hat drei Schalter, bei denen die aktuellen Schleifer einfach so passen - und einen, wo ich den Schleifer anpassen musste.

  • Operationsverstärkertausch CV 1600

    Habe Endlich etwas Zeit gefunden meine Erfahrungen bei der Überholung eines CV 1600 Aufzuschreiben:


    Bei meiner Überholung habe ich sämtliche Operationsverstärker ausgebaut u. dafür gedrehte Sockel eingebaut:











































    Bei der Eingangsplatine (Impedanzwandler) habe ich weiterhin die 4558 (allerdings als Neuware) verwendet:
    Die Verstärkung ist hier ja nur = 1 und somit sollten keine Geschwindigkeitsprobleme(slew-rate) auftreten.
    Rauschen ist bei mir an meine Lautsprechern mit 91dB nicht wirklich wahrnehmbar.


    Im Steuerverstärker habe ich dann für den Mikro-Part auch die 4558 eingesetzt (IC 1150;1151) Bei den anderen (IC 1152;53;54;55) habe ich dann den LM 833 mit je 2 x 100nF Kerko am positiven sowie negativen Pol der Spannungsversorg der OP`s eingesetzt.






















    Paradoxerweise waren auch hier seitens von Dual aus 4559 eingebaut


    Ich habe dann zwischen 4558 u. LM 833 gesteckt.
    Messtechnisch (Rechteck) ergaben sich keine Unterschiede.
    Schwingen konnte ich keines feststellen
    Klanglich fand ich die LM 833 etwas heller. Die 4558 gefielen mir besser, wobei ich sagen muss das, wenn Überhaupt die Unterschiede nur sehr geringfügig, wenn Überhaupt wahrzunehmen waren.
    (Vielleicht hat der getrunkene Kaffee meine Wahrnehmung mehr gesteuert).
    Ich habe dann die 4558 drin gelassen.


    Mein Fazit für die nächste Revision:
    Nur wirklich defekte IC`s tauschen,4558 reicht meiner Meinung nach vollkommen aus, die Endstufe ist um einiges "langsamer" als die Vorstufe.
    Diese "knickt bei 20 Khz u. 20Hz im Rechteck unter Leistung schon ein, was die Vorstufe noch locker macht.
    Die IC`s dann auch direkt wieder Einlöten (ohne Sockel), um evtl. parasitäre Kapazitäten durch den Sockel zu vermeiden.


    Achso...
    Ich wollte mal wieder Sparen und bestellte die 4558 bei Reichelt. Obwohl im Online- Katalog die Beschreibung auf Ti hinwies bekam ich welche, wo ich selbst mit Lupe den Hersteller und Typ gerade so erkennen konnte.
    Diese wollte ich dann doch nicht Einbauen. Ich bestellte dann welche von Ti bei Conrad....
    Wieder am falschen Ende gespart..


    Gruß Carsten

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  • Spannungsreglertausch CV 1600
    [size=12]So, nun auch mal meine Erfahrungen zum Thema Spannungsregler beim CV 1600
    Ich hatte das Glück eine neue Version mit den TO 220 Reglern auf der Steuerverstärker- Platine zu haben.
    Die Elkos wurden gegen 105° Typen Ausgetauscht. Die Regler tauschte ich gegen 7815 u. 7915aus.
    Sie bekamen noch Aufsteckkühlkörper verpasst.




















    Dual schien es auch nicht so mit den Abblockkondi`s zu haben. Lt. Herstellerdatenblatt der Regler sollen diese so nah wie möglich am Baustein sitzen. Selbst bei den LM- Typen die im Original drin sind.
    Ich nahm die 100nF die ich noch von den OP`s übrig hatte.













    Viel Spaß beim Basteln
    Carsten

    Einmal editiert, zuletzt von Delmeadler ()

  • Hallo in die Runde,


    habe soeben einen Dual CV erworben. Nächste Woche kommt er mit der Post an. In der Beschreibung stand "generalübeholt".
    Nachdem ich den Artikel von MichaelTT gelesen habe, stellt sich mir allerdings die Frage, ob der Verkäufer derart in die Tiefe gegangen ist.
    Ich selbst bin absoluter Neueinsteiger in dem Thema und traue mir solche Eingriffe nicht zu.
    Daher meine Frage: Gibt es hier im Forum jemanden, vielleicht Michael selbst, oder eine Empfehlung, der sich meinen DUAL CV in derselben Akribie mal vorknöpfen könnte? Natürlich zu einem fairen Preis.


    Liebe Grüße
    Till

  • Hi Till,


    das Einfachste wird sein, wenn Du den Verkäufer mal fragst, was er alles an dem Gerät gemacht hat. Dann kannst Du sehr schnell abschätzen, was Sache ist und ob bekannte Problemstellen erwischt wurden.


    Grüße
    Albert

  • Danke für den Tip. Habe ich gemacht.
    Das war die Antwort:


    Kondensatoren auf der Eingangs-, Verstärker-, Klangreglung- und Endsufenplatine wurden vollständig erneuert. Also alle sich im Signalweg befindlichen Elkos. Spannungsregler im Vorverstärker erneuert. Alle Schalter und Potis gereinigt, Ruhestrom und Offset abgeglichen.


    Würde mich sehr über eine Einschätzung freuen, ob das solide ist, oder etwas wichtiges vergessen wurde.


    Liebe Grüße
    Till

  • Hallo Till,


    Würde mich sehr über eine Einschätzung freuen, ob das solide ist, oder etwas wichtiges vergessen wurde.

    Mach detailierte Fotos von oben und unten und stell sie hier rein. Dann kann man sehen, ob alles so ist wie beschrieben. Den Ruhestrom kannst du selbst nachmessen. Dazu das Multimeter im 200mV-Bereich an die äusseren Anschlüsse der Keramik-Widerstände auf den Endstufenplatinen anschließen. Es müssen ca. 22mV zu messen sein. auch die Mittenspannung ist interessant. Dazu die Minusleitung des Multimeters an Masse (Blechgehäuse) und die andere Leitung an den Mittelpunkt der Keramikwiderstände.
    Das alles ist im Bild zu sehen.

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
    >>>>>>>> Nutze das Forum zum Vorteil aller. <<<<<<<<<


  • Moin Hajo,


    da der Händler den Verstärker versiegelt hat, werde ich erst mal nicht begehen.
    Ist immerhin 1 Jahr Garantie drauf.


    Noch viel wichtiger: Ich habe weder ein Multimeter, noch bin ich allzu geschickt.
    Also werde ich mich einfach zurücklehnen und den Klang genießen.


    Habe jetzt ein gutes Gefühl dabei.


    1000 Dank trotzdem für die detaillierte Erklärung und das Foto!


    Liebe Grüße
    Till

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