Dual CS 505-3 mit Shure M97xE ???

  • Hallo,
    hat schon einmal jemand von Euch Erfahrungen mit dem Tonabnehmer Shure M97xE an einem Dual CS 505-3 eventuell sogar im Vergleich zum Ortofon OM 10 gemacht?
    Habe mir gerade den Dual als meinen Wiedereinstieg in Vinyl bei Ebay ersteigert und Antriebsriemen und Zahnriemen gewechselt und ein neues Cinchkabel (inakustik Star) verlötet.
    Da ich in den 1980ern schon einmal zufriedener Besitzer eines OM10 war, habe bei meinen Wiederbelebungsarbeiten auch wieder zu einem solchen (neu) gegriffen. Mit dem Klang des 505-3 mit OM10 bin ich insgesamt zufrieden. Allerdings fällt mir wie eigentlich auch schon in den 80ern eine Tendenz zu scharfen Höhen (z. B. zischende S-Laute) auf.
    Das Shure M97xE wird ja als im Klangcharakter warmes System angepriesen. Welche Fallen, Tücken, Klangveränderungen sind am 505-3 bei einem eventuellen Einsatz zu erwarten?


    Schon einmal vielen Dank für Eure Antworten



    der 505-3 läuft in folgender Anlage: Magnat Quantum 805, Yamaha A-S 700, Yamaha CD-S 300, Logitech Squeezebox Touch mit NAS-Server Zyxel NSA310

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  • Das Shure hat mich bislang an fast allen Drehern begleitet, die bei mir spielen durften - dem Lenco-Technics-Klon, bei den Duals am 1218, 1246, 621, 721 und sogar 1019, und am Braun PS450. Kurzzeitig sogar am 626...


    In meinen Ohren hat es an allen eine ganz gute Figur gemacht, wobei es nirgends wirklich überragend war. Aber das System ist nicht schlecht!


    Die einzige Klippe, die es zu umschiffen gilt ist die Ausrichtung des Shures. Mittels Schablone eigentlich kein großes Problem.


    Und natürlich die "Fertigungstoleranzen" - vor ein paar Jahren war der M97xe-Kauf fast ein Glücksspiel, aber das sollte sich inzwischen gegeben haben.
    Meiner Einschätzung nach ist das Shure gar nicht mal schlecht, es klingt tatsächlich ehr Grundtonbetont, die Höhenauflösung ist zwar gut, aber nicht berauschend.
    Dafür ist es gnädig bei kleinen Kratzern, und mit dem "Schnauzbart" spielt es auch bei welligen Schallplatten ganz gut mit.


    Kurzum: ein Allrounder, ohne große Schwächen, aber halt nicht Spitzenklasse. Ehr was für rockiges und poppiges Musikmaterial, "Ernste" Musik oder Jazz sind nicht grade seine Stärken...

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

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  • DAs Shure M97 kenne ich nicht aus eigener Hörerfahrung. Das Ortofon OM10 hingegen schon. Zischen sollte es auf keinen Fall, möglicherweise ist es nicht korrekt ausgerichtet. Ich bin der Meinung mit dem Shure wird es anders klingen, jedoch wird es kein Schritt nach vorn sein. Persönlich würde ich eine höherwertige Nadel im Ortofon einsetzen, beispielsweise Nadel 20.
    Die Hörgewohnheiten und der Geschmack spielen bei der Entscheidung eine Rolle, magst Du es eher hell oder warm oder wie auch immer....

  • Hi !

    Allerdings fällt mir wie eigentlich auch schon in den 80ern eine Tendenz zu scharfen Höhen (z. B. zischende S-Laute) auf.

    Das sollte es auf keinen Fall.
    Das Ortofon klingt hell und durchzeichnend, aber nicht scharf und schon lange nicht verzischelt.


    Erstmal prüfen, ob der Nadeleinschub komplett in das System eingeschoben ist. Manchmal klemmt das und zwischen Nadel und Systemträger klafft ein sichtbarer Spalt.


    Dann paßt vermutlich der Spurfehlwinkel nicht.
    Ich würde mir aus dem Netz eine Einstellschablone ziehen, ausdrucken und mal nachprüfen.


    http://www.vono.ch/akustik/ersteHilfe/plattenspieler/


    Hier meine persönliche Seiten-Empfehlung. Da gibt es auch Schablonen zum Selberdrucken (PDF - beim Ausdruck "Seitenanpassung = keine" wählen). Wenn Du fast ausschließlich LPs hörst, solltest Du die IEC-Schablone nehmen, die für dieses Format optimiert ist.
    Die DIN-Schablone ist ein Kompromiß für große und kleine Platten.


    Den VTA überprüfen (= vertikaler Spurwinkelfehler). Die abgeflachte Unterseite des Nadelträgers sollte parallel zur Oberfläche der aufliegenden Platte sein. Ansonsten das System mit Abstandsrollen auf das richtige Maß bringen.


    Azimut einstellen. Das ist der seitliche Neigungswinkel, den das System nach links oder rechts "aus der Rille fällt", wenn man von vorne drauf guckt. Bei den meisten Drehern gibt es eine Schraube im Tonarm, mit der man den seitlichen Neigungswinkel des gesamten Systemträgers korrigieren kann. Bei vielen Drehern ist dazu ein Loch im Chassis, durch das man von unten mit einem Schraubendreher diese Schraube lösen und festziehen kann. Beim 505-3 gibt es dafür m.W.n. eine Innensechskant-Schraube seitlich oben am Tonkopfträger.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Danke für die Tipps. Eine grobe Fehleinstellung lag beim Ortofon scheinbar nicht vor. Es gab keine extremen Zischer oder Verzerrungen. Zischende S-Laute entsprechen überhaupt nicht meinen bevorzugten Klangvorstellungen, kommen ja aber in Aufnahmen immer wieder vor.


    Immerhin haben mich eure Tipps herausgefordert, den Shure TA ganz exakt zu jusitieren. Überhang, Kröpfungwinkel und Lateralbalance stimmen dank des Einsatzes von Audio-Schablone (7/1984) und eines Geodreicks nun besser. Damit ließ sich nun ein gutes Klangergebnis einstellen. Die Peter Gabriel LP "So" aus der 25th Anniversary Deluxe Box klingt nun im Vergleich zum ebenfalls in der Box vorhandenen FLAC-Download (24bit, 48 kHz), die laut stereoplay (02/2013) tonal ähnlich abgemischt worden sein sollen, in den S-Lauten weicher und wärmer, ohne wesentlichen Verlust im zarten Blech des Schlagzeugs bei z. B. dem Song "Mercy Street". Ich bin also momentan voll zu frieden.


    Allerdings ist mir beim genauen "Vermessen" mit der Audio-Einstellschablone aufgefallen, das der vertikale Spurwinkel des Tonarms des 505-3 nicht korrekt ist. Der Tonarm ist bei abgesenktem Tonabnehmer nicht exakt parallel zur Schallplatte ausgerichtet. Der Tonabnehmer (Shure M97xE) scheint zu hoch bzw. der Tonarmdrehpunkt am Kardangelenk zu niedrig zu liegen. Da das Ortofon OM 10 und das original Dualtonabnehmersystem augenscheinlich die gleiche Höhe besitzen, scheint es am Tonarm zu liegen. Ist dies beim 505-3 normal, hat meiner einen Fehler (z. B. Transportschaden, Gebrauchtkauf) oder kann man die Tonarmhöhe nachstellen bzw. gibt es andere Lösungen?


    Schon einmal Danke für Eure Hilfe.

  • Hallo,


    nein Dein 505-3 hat keinen Fehler. Der Tonarm und die Ortofonsysteme passen höhentechnisch leider nicht perfekt zusammen. Das hat Dual aber wohl nie gestört :rolleyes:


    Das was Du noch probieren kannst ist eine dünnere Tellermatte zu verwenden, da der Tonarm nicht höhenverstellbar ist.


    Bis denne


    Wolfgang

  • Danke für die schnelle Antwort. An eine dünnere Matte hatte ich auch schon gedacht, es aber als zu profane Lösung gedanklich verworfen. Es ist momentan eine 3mm dicke Gummimatte älteren Semesters vorhanden.


    Gibt es Produktempfehlungen? Eher eine Filzmatte oder Korkmatte mit 1mm Dicke? Oder gilt einfach das try-and-error-prinzip: mehrere bestellen und ausprobieren?

    Einmal editiert, zuletzt von willivision ()

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