CV 1600 - Eingangsplatine restaurieren

  • Einige haben vielleicht schon meinen anderen Thread verfolgt. Ich habe mir einen CV1600 geschossen und erstmal wieder lauffähig gemacht. Jetzt werde ich in Bauteil für Bauteil restaurieren. Leider bin ich Elektronik-Laie. Nicht völlig unwissend, aber auch kein ausgebildeter Fachmann. Deswegen hoffe ich auf eure Mithilfe. Als "Gegenleistung" werde ich das hier versuchen für die Allgemeinheit in Bildern festzuhalten.


    Unten die Ausgangsbasis. Zwei Bilder der Platine. Auf einem sind noch die beiden defekten Kondensatoren (blau) C 1125 und 1126 zu sehen. Diese waren niederohmig geworden und verursachten einen Kurzschluss. Einfaches auslöten brachte den Verstärker ins Leben zurück. Sie werden jetzt natürlich erneuert.
    Außerdem mein "Versuchsaufbau": CV1600 mit Plattenspieler 1249.


    Nun meine Frage: Was sollte ich auf der Platine tauschen? Elkos? Alle? OPs?

  • Hi !

    Außerdem mein "Versuchsaufbau": CV1600 mit Plattenspieler 1249.

    Echt schick. Heißer Aufbau.
    Ich will gar nicht wissen, was Du mit dem Brotmesser angestellt hast ... :D


    "Einen Hammer, eine Schere und ein Messer und ein Licht - das ist mein ganzes Werkzeug, mehr hab' ich leider nicht ..."


    Für die toten Tantalis kannst Du ruhig konventionelle Elkos nehmen. Und das zweite IC mit seinen Kondis auf dem Hauptboard nicht vergessen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Diese waren niederohmig geworden und verursachten einen Kurzschluss.

    Das haben die Spannungsregler auf der Steuerplatine ausgehalten? Hast du die Spannungen mal überprüft?

    Was sollte ich auf der Platine tauschen? Elkos? Alle? OPs?

    Alles was funktioniert brauch nicht getauscht werden. Wenn du Lust hast kannst du die Elkos per Ohmmeter prüfen oder für 19 Euro ein C-Messgerät (Pollin) benutzen. Bei 5 CV1600 habe ich auf der Eingangsplatine außer den Tantalis bisher nur zwei Spannungsregler, drei defekte OPs und 2 Elkos gefunden, die das zeitliche gesegnet haben.
    Den Spannungsregler hast du auf der Eingangsplatine nicht, da das Gerät aus der Serie > 19851 stammt.
    Ich sehe gerade, dass noch der alte Knallfrosch auf der Netzteilplatine sitzt. Der sollte so schnell wie möglich raus. Der Gestank, wenn er hoch geht, bekommst du nicht in 3 Wochen aus deiner "Küche"
    Ansonsten sind die Drehschalter problematisch, die man leider nicht zerstörungsfrei öffnen kann.
    Dann weiter viel Spaß beim Verstärkerkochen, äh... restaurieren.

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
    >>>>>>>> Nutze das Forum zum Vorteil aller. <<<<<<<<<


  • die man leider nicht zerstörungsfrei öffnen kann.

    Hallo HaJo,
    manchmal bricht eine der Nasen ab, was aber nicht unbedingt schädlich ist.
    Aber: Es gibt neuen Ersatz bei C.


    @ MariusB: Die Drehschalter empfehle ich zu ersetzen, ebenso sämtliche OPs.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo Jürgen,

    Hättest Du da den Link, ich kann sie leider nicht finden?

    ich glaube, er meint diese hier.

    ebenso sämtliche OPs.

    Warum das? Warum sollte man was austauschen, was funktioniert?

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
    >>>>>>>> Nutze das Forum zum Vorteil aller. <<<<<<<<<


  • Zitat von »Jürgen N.«
    Hättest Du da den Link, ich kann sie leider nicht finden?


    ich glaube, er meint diese hier.

    Ja, die meine ich.



    Zitat von »briegel«
    ebenso sämtliche OPs.


    Warum das? Warum sollte man was austauschen, was funktioniert?

    Weil das Zerlegen des Verstärkers eine Riesenaktion ist und die angelöteten Drähte leiden und irgendwann abbrechen (Wenn man den Verstärker mehrfach zerlegt). Die originalen OPs sind mir als sehr ausfallgefährdet aufgefallen und wenn ich den Verstärker auseinandergebaut habe, ist der vorsorgliche Wechsel der OPs, gemessen an der Arbeit des Verstärker zerlegens, gering.
    Irgendwann wird der nämlich Tag kommen, dass ein OP ausfällt. Und diesen Tag kann man mit dem Wechsel um ca. 20...30 Jahre hinauszögern.
    Die OPs betrachte ich ähnlich, wie den Knallfrosch.


    Gruß
    Norbert

  • Danke HaJo und Norbert, davon besorge ich mir welche, habe nämlich irgendwo hier im Forum mal gesehen wie fummelig die Dinger auseinander zu nehmen sind um sie zu reinigen...


    Viele Grüße
    Jürgen

  • Irgendwann wird der nämlich Tag kommen, dass ein OP ausfällt.

    Richtig. Aber....
    Die neuen Operationsverstärker haben bekanntermaßen auf Grund der Frühausfälle (siehe Badewannenkurve) eine größere Fehlerrate als die alten eingebauten OPs. Deshalb kann es passieren, dass ein Verstärker mit neuen OPs eher wieder aufgeschraubt werden muss. Warum soll also ein OP, der bereits 30 Jahre einwandfrei funktioniert hat, nicht noch weitere 30 Jahre halten? Hinzu kommt, dass die meisten Defekte durch äussere Einflüsse, wie Versorgungsspannungsprobleme, Überspannungen am Eingang etc. entstehen. Das trifft aber für neue und alte Bauteile gleichermaßen zu. In der Entwicklung, in der ich mal tätig war, wurden bestückte Platinen künstlich in Klimaschränken gealtert, damit die Frühausfälle vor Auslieferung eliminiert wurden. Daher stammt meine Vorgehensweise.

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
    >>>>>>>> Nutze das Forum zum Vorteil aller. <<<<<<<<<


  • Warum soll also ein OP, der bereits 30 Jahre einwandfrei funktioniert hat, nicht noch weitere 30 Jahre halten?

    weil er am anderen Ende der Badewanne angekommen ist.


    Dieselbe Frage kann man zu den Knallfröschen stellen. Auch diese Bauteile haben bisher (sofern noch nicht ausgefallen) 30 Jahre gehalten.


    Das Ende der Badewanne wird nicht nur durch elektrischen Stress hervorgerufen, sondern ebenfalls duch Effekte, wie
    - thermischen Stress
    - Wasseraufnahme
    - Migration



    Gruß
    Norbert

  • weil er am anderen Ende der Badewanne angekommen ist.

    Das kann, muss aber nicht sein. Wo das Ende der Badewannenkurve ist kann keiner sagen. Der Anfang ist aber eindeutig. Aber darüber zu philosophieren ist müßig. Da haben selbst schon viele Gelehrte sich den Kopf drüber zerbrochen.
    Man kann das angeblich berechnen , aber ob das Ergebnis dann stimmt steht auf einem anderen Blatt.

    Dieselbe Frage kann man zu den Knallfröschen stellen. Auch diese Bauteile haben bisher (sofern noch nicht ausgefallen) 30 Jahre gehalten.

    Richtig. Aber... Sie wurden die ganzen Jahre an ihren Grenzwerten betrieben und mussten bei Spannungsspitzen immer funktionieren. Sie sterben ja auch nur, weil sie rissig geworden sind, wodurch auch immer. Dieser Alterungsprozess sorgt dann in Verbindung mit Feuchtigkeit für Ausfälle. Vom Dualfred z.B. habe ich Platinen bekommen, da waren die Knallfrösche ebenfalls stark rissig, obwohl sie noch nie im Einsatz waren. Der damals verwendete Kunststoff taugte einfach nichts. Gut, das kann auch bei ICs passieren, aber vermutlich nicht in der Größenordnung. Darum denke ich, wenn die OPs bis jetzt gehalten haben, dass sie auch noch eine Weile weiter halten werden.
    Aber wie bereits geschrieben, darüber zu diskutieren ist müßig, da hat der Eine eine Meinung und der Andere eine andere. Und beide Meinungen sind leider nicht 100%tig beweisbar.
    Was mich viel eher noch als Argument zum Tauschen der OPs bewegen könnte wären die eventuell besseren elektrischen Daten (Rauschverhalten etc.) Aber auf Grund der seinerzeit verwendeten Bauteile, die um die OPs herum angeordnet sind, wird vermutlich ein viel höheres Signalrauschen verursacht als durch die OPs selbst. Da müsste man dann eigentlich alles auswechseln.

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
    >>>>>>>> Nutze das Forum zum Vorteil aller. <<<<<<<<<


  • Huih! Das ist ja eine interessante Diskussion. Mal angenommen ich wollte die OPs tauschen: Gibt es die denn noch mit passender Spezifikation?


    Der Knallfrosch wird natürlich getauscht. Aber wieso steht meine Küche da als "Küche"? Es IST meine Küche! :D


    Mit dem Brotmesser habe ich natürlich Schrauben gelöst. Was sonst? :P Es war kalt und ich war zu faul einen passenden Schraubenzieher aus der Werkstatt zu holen.

    Einmal editiert, zuletzt von MariusB ()

  • Hallo Marius,

    Mal angenommen ich wollte die OPs tauschen: Gibt es die denn noch mit passender Spezifikation?

    Ja. Da käme z.B. der LM833 in Frage. Es gibt aber noch weitere Typen.

    Aber wieso steht meine Küche da als "Küche"?

    Es ist etwas ungewöhnlich, eine CV1600-Reparatur auf dem Ceranfeld auszuführen. ;(
    Da könnte man mit dem Knie gegen einen Schalter kommen. Und dann :whistling: (Wie möchtest du deinen CV1600, medium oder durchgebraten? 8o .)

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
    >>>>>>>> Nutze das Forum zum Vorteil aller. <<<<<<<<<


  • Das Ceranfeld ist momentan ständig stromlos, weil ich einen Welpen im Haus habe, der unter den Schrank kriechen und ins Kabel beißen könnte. Da besteht also keine Gefahr. Ansonsten habe ich da ein sehr angenehme Arbeitshöhe und komme von beiden Seiten gleichzeitig ran. ;)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.