Dual CV 1600 - gibt (fast) keinen Mucks von sich

  • Hallo Liebes Forum,


    vor drei Wochen habe ich von meinem Opa seinen Dual 1014 Plattenspieler zur Reparatur bekommen. Da saß bloß der Motor wegen langer Standzeit fest. Aber ich war total begeistert, wie hochwertig der Plattenspieler gebaut ist. Nach etwas Internetrecherche wollte ich dann unbedingt auch einen Dual Plattenspieler haben. Mir ist dann in der Bucht ein 1249 in sehr gutem Zustand zugeflogen. (Zu dem mache ich noch eine anderen Thread.) Allerdings hatte mein Kennwood 0-8-15 Surround-Verstärker keinen Phonoeingang. Also weitere Recherche .... aha, ein Dual CV 1600 oder 1700 soll es werden. Ein CV 1600, ebenfalls aus der Bucht, ist es nun geworden. Leider gibt der keinen Mucks von sich. Es gibt ja insbesondere zum 1700 tolle Restaurationsberichte und ich bin gewillt in den 1600 auch etwas arbeitet zu stecken, weil er optisch auch eigentlich noch ganz gut da steht. Zunächst, soll er aber zumindest auf einem Boxenkanal etwas von sich geben, damit ich eine Basis habe.


    Situation ist folgende:


    Power-LED leuchtet. 2-3 Sekunden nach einschalten klackt ein Relais, das wars. Ich habe den Plattenspieler (der funktioniert), sowohl an Phono als auch an Tuner versucht, aber es kommt nichtmal ein Brummen aus den Lautsprechern.
    Zu den Schaltern kann ich noch sagen: Mikroblend rastet nicht ein und der Taster zum Umschalten von Lautsprecher 2 auf 3 auch nicht. Ebenfalls rasten Treble und Bass Cal. Freq. nicht ein.


    Ich wäre sehr dankbar für einen Tip, wo ich anfangen kann zu suchen. Die Feinsicherungen habe ich bereits geprüft.


    Vielen Dank schonmal,


    Marius

  • Das kommt mir bekannt vor. ^^
    Die nicht einrastenden Schalter sind wohl einfach defekt. Ob man sie reparieren kann oder woher man Ersatz bekommt weiß ich leider noch nicht.


    Zum Schweigen der ganzen Klamotte könntest du mal checken ob die Sicherungen der Steuerplatine noch ganz sind. Dazu öffnest du die Unterseite des Gerätes und hast sie dann quasi direkt vor dir.
    Wenn die durch sind, kann das gerne an den dicken Elkos direkt daneben oder den Dioden liegen. Einfach mal durchmessen und gegebenenfalls ersetzen.


    Ich mache derzeit ziemlich genau das Gleiche: klick für meinen Thread :)


    Gruß
    gandl

  • Da haben wir wohl ähnliche Probleme. Ich habe auch die beiden Sicherungen neben den Elkos getauscht, weil sie defekt waren. Leider kommt immer noch nichts. Die Elkos sind bei mir aber orange. Scheinbar hat die schonmal jemand getauscht. Dioden habe ich auf der Platine aber nicht gesehen. Wie misst man denn Elkos?

  • Sind die Sicherungen denn noch ganz oder schon wieder durch?
    Die Elkos kann man mit einem Multimeter auf Kurzschluss prüfen. Wenn der Widerstand 0 Ohm beträgt, sind sie wohl kaputt. Halt das Multimeter aber etwas länger dran. Bei der Größe wird am Anfang gerne 0 Ohm angezeigt, aber der Wert sollte dann steigen.


    Gruß

  • So, es hat ein paar Tage gedauert ich mal wieder Zeit hatte mich mit dem Schätzchen zu beschäftigen.


    Die beiden Sicherungen neben den Elkos sind doch sofort wieder rausgeflogen. Ich habe dann im Try-and-Error-Verfahren alle Stecker auf der Platine abgezogen und den Fehler so über die Platine mit den Eingangswahlschalter zur Platine mit den Eingängen verfolgt. Zieht man das bunte Flachbandkabel ab, bleiben die Sicherungen ganz.


    Ich habe gerade schon angefangen die Platine auszubauen, allerdings muss ich erstmal schauen, wie ich die Nieten der Chinch-Buchsen abkriege ohne die Beschriftungsplatte zu zerkratzen. (Wer hat sich bloß ausgedacht da Nieten zu verwenden?)
    Gibt es auf der Platine typische Fehler nach denen ich suchen kann?

  • Hi,


    wg den Nieten, ausbohren mit kleinem Bohrer und später verschrauben.
    Würde ich jedenfalls so machen, wenn`s nicht anders geht.


    Grüße Jens

    liebt die ollen Automaten

  • Hi !

    Gibt es auf der Platine typische Fehler nach denen ich suchen kann?

    Kondensatoren im Allgemeinen, insbesondere aber Tantalelkos (Tropfen) oder diese unsäglichen 100nF-Keramiktypen in schwarz / rechteckig / mit weißer Schrift. Daneben noch schlechte Lötstellen mit Überschußzinn und Suche nach offensichtlichen Erwärmungsstellen im Bereich der auf dem Eingangsboard verbauten OpAmps. Dann gibt es da den notorischen 4195 Doppel-Spannungsregler. Wahrscheinlich ist der gegrillt (Tantal-Elkos am Ausgang :..) - kannst Du mit je 1 x 78L05 / 79L05 nach Briegels Schema ersetzen.
    http://www.n-malek.de/11201/11263.html
    (Bis zum CV61 runterscrollen)


    Der selbe Regler mit den Tantalis hintendran und den 100nF-Grützen ist auch nochmal auf dem Verstärkerboard verbaut.
    Am besten in einem Aufwasch gleich mit bereinigen.
    Briegels Seite gibt über die Dual Amps ein paar sehr gute Hinweise. Unbedingt lesen !


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

    Einmal editiert, zuletzt von wacholder ()

  • Upps, doppelt gemoppelt ?(

    Viele Grüße
    HaJo


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  • (Wer hat sich bloß ausgedacht da Nieten zu verwenden?)

    Die Buchsen müssen nicht ausgebaut werden. Nur die Ader-Anschlüsse auf der Platine ablöten.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Danke für die Hinweise. Ich werde die Nieten aufbohren. In dem schmalen Spalt zu löten ist mir zu fummelig. Außerdem kann ich die Buchsen dann gleich durch Neue ersetzen.

  • In dem schmalen Spalt zu löten ist mir zu fummelig.

    Wenn die Rückwand abgeschraubt und weg geklappt ist kommt man gut an die Adern ran.

    Außerdem kann ich die Buchsen dann gleich durch Neue ersetzen.

    Denk dran, dass sie isoliert eingebaut werden müssen (wie die alten Buchsen). Es darf keinen Kontakt des äusseren Buchsenrandes mit dem Gehäuse geben (Brummschleife)

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Denk dran, dass sie isoliert eingebaut werden müssen (wie die alten Buchsen). Es darf keinen Kontakt des äusseren Buchsenrandes mit dem Gehäuse geben (Brummschleife)

    Danke für den Hinweis. Das hätte ich vermutlich nicht bedacht. Ich überlege, ob ich die DIN-Buchsen ganz weglasse und dann unten ein neues Blech nur noch mit Cinch-Buchsen für alle Kanäle einsetze.
    Sind vergoldete Buchsen hier eigentlich sinnvoll? Oder unnötiger Quatsch?

  • Sind vergoldete Buchsen hier eigentlich sinnvoll? Oder unnötiger Quatsch?

    Es soll Leute geben, die den Unterschied hören können ;)
    Wenn du Kabel mit vergoldeten Stecker verwenden solltest, dann ja, ansonsten.....

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Juchuuuu! Die Kondensatoren C1125 und C1126 waren die Schuldigen! Jetzt läuft der Verstärker und ich kann mich an Marillion über den 1249 erfreuen! :)


    Vielen Dank an Peter und Hajo für die entscheidenden Tipps und Hinweise. Jetzt hat sich der Dual als Restaurationsobjekt qualifiziert. Der der Fehler auf der Eingangsplatine auftrat, werde ich mit dieser mal anfangen. Dazu mache ich jetzt aber mal einen neuen Thread auf, wegen der Übersichtlichkeit!

  • Hi !

    Die Kondensatoren C1125 und C1126 waren die Schuldigen!

    Hast Du - der Vollständigkeit halber - mal die Ausgangsspannungen an IC1113 gemessen ?
    Pin 7 +15V, Pin 5 -15V.


    Normalerweise legt sich das Teil ganz schnell die Karten, wenn die Kondis kaputtgehen. Dann stimmen meistens die Spannungen nicht mehr und man kriegt das erst gar nicht richtig mit, daß z.B. der OpAmp mit +20V / -8V läuft. Das *Kann* der, sollte aber nicht so sein. Zumindest die Qualität der Übertragung leidet dabei.


    Ansonsten bin ich froh, daß Du den Fehler finden konntest. Viel Spaß & Viel Erfolg bei der weiteren Aufarbeitung. :thumbup:


    .

    Peter aus dem Lipperland


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  • Der Spannungsregler arbeitet korrekt. Er ist auch schonmal getauscht worden. Könnte es sein, dass die Kondensatoren da noch nicht ganz kaputt waren, sondern "nur" den Spannungsregler mit der Zeit zerstört haben, sodass es nach dessen Austausch wieder lief?

  • Hi !

    Könnte es sein, dass die Kondensatoren da noch nicht ganz kaputt waren, sondern "nur" den Spannungsregler mit der Zeit zerstört haben, sodass es nach dessen Austausch wieder lief?

    Ja - könnte möglich sein.
    Dann hat der Restaurateur aber nur halbe Arbeit gemacht.


    Ich kriege demnächst einen CV1600 auf den Operationstisch - von jemand hier aus dem Forum. Da muß ich mal gucken, was da alles dran ist. Die Teile habe ich schon vorsortiert ... Entstörkondensator, Tantalis, 100nF-Keramiks, OpAmps - ist alles schon aus dem Ersatzteilpool zusammengesucht. Jetzt muß ich das Ding nur noch holen ...


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • So wie der Regler eingelötet ist, war das bestimmt niemand, den man als "Restaurateur" bezeichnen kann. :D


    Gibt es für die OpAmps sinnvolle aktuelle Modelle, oder ersetzt du die durch Originale aus Schlachtgeräten?

  • Hast Du - der Vollständigkeit halber - mal die Ausgangsspannungen an IC1113 gemessen ?

    So wie ich die Sache sehe hat er keinen IC 1113. Auf der Steuerplatine sind schon die dickeren Regler, die die Eingangsplatine mit versorgen.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hi Hajo !

    So wie ich die Sache sehe hat er keinen IC 1113. Auf der Steuerplatine sind schon die dickeren Regler, die die Eingangsplatine mit versorgen.

    Also "Revision B".
    Aber nach dem Motto, daß der Klügere nachgibt, gehen auch die dicken Regler in die Knie, wenn irgendwo was kurzschließt.
    Gut. Muß ich bei dem kommenden Patienten mal gucken, was da drinsteckt.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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