DUAL 1214 Hifi C16 läuft nach schmieren nicht mehr, zerstört?

  • Hallo liebe Forenmitglieder,
    Ich bin seit Weihnachten im Besitz eines DUAL 1214 Hifi C16. Nachdem ich ihn angeschlossen hatte lief er auch. Mechanik u.ä. war in Ordnung. Dann sind mir zwei Probleme aufgefallen. Erstens eierte der Teller ein wenig und zweitens war er zu langsam.
    Die Pitchregelung brachte keine Verbesserung. Dann habe ich mich durch die Serviceanleitung gelesen mehrere mögliche Ursachen gefunden, die ich in folgender Reihenfolge durchgegangen bin:
    Als erstes habe ich Friktionsflächenvon Treibrad, Antriebsrolle und Plattenteller mit Alkohol gereinigt. Dann habe ich festgestellt, das der Pitchschalter (bzw. das Treibrad) falsch justiert war (zu hoch) und dies neu justiert.
    Als letztes habe ich versucht, das Lager nachzuölen:
    D.h. ich habe den innersten Ring des Plattentellers und den dazugehörigen Stift mit Alkohol abgerieben und danach mit 5W30 eingerieben (mit Wattestäbchen).
    Und jetzt: Dreht sich der Teller nicht. Er ist auch von Hand äußerst schwergängig und quietscht! ;(
    Das Seltsame ist, daß er wunderbar nach unten rutscht und, in nicht ganz abgesunkener Position sich gut dreht.
    Unten kann man das Lager erkennen. Der Teller liegt auf einer Scheibe auf, die scheint sich, mit Wattestäbchen berühert auch wunderbar zu bewegen und liegt im öl.
    Nur wenn der Teller abgesunken ist klemmt er. Und wie!
    Habe ich ihn jetzt zerstört?
    Ich bitte inständig um Hilfe. Vielen Dank im vorraus
    mit besten Grüßen
    JoHeck

  • Hallo,


    schau mal, ob sich da nicht was in der Mechanik verhakt hat!



    Edit:
    Ganz vergessen. Willkommen im Forum!



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Sind unter der Scheibe denn noch Kugeln? Die Tellerlager sind oft halboffen und wenn die ölig sind, und nicht fettig, verabschieden die Kugeln sich mitunter mal.

    Gruß
    Uwe


    Krankheiten: Wechselnd Dualitis, Elacchose und PE-Syndrom...


    Im Spiel: Dual 701, 731, 1019, 1228, Braun PS500, PE 2020, Thorens TD166 II,
    Auswechselbank: Dual 601, 704, 1229, Elac 50 H, Lenco L75

  • Hi,
    Vielen Dank für die Antwort und das willkommen. ;)
    Das hört sich so an als ob das was ich tun wollte nicht grundsätzlich verkehrt war.
    Wo schau ich für die Mechanik nach? Und welche meinst Du? Muß ich die Platte demontieren? Da habe ich nämlich etwas Manschetten vor, da ich dan evt auch den Tonabnehmer und sämtliche Schalter demontieren müßte.
    Der Motor läuft auch nach wie vor. Wenn der Teller ab ist, liegt die Antriebsrolle bei 33U/M nicht an. Erläuft aber auch nicht bei 45 oder 78. Die Start- Stopp automatik läuft nicht, da diese glaub ich von der Drehung des Tellers abhängt. Da sich das Ding vorübergehnd auf Dauerbetrieb eingestellt hatte, habe ich den Teller per Hand gedreht und dann ging sie. Es scheint vor allem der Teller zu klemmen....

  • Sind unter der Scheibe denn noch Kugeln? Die Tellerlager sind oft halboffen und wenn die ölig sind, und nicht fettig, verabschieden die Kugeln sich mitunter mal.

    Hi!


    Ich schau mal ob ich was sehen kann....

  • Mist. Ich komm da nicht so einfach dran. Die Scheibe ist durch ein paar mh Nuten? gesichtert.
    Aber beim drehen mit einem Wattestäbchen, habe ich jetzt das Quietschen gehört, daß auch kommt wenn der Teller aufliegt, und ich ihn per Hand drehe. Das Quietschen scheint also aus dem Lager zu kommen. Wenn der Teller zu fest drauf ist kann der da was kaputt gemacht haben? Ich hatte ihn schon ein paar Mal unten und das war kein Problem. Beim letzten Mal rutschte er aber recht fix ab. Ich hatte zwar noch meine Finger drunter, habe aber schon geschluckt.

  • Ich fürchte ich muß das den Deckel wohl doch abnehmen... :wacko:
    Gibt es da irgendwelche Anleitungen?

  • Hi !


    Für mich klingt das so, als ob die Automatik noch im Eingriff ist und über die Zahnung vom Kurvenrad den Teller blockiert.
    Die Automatik läßt aber auch nicht locker, weil eventuell der Start-/Stop-Hebel in seiner Führung klemmt und damit den Steuerhebel ständig gegen das Kurvenrad drückt.


    Vorsicht ! Unnötige Gewaltanwendung führt unweigerlich zu Bruch.


    Das ist der Zeitpunkt, wo das Dreherchassis aus dem Gehäuse muß.


    Tonarm auf der Stütze verriegeln, am Besten Tonabnehmer und Gegengewicht abnehmen.
    Plattenteller abnehmen, wenn der nicht mehr durch den Stahlring um die Achse gesichert ist.
    Transportsicherungsschrauben losdrehen, bis sie locker in den Löchern schlabbern. Nicht wieder auf dem zweiten Gewindestück festdrehen.
    Schraube hochziehen und zum Außenrand kippen. So halten. Dreherchassis mit den Fingern unter dem Rand greifen und hochziehen, bis die Chassisfederung aus dem Rahmen freikommt und die dicke Unterlegscheibe am Ende der Schraube am Rand vorbeigeht.
    Das ganze vorne wiederholen. Dann das Chassis links hoch und nach links anheben, damit es auf der rechten Seite freikommt. Oft ist da noch so ein dösiger Metallwinkel angebracht.


    Chassis hochkant stellen und in der Zarge abstellen. Die Kabel *müßten* eigentlich lang genug dafür sein. Ansonsten hinten die Kabelführung rausnehmen, aber ich meine, daß die alten 1214 sowas noch nicht hatten und die Kabel durch ein Loch im Boden geführt werden. Sind die Kabel lang genug kann man das Chassis umdrehen ... und so auf der Zarge lagern, daß der Tonarm nirgendwo darn oder draufliegt. Nun müßte die Unterseite in ihrer ganzen Kuckucksuhr-Schönheit vor einem liegen ... :D


    So. Bis hierhin alles klar ?


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hab mir das Lager grad angeguckt, nee, Kugeln können da nicht so schnell raus(das war bei Elac). Ansonsten versuch mal etwas Öl in das Lager und 2-3 Tropfen in die Tellerbohrung zu geben. Vielleicht war das Wattestäbchen doch etwas sparsam?

    Gruß
    Uwe


    Krankheiten: Wechselnd Dualitis, Elacchose und PE-Syndrom...


    Im Spiel: Dual 701, 731, 1019, 1228, Braun PS500, PE 2020, Thorens TD166 II,
    Auswechselbank: Dual 601, 704, 1229, Elac 50 H, Lenco L75

  • So. Bis hierhin alles klar ?


    Ja cool. Das Ding steht Kopf. :D
    Öl hatte ich auch schon vorher extra in das Lager und in den Tellerkopf gegeben. Da jetzt einiges rausgeflossen ist vermute ich, daß da genug drin (war).
    Jetzt habe ich konglumerat aus Schaltern der Kuckucksuhrschönheit vor mir ?(
    Ich suche jetzt nach der Start-Stoppautomatik. Oder muß ich ans Lager dran?
    Heieieieiei

  • Also, direkt unterhalb des Tellerlagers befindet sich eine Art Stift - verbunden mit einem Hebel mit dem man ihn hoch und runter bewegen kann. Das reibt ein wenig. Aber das wirds wohl nicht sein?

  • Für mich klingt das so, als ob die Automatik noch im Eingriff ist und über die Zahnung vom Kurvenrad den Teller blockiert.


    Ha! Ich weiß jetzt welches Zahnrad du meinst. Das liegt tatsächlich sehr fest direkt dort wo der Teller ist. Jetzt suche ich noch den Steuerhebel....

  • Mist. Ich hab was gekocht gekriegt. :love:
    Dabei hab ich grad ü-ber-haupt keine Zeit..
    PArdon und bis gleich

  • So. wieder da. ;)
    Ich versuch einfach noch eine Beschreibung. Das Zahnrad steht mit der Öffnung zum Plattentellerlager.
    Wenn ich den Start/Stopphebel bewegen würde, könnte so ein kleiner Stift in eine kleine Vertiefung für Start oder in eine andere für Stopp rücken. Das Zahnrad läßt sich ein wenig bewegen.

  • Hi !


    So - Ankes Vatter ist beim Holzaufladen im Wald aus den Latschen gekippt und mit dem Rettungswagen abtransportiert worden. Ich mußte Ankes Mutter erstmal hinterfahren, deshalb konnte ich nicht ganz dem Verlauf folgen. Aber erstmal bin ich wieder da.


    Machen wir mal was sinnvolles: ein Servicemanual.
    Für den 1214 gibt es leider keins, aber der 1214 und der 1215 sind "ziemlich beste Freunde" ...


    http://dual.pytalhost.eu/1215s/


    Da ist auf der Seite 22 eine Ober- und eine Unteransicht zu sehen.
    http://dual.pytalhost.eu/1215s/1215-22.jpg


    In der Unteransicht:
    Links unten gehen zwei Hebel, ein dünner und ein breiterer, nach oben zur Tonarmlagerung. Das für den Tonarmlift und Aufsetzpunkt. Die interessieren uns im Moment nicht.
    Eins weiter nach rechts gehen die Hebel vom Start- / Stop-Schalter los. Der obere geht Richtung Kurvenrad.
    Das Kurvenrad ist für die Bewegungen der Automatik zuständig und wird vom Teller über einen eingegossenen Zahnkranz an dessen unterem Achsenende betrieben.


    Wenn Du von oben entlang der Tellerachse auf das Lager guckst, schaut auf der Seite die Zahnung vom Kurvenrad herein .... oder eine "Zahnlücke". Die ist die Neutralstellung, die immer dann anliegt, wenn der Dreher was abspielt oder abgeschaltet hat. Sind dort Zähne vom Kurvenrad zu sehen, dann heißt das: die Automatik hat irgendwo blockiert und ist nicht bis zum Ende gelaufen.


    Nun wieder von unten:
    Der obere Hebel von Start/Stop kreuzt kurz vor dem Kurvenrad einen anderen, langen und dünnen Hebel, der vom Tonarmlager losgeht und bis unter den Motor führt. Das ist der sog. Schaltarm.
    Dort, wo die beiden sich treffen ist die "Rillenachse". Die hat oben einen Schlitz zum Einstellen. Auf der Dreher-Oberseite ist eine Kontermutter für die Rillenachse. Der Schaltarm schleift an der *senkrechten* Flanke des Kurvenrades und betätigt a) den Motorschalter und b) den Schwenkhebel für das Reibrad. Der Schwenkarm muß auf der Rillenachse ziemlich federleicht drehen und er darf *auf keinen Fall* auf dem waagerechten Zahnkranz des Kurvenrades schleifen. Tut er das, bremst er das Kurvenrad bis zum Stillstand des Motors und des Tellers.


    Zwischen Schaltarm und Kurvenrad-Zahnkranz muß mindestens ein halber bis ein Millimeter Luft sein:
    Kontermutter lösen, Rillenachse drehen, bis der Schaltarm vom Kurvenrad weg ist - Kontermutter wieder andrehen.


    Normalerweise kann man das Kurvenrad *sachte und langsam* von Hand drehen - und zwar im Uhrzeigersinn, wenn man von unten drunterguckt. Das kann man so weit drehen, bis es die Neutralstellung erreicht hat. Man spürt einen leichten Ruck wenn der Schaltarm in eine Vertiefung an der Seitenflanke fällt und gleichzeitig sieht man die Federkontakte vom Kurzschließer (da, wo die NF-Kabel zum Verstärker abgehen) öffnen. Und auf der Oberseite ist neben dem Tellerlager die "Zahnlücke" im Kurvenrad sichtbar.


    Das - und nur das - ist die Position, wo man den Teller abnehmen und wieder aufsetzen soll.
    Man sollte es vermeiden, den Teller einfach zwischen die Zähne zu hauen, das kann böse enden.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi !


    Mir ist noch was doofes eingefallen:
    Wenn man beim Einstellen der Antriebsrolle zu forsch vorgeht, dann schleift die unten auf der Unterseite des Tellers. Das ist ein Geräusch wie beim Zahnarzt und da der Teller gegen die dicke Achse gekippt wird, dreht der auch nicht frei.


    Guckst Du ?


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo.
    Erstmal nochmal vielen Dank für diese wirklich druckreife Antwort. Und das wo Du gerade eine Fahrt zum Krankenhaus hinter Dir hast. Ich hoffe, daß nichts schlimmes passiert ist wünsche dem Vater von Anke alles Gute.


    Ich war so in das Lesen und verstehen der ersten Antort vertieft, daß ich den zweiten Teil noch garnicht gesehen hatte.
    Zu eins: Vielleicht habe ich noch nicht alles verstanden, aber abgesehen von einer 'Nase' des Schaltarmes der in das Zahnrad einhakt wird das Zahnrad glaube ich nicht berührt. Die Zahnlücke :) steht auf Null. Gedreht habe ich ihn noch nicht.
    Zu zwei: Das könnte ein heißer Tipp sein. Beim Absenken des Tellers, bleibt der Zuerst auf diesem Gummirad der Antriebsroole hängen. 'Manipuliert' habe ich jedoch nur Achse des Motors. Sehr weit nach oben.


    P.S: Ich glaube ich habe ein Servicemanual des 1214 aus dem Netz. Einmal als Einzelscans und einmal von mir als Pdf zusammen. Das Könnte ich hier irgendwo hochladen.

  • Hi !

    Erstmal nochmal vielen Dank für diese wirklich druckreife Antwort. Und das wo Du gerade eine Fahrt zum Krankenhaus hinter Dir hast. Ich hoffe, daß nichts schlimmes passiert ist wünsche dem Vater von Anke alles Gute.

    Ich hab 'ne alte IBM Tastatur mit der man wirklich sehr schnell schreiben kann ...


    Ankes Vater habe ich schon mal vor 10 Jahren mit einem frischen Herzinfarkt ins Krankenhaus gekarrt. Nachts um eins. Bei uns auf dem Land kackst Du stillschweigend ab, bis der Rettungswagen kommt. Als sie mir sagten, daß er nicht sitzen oder liegen kann und Engegefühle in der Brust hat, kam mir das bekannt vor. Ich hatte das schon ein paar Mal ... lebe & rauche aber lustig weiter. Man darf das nicht überbewerten. Der menschliche Organismus verträgt eine Menge.


    Mal gucken, was es diesmal ist.

    Zu zwei: Das könnte ein heißer Tipp sein. Beim Absenken des Tellers, bleibt der Zuerst auf diesem Gummirad der Antriebsroole hängen. 'Manipuliert' habe ich jedoch nur Achse des Motors. Sehr weit nach oben.

    Das Gummirad nennt man Reibrad. Das ist das treibende Teil vom Teller ... wenn man beim Aufsetzen den Teller behutsam im Uhrzeigersinn dreht, verschwindet es meistens beschädigungslos hinter dem vertikalen Antriebskranz.
    Da der 1214 ja noch ein "Dreitourer" ist, baut die Antriebsachse relativ hoch. Da ist nicht viel Luft zwischen der Oberkante und der Tellerunterseite. Möglicherweise ist da was am Hebelarm für das Reibrad verbogen und es steht ebenfalls etwas zu hoch. Wenn das etwas tiefer kommt, kann auch die Antriebswelle wieder ein Stück nach unten, falls die Drehzahl gar nicht paßt.

    P.S: Ich glaube ich habe ein Servicemanual des 1214 aus dem Netz. Einmal als Einzelscans und einmal von mir als Pdf zusammen. Das Könnte ich hier irgendwo hochladen.

    Es müßte eins bei VinylEngine geben, wenn ich mich recht entsinne.
    Das vom 1215 geht aber auch. Bis auf wenige Details, Tonarm und den einfacheren Motor beim Nicht-HiFi-1214 sind die ziemlich ähnlich.


    Das Hochladen von Manuals ist nicht ganz so einfach und oft ist der Seiten-Inhaber auch mit was anderem gut ausgelastet, so daß es eine Weile dauert, bis die zur Verfügung stehen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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