Welches Mikroskop zum Testen der Nadel?

  • Hallo zusammen,


    ist es Möglich das ihr, wenn eure Versuche abgeschlossen sind, das Ergebnis mit Herstellerangaben und evtl. Bezugsquellen (mit Preis) hier veröffentlicht? Das wäre Klasse, damit ich auch mal einen Preisrahmen habe und weiß was an "Arbeit" auf mich zukommt. Bei meinen Eltern liegt noch irgendwo ein altes Schülermikroskop rum, ob das was bringt.....ich weiß es nicht!
    Bin mal gespannt was da noch kommt :thumbup: Danke für euer Interesse! :thumbup:

    Gruß Dieter
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    Dreher:
    2x CS 704 mit Shure V15 III L-M
    CS 721 mit Shure V15 III L-M
    2x CS 510 mit Shure M95 G-LM
    CS 520 mit DMS 239


    Rest der Kette:
    Kenwood KA-7010; 5x Kenwood KX 880 HX; Kenwood DP-3040; Kenwood KT-1060L; Canton LE 107; Sennheiser HD555 Reference und HD330

  • Ich hab mal im Hifi Forum gelesen, dass man aus dem Aldi Durchlichtmikroskop ein Auflichtmikroskop basteln kann und es wäre dann gar ned so schlecht. Ich kann im Geschäft ein Labormikroskop nutzen. Gott sei Dank, so bleibt mir ein Kauf erspart. ;)



    http://new-hifi-classic.de/forum/index.php?topic=359.0

    Momentaner Bestand: 1249 seit 1975 im Familienbesitz. Technics SA DA 8 - Technics CD-Wechsler - Teufel Ultima 30 - Neuzugang, 721

    Einmal editiert, zuletzt von Micha_1 ()

  • Bei meinen Eltern liegt noch irgendwo ein altes Schülermikroskop rum, ob das was bringt.....ich weiß es nicht!


    Meine ersten Versuche vor 1,5 Jahren bei ca. 100 facher Vergrösserung, aus der Hand mit der Kamera durch das Okular eines einfachen Schülermikroskops fotografiert. Eine höhere Vergrösserung war mit der Kamera nicht mehr akzeptabel einzufangen. Man erkennt zumindest grobe Probleme wie abgebrochene Diamanten ;) ... s. Bild 2. Ansonsten ist dieses einfache Gerät bis ca. 250facher Vergrösserung einigermaßen nutzbar. Höhere Vergrösserungen leisten die Objektive nur mit sehr schlechter Darstellung mangels optischer Qualität.



    VG Clemenzzz

  • Hallo zusammen,


    selbstverständlich melde ich mich mit Beispielfotos, sobald die Teile da sind (auch dann, wenn nur Mist dabei herauskommt; dann kann man die Idee wenigstens feierlich begraben).


    Mit dem umgebauten Aldi Traveller Durchlicht-Mikroskops meines Sohnes habe ich auch keine überwältigenden Erfahrungen gemacht: Absplitterungen und andere echte Beschädigungen wird man wohl erkennen können. Die Schärfentiefe ist aber derart gering, dass jedenfalls ich mir nicht zutrauen würde, irgendeine auch nur grobe Einschätzung hinsichtlich des Zustandes der Nadel-Verrundung abzugeben.


    Grüße


    Michael

  • Hallo zusammen,


    es folgen die versprochenen Beispielfotos, wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass ich noch bessere Fotos machen kann, aber im Moment kann ich nur das Billigste meiner Objektive (das so genannte Kit-Objektiv) mit dem Retro-Adapter einsetzen, weil die bestellten Anpassungsringe für meine größeren Objektive noch nicht angekommen sind. Es sind zwei unterschiedliche Original-Nadeln für mein Shure V 15 III aus den Jahren 1976 und 1979.



    Reichen die Bilder, um den Zustand der Nadeln zu beurteilen?


    In meinem laienhaften Verständnis würde ich sagen, die erste Nadel (von 1976) ist im Eimer: Sie ist auf der rechten Seite stark eingeschliffen (wie kommt so etwas?).


    Die zweite Nadel scheint mir in Ordnung zu sein (erste Schleifspuren zeigen sich auch hier auf der rechten Seite).


    Für Kommentare bin ich sehr dankbar (auch negativer Art; ich halte was aus).


    Grüße


    Michael

  • Hallo Michael,


    das "stark abgeschliffene" der ersten Nadel ist außerhalb des Berührbereiches Nadel / Platte. Berührt wird nur die ganz vorderste Spitze der Nadel.
    Hier liegt auch der Hase im Pfeffer, die Spitze wird wohl noch nicht groß genug dargestellt, um Verschleiß feststellen zu können. Dazu wäre auch eine Draufsicht besser.


    Möglicherweise kommt das seltsame Aussehen der Nadel von der Fertigung oder hier ist etwas abgesplittert.



    Trotzdem: Sind schon gute Fotos!



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hallo Benjamin,


    vielen Dank für die Antwort. Ich mache noch Fotos in Draufsicht, will dann aber in jedem Fall warten, bis die Anpassungsringe da sind, damit ich meine besseren Objektive einsetzen kann, um auch noch das letzte Quäntchen herauszuholen.


    Grüße


    Michael

  • damit ich meine besseren Objektive einsetzen kann, um auch noch das letzte Quäntchen herauszuholen.


    Hallo Michael, da bin ich gespannt ;)


    Vor ca. 1,5 Jahren habe ich einen thematisch ähnlichen thread gestartet (und es gibt sicherlich noch einige mehr).
    Ich weise hier auf Beitrag 16 hin, eine der besten "herkömmlich" fotografierten Aufnahmen eines Diamanten, die ich bisher gesehen habe.
    Letztlich bin ich aber davon abgekommen, die Nadelspitzen zur tatsächlichen Beurteilung zu fotografieren. Ohne ein ausreichend gutes Mikroskop und
    Okularadapter für die Kamera bleibt die Beurteilung per Auge bei grossem Vergrösserungsfaktor allein übrig. JMTC
    Ab Beitrag 25 und folgende geht es auch darum und über Erfahrungsberichte zum Discounter USB Mikroskop:


    Zustand der Nadeln beurteilen ... klick


    VG Clemenzz

  • Letztlich bin ich aber davon abgekommen, die Nadelspitzen zur tatsächlichen Beurteilung zu fotografieren. Ohne ein ausreichend gutes Mikroskop und
    Okularadapter für die Kamera bleibt die Beurteilung per Auge bei grossem Vergrösserungsfaktor allein übrig

    Dem kann ich mich vorbehaltlos anschliessen!
    Insbesondere bei der Draufsicht reicht weder Balgengrät noch Umkehrring! Leider!


    Gruß
    Roland

    Genitiv ins Wasser, weil's Dativ ist!

  • Mich würde dann aber doch einmal interessieren, was nach Eurer Auffassung "der Begrenzer" ist. Bekommt man die Spitze der Nadel trotz aller Hilfsmittel deshalb nicht ausreichend scharf, weil das Auflösungsvermögen (selbst der besten) Objektive nicht reicht? Dann bräuchte man wohl auch in Zukunft nicht weiter zu experimentieren, denn es dürfte sehr unwahrscheinlich sein, dass in diesem Bereich in Zukunft für vertretbares Geld noch Quantensprünge kommen. Die Kamera-Sensoren bekommen ja immer mehr Pixel (die Frage ist, ob dies unter Berücksichtigung der Optik eben Sinn macht). Meine EOS 400D ist schließlich auch schon etwas älter. Der aktuelle Nachfolger (angekündigt ist die 700D) hat fast die doppelte Pixel-Zahl. Die "großen" Canons mit Vollformat-Sensor schaffen noch mehr. Gibt es denn keine Hoffnung?


    Grüße


    Michael

  • Und Roland hat wirklich Ahnung, die Aussage adelt ;)

    ......"Witzbold" ! ;) ;)


    @ Michael: Es gibt aus meiner Sicht mehrere Probleme, die die fotografischen Möglichkeiten einschränken. Die Pixeldichte Deines Kamerasensors ist es erst einmal nicht! Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach, neben dem zu geringen Vergrößerungsfaktor, die Tatsache, daß bei der Verwendung sowohl des Balgengerätes wie auch des Retroadapters, die Nadelspitze fast schon an das Glas des Objektives anstößt. Das schränkt die Beleuchtungsmöglichkeiten auf Grund des großen Objektivdurchmessers stark ein (eine Mikroskopoptik lässt da mehr Möglichkeiten und ist da wesentlich günstiger). Dies führt dann, ebenso wie "Dreck", u.a. zu Lichtreflexen im Bereich der Nadelspitze, die nicht mehr eindeutig zugeordnet werden können. So halte ich den Reflex im Bild 2 des Beitrags Nr. 23 von Clemenzzz schlichtweg für einen Artefakt, obwohl durchs Mikroskop und mit hoher Vergrößerung aufgenommen.Es ist eine der bisher besten optischen Abbildungen ist, die ich hier gesehen habe. Zugleich wird an diesem Bild deutlich, daß die mangelden Kontraste eine Beurteilung der Abnutzung der Nadel nicht möglich machen. Vielleicht ist eine leicht schräge Aufsicht deshalb wesentlich günstiger. Da muß man halt unendlich viel tüfteln.Da mir dieser Aufwand schlichtweg zu groß ist, begnüge ich mich in der tagtäglichen Beurteilung meiner Nadeln mit der beleuchteten Lupe aus Beitrag 3. Damit kann man sich den besten "Überblick" über den Zustand der Nadel machen, vorallen Dingen dann, wenn man auch runtergenudelte Nadeln zum Vergleich hat. Die absolute Gewissheit über den Zustand der Nadel garantiert das aber nicht!


    Gruß
    Roland

    Genitiv ins Wasser, weil's Dativ ist!

    3 Mal editiert, zuletzt von Karl-Gustav ()

  • Hallo Roland,


    vielen Dank für die umfassende Antwort. Du hast völlig Recht: Meine Idee kann physikalisch nicht funktionieren. Weil es nicht meine Art ist, einfach "kampflos" aufzugeben, habe ich im Netz noch einmal recherchiert und mir insbesondere das komplette Datenblatt für die VN-35E besorgt ( Datenblatt).


    Darin sind folgende Werte angegeben:


    Frontal Radius 18 microns (18 µm, 0,0007 inch) = 0,018 mm
    Kontakt-Radius an den Seiten: 5 microns (5 µm, 0,0002 inch) = 0,005 mm
    Radius an den Kontakt-Punkten zur Platte: 25 microns (25 µm, 0,001 inch) = 0,025 mm


    Die Werte werden hier sehr schön erläutert: Spezifikationen einer LP


    Als ich diese Zahlen gelesen habe, war mir klar: klein, sehr klein und winzig sind vielleicht für das menschliche Augen kein großer Unterschied (das Auge sieht diese kleinen Dinge einfach nicht), in der Realität ist der Unterschied aber gewaltig.


    Aktuelle Digitalkameras haben eine Pixel-Größe von 5,7µm (EOS 400D) oder 6,25µm (EOS 5 Mark III), erstklassige Objektive liefern 100 lp/mm (entspricht 5 µm). D.h.: Sowohl der Kamera-Sensor als auch das Objektiv können - optimalste Bedingungen vorausgesetzt - die Kontaktfläche zur Vinyl-Platte nur auf einem einzigen Pixel wiedergeben und damit die alles entscheidende Frage nicht beantworten: Ist diese Fläche plan geschliffen oder nicht?


    Und es sieht wohl auch so aus, dass die oben angegebenen Werte für Sensor und Objektiv physikalisch nicht ohne Weiteres überwunden werden können, ohne andere schwerwiegende Probleme (Beugungsunschärfen, Rauschen) heraufzubeschwören.


    Mit anderen Worten: Das Fotografieren der Nadel wird auch in den nächsten Jahren nicht klappen. Schön wäre es gewesen!


    Viele Grüße


    Michael

  • Hallo zusammen,
    Hhmm.....wenn ich mir das so durchlese wird mir eigentlich klar, das es keinen Sinn macht eine Nadel Optisch Beurteilen zu wollen. Folglich muss man sich auf das Gehör verlassen. Optische Täuschungen gibt es viele, aber das Gehör lässt sich nicht so schnell in die Irre führen. Mit knapp 52 Lenzen ist das Hörvermögen leider nicht mehr das allerbeste, also muss man mit dem vorlieb nehmen was die Löffel hergeben. Sehe ich das richtig?

    Gruß Dieter
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    Dreher:
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    CS 721 mit Shure V15 III L-M
    2x CS 510 mit Shure M95 G-LM
    CS 520 mit DMS 239


    Rest der Kette:
    Kenwood KA-7010; 5x Kenwood KX 880 HX; Kenwood DP-3040; Kenwood KT-1060L; Canton LE 107; Sennheiser HD555 Reference und HD330

  • Mit anderen Worten: Das Fotografieren der Nadel wird auch in den nächsten Jahren nicht klappen. Schön wäre es gewesen!


    Naja, letztendlich ist es hauptsächlich ein Problem der Abbildungs- und weniger der Pixelgrösse ;)
    Aber damit einhergehend ist dies proportional wachsend ein Problem der Schärfentiefe und anderer bereits erwähnter qualitativer optischer Limitierungen.
    Ansonsten bleibt dann noch das Elektronenrastermikroskop ...


    Über die Jahre gibt es wirklich viele interessante Beiträge zum Thema Nadelbeurteilung - einfach ´mal die Suchfunktion bemühen ...


    Quintessenz vieler Erfahrungen scheint zu sein, das die Beurteilung sich nicht allein auf die optische Kontrolle beschränkt.
    Erfahrene User berichten oft davon, optisch und akustisch zu bewerten. Akustisch einerseits anhand von geeignetem Vinyl bzw. einer kurzen, prägnanten Sequenz innerhalb eines oft gehörten Musikstückes (hiervon berichtet z.B. Axel Schürholz in dem Video auf seiner HP sehr schön), andererseits mit geeigneten
    Hifi Test LPs, mit der die Abtastfähigkeit überprüft werden kann. Oft liest man auch von dem Bewertung dieser 3 Kriterien: "Hören wertet stärker als Sehen" ;).
    Dieses sichere Beurteilungsvermögen muss man sich aber geduldig erarbeiten - learning by doing. Einige "Cracks" haben auch wir hier.


    Das 4. Kriterium gibt´s auch noch: Dauer der Nutzung des Nadeleinschubs. Manche Vinylisten führen Buch über die Nadelnutzung - sozusagen das Phonofahrtenbuch ;-). Solche buchhalterischen Tugenden liegen mir allerdings nicht ...


    VG C.

    Einmal editiert, zuletzt von groove ()

  • Hallo,


    im Endeffekt muss man optisch den Zustand "live" beurteilen. Wenn man die Nadel "durchscannt" und sie auch drehen kann, kann man die Abschliffflächen sichtbar machen. Auf einem Foto sieht man nicht, ob da jetzt ein Reflex oder eine Fehlstelle ist. Kann man die Nadel oder Beleuchtung bewegen, erkennt man an plötzlich aufblitzenden Reflexen, dass dort etwas eingeschliffen ist. Zum Vergleich braucht man abgenudelte und halbabgenutzte Nadeln, da ja das einschleifen ein stetiger Prozess ist.

    Gruß
    Thechnor

    Einmal editiert, zuletzt von Thechnor ()

  • Hallo,


    Quintessenz vieler Erfahrungen scheint zu sein, das die Beurteilung sich nicht allein auf die optische Kontrolle beschränkt.
    Erfahrene User berichten oft davon, optisch und akustisch zu bewerten. Akustisch einerseits anhand von geeignetem Vinyl bzw. einer kurzen, prägnanten Sequenz innerhalb eines oft gehörten Musikstückes


    Und genau so mache ich das.
    Beides ist nicht einfach und man braucht viel Übung und Erfahrung darin.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • ...es gäbe da noch eine Variante. Man benutze z.B. ein eigens dafür konstruiertes Nadelprüfgerät incl. zugehöriger spezieller Testplatte, mit dem man den Haftwiderstand der Nadelspitze in der Tonrille ermittelt.


    Das sieht ja spannend aus. Mich würde interessieren, ob man auch die Haftkraft bei normalen Platten ermitteln kann? Mich würden die Unterschiede zwischen ruhiger und sehr lauten Stellen bei einer Platte interessieren. In welcher Größenordnung ist die Haftkraft?

    Gruß
    Thechnor

  • Das sieht ja spannend aus. Mich würde interessieren, ob man auch die Haftkraft bei normalen Platten ermitteln kann? Mich würden die Unterschiede zwischen ruhiger und sehr lauten Stellen bei einer Platte interessieren.


    Interessante Frage. Mit diesem Gerät ist das nicht möglich - oder zumindest nicht auf direktem Wege. Der Plattenteller wird manuell gedreht und es wird mit der Testplatte der Moment ermittelt, bei dem die Haftreibung in Gleitreibung übergeht. Sicherlich gibt es zwischen der Testplatte und Platten mit Musiksignal Unterschiede - sicherlich auch zwischen laut und leise? Allerdings....



    In welcher Größenordnung ist die Haftkraft?


    ...findet sich in der Anleitung kein Hinweis, in welcher Einheit das Messband skaliert ist. Immerhin wird angegeben, dass das Gerät Unterschiede unter 2 mN feststellen kann.


    Gruß
    Patrick

    Viele Grüße

    Patrick

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