Tangential-Plattenspieler CST 100 - Problem mit Tonarmaufhängung und Liftfunktion

  • Hallo zusammen,


    kennt sich zufällig jemand mit dem Grundig PS 7550 bzw fast baugleichen Dual CST 100 Tangential-Plattenspieler aus? Ich habe gerade ein solches Gerät vor mir liegen (die Grundig-Version). Das Ding läuft inzwischen nach einem Motorschaden wieder und ich rätsele nun noch über 2 Sachen:


    1. Der Tonarmlift zickt.Beim Einschalten des Gerätes müsste der sich doch eigentlich etwas anheben um über seine Auflagestütze am Gehäuse hinweggeführt zu werden.Das tut er allerdings nicht sondern hängt sich daran - mangels eben jener Anhebung - man muss also mit dem Finger etwas nachhelfen.Die Links-Rechts Steuerung des Tonarms funktioniert, jedoch hebt der Lift auch dabei nicht an-eher senkt er sich noch einige Millimeter weiter ab.Ausserdem bewegt sich der Tonarm beim Betätigen der Lifttaste(!) jeweils ein Stück in Richtung Plattenmitte.


    Die Magnetspule für den Lift scheint ok, das Ding bietet mir ca. 65 Ohm Widerstand an, nach fummeligem Ausbau (Gnade !) und Prüfung durch Fremdbestromung (mit 12V DC) zieht die den Druckbolzen einwandfrei an.Komisch kommt mir allerdings vor, dass beim Betätigen der Lift-Taste am Platinenstecker BS06 Pin 2 nur ein kurzer Impuls mit ca 12V anliegt.Die Spannung wird also nicht gehalten.Man hört auch wie der Magnet anzieht und sofort wieder löst.Ein ursprünglich vermuteter naheliegender Kabelbruch ist auch ausgeschlossen -ich habe alle 3 Adern durchgemessen und für intakt befunden.Und dazu auch das nächste Problem - die richtige Position des Druckbolzens in der Buchse vom Magnetschalter.Der ist auf einer Seite plan und hat auf der Anderen einen Innenkonus,- wahrscheinlich deshalb weil da innen noch eine winzig kleine Gegendruckfeder am Boden des Magnetschalters in einer Buchse sitzt.Dann wär er nämlich wohl irgendwann mal falsch herum eingesetzt worden.Der besagte Bolzen ist auch nicht einzeln im SM aufgeführt sondern Teil des kompletten Magnetes,seine korrekte Stellung ist also so nicht feststellbar.Möglich wären jedenfalls beide Stellungen... aber richtig funktionieren tut keine von Beiden,es ändert sich jeweils nur das Spiel des Bolzens um einige Mm.


    Ich verstehe auch irgendwie das Prinzip der Konstruktion nicht so richtig.Gehe ich richtig in der Annahme, das der Tonarm durch den Magneten während des Abspielens leicht gegen den Federdruck bzw. gegen das Gegengewicht nach unten gezogen wird und bei allen anderen Funktionen der Magnet unbestromt ist und der Tonarm dann durch den Gegendruck bzw. durch sein Gegengewicht angehoben wird ? Das wäre aber auch wieder unlogisch, da der Arm ja sonst in Ruhestellung gar nicht auf der Stütze aufliegen würde...der müsste dann ja auch in Aus-Stellung bestromt sein.Eine vertrackte Sache....


    Vielleicht handelt es sich ja auch um 2 Probleme -ein Elektrisches und ein Mechanisches,also eine Kombination.Schlussendlich habe ich dabei auch noch den Mikroprozessor im Auge.Kann man den mit einem Multimeter prüfen?


    2. Die ganze Aufhängung/Lagerung des Tonarms ist mir schleierhaft und kommt mir recht seltsam wackelig vor, -abgebrochen scheint mir da allerdings wohl nichts.Wie stellt man das Ding (an den 4 kleinen Madenschrauben) korrekt richtig ein ? Das ginge nämlich von mega-wacklig bis annähernd fest...


    Zu Beachten wäre auch noch dass die Grundig-Version eine etwas andere (primitivere?) Tonarmaufhängung wie das Original Dual Gerät hat.Da ist z.B. kein Gegengewicht zum An-/Abschrauben vorhanden sondern eine kleine in der Spannung verstellbare Zugfeder (mit mehreren Einhängrastnasen).


    Das Service Manual hüllt sich leider bei beiden Fragen in absolutes Schweigen da es eigentlich sehr dürftig ist.Zur Mechanik sagt es gar nichts aus.Da ich das Gerät als gebraucht und defekt gekauft habe, kann ich leider auch nicht nachvollziehen was daran vom Vorbesitzer eventuell schon verbastelt und/oder alles verstellt wurde.


    Vielleicht hat ja jemand einen mir weiterhelfenden Tip parat.Zum Verschrotten ist das Teil jedenfalls wirklich zu schade da er äusserlich noch absolut makellos daherkommt.


    Gruss, Mattes41.

    Einmal editiert, zuletzt von mattes41 ()

  • Hallo,


    konntest Du bezüglich des Tonarms etwas herausfinden? Ich versuche verzweifelt meinen zu weniger Auflagekraft zu bewegen, bisher erfolglos.

    Dual 704, Pro-Ject The Classic, Philips 312, Grundig PS 7550, CEC BA-300; Shure V15III LM (Jico SAS, Mr Stylus HE, Original HE), Philips GP412 II (JicoD-412/IIE, BD, Original 946 D 68), AT 150 MLX, Dual MMD 360, Dual MMD 345, Ortofon OMB 40

  • Moin,


    ich kenn das Gerät nicht, habe mir aber eben mal die Anleitung angesehen. Kann man beim CST 100 das Gewicht nicht minimal nach hinten verschieben um damit die Auflagekraft zu minimieren? Vielleicht eine Distanzscheibe einfügen um das Gewicht auch wieder festschrauben zu können?


    Gruß

    Stefan

    Gruß

    Stefan


    Wohnzimmer: Dual CS 750, AVM PA5.2 / CD5.2, Backes&Müller BM 2s

    Hobbyzimmer: Dual CS 750, Dual CS 721, Dual CS 505-2, AVM Inspiration C6m, Magnat Vector 22, Teac X1000, Technics SJ-MD150

  • Wenn ich die Explosionszeichnung des CST101 (nicht 100) richtig verstehe, ist das Gewicht nicht angeschraubt.

    Dual 704, Pro-Ject The Classic, Philips 312, Grundig PS 7550, CEC BA-300; Shure V15III LM (Jico SAS, Mr Stylus HE, Original HE), Philips GP412 II (JicoD-412/IIE, BD, Original 946 D 68), AT 150 MLX, Dual MMD 360, Dual MMD 345, Ortofon OMB 40

  • Ich habe nun den Tonarm endlich aufbekommen (er wird entgegen meiner Annahme nicht von der Schraube in der Mitte, sondern von der Schraube an der Seite gehalten.

    Der Tonarm ist derartig einfach, dass er schlicht von einer Feder ausbalanciert wird. Ich habe es leider noch nicht hinbekommen, diese wieder einzuhängen, aber sie hat ein paar verschiedene Rasterungen, die Rückstellkraft ist nach Hook linear zur länge, so kann der Tonarm also zumindest teilweise eingestellt werden. Meine Feder sieht leider etwas ausgeleihert aus.

    Ich bin gerade recht unglücklich mit diesem Tonarm...

    Bilder werde ich morgen nachliefern.

    Wie ich das wieder zusammen bekomme, ist mir noch nicht klar. Der Tonarm hat im Übrigen bereits die beiden Kanöle kurzgeschlossen, es werden nur drei Kabel nach außen geführt, von dem ich eines gleich einmal abgerissen habe....

    Dual 704, Pro-Ject The Classic, Philips 312, Grundig PS 7550, CEC BA-300; Shure V15III LM (Jico SAS, Mr Stylus HE, Original HE), Philips GP412 II (JicoD-412/IIE, BD, Original 946 D 68), AT 150 MLX, Dual MMD 360, Dual MMD 345, Ortofon OMB 40

    Einmal editiert, zuletzt von MBurock ()

  • Frustrierender Abend: Nun habe ich die Federkraft ein wenig erhöht, indem ich die Feder um eine Wicklung gekürzt und das Ende neu aufgebogen habe (die äußeren Ringe wurden definitiv einmal übern den Punkt der Elastizität gezogen.

    Beim Zusammenbau klemmte alles ein wenig, am Ende schien es optisch alles richtig zu sein.

    Wenn ich nun jedoch den Plattenspieler anstelle, fährt der Tonarm bis zur Plattenmitte, versucht noch weiter zu fahren (man hört den Motor ächzen) und schaltet sich dann ab.

    Was ich jetzt kaputt gemacht habe, ist mir leider vollkommen unklar. Dieser ganze Tonarm ist wirklich sehr billig gebaut!

    Dual 704, Pro-Ject The Classic, Philips 312, Grundig PS 7550, CEC BA-300; Shure V15III LM (Jico SAS, Mr Stylus HE, Original HE), Philips GP412 II (JicoD-412/IIE, BD, Original 946 D 68), AT 150 MLX, Dual MMD 360, Dual MMD 345, Ortofon OMB 40

  • Gestern Abend habe ich noch einmal alles außereinander gebaut und wieder aufgebaut.

    Prinzipiell funktioniert der Dreher wieder, allerdings ist die Feder leider einfach hin. Wo könnte ich eine Feder mit passenden Eigenschaften finden? Ich habe auch versucht, passende Gewichte stattdessen anzubringen, mit mäßigem Erfolg.

    Der Tonarm ist wirklich von minderster Qualität. Es gibt Lager mit jeweils vier schlecht gearbeiteten Kugeln, dort wird ein Kegel hineingedrückt, um die Freiheitsgrade zu ermöglichen. Leider blockieren diese Lager unter Druck sehr schnell, ohne ist der Arm extrem instabil und kippt auch seitlich.

    Die Automatik zur Bestimmung ist auch nicht sonderlich spannend. Sie kennt nur drei Positionen. Ein einfacher Plastikhebel kann zwei Lichtschranken unterbrechen, die für die jeweiligen Fehlwinkel zur Orthogonalität stehen. Eine Kraftmessung oder Abstufung findet nicht statt. Im Vergleich mit einem Biotracer reines Spielzeug.

    Der Aufsetzpunkt der Platte ist nun leider auch sehr knapp, bei manchen Platten könnte die Nadel runterrutschen. Die Schraube, die für die Positionierung zuständig sein soll, hat darauf leider keinen merklichen Einfluss.

    Will ich den Spieler noch einmal richtig verwenden, muss ich irgendwie an eine passende Feder kommen. Leider kann ich auf Grund des Defekts die Federkonstante nicht mehr bestimmen...

    Dual 704, Pro-Ject The Classic, Philips 312, Grundig PS 7550, CEC BA-300; Shure V15III LM (Jico SAS, Mr Stylus HE, Original HE), Philips GP412 II (JicoD-412/IIE, BD, Original 946 D 68), AT 150 MLX, Dual MMD 360, Dual MMD 345, Ortofon OMB 40

  • So, nachdem ich mit allen Schrauben etwas gefummelt habe, vor allem die, die "nur" für die Lagerung und nicht für die eigentlichen Einstellungen zuständig sind, funktioniert der Tonarm jetzt wie erwünscht.

    Die Feder habe ich bisher nicht passen ersetzen können, stattdessen habe ich hinten eine kleine Wanne befestigt, in der ich mit kleinen Schrauben und Muttern das passende Gegengewicht bilde und nun auf 1.54(1)g Auflagegewicht komme.

    Das Ganze mit dem MDD345 zu testen war eine gute idee, dessen Nadel ist nun vollkommen krumm, da der Tonarm anfangs einfach stark zur Seite gezogen hat. Nun ist der MDD360 drauf und alles ist soweit gut, lediglich die Haube passt nicht mehr. Ich habe aber noch eine rumliegen, die höher ist und mit der es gut funktioniert.

    Ich weiß schon, warum ich das Ding jahrelang nicht im Betrieb hatte...

    Dual 704, Pro-Ject The Classic, Philips 312, Grundig PS 7550, CEC BA-300; Shure V15III LM (Jico SAS, Mr Stylus HE, Original HE), Philips GP412 II (JicoD-412/IIE, BD, Original 946 D 68), AT 150 MLX, Dual MMD 360, Dual MMD 345, Ortofon OMB 40

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