CV 1400 - Lautstärke-Poti Defekt?

  • Hallo miteinander,


    Ich habe von meinem Onkel einen CV 1400 mit einigen Mängeln bekommen. Das ist mittlerweile ca. 3 Jahre her und ich habe es immer aufgeschoben, aber mittlerweile stört es mich dann doch sehr.


    Die Probleme sind wie folgt:
    0. Einige Druckschalter rasten nicht mehr ein, was mich aber nicht weiter stört (deswegen 0.- "nulltens" :p)
    1. Der Balance-Regler kratzt ziemlich beim drehen. ( Nur linker Kanal)
    2. Der linke Lautsprecher-Kanal fällt bei geringer Lautstärke öfters mal aus. (steht vlt. im Zusammenhang mit 1.?)
    3. Der rechte Kanal kratzt wenn man am Lautstärke-Poti dreht.
    4. Ab einer bestimmten Lautstärke krächzen die Höhen, schwer zu beschreiben, ich werde mir demnächst ein gutes Mikro besorgen und das mal aufnehmen.
    5. Ab ein bißchen mehr Lautstärke verzerrt alles, was dann so klingt als würde man die Musik durch einen Schredder schieben (bildlich gesprochen).


    Ich hab mir einige Threads aufmerksam durchgelesen und schon ein bis zwei Lösungsansätze gefunden. Was 1. und 2. betrifft so müsste ich "nur" das Poti ausbauen und reinigen wenn ich alles richtig verstanden habe. Bei 3. denke ich das auch. Aber generell bei 3. bis 5. könnte es meiner Meinung nach auch ein defekter Lautstärke-Regler sein, sprich das Poti. Mein Onkel meinte auch etwas in der Richtung "Lautstärke-Widerstand austauschen".
    Also bevor ich mich an die Arbeit mache und den ganzen Amp aufschraube hätte ich doch gerne die Lösung für die anderen Probleme. Ich hoffe ihr könnt mir helfen und möchte mich schonmal im Vorraus für die Antworten bedanken.


    Gruß Fry

  • Hallo und willkommen!


    Erstmal Glückwunsch zum CV1400, repariert rock der ein ganzes Haus...


    Bei elektr. Problemchen brauch ich zwar auch meistens hilfe, aber bevor keiner was schreibt, versuch ich mal mich ranzutasten:


    Die Anleitungen hast du ja? http://dual.pytalhost.eu/cv1400s/ und http://dual.pytalhost.eu/cv1400/?


    Es ist bei einem alten Gerät sicher nicht verkehrt, mal die Potis zu reinigen (solang's nicht mit Kontakt 60 geflutet und dann sich selber überlassen wird... :thumbdown: )


    Ein Boardmitglied (briegel) hat eine ganz gute Zusammenfassung zum CV1400 geschrieben: http://www.n-malek.de/11201/11232.html.
    Als "Schuß ins Blaue" würde ich mal den Abschnitt "2a. Knattern und Summgeräusche" beim CV1400 durchlesen...


    Frage zuerst: Hast du Multimeter und Lötkolben? Die wirst du noch brauchen...


    Was auf jeden Fall getauscht werden sollte ist der 47nF-Kondensator auf der Netzanschlußplatine (bei den Sicherungen). Da kann man drauf wetten, dass der mit Getöse und Gestank sich irgendwann verabschiedet. Ist das Gerät schon auf 240V umgelötet? Würde ich auch gleich mitmachen...


    Wenn man's eh schonmal offen hat: die kleinen Tantal-Elkos der 15V-Spannungsversorgung geben auch gerne mal ihren Geist auf, dann klingt's auch knatternd und scheußlich, und dicken Siebelkos kann man sich auch mal ansehen.


    (Spätestens bei Tranistoren und ICs muß ich aber den Stab weiterreichen...)


    Falls du dir das Ganze nicht zutraust - gibt es in deiner Nähe noch ein "Radiogeschäft" mit kompetentem Personal? Da könnte man auch mal nachfragen.


    Edit: solange das Teil nicht repariert ist, würde ich's nicht weiter "quälen". Sonst geht noch mehr kaputt...

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

  • Hallo Fry,


    sei uns hier im board willkommen!


    Zu den Störungen an deinem CV1400 möchte ich den Stab aufnehmen und ergänzen:


    1. Eine denkbare Verfahrensweise ist hier im board beschrieben.
    2. Kann in Zusammenhang mit 1. stehen. Denbkbar ist aber auch, daß der Lautsprecher oder die Lautsprecherrelais sulfidiert sind.
    Dies läßt sich im Allgemeinen recht einfach dadurch prüfen, daß man bei aufgetretenem Fehler die Lautstärk beherzt aufdreht. Wird die Wiedergabe dann plötzlich "sauber" und bleibt es auch eine gewisse Zeit (z.B. bis zum nächsten Schalten der Schalter oder Relais), sind die Kontakte der Schalter oder Relais schlecht. Abhilfe: Sulfidschicht beseitigen. Die Methoden sind hier im board beschrieben.
    Kontakt 60 + Spülung (Halte ich für weniger zielführend, da die Reinigung oftmals nicht gründlich genug ist). Zusätzlich mit Glasradierer arbeiten. (Schon besser). Bei den Schaltern habe ich in der Vergangenheit mit Silbereinigungsbädern recht gute Erfahrungen gesammelt. Sie müssen aber orddentlich schweflig stinken. Neumodischen Krams der nicht stinkt, lehne ich ab.
    Idealerweise ersetzt man die defekten Elemente, was bei den Schaltern und insbesondere dem Relais schwierig ist. Es gibt aber Leute, die von guten Erfahrungen mit nachträglich galvanisch vergoldeten Kontakten berichten. Auch dies ist eine Möglichkeit, die Kontakte zu restaurieren.


    3. Kann das Poti sein.


    4. und 5. kann auf defekte Kontakte zurückführbar sein, es sind aber auch Fehler wie def. Endstufe oder OPs möglich.
    Auch hier hilft. Kurzzeitig mal richtig laut drehen (natürlich mit angeschlossenen Lautsprechern), um die Kontakte kurzzeitig sauber zu "brennen" und Schalter mehrfach betätigen.


    Ein kratzendes Poti kann aber auch mit Gleichspannungen beaufschlagt sein. In dem Fall wären die Koppelkondensatoren vor und hinter den Potis zu wechseln. Hier wurden Elkos verbaut, die ich bei Wechsel definitiv gegen Folienkondensatoren der gleichen Kapazität ersetzen würde, und zwar wegen der geringeren Leckströme und NICHT wegen eines vermeindlich "besseren" Klanges.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo wieder,


    erst einmal danke für die Antworten.
    Ich hab mich mal um ein Mikrophon gekümmert und 2 Aufnahmen gemacht.
    http://www38.zippyshare.com/v/12909243/file.html
    http://www38.zippyshare.com/v/94195975/file.html


    Am Anfang ist immer der Dual zu hören und in der Mitte ein RFT als Vergleich.
    Das erste ist Musik und das zweite Text damit 2 Blickwinkel vorhanden sind.


    Zur Frage von highwaychille, ich habe Multimeter und eine kleine Lötstation parat, allerdings werde ich mir wohl Kontakt 60 und Glasradierer besorgen müssen.


    Zu 2.: Wie briegel beschreiben hat läuft der linke Kanal wenn ich kurz laut aufdrehe wieder sauber eine Zeit lang.
    Zu 4. u. 5.: Dafür habe ich die Sounds aufgenommen. Ich hab mir auf briegels Homepage die Fehler durchgelesen aber leider passt keine Beschreibung darauf. :S


    Also Fazit bis hierher:
    A. Potis reinigen.
    B. Lautsprecherrelais entsulfidieren.
    C. Auf 240V umlöten.
    D. Tantal-Elkos auswechseln.
    E. Kondensator auf der Netzanschlussplatine wechseln.
    F. Eventuell Koppelkondensatoren wechseln.


    An dem Punkt Top Homepage von briegel :thumbup: .
    Das ganze wird wahrscheinlich noch ein bißchen dauern da ich alles auf einen Schlag erledigen will und dafür sicher ein Wochenende brauche.
    Anleitungen gibt es ja hier zur genüge und falls es noch Fragen gibt stelle ich die hier in den Raum.


    Danke.


    Edit: Und zu 4. und 5. heißt es dann wahrscheinlich alle Kontakte überprüfen.

    Einmal editiert, zuletzt von Fry ()

  • Hallo Fry

    Und zu 4. und 5. heißt es dann wahrscheinlich alle Kontakte überprüfen

    Die Klangbeispiele sind gut. Das klingt, wie verstimmter UKW-Empfang. Von einem Verstärker habe ich soetwas bisher nicht gehört.


    Das macht aber nichts, der Fehler wird auffindbar sein.


    Zuerst muß er Fehler eingekreist werden. Dazu ein paar Fragen:
    1) Sind die Höhen auf beiden Kanälen verzerrt, oder nur auf einem?
    2) Tritt der Effekt bei allen Eingängen (Phono / Tuner / Monitor) auf?
    3) Wurde der Verstärker im Bereich der Endstufe schon einmal repariert?
    4) Tritt der Fehler auch bei gedrückter High / Low / Presence / Linear oder Mono -Taste auf?


    Einen Kontaktfehler würde ich derzeit ausschließen.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo briegel,


    1) Die Höhen sind auf beiden Kanälen verzerrt.
    2) Es klingt auf allen Eingängen gleich.
    3) Ich weiß es nicht genau aber ich denke nicht.
    4) Bei gedrücktem Presence- und/oder Loudnessknopf wird es stärker, bei den anderen bleibt es gleich.


    Ich habe den Verstärker auch "durchgeheizt", im Keller mit 2x8". War gut warm nach einer halben Stunde, hat aber nichts gebracht.
    Es kommt übrigens auf allen Lautsprecherkanälen vor und hat nichts mit meinen Lautsprechern selber zu tun. Ich habe 5 verschiedene Lautsprecher-Paare ausprobiert, 4 Ohm, 6 Ohm und 8 Ohm.


    Gruß
    Fry

  • Ich habe den Verstärker auch "durchgeheizt", im Keller mit 2x8".

    Das hört sich irgendwie nach defekten OPs an. Überprüfe mal zuerst die Versorgungsspannungen der Klangregelstufe. Dazu dreh den Verstärker um und miss die Spannungen auf der Eingangswahlschalterplatine. Siehe Bild.

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