Dual HS150 "brummt" leise

  • Hallo zusammen,


    habe ein Dual HS150 geschenkt bekommen und noch diverse kleinere Probleme damit.


    Unter anderem "brummt" der Verstärker leise vor sich hin. Klingt definitiv wie ein Netzbrummen. Nur von wo?


    Würde mich sehr freuen, wenn mir jemand einen Tip geben könnte.


    P.S. Achtung! Ich hatte das letzte Mal in der Realschule mit Elektronik etwas zu tun. Und das ist schon ewig her ;)


    Gruß karsten

  • Hi Karsten !


    HS150 ? Schönes Ding. Sowas nimmt man gern geschenkt.


    Damit wir die gleiche "Sprache" sprechen: Das Servicemanual.
    http://dual.pytalhost.eu/hs150s/


    Ich war auch in der Realschule. Auf meinem roten Chrysler Saratoga hatte ich am Anfang den Schriftzug "Realschule 1976" in der Heckscheibe. Als kleiner Tritt in die Eier von den Zauseln, die auf abgerittenen Dritthand-Golfs "Abitur xxxx" spazierenfahren ... :D


    So. Brummt. Wann und wie ?
    Wenn der Eingangsregler z.B. auf Tuner steht - brummt es dann auch ? Oder nur auf Plattenspieler ?
    Ändert sich das Brummen, wenn Du irgendwelche Metallteile am Gerät (Drehknöpfe, Tonarm) berührst ?


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Unter anderem "brummt" der Verstärker leise vor sich hin.

    Ist der Brumm in seiner Lautstärke abhängig vom Lautstärkeregler?
    Es wäre wichtig, ob es ein 50Hz-Brumm oder ein 100Hz-Brumm ist. Du kannst das testen indem du bei etwas aufgedrehter Lautstärke mit einer Nadel oder Büroklammer in eins der DIN-Buchsenlöcher steckst. Natürlich muss der Eingangswahlschalter für diese Buchse eingeschaltet sein.
    Wenn sich der dadurch erzeugte Brumm genau so anhört wie der ständige Brumm sind es 50Hz. Wenn der Brumm sich tiefer anhört hat der interne Brumm 100Hz und kommt aus dem Netzteil.
    Wenn der Brumm 100Hz hat und in beiden Kanälen vorhanden ist dürfte der Elko C51 seine Kapazität verlohren haben. Siehe Schaltbild Seite 4 auf Platine links unten.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo Wacholder,


    ich war noch schlimmer! Hab mal nen aufgemotzten Manta B gefahren ;) Im Anzug *kreisch*


    Das Brummen ist dauerhaft, ohne Veränderung bei Berührung zu hören. Den Motor des Drehers kann man somit ausschließen. Ich meine das Brummen auf der rechten Seite beim Ein-Schalter lauter zu hören, bzw. im hinteren Bereich, wo glaube ich das Netzteil sitzt, oder?


    Gruß
    karsten

  • Hi Karsten !

    ich war noch schlimmer! Hab mal nen aufgemotzten Manta B gefahren ;) Im Anzug *kreisch*

    Wir machen alle mal Fehler ... :)
    Das ist auch gut so, sonst kann man ja gar nix erzählen.

    Das Brummen ist dauerhaft, ohne Veränderung bei Berührung zu hören. Den Motor des Drehers kann man somit ausschließen. Ich meine das Brummen auf der rechten Seite beim Ein-Schalter lauter zu hören, bzw. im hinteren Bereich, wo glaube ich das Netzteil sitzt, oder?

    Der Trafo sitzt m.W. hinten rechts im Gehäuse.
    Also ist es mehr ein mechanisches Brummen und nichts, was auch in den Lautsprechern zu hören ist ?


    In dem Fall würde ich mal den Dreher aus dem Gehäuse pellen, abkabeln, unten die dicken Schrauben aus dem Boden drehen und dann das Chassis nach vorne aus der "Umverpackung" ziehen. Das Netzkabel hinten durchziehen.


    !! Obacht ! Die Stromanschlüsse liegen ab da beim Trafo und an den Sicherungen berührungsfreundlich offen !!


    Aber dann hast Du die Innereien offen liegen.
    Bei der Gelegenheit a) Knallfrosch erneuern (47nF auf der Sicherungsplatine) und b) den Trafo auf 240V umlöten (zwei Drähte umverlegen).


    Anschließend mußt Du mal gucken, ob die Trafoschrauben im Boden richtig fest sind - davon gehe ich aber aus. Die Jungs bei Dual haben sehr selten geschlampt und die Geräte, die ich im weitestgehenden Originalzustand unter den Fingern hatte, waren diesbezüglich ohne Fehl.
    Wenn Dich das Brummen wirklich stört und es nicht daran liegt, daß der Trafo an sich zu lose gewickelt ist - wobei er dann eher schnarren und sirren würde - könntest Du Dich mit Gummischeiben oder einer handgeschnitzten Zwischenlage aus z.B. Kork zwischen Trafo und Bodenblech verbessern. Die große Bodenplatte dieser Geräte ist leider ein guter Resonanzboden. Ich habe eine HS130 (glaube ich, daß die das ist) die auch sowas macht. Mich störts nicht so sehr, aber sollte ich das Teil mal wieder verticken, würde ich was machen.


    Wichtig ist nur, daß das Geräusch z.B. über Kopfhörer oder über die Lautsprecherboxen nicht "durchschlägt". In dem Fall würde ich Hajos Beitrag mal durchspielen und ggf. den C51 (Siebelko in der Vorstufe) oder den großen Netzteil-Elko C81 (liegt neben der Endstufe) austauschen. Das sind die ersten Aspiranten von Störungen aus dem Netzteil. Der C51 -oder seine entsprechenden Brüder in anderen Geräten- sind bei mir auch häufig Kandidaten für einen "Austausch ohne zu fragen" - insbesondere die orangen und dunkelroten Versionen, die Dual eine Zeit verbaut hat. Davon habe ich bisher überproportional viele defekte erlebt, so daß ich die inzwischen pauschal tausche.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,
    möchte die Umbauarbeiten ab morgen in Angriff nehmen. Kannst Du mir beschreiben, welche Drähte ich umlöten muss, um den HS auf 240V umzubauen?
    Im voraus vielen Dank.


    Gruß
    karsten

  • Hi Karsten !

    Kannst Du mir beschreiben, welche Drähte ich umlöten muss, um den HS auf 240V umzubauen?

    Hmmm. Tja.
    So aus dem Kopf auch nicht, aber das SM liefert einen Hinweis dazu. Bei vielen Geräten sitzt die Trafo-Anschlußplatine direkt am Trafo und da ist dann eine Grafik aufgedruckt. Soweit ich weiß, liegt die Anschlußplatine bei der HS150 daneben und der Trafo ist mit Kabeln angeschlossen. Ist aber weiter nicht wild, denn die bleiben, wie sie sind und es werden nur auf der Anschlußplatine zwei "Jumper-Wires" umgelötet. Siehe Grafik weiter unten.


    Da ist auch die Position des "Knallfrosch"-Kondensators. Wahrscheinlich mußt Du eine oder zwei Blechlaschen verdrehen, um das Board hochnehmen zu können. Bitte daran denken, vorher den Netzstecker zu ziehen und für Dich sichtbar abzulegen !


    "Ich habe da mal was vorbereitet ..." :)


    .

  • Hallo Peter,


    gerade die 240V umgelötet (war sogar ein Plan auf dem Boden des HS geklebt) und das Brummen ist weg! Trafo ist bereits mit Gummimanschetten unterlegt und der Knallfrosch muss auch schon neu sein. Ist ein 0,0047 uF von PME (?). Das einzige ist jetzt noch ein Plopp in den Lautsprechern beim Einschalten und ein evtl. verzögertes Knacksen, was vor dem Umstellen auf 240V nicht vorkam. Ist glaube ich aber zu vernachlässigen.


    Nochmals Dankeschön und noch einen schönen Abend.
    Gruß
    karsten

  • Hi Karsten !

    Nochmals Dankeschön und noch einen schönen Abend.

    Bitte sehr - gern geschehen. Da scheuen wir weder Mosten noch Kühe ... äh ... Kosten und Mühe ... :D


    Das Ploppen aus den Lautsprechern ist bei den alten Duals eigentlich normal.
    Die haben keine Relais oder Stummschalt-Kontakte im Ein/Aus-Schalter und das Geräusch ist das Resultat des Ladekondensators im Netzteil einerseits und der Ausgangskondensatoren in den Endstufen andererseits, die erstmal aufladen müssen. Der Ladekondensator bei der 150 ist mit 4.700µF für ein Gerät dieses Alters relativ groß und die beiden 1.500µF Ausgangselkos brauchen auch erstmal etwas Strom, um auf Pegel zu kommen. Immerhin hat das Teil ja auch 20/30 Watt pro Kanal. Und von nix kommt auch nix ...


    Meine HS140 "knuspert" auch ein bißchen nach, wenn sie ihren Kaltstart hinter sich bringt. Ich führe das darauf zurück, daß die Endstufe kalt ist und sich der Ruhestrom nur langsam stabilisiert, was ein paar Geräusche mit sich bringt. Nix, worum man sich Sorgen machen müßte - sofern es nicht drastisch laut ist und lange anhält.
    Die Kiste kommt mit einem kurzen, dumpfen "Bumm!" zur Sache. Da weiß ich, daß sie lebt :)


    Viel Spaß mit dem Gerät ! Die 150 fehlt noch in meiner Sammlung. Ich gehe mir am Wochenende eine Sammlung angucken, wo ein Freak aus der Nachbarschaft "zwischen 250 - 300 Geräte" abgeben will. Viel Dual soll dabei sein. Auch HS und Portables.
    Hmm. Mal gucken. (Als ob ich nicht schon genug Krempel hätte ...)


    .

    Peter aus dem Lipperland


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  • Das Ploppen aus den Lautsprechern ist bei den alten Duals eigentlich normal.

    Es soll etwas reduziert werden durch die zeitverzögerte Basisspannung am T600. Dafür sorgt C601. Auch die anderen im Bild angegebenen Einstellungen sollten überprüft werden.

  • Hi Hajo !

    Es soll etwas reduziert werden durch die zeitverzögerte Basisspannung am T600.

    An der Stelle waren bei meiner relativ ähnlich aufgebauen HS140 rote Elkos verbaut, die praktisch tot waren.
    Der Verstärker hat auf beiden Kanälen ziemlich penetrant gebrummt.


    Nachdem ich bei den roten und orangen "ROE" (Roederstein) Elkos auffällig viele Defektteile entdeckt habe, bin ich dazu übergegangen, die erstmal zu ersetzen, ohne groß zu fragen & zu testen.


    Trotzdem knackt die 140 immer noch recht deutlich. Na, macht nix. Weiß' ich eben, daß sie *jetzt* an ist ... :)


    .

    Peter aus dem Lipperland


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  • hallo Hajo,


    danke für die Angaben. Den C601 werd ich vielleicht austauschen. Mit dem anderen kann ich leider nicht diensn ;)
    siehe auch meinen ersten Eintrag.


    Gruß
    karsten

  • Hallo Karsten,

    Mit dem anderen kann ich leider nicht dienen ;)

    für das Überleben der Endstufen solltest du diese Prüfungen aber machen. vielleicht hast du jemanden im Bekanntenkreis, der mit einem Multimeter umgehen kann.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo Karsten,

    müssen die beiden Bauteile (die Drehdinger mit dem blauen Lack) so oxidiert aussehen?

    daran siehst du, was die Umwelt so anrichten kann. Diese Trimmpotentiometer müssen ausgetauscht werden, auch das, was ganz unten im Bild zu sehen ist. Die Blauen sind die für die Ruhestromeinstellung. Wenn die defekt sind kann die ganze Endstufe kaputt gehen.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Moin, moin!


    Oje, da steht mir ja was bevor. Schätze um an der Platine etwas machen zu können, muss diese komplett ausgebaut werden. Oder kann man die einfach umdrehen? ;)
    Werd ich doch mal meinen Kollegen nächste Woche interviewen, der ist gelernter Radio-/Fernsehtechniker. Bauteile besorgen, selbst umlöten, und er soll die Einstellungen mit dem Voltmeter messen.


    Danke Hajo!


    Gruß
    karsten

  • Oje, da steht mir ja was bevor.

    Das ist alles halb so schlimm. Den Dreher hast du ja schon ausgebaut. Von unten die 5 (?) Schrauben lösen und dann den Einschub nach vorn heraus ziehen. Von unten ist da (hoffe ich) eine Blechplatte, die du abschrauben musst. Dann kommst du an die Lötstellen ran.
    Wenn da keine Platte ist musst du leider die Platine und die Leistungstransistoren ausbauen.
    Bei dem Regler, der ganz unten im Bild ist sollte vorher der eingestellte Ohm-Wert gemessen werden und dann am neuen Regler vor dem Einbau eingestellt werden.

    Viele Grüße
    HaJo


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