Anti-Resonator von 701 zerlegt

  • Hallo liebe Dualisten,


    ich bin neu hier im Forum und auch Neubesitzer eines Dual 701, den ich auf einem Flohmarkt "geschossen" habe. Leider ist das Gegengewicht, oder besser gesagt der Anti-Resonator lediert. Ich habe auch schon die Suchfunktion bemüht und hilfreiche Infos dazu finden können. Aber ich habe noch keine Lösung. Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.
    Ersteinmal ein paar Bilder:



    Wie zu sehen ist, ist die (Blatt)-Feder gebrochen. diese ist ja zwischen den Kunststoffbacken am Stift mit Gewinde und Nut für das Einschieben ins Tonarmrohr, zwischen den Kunststoffbacken befestigt/eingeklemmt. Weiter ist auf dem Originalbild aus dem Prospekt unter Nr. 1 ein Bauteil zu sehen, dass es bei mir nicht (mehr) gibt. Was kann das sein? Kann es das Schaunstoffteil, zu sehen auf Bild 2 unter der gebrochenen Feder sein?
    Nun zur Reparatur des gesamten Debakels:
    Auf Bild 1 ist ja die Fassung oder das Gegenstück zum Gewinde des Metallstifts zu sehen, dass keider auch gebrochen ist. Kann mann das in dieser Form noch verwenden. Wenn nicht, dann ist der Rest ja hinfällig und ich sollte mir ein neues GGW oder Anti-Resonator kaufen, oder?
    Wie wäre die Feder zu reparieren?
    Falls das Ganze also nicht mehr reparabel ist, was sollte ich tun? Wo bekomme ich einen neuen Anti-Resonator? Vielleicht ja hier im Forum.


    Ich freue mich auf eure Anregungen. :)


    Gruß Alex

  • Hallo Alex,


    willkommen im Forum! :)


    Defekte ARs scheinen beim 701 leider häufiger vorzukommen.


    Das Bauteil (1) kenne ich nicht, war in meinem AR auch nicht vorhanden.
    Der Schaumstoff ist darunter abgebildet, denke ich.


    Bei der gebrochenen Fassung musst du mal probieren, ob sich der AR noch auf den Gewindestift schrauben lässt und dort ordentlich hält - dann dürfte es keine Probleme geben. Evtl. hängt der AR etwas nach unten, was er ohnehin tut.



    Die gebrochene Blattfeder zu reparieren, wird so gut wie unmöglich sein. Ich hatte es mal mit weichlöten versucht und keinen Erfolg gehabt.
    Bei meinem habe ich die Feder dann durch ein zurechtgebogenes und -geschnittenes Stück aus einer Fühlerlehre ersetzt. Welche Dicke, kann ich nicht mehr sagen.


    Andererseits kannst du auch einen kräftigeren Blechstreifen reinbasteln und das Schwabbelgewicht auf diese Weise stilllegen. Es gibt hier recht konträre Meinungen über die Wirkung des ARs; ich meine, dass man ihn tatsächlich nicht unbedingt braucht.



    Ein gängiger AR wird leider selten oder teuer aufzutreiben sein. :(



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hallo Benjamin,


    danke für Deine Antwort. Ich denke mit einem entsprechenden FederStahl kann man eine solche Fder nachzaubern. Schneiden wird nur schwierig. So wie ich die Wirkung des AR verstanden habe, sollte man auf jeden Fall einen funktionierenden AR zur Hand haben. Ich bin schon der Meinung, dass die beiden Systeme des AR die möglichen Resonanzen unterdrücken können und sich dadurch der ARm insgesamt beruhigt, sodass eine saubere Abtastung der Nadel erfolgen kann.
    Ja, einen AR für den 701 zu bekommen, denke ich auch, ist eher schwierig und durchaus kostspielig. Dann nach einen 2. 701 Ausschau halten.


    Aber vielleicht hat jemand noch einen rumliegen und würde diesen dann auch gern verkaufen wollen.


    Gruß Alex

  • Hallo Alex,


    mit etwas Bastelgeschick ist der Nachbau sicher möglich (wie gesagt, ich hab ein passendes Blech aus Federstahl aus der Fühlerlehre geplückt).
    Die originale Dicke kannst du ja ermitteln.


    Es kommt nur darauf an, dass die Federsteife dann annähernd wie beim Original ist, sonst schwingt der AR "falsch", was kontraproduktiv sein wird.



    Wenn du ein konkretes Gesuch hast, so schreib' das am Besten in den Marktplatz.



    Gruß
    Benjamin

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  • In meinem AR von 701 war die Feder gar nicht mehr vorhanden. Ich habe ihn dann stillgelegt.


    Einen intakten AR habe ich schon in der Bucht für 50€ weggehen sehen können, wird sogut wie unmöglich einen aufzutreiben.



    Falls Du die gebrochene Feder nicht benötigst, wäre ich da interessiert, mal schauen, vielleicht lässt die sich mit einem Laser wieder zusammentakkern.

    Gruß, Richi.



    "Fetter Pinguin" (1229), "Elwood" (701), "John Lee Hooker" (1228 ),Bereitschafsdienst"Prinzessin Ray" (1249)

  • Moin,


    ich werde wohl versuchen die Feder wieder zu flicken. Ansonsten habe ich noch einen Feinmechaniker an Bord, der eine Feder nachfertigen könnte.
    50 Euros sind happig, dafür bekommt man (fast) einen Player drum herum.
    Was sich hiter dem teil verbirgt, was mit Pfeil und Nr. 1 markiert ist, kann mir niemand sagen, oder?


    Gruß Alex

  • Hallo Alex,


    siehe meine 1. Antwort, das Teil ist mir noch nicht untergekommen.


    Aber vllt. hat es jemand anderes schon mal in einem AR entdeckt?



    Gruß
    Benjamin

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  • Ich kann mir auch nicht ganz erklären was das für ein Bauteil sein soll. Aber vielleicht sind ja tatsächlich Dualisten hier, die so ein AR schon mal zur Gänze auseinandergenommen haben.
    Ich werde mal sehen, ob ich die Feder nachfertigen lassen kann. Lasern hört sich auch gut an. nur dann haben wir eine andere Federsteife, oder?


    Ansonsten werde ich die Landflohmärkte weiter abklappern....in der Hoffnung noch einen 701 zu finden...... :)



    Ich werde berichten.


    Gruß Alex

  • Bauteil Nr.1 kann eigentlich nur Schaumstoffteil sein. War bei mir auch noch vorhanden, nur die abgebrochene Feder war nicht mehr da. Habe den AR auch schon offen gehabt, und andere Teile waren nicht vorhanden. Ich denke der Vorbesitzer hat die Feder entsorgt, und das Gewicht mit einem steifen Draht fixiert.


    Bei einem Querbruch dürfte Lasern die Federstärke nur minimal ändern, anders wäre es bei einem Längstbruch (der natürlich so gut wie nie vorkommt).

    Gruß, Richi.



    "Fetter Pinguin" (1229), "Elwood" (701), "John Lee Hooker" (1228 ),Bereitschafsdienst"Prinzessin Ray" (1249)

  • Hallo,


    ich hatte schon 2 ARs vom 701 offen und das Bauteil nicht vorgefunden ;)


    Vielleicht soll es tatsächlich den Schaumstoff darstellen, obwohl ich meine, den darunter entdecken zu können.


    Jedenfalls würde Bauteil 1, wenn es starr ist, die Funktion des AR verhindern.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hallo zusammen,


    ja, ich kann es nur bestätigen, diese Blattfedern brechen leider hin und wieder. Dies kommt wahrscheinlich dann am häufigsten vor, wenn der AR falsch eingestellt ist und er "überschwingen" kann. Gut, dies waren in der Regel die Fehler der Vorbesitzer. Eine Reparatur der gebrochenen Blattfeder ist allerdings nicht möglich. Die hier diskutierte Variante, die Bruchstücke mit Laser zu schweißen geht zwar technisch, aber durch die Hitzeeinwirkung in den Federstahl wird die vorher eingebrachte Härte wieder völlig herausgeglüht und der Stahl ist weich! Dann hat er eine völlig andere Federsteifigkeit. Und wenn ihr dann mit dieser völlig anderen Federsteifigkeit den AR gem. Anleitung einstellt, kommt wieder ein falsches Ergebnis heraus. Dies führt (zumindest nach den Gesetzen der Physik, ob´s hörbar ist, darf diskutiert werden) wiederum ggf. zu einer Verschlechterung der Resonanz-Eigenschaften des Tonarms.


    Deshalb ist der Lösungsvorschlag, die Blattfeder zu ersetzen, der einzig richtige Weg. Aber auch da macht es nur Sinn, wenn ihr die gleiche Federsteifigkeit wie die der Original-Feder trefft. Und das ist sau-schwer!!! Der Vorschlag mit der Fühlerblattlehre ist sehr gut: diese kostet wenige Euro und ihr habt eine große Auswahl an verschiedenen Blattfedern.


    Aber welche ist die Richtige: Ein freundlicher Kollege mit intakter Blattfeder (egal aus welchem AR) müsste mithelfen: Man muss die intakte Original-Feder am einen Ende einspannen und am anderen Ende die Feder mit einem Gewicht belasten (einfach ein kleiner Metallklotz mit einem Faden dranhängen). Die Durchbiegung der Feder genau messen.


    Gegenversuche mit den Blattfedern aus der Fühlerblattlehre: Wieder eine (gefühlt ähnliche) Blattfeder aus der Fühlerblattlehre ausbauen, genauso wie die Originalfeder von Dual einspannen, das gleiche Gewicht wie oben in der selben Entfernung dranhängen und wieder die Durchbiegung messen. Und jetzt über mehrere Versuche sich an das richtige Federblatt herantesten. Wenn ihr die Randbedingungen der Tests recht wiederholgenau einhaltet, könnt ihr euch sehr gut an die Original-Federsteifigkeit herantasten.


    Dies ist zwar eine rein statische Messung und eine dynamische Messung würde auch wieder wahrscheinlich etwas andere Ergebnisse liefern, aber genauer als mit der beschriebenen Methode könnt ihr euch nicht an die Original-Federsteifigkeit herantasten.


    Und jetzt stellt sich tatsächlich die Frage, ob es nicht vorher Sinn macht, den Dreher ohne funktionierenden AR zu testen. Und vielleicht gefällt ja der Klang auch jetzt schon...


    Wenn ihr weitergehende Fragen habt, schreibt mir.


    Ich wünsch euch viel Erfolg,


    Gruß, Uli

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