704 mit Geschwindigkeitsproblemen

  • Hallo,


    seit gestern spielt mein 704 verrückt. Fing einfach so an, die Geschwindigkeit zu verlieren. Fängt sich zwischendurch wieder um dann aber wieder abzufallen. Seit dem ich ihn habe bekam man den Pitch nicht so eingestellt, das die Markierung stehen blieb. Sie wanderte immer ganz minimal. Kaum zu sehen, nur zu Beobachten.... Hat man aber nie gehört. Das jetzt hört man sofort. ;(


    Wird nur langsamer, schneller nicht.


    Heute noch mal probiert, mit dem gleichen Ergebnis. Was kann es sein ??

    701 ,601, Wega 3420 :love:

  • Hi !

    Wird nur langsamer, schneller nicht.

    Wenn es nicht das Pitch-Poti selber ist, dann ist eventuell der innere Einstellregler der Korrosion zum Opfer gefallen.


    Zickt der Dreher auf beiden Drehzahlen herum ?
    Hast Du mal versucht, den Pitchregler mehrmals etwas zügiger - aber nicht mit Gewalt - von Anschlag zu Anschlag hin und her zu drehen ?


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Danke schon mal für die Tips, werde ich spätestens am WE nach der Reihe testen und mich dann wieder melden. Alles in allem macht mir das Hoffnung. 8)


    Ob ihrs glaubt oder nicht, der 704 läuft bislang super mit dem oft gescholtenen AT95e. Auch wenn´s Haue gibt finde ich ihn in dem Setup dem 731 mit Originalbestückung fast ebenbürtig. War sehr überrascht, muss ich sagen. Wäre schade wenn es das jetzt gewesen sein sollte. Nicht auszudenken was da mit einem guten System machbar ist.


    Effekte treten übrigens bei beiden Geschwindigkeiten auf. Bei 45 war die Markierung vor den Störungen sogar stärker am wandern. Nicht einstellbar. Hoffe daher auf den Poti....


    Kontaktspray dafür ok, oder zu aggressiv ?? Hatte da mal was gelesen... Sorry, kenn mich da nicht so aus, frage lieber 2 mal


    Gruss Jörn

    701 ,601, Wega 3420 :love:

  • Wo bekomme ich die besagten Mittelchen ??

    701 ,601, Wega 3420 :love:

  • Hallo Jörn,


    nach meinen Erfahrungen ein echtes "Zaubermittel" : teslanol t6 OSZILLIN...


    Ist nämlich ein Kontakt- und Tuningspray OHNE abrassive Wirkung, versiegelt die Kontaktflächen mit einem leitfähigen Mikro-Gleitfilm !


    Solange die im rel. zivilen Zustand und nicht regelrecht "verkokelt" sind, wirkt das Zeug prima... :thumbup:


    Grüße vom flachen Niederrhein
    Dualese "alias" F J S

    "...Versuch macht kluch..."

  • Hallo,


    hab heute endlich das Pitch Poti mit dem empfohlenen Mittelchen gereinigt. Leider erfolglos :( . Bleibt wohl nur der Tausch. Kann mir jemand sagen wo ich das Poti neu bekomme, am liebsten mit der genauen Bezeichnung ??


    Geschwindigkeit ist immer noch nicht konstant, auch wenn ich mir Verbesserungen einrede. Spielt lange unauffällig, um dann immer wieder in Schwankungen zu geraten. Einstellung über den Regler sehr schwierig bis unmöglich. Hoffe es ist auch das Poti....


    Danke.


    Gruss Jörn

    701 ,601, Wega 3420 :love:

  • Hallo Jörn!


    Ins Poti sprühen und mindestens 30x hin und herdrehen, wenn du das nicht machst, besser öfter drehen!, hilft das Sprühen alleine wenig.
    Du kriegst das hin!
    Versuche mal das Poti, bevor du noch einmal das Gerät öffnest, oftmals zu betätigen. Manchmal reicht auch das.
    Aber schnell und oft!


    Grüße Raphael

  • Moin,


    Es wäre ja sicher schön, wenn es immer das Einfachste wäre, aber hier ist es das wohl nicht. Wenn die Geschwindigkeit spontan schwankt, ohne dass das Poti berührt wurde, liegt es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht an ebendiesem, sondern an der Regelelektronik. Eventuell sind hier Temperatureffekte schuld.
    Hier ist natürlich ohne einigermaßen fundierte Messkenntnisse und -mittel nichts zu wollen.
    Ich würde, nachdem alle Trimmer gereinigt und ein paar mal kräftig hin- und her gedreht worden sind, zunächst die korrekte Betriebsspannung von 28 V= hinter dem Gleichrichter und anschließend das Vorhandensein und die Konstanz der Tachospannung prüfen. Das vom Tachogenerator abgegebene Signal an den Anschlüssen 11 und 12 der Platine muss bei 33,3 Umdr. mit 111 Hz pulsieren und eine Spitze-Spitze-Spannung von mehr als 7 mV ergeben. Zur Messung eignet sich am besten ein Oskar, alternativ ein empfindlicher Frequenzmesser und ein hochohmiges Millivoltmeter.
    Alles andere ist Käse.


    Und falls du es mit dem Potitausch doch probieren willst: es ist ein Poti mit 2,2 - 2,5 kOhm mit linearer Kennlinie (lin) und einer 4mm-Achse. Bei Reichelt wäre es das hier: KLICK!


    LG Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

  • Er läuft wieder !!! :thumbup:


    Was soll ich sagen? Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Hatte mich auf das Pitch Poti konzentriert, obwohl ich vorher auf die Trimmpotis hingewiesen wurde. Die waren es wohl.


    Alle Schwankungen sind weg. Nur die Markierung bleibt nicht, wie vom 731 gewohnt, starr stehen. Wandert gaaanz langsam weiter. Lässt sich immer noch nicht besser einstellen. War vorher aber auch und stört mich nicht so sehr. Sieht man nur wenn man länger beobachtet.


    Vielen Dank für alle Tipps !!! Werde ihn jetzt mal wieder ins Chassis setzen. Wird wohl ein kleiner Plattenabend heute...


    Gruss Jörn

    701 ,601, Wega 3420 :love:

  • Na, das ist ja schön! Dann bleiben dir größere Operationen ja wohl erspart :thumbup:
    Dass die Markierung nicht, wie beim 731, wie angenagelt stehen bleibt, ist bei nicht quarzgeregelten Antrieben normal. Hier kommen sowohl Temperaturdrift der Regelschaltung (vornehmlich) als auch leichte Frequenzänderungen der Netzfrequenz (eher nicht, da heutzutage quarzüberwacht) zum Tragen. Beim 731 ist ja sowohl der Antrieb als auch die Stroboskopdioden quarzgesteuert!


    Viel Spaß und keine Defekte mehr an dem schönen Dreher wünsche ich dir!


    Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

  • Hallo zusammen, ich zitiere aus der offiziellen Betriebsanleitung vom Dual 704:


    " Trotzdem kann es vorkommen, dass sich die Stroboskopmarkierungen geringfügig zu bewegen scheinen, obwohl die exakte Einstellung mit stehender Stroboskopmarkierung nicht verändert wurde.
    Der scheinbare Widerspruch erklärt sich daraus, dass der elektronische Zentralmotor völlig unabhängig von der Netzfrequenz arbeitet, während für die Drehzahlmessung mit dem Leuchtstroboskop die nur relativ genaue Netzfrquenz des Wechselstroms benutzt wird.
    Die ständig feststellbaren Schwankungen der Netzfrquenz um +/- 0.2% (nach Angabe der Elektrizitätsversorgungsunternehmen sind bis zu 1% möglich) wirken sich ausschließlich auf die Stroboskopanzeige aus und können ein Wandern der Strichmarkierung auslösen, obwohl die Plattenteller-Drehzahl nach wie vor konstant und absolut genau ist.
    Bei Plattenspielern mit herkömmlichen Synchron- oder Asynchron-Motoren ist dieser Effekt nicht zu beobachten, , weil sowohl der Antrieb als auch die Stroboskopanzeige von der gleichen Netzfrequenz gesteuert werden und sich Frequenzschwankungen praktisch in gleicher Weise auf die Plattentellerdrehzahl und die Drehzahlmessung auswirken."
    Das wußte ich in den 80er Jahren des letzten Jahrhundert auch nicht. (Zu faul gewesen, die Anleitung durchzulesen). Dieses "Wandern" hat mich so genervt, dass ich den 704 damals verkauft habe.
    Inzwischen informiert, habe ich wieder mehrere zu meiner vollsten Zufriedenheit.
    Viel Freude mit dem 704!!!
    Gruß
    Anton Dualfreak.

  • Gäähn! :huh:
    Das haben wir doch hier schon hundert mal durchgekaut und haben ebenso oft festgestellt, dass es sich hier um eine Schutzbehauptung von Dual gehandelt hat, um die unvermeidliche Drehzahldrift bei Erwärmung der Elektronik zu erklären. Die Netzfrequenz war auch damals schon, zumindest in großstädtischen Netzen, viel konstanter, als man glaubt.
    Boardmitglied Horst M., der ja leider verschwunden ist, hatte da auch schon Untersuchungen angestellt, um diesen Effekten auf die Sprünge zu kommen. Nicht umsonst hat Dual beim CS 721 einen NTC-Widerstand am Motorgehäuse vorgesehen, der kompensierend tätig werden sollte!


    LG Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

  • Danke für die Auskunft,


    also hat "Dual" gelogen und ich bin drauf reingefallen.
    Zu dumm aber auch.
    Jetzt mag ich den 704 wieder nicht mehr.
    Ein Traum ist geplatzt.


    Nochmals vielen Dank,


    Anton (kein?) Dualfreak :(

  • Na ja, "gelogen" ist vielleicht etwas hart ausgedrückt. Ich würde es so formulieren: Dual hat versucht, gewisse kleine Unzulänglichkeiten der Technik so zu erklären, dass die Hauptschuld nicht beim Hersteller, sondern irgendwo in der Unendlichkeit des Stromnetzes gesucht wird, was ja theoretisch (und zu einem kleinen Teil auch praktisch) so ist.
    Eine Regelschaltung, die ohne PLL und ohne Quarz arbeitet, KANN nicht 100% stabil regeln. Dazu gibt es zu viele Unwägbarkeiten, temperaturabhängige Bauteileigenschaften, Alterung von Bauteilen und Ähnliches. Die Drehzahländerung bei Erwärmung ist aber so gering, und verläuft außerdem so langsam (etwa innerhalb von 20 Minuten), dass man sie nicht wahrnimmt, wenn man nicht das absolute Gehör hat. Und selbst dann dürfte es bei einer Abweichung von 0,2% schwer werden. Man muss das einfach etwas gelassener sehen: wenn ich sehe, dass das Strobo mal wieder merklich läuft, dann regele ich nach, wenn ich gerade mal vorbeigehe. sonst ist mir das wurscht! :D


    Ich hatte lange vor meinen Duals als einzige Hifi-Dreher einen Lenco L 75 und einen Technics SL-3210. Beim Lenco konnte man Abweichungen nur sehen, wenn man mal die blecherne Stroboscheibe drauf schmiss und der Technics hatte ebensolche kleinen Abweichungen wie die Duals. Ich bin das also gewohnt und reagiere darauf nicht übermäßig pingelig.


    Wenn ich mal den 731 an der Anlage hängen habe, freue ich mich zwar, wie unverrückbar die Stroboskopanzeige steht, aber gleichzeitig weiß ich im Hinterkopf, dass hier auch gemogelt wird: da die LEDs ebenso über einen Quarz gesteuert werden wie der Antrieb, ist eine Abweichung, die nicht absichtlich über den Pitchregler eingesteuert wird, gar nicht zu sehen! Es sei denn, man legt zur Kontrolle eine Stroboscheibe drauf und schaltet das Zimmerlicht ein. Dann läuft diese Scheibe bei meinem 731 auch geringfügig.


    Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird :rolleyes: !


    LG Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

  • Hallo,


    ich hab grad auch einen 704 repariert. Defekt waren vielleicht T2 und auf jeden Fall C2.


    Im übrigen finde ich es schlecht, wenn hier Tips mit Kontaktspray und ähnlichen Mitteln gemacht werden, die ein Poti angreifen, das man evtl. nicht mehr ersetzen kann und welches auch gar nicht defekt war.


    Was ich zur Drehzahlabweichung sagen möchte:


    Der 721 hat eine vollkommen andere (wesentlich schlechtere) Regelung. Grund:


    1. Drehzahl wird in Form einer induzierten Spannung bestimmt.


    2. Diese ind. Spannung stammt abwechslungsweise aus vier verschiedenen Spulen.


    3. Die stark temperaturabhängige Diodenspannung von vier verschiedenen Dioden muß diesen vier Spannungen abgezogen werden.


    4. Die Drehzahlreferenzspannung wird durch eine temperaturabhängige Z-Diode erzeugt. Diese Diode wird mit 180 mW ordentlich geheizt!


    Das ist ein riesen Murks, der durch einen Zusatz-NTC vergeblich verschlimmbessert wird.


    Der 704 dagegen regelt seine Geschwindigkeit ganz anders. Positiv ist:


    1. Ein einziger Tacho erzeugt die Meßspannung.


    2. Als Regelgröße dient die Frequenz dieser Spannung, nicht die Amplitude. Somit wirken sich die temperaturabh. Verstärkungen der Eingangsstufen nicht aus.


    3. Wie sich der Monoflop da drin bzg. Temperaturstabilität verhält, darüber muß ich noch nachdenken.


    4. Der Regelverstärker besteht ausschließlich aus zwei Differenzverstärker. Die kompensieren also gegenseitig ihren Temperaturgang. Ich hätte allerdings die Transistoren zusammengeklebt.


    Einen Schönheitsfehler hat aber auch das: Die Referenzspannung wird mittels zwei Z-Dioden gebildet. Die haben natürlich eine große Temperaturabhängigkeit. Vielleicht werde ich diese zwei Z-Dioden durch einen 7812-Spannungsregler ersetzen.



    Gruß

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

    Einmal editiert, zuletzt von Zivi ()

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