CV 1700 Endstufe: Ersatztypen, NTC, Schaltplan

  • Hallo Zivi,


    das mit dem Knacken ist durch die Art der Strombegrenzung zum Schutz der Endstufen bedingt. Dual typisch und auch bei CV 120/121 zu beobachten. Bei Boxen, deren Impedanz in bestimmten Frequenzbereichen unter 4 Ohm fällt (evtl. mit Phasendrehungen) ist dies umso stärker ausgeprägt. Komischerweise trat das Phänomen bei meinem CV 121 und Original Dual Boxen CL 185/190 nicht auf, das heißt der Verstärker konnte wesentlich höher ausgesteuert werden ohne zu verzerren. Ich habe damals die Strombegrenzung minimal modifiziert, d.h. später ansprechen lassen (für Impulse). Mit deutlich verbessertem Erfolg.


    Übrigens : Glückwunsch, dass der 1700er wieder läuft. Ich hatte wirklich keine Nerven mehr dafür, zumal ich noch zwei funktionierende habe.


    Gruss
    Norbert

  • Hallo,


    also das ist ja ein Schmarrn. Dann brauch ich keinen 110-Watt Verstärker, wenn er bei 80 Watt kracht. Was sich die damals wohl wieder gedacht haben?


    Was hast Du denn geändert? R 1325??


    Ich werd mal anschauen, was durch die Strombegrenzung mit ner Sinuskurve passiert. Dieses Krachen ist echt unerträglich, da meint man ja, da bricht was.


    So, jetzt hab ich mal einen 1,5 Ohm-Widerstand vor den linken Lautsprecher geschaltet. So geht das schon viel viel besser. D.h. kein Knacksen mehr links. (Aber nen rauchenden Widerstand hinten mehr)

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Hallo,


    also ich hab überlegt und ausprobiert.


    Die Strombegrenzung kann man doch mit folgenden Änderungen erhöhen:


    1. R 38, 39 verkleinern.


    2. R 25, 26 vergrößern??


    3. R 23, 24 verkleinern.


    So, ich hab mich für Nr. 3 entschieden, da momentan am einfachsten. Hab einen 4,7 kOhm parallel gelötet, es hat sich wesentlich verbessert. Komischerweise kann man das bei normaler Musik am Oszi nicht erkennen, warum es nicht mehr kracht. Die Kurven werden logischweise über/unter +/- 33 Volt abgeschnitten, wie vorher auch. Aber es Kracht nicht mehr. Einen Sinuston probier ich an den Lautsprechern nicht aus.


    Aber mal zu dieser komischen Schutzschaltung:


    Die Schaltung mißt im Prinzip den Spannungsabfall an R 38, also zwischen den Punkten Emitter und Lautsprecherausgang Z.


    R 23 legt aber die Basis auf Masse, nicht auf den Punkt Z! Warum? -> Denke ich im Folgenden richtig:


    Angenommen ich mache R 23 sehr sehr niedrig. Bei einem Kurzschluß wird Z auf Masse gelegt, und dann würde durch R 23 eh kein Strom fließen, da er über den Transistor fließt, da Emitter T 4 nun auch auf 0 Volt liegt. Im "Normalfall" liegt Emitter ja irgendwo zwischen -30 und +30 Volt.


    Also einfach gesagt:


    - Kurzschlußstrom bestimmt R 38 (R 25) allein.
    - Strombegrenzung bei Impedanzunterschreitung bestimmt zusätzlich R 23.


    Stimmts so? Wie weit runter könnte ich dann mit R 23 gehen? Bei 30 Volt und 1,8k gibt R 23 1/2 Watt ab. Könnt ich ja mal 2,2 kOhm dauerhaft einlöten... Hmmm?

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Hallo Zivi,


    nach Deinen Beschreibungen wird das Krachen aus der Strombegrenzung kommen. Nach dem, was NOKO schreibt, scheint das bei Dual nicht ungewöhnlich zu sein. Ich hatte diese komischen Geräusche schon vor einer Ewigkeit beim CV61 beobachtet. Damals dachte ich, die Lautsprecher Schlagen irgendwo an.


    Wenn der Verstärker in diesem Zustand schwingen sollte, ist das entweder auf schlechtes Engineering bei Dual zurückzuführen oder darauf, daß sich durch den Transistortausch einige Transistorparameter (z.B. interne Kapazitäten) gegenüber der Originalbestückung verändert haben.


    Variante 3) ist ok.


    Die Überlastschaltung läßt einen aussteuerungsabhängigen Maximalstrom zu.
    Ausgang ist der Spannungsabfall an R38.
    Ist die Spannung an Z dabei groß, wird der Emitter hochgezogen und die Basis erhält dadurch, daß sie gegen Masse gelegt ist, eine "negative" Vorspannung. Diese "negative" Vorspannung addiert sich zur Spannung, die an R 38 abfällt, wodurch ein hoher Laststrom zulässig / möglich ist.



    Ist aber die Spannung an Z dabei klein, ist die "negative" Spannung auch kleiner und die Strombegrenzung spricht eher an.


    Die Schaltung dient dazu, die maximal im Endstufentransistor anfallende Verlustleistung uz begrenzen, und nicht primär den Strom.


    Noko schreibt, daß der Kracheffekt bei Boxen mit zu niedriger Impedanz und mit starken Phasendrehungen mit einer größeren Wahrscheinlichkeit auftritt, als bei gut angepaßten Boxen. Das passt zur Funktion der Schaltung.


    Wenn bei zurückgedrehten Bässen der Verstärker höher aussteuerbar ist, liegt es wohl daran, daß im Baßkanal Deiner Boxen die Impedanz etwas klein ist.


    Übersteuerungstests mit Sinussignalen an einer Box würde ich auch unbedingt sein lassen! Sonst raucht die Membrane.


    Frohes Nachbarnärgern,
    Norbert

  • Hallo,


    das ist aber schlecht. Aber es muß an der Begrenzung liegen, schließe ich beide Lautsprecher parallel an, kann man nicht mal mehr die halbe Leistung "laufen lassen".


    Wie weit kann ich denn runtergehen? Hab jetzt einen 2,2 kOhm drin. Ist wesentlich besser, nur beim Baß kracht es teilweise immer noch, vermutlich stärker, wenn das Gerät warm ist.


    Normalerweise dürfe doch ein 4-Ohm-LS dem Verstärker nichts antun. Es ist übrigens ein Canton LE 109. Hab aber keinen Impedanzverlauf des Lautsprechers. Die anderen Canton (CT 100) krachen auch.


    Der Vinylonline schreibt in dem anderen Beitrag, daß das Krachen nicht normal ist. Hehe, mir blaßt kein Schimmer, dafür blaßt mir bald das Ohr. *g*

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Hallo,


    kleine Krach bzw. besser gesagt Knackgeräusche habe ich sogar bei meinem CV 440, der aus einer völlig anderen Entwicklerhand stammts. Allerdings bei meinen MB Quart 980S Boxen, deren Minimalimpedanz bei ca. 400Hz auf 2,7 Ohm runtergeht. Bei hoher Lautstärker und starken Bassimpulsen tritt das ab und an auf, aber wie gesagt, da fliegen schon fast die Ohren weg. Wenn ich die Boxen allerdings an den CV 5670 (Rotel Konzept) betreibe, gibt es dieses Problem nicht, der liefert Strom auch bei niedrigen Impedanzen ohne Ende.


    Wenn das Krachen bei Dir schon bei etwas höherer Lautstärke auftritt, würde ich aber dennoch auf eine nicht einwandfreie Funktion tippen. Normalerweise tritt das wohl nur bei Disco Lautstärke und einem Bassregler auf, der auf mindestens + 6 DB bei 50 Hz eingestellt ist.


    gruss
    Norbert

  • Hallo Noko,


    ja geht denn Dein CV 440 wieder? Oder hast nen neuen? 2,7 Ohm dürfen für einen 4-Ohm-Verstärker einfach kein Problem sein. Mein CV 1460 (8-Ohm-Technik) macht ja auch schon lange ohne Problemem mit. Nur muß ich sagen, daß der CV 1700 trotzdem irgendwie lauter wirkt als der CV 1460 an 4 Ohm.


    Sag mal, kannst Du beim CV 1700 ohne Knackser so laut aufdrehen, daß die rote LED leuchtet?


    Also das Knacksen tritt mit dem anderen Widerstand wirklich erst bei sehr sehr großer Lautstärke auf, aber solange nicht mal eine rote LED aufleuchtet, darf doch nicht begrenzt werden.


    Andererseits verzerrt der Verstärker schon (am Oszi wird die Kurze abgeschnitten, hört man aber fast nicht), wenn die mittleren LEDs aufleuchten, d.h. da bringt die Endstufe schon 33 Volt - mehr geht nicht. Ich dachte immer, daß der VS erst bei 0dB verzerren darf. Also entweder die Anzeige zeigt zu wenig an, oder die Endstufe steuert nicht genug weit aus. Oder das Abschneiden ist bei großer Lautstärke beim Baß normal.


    Müßte man evtl. R 27, 28 anpassen? Nur T 6 und T 8 werden eh schon warm. Vielleicht ist da was schuld, vielleicht müßte die Ausgangsspannung bis auf 40 Volt steigen?

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Hallo Zivi,


    also mein CV 440 läuft einwandfrei. Das Knacken bzw. die Instabilität bzw. leichtes Schwingen wurde auch in einem Test des bauglieichen
    CV 441 RC festgestelllt. Dort sprach die Strombegrenzung bei einer Infinitiy Kappa Box, die fast an die 2 Ohm ging, so an, dass bei 2 Ohm statt 2 x 200 Watt nur 2 x 100 Watt Ausgangsleistung anstanden. Ganz anders beim CV 5670, der bringt bei 2 Ohm deutlich mehr Sinusleistung als bei 4 Ohm.


    Der CV 1460 ist wirklich nur für 8 Ohm Boxen konzipiert (wg. der Besonderheiten der Dual Class A Schaltung ). Bei 4 Ohm Betrieb funktioniert diese Technik (da gab es in den 80 er Jahren verschiedene ähnliche Konzepte von diversen Firmen) nicht mehr (lt. Dual Anfrage meinerseits vor zig Jahren).


    Außerdem wird der CV 1460 bei 4Ohm Abschluss und satten Lautstärken schnell ordentlich heiß! Er hat ja keine (Thermo)Schutzschaltungen sondern m.W. nur zwei Schmelzsicherungen gg. Kurzschluss.


    Ich bin mir nicht sicher aber, m.W. lässt sich die Leistungsanzeige beim CV 1700 justieren vgl. Service-Anleitung. Teste mal halt an einem Lastwiderstand von 4 Ohm mit Oszi, ob er überhaupt die versprochene Leistung bei 1 khz bringt.


    gruss
    Norbert


    PS: "Nach Diktat verreist" - bin ab morgen für ein paar Tage im Urlaub und werde mal die IFA in Berlin (leider ohne Dual und auch ohne andere große Traditionshersteller ) besuchen.

  • Hallo Zivi,


    ich habe mal die Schutzschaltung durchgerechnet (für rein ohmsche Last).
    Es ergibt sich: Bei 33V Ausgansspannung an Z und 4Ohm Lautsprecherwiderstand (ohne induktive und kapazitive Anteile) ist der Ausgangsstrom 8,25A.
    In dieser Lastsituation liegt am Emitter von T4 33,0V und an der Basis 33,4V. Somit spricht die Lastbegrenzung nicht an. Es sollte alles OK sein.
    Du berichtest aber auch, daß nicht mehr als 33V kommen. An 4 Ohm sind das aber nur 136,2W. Das ist etwas zu wenig. Du schreibst weiter, daß das VU-Meter nicht rot wird. Weiter schreibst Du, daß die Lastbegrenzung anspricht. Damit scheint mir Deine Box unter 4 Ohm zu liegen.
    Wohlgemerkt: Dies gilt bei rein ohmscher Last. Nun sind in Deiner Box aber Spulen enthalten, die eine Phasenverschiebung des Stromes bewirken. D.h.: Die Ausgangsspannung der Endstufe ist gering und die Spule liefert noch reichlich Strom. Ergebnis: Die Überlastsicherung spricht an.


    Zu den Aussteuerungsinstrumenten:
    Wo die 0dB-Marke liegt, hängt auch vom Boxenwiderstand ab.
    An 4 Ohm liefert der Verstärker weniger Ausgangsspannung als an 8 Ohm. Die Aussteuerungsanzeige mißt aber nur die Ausgangsspannung der Endstufe (an Z). Sie mißt nicht die Eingangsspannung der Endstufe und sie ermittelt auch nicht, ob der Verstärker übersteuert wird.
    Zum Vergleich die Werte gemäß techn. Daten:
    Ausgangsleistung an 4 Ohm: 100W -> 28,3 Vs.
    Ausgangsleistung an 8 Ohm: 70W -> 33,4 Vs.


    Und noch eine Kleinigkeit: Am Basiswiderstand des Endstufentransistors fällt auch eine kleine Spannung ab. Wenn nur 0,5V abfallen, hast Du statt 159W 136W oder auch 0,5V weniger Ausgangsspannung.


    Daher nochmal mein Rat: 4 Ohm Bratwiderstand an den Ausgang, ins Wasserbad und mit Oszi messen. Dann hast Du es amtlich. Ohne Induktivität und Freilaufspannung des Lautsprechers.


    Gruß
    Norbert

  • Danke Briegel,


    ja werde es so machen mit dem Widerstand, dann weiß ich endgültig Bescheid. Meinst Du, ich sollte dann nicht gleich die 20 Ampere Transistoren einbauen, wenn ich die Schutzschaltung abändere und eh neue Teile bestelle?


    Mittlerweile kommen mir auch meine Lautsprecher etwas spanisch vor. Denn heut hats mir den anderen CV 1460 durchgeknallt und bisher tapp ich noch im Dunkeln, warum. Aber mein alter 1460 (reine 8 Ohm) läuft schon ewig an den Lautsprechern und wird sau heiß, aber das müssen die Ts aushalten. Und der CV 1700 muß es auch verkraften, sonst wäre er kein Verstärker geworden.


    Die 33 Volt waren geschätzt, hab nicht gewußt bzw. überlegt, daß es bei dem niedrigen Widerstand so genau auf die Spannung ankommt. Dilettant :) Werd das morgen oder so alles mal genauer messen.



    Und Noko,


    Anzeige bei CV 1700 kann man nicht justieren. CV 1460 ist rein 8 Ohm, stimmt. Aber ich hab keine 8 Ohm zur Hand. Komisch ist folgendes:


    Es gibt auf Lalubus Seite einen FonoForum-Testbericht zum CV 1460, der mich sehr verwundert hat. Die schreiben sinnngemäß z.B. ziemlich lustig:
    -"Entgegen den Herstellerangaben darf man neben 8-Ohm- auch 4-Ohm-Boxen anschießen." :)
    -"bei 4-Ohm-Boxen ist die angezeigte 8-Ohm-Wattzahl (VU-Meter) zu verdoppeln." :)
    -"Die von uns gemessene Ausgangsleistung liegt über der Angabe im Datenblatt."
    -Sinusleistung (8 / 4 Ohm): 105 / 144 Watt
    -Impulsleistung (4 Ohm): 180 Watt
    -Leistungsaufnahme bei Volleistung: 260 Watt.


    Dual:
    -Sinus 8 Ohm: 95 Watt
    -Musik 8 Ohm: 120 Watt
    -Leistungsaufnahme Nennleisung: 500 Watt.


    Also bei dem Test kommen mir diese Sachen sehr komisch vor. 144 Watt sind schon toll. Das sind 288 Watt gesamt sinus! Und aus der Steckdose nimmt er nur 260. Die neue Energiegewinnung: Dual-Verstärker hören :)


    Viel Spaß beim Urlauben!


    Guts Nächtle
    Flo

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • [quote]Original von Zivi
    Danke Briegel,


    Meinst Du, ich sollte dann nicht gleich die 20 Ampere Transistoren einbauen, wenn ich die Schutzschaltung abändere und eh neue Teile bestelle?


    Hi,


    hast Du denn nicht inzwischen irgendwelche neuen Transistoren (Vortreiber ...Endstufe) erneuert ?


    Wart mal erstmal ab, was die etwas genaueren Messungen ergeben.


    ...und der 1460? made in Japan! Bäh! Den Schaltplan kann ja kein Mensch lesen!
    Die können nicht zeichen! krickel krackel zick zack...


    Norbert

  • Zitat

    Original von briegel
    ...und der 1460? made in Japan! Bäh! Den Schaltplan kann ja kein Mensch lesen!
    Die können nicht zeichen! krickel krackel zick zack...
    Norbert


    Hehehe, das ist lustig. Aber Du hast Recht. Wohlgemerkt hab ich im angehängten Schaltplanbild den Kurzschluß bereits ausgebessert. Nur im Gerät selbst ist er noch drinnen :)


    Aber ich brauch einen 1460. Kann doch nicht den 1700 nach Stuttgart mitnehmen. Hätte gar keine Lautsprecher dafür, und vom Platz... Hab noch nicht mal ne Wohnung.


    Und vom Desing gefällt mir der 1460 einfach, dagegen kommt irgendwie keiner an. Und mit dem heutigen Japsen-Glump :D verglichen, ist doch der 1460 hervorragend. Stell Dir mal so nen Technics, Panasonic, Sony, Aiwa vor... Naja...

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Hallo,


    hab einen Drahtwiderstand gebaut und ins Wasser gelegt. Mein Conrad-Multimeter ist da ziemlich ungenau, ich denke aber, daß er zwischen 3 und 5 Ohm liegt. Nun:


    Sinus 1 kHz Quelle.
    Nur ein Kanal angeregelt.
    Leerlaufstromaufn. unter 120 mA.
    Spannungen sind Scheitelspannungen.


    1. Unbelasteter Ausgang:


    LED 0 dB = 30 Volt
    LED 1 dB = 34 Volt


    Maximale Spannung ohne Abschneiden/Verzerren = 38 Volt. Dreht man lauter auf, steigt plötzlich die Stromaufnahme auf über 500 mA an. Nach dem Scheitel der Sinuskurze erscheint dann ein steiler, kurzer Zacke (hochfrequent?) in Richtung Maximum - bei beiden Halbwellen.


    2. Belastet mit Testwiderstand:


    Maximale Ausgangsspannung beträgt ziemlich genau 34 Volt, Leistungsaufnahme bei ca. 600 mA.


    Ueff = 24 Volt
    P = 144 Watt bei 4 Ohm.


    Also die Schutzschaltung hat scheinbar in dem Bereich nie angesprochen, denn sonst hätte ich keinen Sinus. Beunruhigend ist für mich nur die hohe Stromaufnahme im Leerlauf bei Übersteuerung. Für endgültige Leistungsabgabemesungen muß ich heausfinden, welchen Widerstandsdraht ich da hab und dann die Länge abmessen. Ich hätte auch den Strom messen können, doch das fällt mir erst jetzt ein... *krr*

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Hi,


    der Fall, daß im Leerlauf die Stromaufnahme des Verstärkers derartig ansteigt, ist höchst bedenklich und gefährlich für die Endtransistoren! Mir stellt sich das Verhalten der Endstufe so dar, daß sie in dem Moment, in dem die Stromaufnahme ansteigt, wild / parasitär zu schwingen beginnt. In einem sehr kurzen Zeitintervall setzt der Verstärker dann enorm viel Leistung in den Endtransistoren in Wärme um. Das kann zum schnellen Tod der Transistoren führen. Es müssen also die parasitären Schwingungen beseitigt werden.
    Mein Tip (bin ein Freund der alten Rechtschreibung), ohne Gewähr daß es funktioniert: In die Basisleitungen der Treibertransistoren (in Reihe) ca. 100 Ohm einbauen. In den Basisanschluß der Endtransistoren eine Ferritperle hoher Permeabllität einbauen. Beides hilft oft gegen parasitäre HF-Schwingungen.


    Bei meiner Selbstbau MOSFET-Endstufe hat geholfen:
    Über die drahtgewickelten, also induktiven Sourcewiderstände habe ich einen 100Ohm 1/4 Watt gelötet.
    In die Gateleitung der Endtransistoren habe ich eine Ferritperle gelegt. Die Schwingungen waren extrem von der angeschlossenen Last abhängig und traten bei ca. 3/4 Umax auf der Sinuskurve auf. Nun ist Ruhe. Im Lautsprecher äußerte sich das Schwingen als Knackser, so als ob die Schwingspule des Lautsprechers im Magneten kratzt.


    Daß Du den Strom im Widerstand nicht gemessen hast, ist schon OK. Denn ist das Multimeter für 1kHz noch spezifiziert, oder mißt es Hausnummern, weil es nur für 50Hz gebaut ist?


    Gute Nacht
    Norbert



    Ein Teil meiner Dual-Geräte:
    http://www.n-malek.de/11201/index.html

  • Also hallo,


    mei da machst wa mit nachts, ich geh etz ins Bett, hab kei Lust mehr, viel zu schreiben,nur:


    Schöne Seite, hab ich schon mal gesehen, muß mir das mal genauer durchlesen.


    Was ist Ferritperle hoher Permeabillität?


    Woher kommt der kurze Zacke? Kommt ja nur bei Übersteuern.


    Kann es sein, daß "mein Knackser" genau daher kam, weil in dem Moment die Sicherungsschaltung für eine ganz kurze Zeit reagiert? Das könnte den Kracher doch verursachen.


    Gibts keine andere Möglichkeit, z.B. Kondensatortausch? Da bin ich etz ja ewig am Probieren, ich brauch doch ein Zimmer in Stuttgart. *verzweifelt*



    Guts Nächtle!
    Flo

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Hi,
    halb Drei ist schon ganz schön spät.
    Versuch mal den 100R in der Basisleitung des Treibers und mach den Leerlauftest noch einmal. Wenn Du aber wieder die hohe Stromaufnahme siehst, dann beende den Test sofort, weil die Endtransistoren in diesem Zustand wahrscheinlich extrem stark belastet oder auch überlastet werden.


    Der kurze Zacke wird wahrscheinlich durch eine parasitäre Schwingung verursacht.
    In diesem Zustand kann es durchaus sein, daß beide Transistoren gleichzeitig leiten! Daher dann auch die hohe Stromaufnahme und die hohe Velustleistung in den Transistoren.


    Ferritperlen: Reichelt: DFP 7,5 im Katalog 07/2005 Seite 372 im Bereich "Dämpfungsperlen". Wie schon erwähnt: Eine Perle pro Basisleitung der Endtransistoren. Ist ganz einfach.


    Zimmer in Stuttgart? Rembrand? Ägypten?


    Gruß
    Norbert

  • Hallo,


    also mittlerweile glaub ich, ich seh Geister. Heute meß ich und der Zacke ist einfach nicht mehr da. Vielleicht liegts auch daran, daß das Gerät heute noch nicht so warm war wie gestern.


    Allerdings hab ich herausgefunden:


    Regle ich den Ruhestrom komplett zurück, bleibt auch die Stromaufnahme bei Übersteuerung im Leerlauf annähernd gleich.


    Sie steigt erst, wenn der Ruhestrom korrekt eingestellt ist.


    Hab mal mit dem Oszi an den Basen der Treiber T9, 10 gemessen: Hier schwingt es - bei T 9, wenn der Sinus oben abgeschnitten wird, bei T 10, wenn der Sinus unten abgeschnitten wird.


    Das sieht aber nicht nach einer hochfrequenten Schwinung aus. Mit einem Lautsprecher mit 1 kOhm am Ausgang verbunden, hört man auch keine Kracher, sondern halt nen "normal verzerrten Sinus".

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Hallo,


    keine Panik!
    Ich fürchte es gibt bei Dir zwei Effekte:
    1. Knacken / Krachen. Zurückzuführen auf die Überlastsicherung und deren Ansprechen.
    2. Übersteuerung bei Leerlauf mit Einbrüchen in der Kurvenform, ruhestromabhängig. Ursache ist vermutl. Wildes Schwingen der Endstufe.


    Beide Effekte lassen sich evtl. mit besagtem Basiswiderstand beseitigen, weil er die parasitären Kapazitäten in der Schaltung und in den Transistoren bedämpft.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo,


    also, es schaut momentan etwas besser aus:


    Der 100-Ohm-R allein hilt nichts. Aber ich hab zusätzlich zu den 100 Ohm mit einem 4,7 Elko beide Basisanschlüsse direkt verbunden. Ab dem Zeitpunkt hatte ich beim Übersteuern keine erhöhte Stromaufnahme. Der Frequenzgang scheint gleich zu bleiben.


    Ich hab bei einem Kanal wieder die original 10 kOhm- Widerstände eingebaut bei der Schutzschaltung.


    Komischweise tritt das Krachen aber auf beiden Kanälen nicht mehr auf, eventuall liegt das daran, weil ich heute den Ruhestrom bei eiskaltem Gerät (Kellertemperatur) eingestellt hab.


    Soll ich die R-C-Kombination an den Ts lassen? Ich kann mir nicht vorstellen, daß auch bei Lautsprecherlast dadurch was passieren könnte.


    Gruß
    Flo

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Hallo,


    Vorab: Welche beiden Basisanschlüsse? Treiber -> Endtransistor?


    Wenn ja, dann finde ich die Maßnahme schon ziemlich hart. Aber sie zeigt, daß der Verstärker ruhig zu bekommen ist.


    Sie kann auch dafür verantwortlich sein, daß das Krachen weg ist. Denn das Krachen würde ich auch als Schwingerscheinung deuten.


    Funktioniert auch ein kleinerer Wert, als 4,7µ?
    Ich habe mal nachgesehen, was üblicherweise in MOS-FET-Endstufen gemacht wird.
    Viele Schaltungen haben einen Kondensator über der C-B-Strecke des Treibers. Man verwendet dort oft Werte von ca. 47pF.


    Wenn der Verstärker nun insgesamt ruhig ist, also auch auf dem nicht modifizierten Kanal, verwundert mich das auch nicht nach den Erfahrungen, die ich mit der MOS-FET-Endstufe gesammelt habe. Die Kanäle haben sich gerade wenn sie geschwungen haben, gegenseitig stark beeinflußt.


    Ansonsten sehe ich im 1700-er noch C1310 und 1312 (220p). Hier läßt sich wohl auch etwas machen.


    Gruß
    Norbert.

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