Halllo Zivi,
wenn das Gerät grobe Konstruktionfehler hat, hätte es Dual kaum bis überhaupt nicht verkauft. Außerdem ist es nicht der erste Verstärker den Dual konstruiert hat.
Zur Ruhestromschaltung:
Der Ruhestrom steigt, wenn
- R1330 niederohmig wird
- R1336 und R1334 / R1338 hochohmiger werden.
- C1311 niederohmig ist
- T1307 ungünstig defekt ist (Emitter-Kollektor hochohmig).
Kein Ruhestrom fließt, wenn T1307 über Kollektor-Emitter kurzgeschlossen ist.
Vielleicht ist es hilfreich, diesen Kurzschluß herzustellen, solange nicht alle Fehler erkannt sind.
Überschlagsmäßig funktioniert die Ruhestromschaltung, so wie es im Schaltbild beschrieben ist.
Die Betriebsspannung mit 24V-Reglern zu begrenzen, ist nicht schlau:
1. Die Versorgung des gesamten Verstärkers beträgt dann nur +-24V. D.h: Alle Arbeitspunkte stimmen nicht.
2. Die Regler brauchen massenweise Kühlung.
3. Ich vermute auch, daß die Regler die hohe Eingangsspannung nicht vertragen.
Deshalb ist ein Widerstand besser. Solange "kein" Strom fließt, liegt die volle Betriebsspannung an der Schaltung und alles ist prima. Ich glaube in diesem Forum hat mal jemand vorgeschlagen, in solchen Fällen eine 100W-Glühlampe als Vorwiderstand zu benutzen. Also: In beide Zuleitungen (+A und -F) der Versorgung eine 100W-Lampe in Reihe und dann sollte die Endstufe nicht mehr durchbrennen.
Eine 100W-Lampe liegt im kalten Zustand bei ca. 35 Ohm.
Vor der nächsten Inbetriebnahme empfehle ich dringend , alle Halbleiter zu erneuern. Am Besten auch den Eingangsbereich (Differenzverstärker).
Sind die Emitterwiderstände der Endtransistoren OK?
Sind R1327, 1328 und 1337 OK?
Und was sind das für Basiswiderstände? Wo liegen die und wie groß sind sie?
Viel Spaß beim löten...
Briegel