PE in Amerika

  • Hallo !


    über meinen you tube Account hat mich ein Sammlerkollege aus Amerika angeschrieben. Er hat sich eine Grundig Musiktruhe von 1956/57 gekauft. In dieser Truhe ist ein PE Rex verbaut. Was ihn nur etwas verwundert hat ist die tatsache das der PE ein Magnetsystem hat ! Zur Truhe gehört ein eingebauter Vorverstärker. Ich persönlich habe noch keinen Plattenspieler aus dieser Zeit mit einem Magnetischen System gesehen !


    Weiß einer von euch viellicht mehr ? Er hat mich gebeten hier mal nachzufragen ob da jemand genaueres weiß ! Joe würde sich bestimmt freuen wenn ich ihm weitere Infos zu dieser ganzen Geschichte bringen könnte !


    Hier sind ein paar Unterlagen zu der Truhe:















    Kevin 8)

  • Hmm,


    ich habe von dem Modell schon mal gehört, das wurde auch in Deutschland vertrieben. Der Verstärker mit der 41er Röhre saß unter dem Chassis und war vorher separat einzuschalten.


    Leider hat sich damals ein Magnetsystem noch nciht gelohnt, daher sind diese Laufwerke recht selten und sheinbar fast nur in diesem Grundig Schrank zu finden.



    thommi

  • Schau mal in die PE-Galerie hier im Board, da ist so ein Rex Symphonie oder Sonderklasse, der hat einen magnetischen Tonabnehmer und Vorverstärker eingebaut.
    Übrigens: Der Joe kann sich gern hier anmelden, denn we speak English. :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Moin !


    Joe hat schonmal versucht sich hier mit unters Volk zu mischen sein problem ist nur das er mit der Bedienung nicht zurecht kommt weil alles aud Deutsch ist.


    Ich kann ihm das aber nochmal sagen mal schauen was er sagt ;)


    Kevin 8)

  • Pe hat bereits Anfang der 50er Jahre auf Geräte mit MM System gesetzt. Diese sind allerdings recht selten anzutreffen. Der gezeigte Dreher ist eigentlich nix anderes als der PE REX A4, in der US Ausführung Rex AA - dieses Modell basiert auf dem gleichen Grundmodell wie der angesprochene REX A4, hat jedoch einen Tonarm mit abnehmbarem Einschub für 1/2" Systeme (nur Monoverdrahtung). Gab es vereinzelt auch in Deutschland (jedoch nicht unter der REX AA Bezeichnung), ein recht ähnliches Modell ist der Nachfolger REX A58 , allerdings in Stereo, ebenso mit abnehmbarem Einschub. Ein auf der Platine montierter Entzerrer-Vorverstärker ist bei diesen Modellen nicht vorhanden , das trifft nur auf die "Sonderklasse" Versionen zu.
    Ähnliches gab es auch bei Elac mit den Typen Miracord 8 (Mono) und Miracord 200 (Stereo) - die manuellen Pendants waren Miraphon 10 und 11


    Die Anleitung/Service sollte hier zu finden sein, alternativ tut es die vom 66er : http://wegavision.pytalhost.com/pe.html


    Der sleepy hat so einen mit abnehmbaren Kopfeinschub, da würde auch der hier gezigte passen -> Musical 5V

  • thank you for the kind words and offering to help me
    i am trying to find a replacement cartridge as the original brackett that holds the cartridge is broken
    i have tried finding one but so far have been unable.i did try a modern magnetic but it didnt seem to work
    correctly,it plays too low.then i used a modern ceramic and it seems to work ok.can anyone help me
    with either finding and original cartridge or a modern one that would work in this phonograph?
    maybe someone has the mounting brackett?the original cartridge does seem to work but without
    the mounting brackett it doesnt stay in the headshell




    thank you
    joe

  • Hi Joe,


    a modern magnetic cartridge will not work, because the original MST was an untypical high output cartridge (so the pre-amplifier had to use just one EBC 41 tube). Modern magnetic- cartridges are delivering only lower output voltage.


    I think the shown cartridge ist not the original ELAC MST 2. It´s a PE 7000 but similar to the MST 2. To find a working one is not easy. Especially the rubber parts of the stylus bearing get older an became hard. So the stylus cannot follow the record grooves. Today it´s very difficult to find a original bracket for the MST 2.


    The REX AA (Dennis still explained it) was a special version of the german REX A fitted with a plug-in headshell for the standard american mounting dimensions. Later on there was also the REX AM with integrated pre-amplifier.


    To solve your problems one way is to use an new pre-amplifier for magnetic cartridges by mounting a magnetic cartridge with a high tracking force. The best will be an old Shure M3 or M7. Another solution ist to use a ceramic cartridge (probably without the pre-amplifier). The tonearm of the REX doesn´t work with cartridges operating with low tracking forces about 20 mN.


    Regards


    Norbert


    Please notice that the original cartridges MST 2 oder PE 7000 only can be used for playing monophonic records. Playing stereophonic records will damage the records.

  • than you for all the help,i really apreciate it! can anyone suggest a decent ceramic cartridge that would match
    the phonograph? i have one of those generic chuo denshi cz-800 in there temporarily.i wired it for mono
    but still only seem to be getting one channel playing no matter how i try to wire it.it originally was the pe 7000
    as norbert stated.any suggestions on a good cartridge replacement is apreciated!



    thank you


    joe

  • PE hat 1950/51 das Laufwerk herausgebracht, auf dem später die ganze Rex-Modellreihe aufgebaut hat. Dieses gab es von Anfang an auch in einer Sonderklasse Version mit Magnetsystem und integriertem Entzerrer Vorverstärker.


    Grundig hat als einziger deutscher Hersteller diesen ersten "Ur-Rex" in der Sonderklasse Version in einem Seriengerät eingesetzt, und zwar in der Musiktruhe 9010 im Jahr 1952. Dieser Ur-Rex ( weinroter Tonarm, Samtbelag auf dem Plattenteller, keine Plattengrößenabtastung ) war mit dem Magnetsystem PE3000 bestückt, einem System, das die selbe Form hatte wie das "Schiffchen" mit dem Kristallsystem, das wir aus den gängigen Rex A kennen. Eine Nadelumschaltung war nicht vorgesehen, es gab insgesamt drei verschiedene Systeme, die je nach abzuspielender Platte getauscht werden mussten.


    Der ständige notwendige Wechsel der Systeme belastete die Tonarm-Mechanik stark, leierte sie aus, oder es brach sogar der Tonarm ab. Wohl deshalb gab es bei der Sonderklasse Version des Rex A ein weiterentwickeltes Magnetsystem, das PE5000. Es hatte immer noch die Schiffchenform, allerdings war der Systemkörper etwas schmaler und die Aufnahme im Tonarm dafür etwas stabiler ausgeführt. Der Rex A Sonderklasse Tonarm wurde dadurch mechanisch inkompatibel zum Standardmodell.


    Die nächste Evolutionsstufe war dann das PE7000, das in der zweiten Hälfte der Fünfziger Jahre aufkam. Dieses war als Wendesystem für Mikro- und Normalrillennadeln ausgeführt, und besaß eine 1/2" Befestigung und den weiter oben im Thread beschriebenen Stecktonkopf. Den dazugehörigen Plattenspieler ( ein Rex A mit entsprechendem Tonarm ) gab es auch als Sonderklasse Modell mit eingebautem Entzerrer Vorverstärker. Grundig, der als einziger deutscher Hersteller dieses PE7000 in größerem Stil in Musikschränke einbaute, verwendete aber wahrscheinlich aus Kostengründen den normalen Rex A, den es mit diesem Tonarm eigentlich nur für den Export gab, bestückte ihn mit dem PE7000, und integrierte den erforderlichen Entzerrer Vorverstärker in das Radiochassis. Diese Kombination gab es bei Grundig ziemlich häufig, ein weit verbreitetes und heute noch relativ leicht zu bekommenden Musiktruhenmodell ist die 9080.


    Ich selber besitze die 9010 mit dem Ur-Rex-Sonderklasse und die 9080 mit dem Rex A mit Stecktonkopf. Grundig ist den meisten Menschen als Opel der Unterhaltungselektronik in Erinnerung geblieben, dabei waren die Grundig Spitzengeräte in den fünfzigern und sechzigern der Konkurrenz oft weit voraus.


    Hier noch zwei Bilder von einem PE7000 im Stecktonkopf:




    Und hier noch drei vom Rex Sonderklasse in der Ur-Form:





    Wenn ein Bild vom Rex A mit dem PE7000 gewünscht ist, stelle ich es gerne auch noch ein, muss es aber erst fotografieren.


    Gruß Frank

    Einmal editiert, zuletzt von nick_riviera ()

  • Vielen Dank für die Informationen.


    Aber wer wird denn hier auf Opel herumhauen. Wenn ich die sechziger und siebziger Jahre nehme, dann musste sich Opel wohl mit seiner breiten Modellpalette und der Qualität seiner Produkte nicht verstecken. GT, Commodore und Manta waren sicher nicht spießig und mit dem KAD B hatte man in Rüsselsheim zum Zeitpunkt seines Erscheinens 1969 technisch ein höheres Niveau als die damalige S-Klasse von Mercedes vorzuweisen.


    Norbert

  • hallo Norbert,


    die Opel-Diskussion ist perfekt dazu geeignet, am Ende im dunklen Board Verließ zu landen ;) . Deshalb lasse ich das mit Opel und der fortschrittlichen Modellpalette mal unkommentiert. Die Qualität der Opel KAD-Baureihe ist aber faktisch einer der ersten von Detroit aufgenötigten Sargnägel für die Rüsselsheimer gewesen und maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich Opel seinerzeit aus einer Klasse zurückgezogen hat, wo die Firma noch in den Fünfzigern mit dem Kapitän quasi konkurrenzlos war.


    Bei Max Grundig war das aber anders - der war alleiniger Herrscher in seinem Konzern, hatte keine Amerikaner, die ihm Wegwerfqualität aufnötigten, bei dem gab es wirklich eine Diskrepanz zwischen Image und Performance. Grundig war in der Branche als ganz Großer im Sinne von Preiskampf und Massenware etabliert, beim Fortschritt und beim Image stand er aber immer hinter Firmen wie Saba ( was er wohl auch nie so richtig verwinden konnte ). Das mit den Magnetsystemen ist einfach eins von vielen Beispielen, dass Grundig auch Spitzenklasse konnte, es hat nur in Deutschland niemand so richtig wahrgenommen. In den USA hatten die Majestic Musiktruhen ein ungleich besseres Image als die Grundig Pendants hier bei uns.


    Gruß Frank

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