Reparatur Antiresonator

  • Hallo,


    damit es nicht im anderen Thread untergeht mach ich mal einen neuen auf, ich hoffe, das ist ok.
    Immer noch liegt der Dual 621 da und der AR sieht irgendwie merkwürdig aus. Es ist nicht gelungen, das Mittelstück frei schwingend zu befestigen. Oder muss das so aussehen?


    Das Drehen der kleinen, zentrierten Schraube führte dazu, dass sie irgendwann im AR verschwand (lässt sich komplett durchdrehen und fällt hinein). Nach Öffnung bot sich das Bild, was ich hier auf abgebildet habe. Lässt sich erkennen, wo ein Fehler liegt?


    Drinnen zu finden war:
    - eine runde "Unterlegscheibe"
    - ein längliches Messingteil mit Loch in der Mitte, das quer genau in den Schlitz des Gewichtes passt.
    - ein schwarzes Schaumstoffteil mit Loch in der Mitte
    - eine gebogene Feder


    Wir wussten insbesondere nicht, wo dieses schwarze Schaumstoffplättchen hineingehört, in dessen Mitte ein Loch ist. Die Feder wird doch in den Metallstab in die Aussparung im Gewinde gesteckt, oder? Jedenfalls hing er nach dem Zusammenbau noch immer schief runter.


    Wenn jemand zufällig Fotos eines zerlegten AR besitzt wäre das natürlich noch besser.


    Gruß,
    Thomas

  • Ui, hat noch niemand einen AR zerlegt oder weiß, ob das Teil so aussehen soll wie es aussieht? :rolleyes:


    Gruß,
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ich hatte mal einen AR von einem 604 oder 621 zerlegt.


    Das Problem ist meines Wissens nach die Feder. Die hat wohl schon etwas von Ihrer Spannung verloren und deshalb hängt das Gegengewicht so herunter.


    Da wirst Du nichts machen können, ausser Du kennst einen Federnbetrieb, der Dir die Feder wieder spannen kann...


    Gruß


    Andreas

  • Hi Namensvetter,


    Ui, hat noch niemand einen AR zerlegt...


    Doch :D;) , ich verweise mal wieder auf folgenden Thread:


    >> 701 - schööön - aber typische Macke - Antiresonator <<


    Ist zwar der AR vom 701 aber die ARs der 1. Generation sind von ihrem Innenleben her alle gleich aufgebaut. Daher sollte die Anleitung auch für deinen 621er AR brauchbar sein.


    Viele Grüsse, Thomas



    Edit: Schnittbild vom Innenleben des AR vom 704 noch angehängt.

    „back to the roots“

    Einmal editiert, zuletzt von tomtom ()

  • Ah, interessant, ist das Schnittbild in einer download-/druckbaren Version verfügbar?
    Offensichtlich gehört dieses schwarze Kunststoff/Schaumstoffstückchen mit Loch in der Mitte in/zwischen die Feder. Fehlt es, fehlt auch ein Widerstand in der Feder, sie ist zu schwach und des Gewicht hängt runter. Und durch Hineindrehen der kleinen Schraube spannt man das Gewicht gegen die Feder nach. Richtig?


    Denn, wie man auf dem Foto bei mir sieht, haben wir diesen Plastikring nicht zwischen die Feder gesteckt.


    Ja, stimmt, ein bisschen fummelig ist es schon, das Teil auseinander zu nehmen, aber nicht gefährlich, man bekommt es schon wieder zusammengesetzt. Es springen keine Kugeln/Federn oder sonstige Kleinteile entgegen...


    Gruß,
    Thomas

  • Hallo,


    leider komme ich trotz der bebilderten Anleitung nicht weiter mit der Reparatur des AR. Wie muss man die Feder nachbiegen? Habe ich sie evtl. falsch herum eingesetzt? Oder kann sie einfach so ausgeleiert sein, dass sie nicht mehr in Form zu biegen ist?


    Und vor allem: wo genau gehört dieser Schaumgummiring hinein? Ich habe den Verdacht, dass er bei der Stützung der Feder eine Aufgabe haben könnte....


    Mit 1 ist die Unterlegmutter bezeichnet, mit 2 die Feder und mit 3 diese rechteckige Platte mit Loch. Einmal ist der AR von oben und einmal von unten zu sehen.


    Gruß,
    Thomas

  • Hi Thomas,


    >> Benz- TA am 721? <<


    so sieht ein intaktes Federblech des 704 aus, ein 2. Bild ist einen Beitrag weiter unten. Einziger Unterschied zum Blech des 604/621 ist die Zunge die beim 704/721 aus Metall ist, beim 604/621 aus Kunststoff. Du kannst auf dem 2. Bild auch erkennen wo der Schaumstoffring aufgeklebt sein muss.


    Das Blech Deines AR ist ziemlich übel verbeult. ;)


    Viele Grüsse, Thomas

    „back to the roots“

  • Also, ich bekomme das nicht hin. Kann es sein, dass man einige Federn nicht mehr zurechtbiegen kann, weil sie ausgeleiert sind?
    Biege ich sie weiter nach oben, sitzt das Tonarmrohr nicht mehr mittag und das gesamte Teil lässt sich nicht in die schwarze Hülse einschieben. Biege ich alles etwas weiter mittig, hängt es wieder, weil die Federkraft geringer wird....


    Hey, es ist doch schon so viel für Duals nachgebaut worden, Antiskating-Scheiben, Hauben, Steuerpimpel, Lifthülsen, LED-Lampen... wie wär's mal mit Federn für die AR? :rolleyes:


    Gruß,
    Thomas

  • sitzt das Tonarmrohr nicht mehr mittag


    ...wird es auch am Abend noch nicht richtig sitzen!


    :D
    Jaja, typisch! Über Tippfehler lachen, aber sonst nix beizutragen.
    Du hast recht. Ich kann zu deinem Problem leider nur folgendes schreiben: Ich musste bei meinem 721 den 2xAR gegen einen neuen austauschen, weil ich ebenfalls diese vertrackte Feder nicht mehr so hin bekommen habe, wie sie mal war. Das mag man kaum glauben, wenn man es noch nicht selbst versucht hat! Klingt komisch, is aber so.
    Zum Glück hat ein Boardmitglied noch ein paar Neuteile abzugeben gehabt (keine Chance für dich, der hatte nur welche für den 704/721!).


    Ich kann dir nur raten, den AR stillzulegen. In diesem Zustand lief mein Dreher einige Zeit und ich habe eigentlich keine nachteilige Klangbeeinflussung festgestellt, zumal ich auch meist andere Tonabnehmer als das original Shure V15-III gefahren habe, für das der AR einzig und allein korrekt abgestimmt ist.
    Ja, natürlich der Originalzustand. Aber was soll man machen ?(


    LG Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

  • Hallo,


    ist der AR auf ein bestimmtes System abgestimmt? Beim 621 sitzt normalerweise ein DMS 242 drin. Ich hatte kurzzeitig schonmal überlegt, irgendein anderes Stück Blech reinzusetzen, das stabil genug ist, um das Gegengewicht zu halten. Aber offensichtlich scheint die Feder sehr besonders zu sein...
    Ich betreibe ihn jetzt übrigens mit dem V-15 III und habe keine nachteilige Wirkung ohne AR feststellen können. Bei welligen Platten wackelt und zittert der TA zwar heftig, springt aber nicht aus der Rille.


    Es ist auch ein kleiner optischer Makel, den man zum Glück nicht sofort sieht.


    Gruß,
    Thomas

  • Hallo,


    ist der AR auf ein bestimmtes System abgestimmt?


    Ja, und zwar auf das System, mit dem der Dreher werksseitig geliefert wurde. Dabei ist das Gewicht und die Compliance des Tonabnehmers ausschlaggebend. Es ergibt sich dabei eine bestimmte Resonanzfrequenz des Tonarms. Diese sollte um 10 Hz liegen. Zur Dämpfung dieser Resonanz ist der Antiresonator durch die Härte der Blattfeder und die Masse des schwingenden Gewichts auf dieselbe Frequenz abgestimmt. Er wird zu gegenphasigem Schwingen angeregt und nimmt damit die große Amplitude der Resonanz weg.


    Um den Antiresonator auf den Tonabnehmer abstimmen zu können, wurde bei den späteren großen Dualmodellen der "Tuning-Antiresonator" eingeführt. Bei dem kann man die freie Länge der Blattfeder und damit die Schwingfrequenz in weiten Grenzen nach Skala und Tabelle (oder auch nach Messplatte) einstellen.


    Bei dem alten Modell gilt: wenn der Original-TA nicht mehr drauf ist, ist das "Klappergewicht" eventuell mehr schädlich als nützlich! Aber wir wollen uns da nichts vormachen; das alles ist wahrscheinlich nur messtechnisch wirklich festzustellen... :S


    LG Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

  • Ich habe hier auch einen zerlegten und nicht zu reparierenden AR, weil die Feder ermüdet ist.


    Gibt es tatsächlich keine Möglichkeit, einen Ersatz für die Feder zu schaffen?


    Grüßli



    Dietmar

    AIKIDO+, Phono-Mopped, Lehmann Black Cube Statement, Yamaha C-4, Vincent SA-31MK, Yamaha AX 497, SABA TS 2000, Sony ST-SE 700, DUALs 1219, 721, 704, 701, 510, Thorens 147 und viele andere mehr.

  • *Dummer-Spruch-Modus ein*
    Vielleicht könnte man die Feder ein paar Stunden in eine Tasse starken Kaffee legen, dann müsste die Müdigkeit eigentlich verflogen sein.
    *aus*


    Aber sonst müsste es halt eine Feder sein, die eine genau definierte Härte und eine bestimmte Dicke hat. Aber welche Härte? Die Dicke könnte man noch mit dem Mikrometer messen... :wacko:
    Ich sehe da nicht wirklich eine Möglichkeit. Und ob sich der ganze Aufwand am Ende lohnt?


    Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

  • Dass die Feder irgendwann mal ermüdet dürfte doch wohl naheliegend sein. Und wenn es keinen Ersatz mehr gibt?


    Arretierung des AR wäre wirklich nur die allerletzte Notlösung.


    Dietmar

    AIKIDO+, Phono-Mopped, Lehmann Black Cube Statement, Yamaha C-4, Vincent SA-31MK, Yamaha AX 497, SABA TS 2000, Sony ST-SE 700, DUALs 1219, 721, 704, 701, 510, Thorens 147 und viele andere mehr.

  • Hmmm... vielleicht ein Viagra-Bad :whistling:


    *Dummer-Spruch-Modus ein*
    Vielleicht könnte man die Feder ein paar Stunden in eine Tasse starken Kaffee legen, dann müsste die Müdigkeit eigentlich verflogen sein.
    *aus*


    Aber Scherz beiseite: Falls mein Hirn nicht trügt - irgendjemand hat doch mal eine Ewigkeit damit rumgespielt, eine solche Feder nachzufertigen (nur ein Stück, keine Nachbau-Aktion). Ich weiß nur nicht mehr, wie das ausgegangen ist; das ist auch sicher schon > 2 Jahre her . Schon mal das Forum durchsucht?


    Knallfrosch

    Wer will sucht Wege. Wer nicht will sucht Erklärungen.
    Hungarian Proverb: It is not enough to be impolite, you must be wrong, too.


    Dual 505-3, 601, 701, 704, 721, 741, 1019, 1219, 1229, 1249, 5000... Thorens TD 224, Toshiba SR-510 u.a.
    Living population: irgendwas > 34

  • Dass die Feder irgendwann mal ermüdet dürfte doch wohl naheliegend sein. Und wenn es keinen Ersatz mehr gibt?


    Ich habe mal gelernt, dass eine Feder, die aus anständig gehärtetem und korrekt angelassenem Stahl besteht, nicht ermüdet, wenn sie nicht überdehnt wird. :!:
    Und das kann ich eigentlich nach vielen Jahrzehnten Bastelei und Restaurierungshobby-Reiterei bestätigen. Ich habe dutzende von Kameras und Bandmaschinen überholt, in denen zum Teil sehr viele Zug-, Druck- und Haarnadelfedern verbaut waren. Eine gebrochene oder ausgeleierte Feder ist mir nie begegnet. Eventuell war mal eine abgesprungen. Und der Antiresonator zittert doch eigentlich nur ein wenig vor sich hin. Von selbst ermüdet da nichts. Es sei denn, jemand hätte an dem Gewicht herumgefummelt/-gebogen, oder den Dreher verschickt, ohne das Gewicht mit einem Kartonstreifen zu sichern.


    Bei der ehemals meinem damaligen Museumsbahnverein gehörenden Hohenzollern-Dampflok, Baujahr 1906, waren 1990 noch immer die ersten Blattfederpakete drin, und die wurden durch jackelige Gleise erheblich beansprucht! Das nur so nebenbei zum Thema ermüden von Federn.


    Gruß Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

  • Das halte ich aber für ein Gerücht. Mein PKW hängt links tiefer, als rechts. Warum wohl :rolleyes: . Ich müsste mal abnehmen.


    Dietmar

    AIKIDO+, Phono-Mopped, Lehmann Black Cube Statement, Yamaha C-4, Vincent SA-31MK, Yamaha AX 497, SABA TS 2000, Sony ST-SE 700, DUALs 1219, 721, 704, 701, 510, Thorens 147 und viele andere mehr.

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