Auftrennung Vor- und Endstufe - wozu und wie geht das?

  • Moin, als jetzt stolzer Besitzer eines tollen CR1780 und - wenn bald endlich mal geliefert ;) - demnächst enes CV1600 habe ich nun drei Fragen zur möglichen Auftrennung der Vor- und Endstufe beim CR1780.


    Frage eins: wozu macht man das?


    Frage zwei: wie geht das insgesamt?


    Frage drei: bringt mir das eine Verbesserung, wenn ich den CR 1780 mit dem CV1600 kombiniere?


    Das reine Auftrennen mache ich beim CR1780 ja durch ziehen der beiden Brücken hinten zwischen PRE-OUTPUT und MAIN-INPUT. Dann muss ich den PRE-OUTPUT mit dem CV1600 in TUNER verbinden. Schließe ich dann am CV1600 die Lautsprecher an und nutze also den CR1780 nur als Radio-Teil bzw 'Schalteinheit' meiner Quellen oder verbinde ich dann den CV1600 zB über einen TAPE-Ausgang mit dem MAIN-INPUT des CR1780 und habe dann (Lautsprecher am CR1780 angeschlossen) einen mit dem CV1600 verstärktem CR1780, bei dem ein Anteil der Leistung des CV1600 zur Leistung des CR1780 addiert wird?


    Oder ist das ein reines entweder(oder, wo ich dann entweder das Radio über den CR1780 oder über den CV1600 hören kann bzw ja auch ggf umgekehrt den MAIN-INPUT des CR1780 mit einem anderen Vor-Verstärker?

    Gruss aus HB

    .JPeter.

  • die Trennstelle beim CR1780 sitzt direkt vor der Endstufe. Wenn Du die Brücken rausziehst, unterbrichst Du den Signalweg, und legst die im CR1780 eingebaute Endstufe quasi tot. Das, was bei Pre Out rauskommt, ist von der Signalstärke in etwa so wie bei Tape Out. Der entscheidende Unterschied zwischen Pre Out und Rec Out ist, dass das Pre Out Signal mit der Lautstärke und Klangregelung des CR1780 eingestellt werden kann, und das Rec Out Signal linear und mit festem Pegel aus dem Verstärker rauskommt.


    Anwendungsfälle gibt es eigentlich zwei; einmal ist es die Möglichkeit, Zusatzgeräte einzuschleifen - in den späten siebziger und frühen achtziger Jahren galten Equalizer als schick, und diese wurden zwischen Vor- und Endstufe eingeschleift. Die Equalizer-Mode war wahrscheinlich der Grund, weshalb um 1980 herum so viele Mittelklassegeräte diese Auftrennmöglichkeiten hatten.


    Der zweite Anwendungsfall ist der ERSATZ der eingebauten Endstufe durch eine ( oder mehrere ) externe Endstufe ( n ), oder der Anschluss von Aktivlautsprechern. Der Anschluss eines weiteren Vollverstärkers (der auch noch gleiche Leistungsdaten hat), ist eigentlich absoluter Blödsinn. Das ist ungefähr so, als ob Du Dein Auto nicht mit dem eigenen Antrieb bewegst, sondern mit einem baugleichen Zugfahrzeug durch die Gegend ziehst.


    Gruß Frank

  • Der zweite Anwendungsfall ist der ERSATZ der eingebauten Endstufe durch eine ( oder mehrere ) externe Endstufe ( n ), oder der Anschluss von Aktivlautsprechern.

    Wobei mir sich der Sinn dessen auch nicht so ganz erschließt. Denn für den Anwendungsfall gibt es ja Vorverstärker.

    Viele Grüße


    Jochen

  • Ja richtig,
    dann arbeitet der CR1780 nur noch als Vorverstärker mit eingebautem Radio.


    Alex

  • Wobei mir sich der Sinn dessen auch nicht so ganz erschließt. Denn für den Anwendungsfall gibt es ja Vorverstärker.


    Da hast du sicherlich recht.
    Aber stell dir einmal vor, du kaufst den Receiver neu, benutzt ihn 1-2 Jahre und dann reicht dir irgendwann die Leistung der eingebauten Endstufen nicht mehr aus.
    Da brauchst du dann nicht einen neuen Receiver zu kaufen, sondern nur eine Endstufe, die du dann an Pre-Out des Receivers anschließt.


    Nützlich ist der Anschluß auch für aktive Subwoofer:
    Einfach an den Pre-Out Y-Kabel anschließen, das eine Ende des Y-Kabels geht wieder in den Main-In, das andere Ende zum Subwoofer.


    Grüsse
    Roman

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • Wobei mir sich der Sinn dessen auch nicht so ganz erschließt. Denn für den Anwendungsfall gibt es ja Vorverstärker.


    Das war eine schöne Aufrüstoption: Erst der Verstärker, dann später (bzw. meist nie) die Endstufen. Vorverstärker sind/waren meist teurer als ein kompletter Verstärker.


    Heute kann man durch die Auftrennbarkeit alte Verstärker mit guten Endstufen schön in Surroundanlagen integrieren.


    Gruß
    Thechnor

    Gruß
    Thechnor

  • ... der Anschluss externer Endstufen oder Aktivlautsprecher war sicher nie die Hauptanwendung für die Auftrennmöglichkeit. Es gab um 1980 herum die Equalizer-Mode, und darüberhinaus einige Dinge (z.B. Dolby für UKW-Rundfunk oder diese Schallplatten-Rauschunterdrückung, von der mir im Moment der Name nicht mehr ein fällt ), die über das Experimentierstadium nicht hinausgekommen sind. Für all diese Zusatzgeräte brauchte man eine Stelle zum Einschleifen in den Signalweg.


    Ausserdem war man in der Zeit zwischen Quadro und Surround nicht sicher, wie es mit dem Thema Mehrkanal-Audio weitergeht, und man wollte nicht nochmal den Fehler machen, teure HiFi-Geräte ohne Zukunftsfähigkeit zu bauen. Es ist wirklich auffällig, wie viele auch kleinere Verstärker/Receiver gerade aus dieser Zeit auftrenn bare Vor-/Endstufen besitzen.


    Gruß Frank

  • Doch, Frank, das war schon die Hauptanwendung, denn einen Equalizer oder einen Prozessor etwa für Dolby FM oder DBX Disc kann man auch völlig problemlos via Tape-Schleife integrieren.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Doch, Frank, das war schon die Hauptanwendung, denn einen Equalizer oder einen Prozessor etwa für Dolby FM oder DBX Disc kann man auch völlig problemlos via Tape-Schleife integrieren.


    Das hat aber den Nachteil, dass man die Tapeanschlüsse damit belegt. Außerdem müssen dann die Schalter in einer bestimmten Stellung stehen.

    Gruß
    Thechnor

  • Thechnor: In der Belegung der/einer Tape-Schleife seh ich keinen Nachteil, denn dadurch verliert man sie ja nicht - will meinen: Tapedeck & Equalizer/Prozessor in Reihe innerhalb einer Tape-Schleife geht auch. Und in der zum Betrieb nötigen Schalterstellung seh ich eigentlich auch keinen Nachteil - im Gegenteil: So wird nur der Signalweg kürzer, wenn der Eq oder Prozessor nicht benötigt wird - und das Deaktivieren funktioniert so auch dann noch bequem, wenn der Eq oder Prozessor keinen eigenen Bypass-Schalter hat. Den Hauptvorteil seh ich bei dieser Anschlussart allerdings in der Vermeidung von Pegel- und Funktionsproblemen.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Doch, Frank, das war schon die Hauptanwendung, denn einen Equalizer oder einen Prozessor etwa für Dolby FM oder DBX Disc kann man auch völlig problemlos via Tape-Schleife integrieren.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini


    ... ist aber ein Provisorium, weil es nicht einfach funktioniert, sondern man auf die Schalterstellung achten muss. Ausserdem gibt es bestimmte Anwendungen, wo es nicht schlecht ist, wenn alle Funktionen wie Lautstärke, Klangregelung und Filter Einfluss auf das Signal haben. Equalizer wurden immer über PreOut und MainIn eingeschleift, nur wenn diese Anschlüsse nicht vorhanden waren, musste man notgedrungen die Tape-Schleife benutzen.


    Ich glaube nicht, dass es viele Leute gegeben hat, die die eingebauten Endstufen des CR1780 totgelegt haben, um etwas hochwertigeres anzuschließen.


    Gruß Frank

  • Moin,
    ich möchte jetzt auch mal meinen Senf dazu geben....
    Also DBX kann gar nicht an einem variablen Pegel verbaut werden ! Es braucht absolut fixe Bezüge in Eingang, sonst kann das gar nicht funktionieren. Bei EQs ist das ähnlich. Natürlich kann ich weiterhin mit allen Klangreglern hier alles nachregeln, weil das Tapesignal selbstverständlich auch durch die Klangregelung läuft.
    Also der PRE out war gedacht für die damals aufkommenden Ativboxen. Das man aufgrund dessen plötzlich (völlig überraschend, gelle ?) auch einen "Main In" hatte war ja wohl unumgänglich.
    Alle EQs die ich kenne haben für diese Anschlussart nochmal einen "Tape Monitor" Anschluss, damit dieses vorhandene Tape auch weiterhin anschliessbar war.
    Ist echter Schwachsinn am "Pre out" da sowas einzuschleifen... 8|
    Gruss Lutz

  • Lutz: Völlig korrekt. Man braucht sich außerdem nur mal Verstärker anzukucken, die tatsächlich eine dedizierte Eq-/Prozessorschleife haben (z.B. Yamaha A-1020, Harman Kardon PM650VXi, Marantz PM7000/8000/7200...): An solchen Geräten sind die Eq-/Prozessorschleifen oft genug ebenfalls im Normalzustand mit Cinch-Brücken verbunden (sodass man sie auch leicht mit Pre-Out/Main-In verwechseln kann), sind aber allesamt im quasi ungeregelten Line-Level-Bereich der Vorstufensektion integriert, um die besagten Probleme zu vermeiden.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Hallo Manfred,
    der Monitor Anschluss sitzt im Normalfall ja auch hinter allen Eingängen. Mein SABA 7140 zB. hat zwei Bandanschlüsse, plus einen Monitor ein-ausgang der selbstverständlich nach diesen zwei Bandanschlüssen geschaltet ist. So hat man alle Optionen offen.
    Gruss nach München
    Lutz

  • Hallo,


    noch ein Anwendungsfall: ich hatte mal von Canton Lautsprecherboxen "Carat SC", die für den Bassbereich einen aktiven Entzerrer (bzw. eigentlich Verzerrer) hatten. Auch dieses Gerät wurde sinnvollerweise in den Pre-Out/Main-In Zweig eingeschleift.


    Zugegeben, ist eigentlich ein Spezialfall eines Equalizers, aber der Vollständigkeit halber wollte ich es erwähnen.


    Gruß,
    Wolfgang

  • Also, wenn ich die Steckbrücken ziehe, dann ist die Endstufe abgetrennt. Dann einen andere Endstufe anschließen, und der CR 1780 ist der Vorverstärker.


    Verstärkt der dann auch schon ein wenig, oder ist er eigentlich ein reiner Quellenumschalter, der zusätzlich die Ausgangsleistung noch - anders als bei Tapeout - am Lautstärkedrehregler verringern kann.


    Wenn er ein reiner Quellenumschalter ist, benötigt er dann trotzdem Strom? (Für's Radio ist klar, aber für den Rest zum Umschalten...)?


    Ist der Vorverstärkerteil aufgetrennt auch 'klanglimitierend', oder anders gefragt: gelten die angegebenen Technischen Daten nur für die Endstufe (Geräuschspannungsabstand) oder auch schon für den VV?


    Gruss .JP.

    Gruss aus HB

    .JPeter.

  • Moin,
    der VV ist natürlich mehr als ein Schalter. Der braucht Strom um arbeiten zu können. Die technischen daten der Störabstände werden in der Regel von der Vorstufe bestimmt. Der fremdspannungsabstand einer Endstufe ist da meist wesentlich besser.
    Falls du nur einen Quellschalter benötigst besorge dir doch so einen Umschalter zB. bei Conrad.
    Gruss Lutz

  • DANKE für die Antwort. So'n Quellenschalter hab' ich, zumindest solch ein ähnlichen... Mir ging es nur um das bessere Verständnis der Funktionsweise des CR1780, um zu entscheiden, was ich mit ihm machen werde...


    Denn langsam sammeln sich bei mir zu viele Geräte an - zwei 714Q, ein 626, ein 601, ein 731Q, der CR 1780, zwei PS-48 und ein PE... Bis auf den PE funktionieren alle anderen und sind auch fast alle aus erster Hand und sind sehr gepflegt - eine echte Augen- und Ohrenweide, aber man kann nicht mit mehreren Spielern/Anlagen gleichzeitig hören, und ich hab' ja auch noch zwei 1210er und CYRUS-Komponenten und und und... ;)


    Mal sehen, was ich wie nutzen werde und was ich abgeben werde...

    Gruss aus HB

    .JPeter.

  • Der Vorverstärker beinhaltet die Ein- und Ausgänge, die Signalaufbereitung und das komplette Klangregelwerk.


    Am Ausgang des Vorverstärkers liegt das aufbereitete Signal beider Kanäle ähnlich dem des TAPE-Ausgangs, allerdings geregelt um das Klangregelwerk und die Lautstärke.


    Somit braucht das Gerät Spannung aus der Dose.




    Gruß
    Markus

    Gruß
    Markus

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