Woran erkenne ich das Die Nadel hin ist?

Mit Sicherheit kann man den Verschleiss nur durch eine mikroskopische Untersuchung feststellen.

Der oft beschriebene Anhaltspunkt, dass zum Plattenende hin die Höhen verzerrt dargestellt werden, birgt die Unsicherheit, dass die Nadel bzw. der TA nicht ganz exact ausgerichtet ist. Ausschließen kann man auch nie, dass die Platte die besten Jahre hinter sich hat.

Ich selbst bin darum immer noch auf der Suche nach einem Mikroskop, bei dem man den Tisch in der Höhe (nämlich nach unten) verstellen kann und was mit Auflicht versehen ist.

Leider war meine Suche bisher ergebnislos, weil ich preislich nicht in den Profi-Bereich einsteigen wollte.

Grüßli aus Wesel
Dietmar

Hallo,

ich empfehle ein einfaches Mikroskop mit 100facher Vergrößerung. Dazu eine starke Taschenlampe (z. B. Leuchtdiodentechnik) für das Auflicht.
Normalerweise kann man die Nadel in der Hand halten und erkennt alles; braucht also keinen verstellbaren "Tisch".
Bei starkem Zittern kann man es ja mit einem Zinn 40 probieren

Grüße,

Thommy

Hallo Holger!

Die Wenigsten wissen, wie man eine Nadel betrachten muss, um die Abnützung festzustellen, doch besteht die Gefahr, dass man sich die Nadel durch die Mikroskop-Linse abnudelt.
Ist mir bei einem MC 200 mal passiert.

Eine abgenutzte Nadel klingt dauerhaft spitz, nicht etwa stumpf!
Die Verzerrungen zeigen sich besonders bei Gesangsstimmen so deutlich, dass kein Zweifel mehr möglich ist.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael

Hallo Holger,

Zitat

Ich hab mir aber sicherheitshalber eine Jico SAS bestellt.bin ich mal gespannt.

Diese Entscheidung wirst du sicher nicht bereuen!

Wo hast du die Nadel bestellt? Direkt in Japan oder beim Williamthakker?

Übrigens, ich besitze zwar ein einfaches Mikroskop (200fache Vergrößerung) und eine starke Halogenlampe.
Trotzdem kann ich damit Nadelverschleiß beim besten Willen nicht sehen.
Eine sehr verschlissene (verzerrende) und eine fabrikneue Nadel gleichen Typs sehen für mich gleich aus (einfache Rundnadel des AT-71). Keine Ahnung warum.

Gruß
Benjamin

Zitat

Übrigens, ich besitze zwar ein einfaches Mikroskop (200fache Vergrößerung) und eine starke Halogenlampe.
Trotzdem kann ich damit Nadelverschleiß beim besten Willen nicht sehen.
Eine sehr verschlissene (verzerrende) und eine fabrikneue Nadel gleichen Typs sehen für mich gleich aus (einfache Rundnadel des AT-71). Keine Ahnung warum.
Gruß
Benjamin

Hallo Benjamin, das ist in der Tat nicht ganz einfach, aber mit 200fach sollte es gehen. Der Fehler, den die meisten machen: Sie schauen sich die falsche Stelle der Nadel an. Also, die Nadel geht ja in eine verrundete Spitze über. Wenn die Nadel mit der Spitze nach oben zeigt, ist die Kontaktstelle zur Platte unmittelbar unterhalb der Verrundung, wo die Nadelflanken gerade aus der Verrungung herauskommen und gerade werden. Nicht weiter weg von der Spitze. Eine elliptische Nadel ist zwar schärfer geschliffen als eine runde, aber die Kanten der Ellipse sind trotzdem abgerundet. Bei einer abgenutzten Nadel sind in die beiden Flanken fast flache Stelle hineingeschliffen. Ähnlich einer flachen Stelle auf einem Autoreifen nach einer Vollbremsung. Aber: Auch bei 200x sind diese "Bremsplatten" sehr klein, da geht es um ein paar µm. Bei einer runden Nadel sind die Platten etwas einfacher zu erkennen. Man muss die Nadel im Licht so drehen, dass die Nadel an der kritischen Stelle das Licht reflektiert. Dann sieht man, ob diese Stelle noch gerundet ist, oder ob da eine flache Stelle reingeschliffen ist. Wenn Du das Bild so einstellst, dass Du den ganzen Diamant-Konus siehst, sind diese Stellen nicht erkennbar. Daher geht es unter 200x-Vergrösserung praktisch nicht. Auch mit einem USB-Mikroskop wird es schwierig, weil selbst bei max. Vergrösserung diese abgenutzten Stellen nur wenige Pixel gross sind. Da kann man kaum erkennen, ob noch die alte Rundung da ist, oder ob die Stelle flachgeschliffen ist. Leider gibt es Auflicht-Mikros mit 200x Vergrösserung nur wenige, und das fängt dann bei ca. 300 Euro an.
Viele Grüße
Horst

Hallo,

holger:
Danke für die Info.
Ich würde mich freuen, wenn du hier nochmal kurz schreibst wann die Nadel aus Japan gekommen ist und ob alles glatt ging.
Ich werde mir nämlich auch irgendwann mal noch eine für mein Shure V15/III besorgen.

Zitat

Man kann natürlich zum Fachhandel gehen und mal nachgucken lassen.

Ich wüsste gar nicht, wo ich mit solch einem Anliegen überhaupt hingehen könnte. Mir ist in meinem Umkreis kein Händler bekannt, der sich überhaupt noch auf Plattenspieler / -zubehör spezialisiert hätte.

Horst:
Danke für diese wertvollen Details!
Dann habe ich tatsächlich immer den Fehler gemacht, die falsche Stelle zu betrachten, nämlich habe ich immer an der gesamten Flanke des Konus geschaut und nicht unmittelbar bei der Spitzenverrundung.

Ein Problem wird die äußerst schlechte Tiefenschärfe meines Durchlichtmikroskopes sein. Außerdem ist es auch recht lichtschwach, hat eine winzige Optik. Ist ein billiges Ding.
Mit dem Teil habe ich es sogar noch nicht geschafft, eine elliptische Nadel als solche zu erkennen.
Ich glaube, ich muss mir da mal was besseres zulegen. Vielleicht fliegt mir mal was zu...
300€ wollte ich jedenfalls nicht ausgeben

Gruß
Benjamin

Zitat

Ein Problem wird die äußerst schlechte Tiefenschärfe meines Durchlichtmikroskopes sein.

Das ist leider ein grundsätzliches Problem beim mikroskopieren, daß die Tiefenschärfe bei zunehmender Vergrößerung immer mehr in Richtung nicht mehr vorhanden geht.

Zitat

Original von Lavapost
...bis auf den ollen Pickelteller.

Also... der "olle" "alte" Teller ist der alte Teller mit der "einfachen Strobomarkierung".
Der Teller der zweiten Generation gefällt meistens weniger, obwohl er praktischer abzulesen ist, (45 u. 33 1/3 UPM).

Gruß Peter

Hallo Holger,

nein, das liegt nicht an der Nadel, sondern am Herstellungsprozess der Platte.

Schau mal hier bzw. hier

Viele Grüße,
Michèl

Moin,

die Beurteilung von Nadeln hat Horst ja schon sehr schön beschrieben, zur Veranschaulichung habe ich mal ein paar Bilder zusammengestellt.

Nadelbilder

Grüße,
dieter

Zitat

Original von dieter
die Beurteilung von Nadeln hat Horst ja schon sehr schön beschrieben, zur Veranschaulichung habe ich mal ein paar Bilder zusammengestellt.
Grüße,
dieter

Hallo Dieter,
mit was für einem Mikroskop hast Du die Bilder gemacht? Ich meine jetzt nicht das Elektronenmikro
Viele Grüße
Horst

Moin Horst,

das ist ein Leitz Orthoplan, ein ziemliches Monster und natürlich nicht bei mir zuhause.

Leider ist da nur eine Videokamera dran.
Das direkte Bild ist wesentlich besser.
Trotzdem fehlt natürlich auch da die Tiefenschärfe.

Grüße,
dieter