CV1100: Gleichspannung am LS.-Ausgang?

  • Weil mit das Ausschaltknacken meines guten CV1100 doch etwas heftig vorkommt, habe ich mal ein Digitalvoltmeter anstatt der Lautsprecherboxen angeschlossen. Da ein Spannungsmesser ja recht hochohmig ist, kann der Endstuife da ja nichts passieren. Ohne Signal, unabhängig von der Stellung der LS-Regler messe ich an beiden Kanälen eine Gleichspannung von über 3V. Zu Anfang ist es sogar etwa 4V, ich denke, das kann doch auf die Dauer für die Lautsprecher nicht so optimal sein und ist möglicherweise die Ursache für das Knacken.


    Was sagen die Experten, ist es sinnvoll, da mal einen Neuabgleich des Ruhestromes vorzunehmen, wie in der Serviceanleitung beschrieben? Was hat es mit dem dort beschriebenen Kondensator parallel zum Strommmesser über den Klemmen der Endstufen auf sich und was versteht man da unter "längerer" Lautsprecherzuleitung?


    Die Ruhestrompotis des CV1100 scheinen ja im Gegensatz zu denen der "großen Brüder" irgendwie gekapselt zu sein. Gibt es da Erfahrungen, dass die trotzdem zerbröseln?


    Danke für die Infos sagt schon einmal


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Also 3 Volt sind schon recht heftig, da verbrät der Bass bei 4-Ohm-Boxen schon im Leerlauf über 2Watt pro Kanal. "Moderne" Verstärker schalten eigentlich ab, sobald mehr als etwa 1-2 V Gleichspannung am Ausgang anliegen. Das muß wirklich ein sattes Wupp beim Schalten geben... Erste Anlaufstelle für den Lötkolben könnte zB der dicke Auskoppelelko C607 2200/25V sein!


    Matthias

    Si tacuisses, philosophus mansisses...

  • Hallo!


    Der Ruhestrom hat mit dem DC-Offset (Gleichspannungsanteil am Ausgang) überhaupt nichts zu tun.


    Dieser Verstärker besitzt einen Ausgangselko, somit ist kein Gleichspannungsanteil am Ausgang möglich, eine Einstellung fällt also flach.


    Ebenso würde ich mich nicht auf eine Messung ohne Abschlußwiderstand verlassen. So kann sich der Ausgangselko nämlich nicht aufladen. Dazu wäre jedoch R 313 mit 1 kOhm vorgesehen. Natürlich könnte sein, daß der Ausgangselko einen kleinen "Parallelwiderstand" aufweist, ob das tragisch ist, weiß ich nicht.


    Mess mal mit angeschlossenen Lautsprechern die Spannung!


    Knackst es beim Betätigen der Lautsprecherschalter? Wenn nicht, ist alles ok und keine Gleichspannung am Ausgang.



    Gruß

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Mit angeschlossenen CL710 messe ich über den Klemmen der Box 25-26mV, also sehr wenig, dann ist es wohl so in Ordnung.


    Knacken kommt beim Ausschalten des Netzschalters und beim Einschalten der Lautsrprechergruppe, wenn der Verstärker vorher schon eingeschaltet war. Wenn man kurz nacheinander die Boxen ein- und ausschaltet wird das Knacken weniger, da entlädt sich wohl nur der Elko, müsste auch normal sein. Etwas irritierend ist die Empfindlichkeit beim Schalten des angeschlossenen Tuners, auch wenn dessen Kanal nicht angewählt, da kommt der "Dreck" wohl über Netz herein.


    Vielleicht hat Norbert noch etwas dazu zu sagen, ob das alles normal ist, er hat ja auch einen CV1100 in seinem Bestand.


    Gruß


    Uli

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  • Der Ausgangselko kann sich bzw. sollte sich nicht entladen, denn dafür gibt es R 313. Diese lädt den Elko auch bei abgeschalteter Last auf.


    Denn könnten die Elkos wohl schon etwas stark "veraltert" sein.


    Der Einschaltknacks kann evtl. auch daher kommen, da die Elkos immst vollstädngi geladen werden müssen.


    Einschaltknacksen kommt aber eher daher, daß der Knallfrosch des störenden Schalters defekt ist oder fehlt.




    Gruß
    Flo

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Hallo,


    nun kommt es mal wieder auf die Begrifflichkeiten an.
    Unter "Knacksen" verstehe ich ein kurzes, mit deutlichem Höhenanteil und relativ reichhaltigem Frequenzspektrum versehenes Geräusch, das ähnlich klingt wie ein durchbrechender, trockener Stock. Ein Signalverlauf, der einem Einzelimpuls gleicht, erwarte ich hier nciht.
    Ein derartiges Geräusch kann von einem leckenden oder sich aufladenden Elko nicht erzeugt werden.
    Ein Ausgangselko, der sich über den Lautsprecher auflädt, erzeugt im Regelfall ein Geräusch, das ich Plopp nennen würde. Dieser Plopp ist ein kurzes, höhenarmes (damit dumpf klingendes) Klangereignis, dessen Spektrum sehr begrenzt ist. Im zeitlichen Signalverlauf würde ich eine schnell steigende e-Funktion erwarten, die im Vergleich zur Anstiegsflanke eine sehr lange Abfallzeit (Rückenflanke) zeigt.


    Bei mir erzeugt der CV1100 beim Einschalten einen sehr deutlichen Plopp. Beim Ausschalten höre ich dagegen nichts. Dieses Verhalten habe ich genau so erwartet. :]


    Gruß
    Norbert

  • Das mit den Begrifflichkeiten kann ich sehr gut nachvollziehen. Mein erster CV1100, den ich 1980 neu erwarb, hatte auch dieses dumpfe Einschaltploppen©, bei dem gleichzeitig zu merken ist, wie der Trafo das Deckblech des Verstärkers anzieht. Das scheppert fast ein wenig. Das hat mein jetziges Exemplar auch, was auffällt ist aber dieses Ausschaltknacken, was hochfrequente Anteile hat, auch ist der Verstärker empfindlich gegen Schaltknacken durch Lichtschalter, Schalten des Tuner usw. Ich habe da immer etwas Sorge um meine Hochtöner, schalte die Lautsprechergruppe vorher schon weg, wenn mit dem Geräusch zu rechnen ist. Die Stellung des Lautstärkestellers hat keinen Einfluss auf die Intensität des Knackens.


    Weil ich das vom ersten CV1100 so nicht kannte, ergab sich für mich die Frage, woran das liegen kann. Auch wenn die Elkos allgemein seltener einen Defekt haben, als von vielen vermutet wird, vielleicht sollte ich die mal tauschen. Die Dinger gibt es ja schon für rund 0,20€ das Stück oder gibt es da eine bessere, empfehlenswertere Ausführung? Immerhin liegen diese Bauteile ja im Signalweg und könnten vielleicht ja doch einen Einfluss auf den Klang haben.


    Den Ruhestrom werde ich trotzdem übernächste Woche mal messen, dann habe ich Urlaub bis Jahresende und Zeit, so etwas mal in Ruhe zu machen.


    Gruß


    Uli

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    Einmal editiert, zuletzt von Deichgraf63 ()

  • Hallo Uli,


    das von Dir beschriebene Knacksen wird durch HF-Felder erzeugt, die ins Gerät eindringen und dort zu Störgeräuschen führen. Der von Zivi erwähnte Knallfrosch ist im CV1100 nicht vorhanden, kann also nicht def. sein.


    Mein CV1100 knackst nicht beim ausschalten. Ist er vielleicht in irgendeiner Weise intern verändert worden?


    Gruß
    Norbert

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