Viele Fragen zum 1214

  • Wie ich letzte Woche im Flohmarkt-(Off-)Topic schon geschrieben hatte, habe ich mir einen 1214er für satte 3 Euro geangelt. Während meiner Lernpausen habe ich ihn jetzt zu großen Teilen zerlegt. Alle Einzelteile sind schön säuberlich nach Baugruppen abgepackt und auf Seite geräumt, außerdem jeder Schritt schriftlich dokumentiert, damit ich den auch auf jeden Fall wieder zusammenbekomme^^
    Sorgen macht mir etwas ganz anderes: Das Kurvenrad ist schön voll Fett, und das ist alles andere als leichtgängig, ebenso die meisten Teile der Mechanik, die irgendwie gefettet waren. Jetzt ist die Frage:


    Wie krieg ich das Verharzte Zeug von den Bauteilen runter, ohne mir alles zu versauen?


    Weiterhin ist die Frage, was ich dann womit neu Ölen muss? Die fünf (bzw. 4) verschiedenen Öle der Schmieranleitung halte ich für ziemlich utopisch. Eigentlich müsste ein dünnflüssiges Lageröl, ein Silikonöl für den Lift sowie ein Schmierfett doch vollkommen ausreichend sein, oder?


    Was nehme ich am besten wofür?


    Wie ich schon sagte, ist das Gerät weitestgehend zerlegt, nciht aber vollständig. Meint ihr, es macht Sinn das Kurvenrad z.B. komplett auszubauen? Gibt es auf der Unterseite Teile, die irgendwie behandelt werden müssten? Was noch dran ist: Tonarm, Trafo+Motor, Geschwindigkeitswahlschalter samt Mechanik, Kurvenrad, alles Elektrische.


    Rausholen oder drin lassen? - letztlich habe ich eigentlich nur beim Tonarm Angst etwas kaputt zu machen. Auf der anderen Seite würde ich gerne alles demontieren, um das Dingen RICHTIG schrubben zu können - der hatte schon Spinnwegen und anderes im Gehäuse :D


    An dem Spieler war ein TK 181 montiert, auf dem System steht Dual 650 mit einer Nadel DN 8 LP/S. Wenn ich das richtig sehe ist die Drehbar? War das so üblich? Ich könnte einige Infos zu dem System gebrauchen (kenne mich in der Thematik gar nicht aus - war vor meiner Zeit :rolleyes: )
    Das ganze System ist übelst verstaubt, und die Nadel (wenn sie tatsächlich drehbar ist, die zuletzt aktive) ist sehr einseitig "abgenutzt". Ich werde mich mal an eine Reinigung geben und sehn, was sich damit noch machen lässt, sollte ich den Spieler wieder lauffähig kriegen, aber große Hoffnungen habe ich nicht.


    Aber was dann? System und TK sind eine Einheit, wenn ich das richtig sehe. Wie montiere ich ein neues System? Was nehme ich dafür am besten? Was gibt es an anderen Ersatzmöglichkeiten?



    Fragen über Fragen (und noch eine Menge Arbeit, wie es scheint),
    Jan


    //Tante Edith fragt (und meine Mama sowieso :rolleyes: ) lohnt es überhaupt die olle Kiste nochmal fit zu machen?

    Schön, dass sie mal wieder reinschauen, Herr Schäuble...


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  • Hallo Jan,


    es lohnt sich (fast) immer - je nach persönlichem Gusto natürlich!


    Als Reinigungsmittel für Verharztes ist z.B. WD40 eines der Mittel der Wahl. Löst und reinigt prima. Erst mit dem Lappen grob entfernen und dann mit WD40 abreiben. Das Zeug ist eine echte Sauerei, aber funktioniert sehr gut (am besten alles rundherum mit Zeitung auslegen, oder im Keller, falls vorhanden).


    Meiner Meinung ist es am besten alles auszubauen. Natürlich auch das Kurvenrad. Nur so kannst du dessen Achse gut sauber machen. Wenn nicht notwendig würde ich nur den Tonarm nicht ausbauen. Letztendlich müsstest du ja vermutlich die Tonarmkabel auslöten um den Tonarm ganz abzubauen. Wenn es nur Staub ist würde ich es mit einem trockenen Pinsel versuchen und eben oberflächlich reinigen. Mehr nicht.


    Zum Thema Ölen kann ich nur die Suchfunktion hier wärmstens empfehlen und noch ein paar Lernpausen opfern. Es ist hier wirklich ausgiebigst diskutiert worden und es gibt auch reichlich verschiedene Meinungen. Wenn man nicht die original Schmiermittel zur Hand hat, dann konnte ich mir nur so eine Meinung bilden. So verwendete ich letztes Mal Mehrzweckfett zum Schmieren von Kurveradführung, Geschwindikgeitsmimik, Bolzenführungen der Gestänge. Tellerachse mit Haftöl. Tellerkugellager mit dem Fett. Andere haben auch schon Rennradkugellagerfett genommen. Warum nicht? Motorlager mit Fahradöl. Falls du Sinteröl hast ist das für den Motor vermutlich auch nicht verkehrt. Die Dualmotoren laufen glaube ich alle in einer gesinterten Lagerbuchse. Wichtig ist daß alles Schmiermittel Säure- und Harzfrei ist.
    Es gibt noch einige andere Möglichkeiten wie Motoröl ohne Additive, etc. siehe Suche. Ich bin bis jetzt mit dem Ergebnis meiner verwendeten Schmiermittel sehr zufrieden.


    Das System CDS650 ist ein Kristallsystem. Das hat die DN8 Wendenadel. Ist also normal. Das haben die wahrscheinlich gemacht, weil die einen höheren Verschleiß haben? Nur eine Vermutung. Jedenfalls ist es - glaube ich - nicht HiFi tauglich und braucht keinen Vorverstärker, da Kristallsysteme von Natur aus laut genug sind. Von der Qualität sind die meisten Leute allerdings nicht so überzeugt. Besser, du machst ein Magnetsystem dran. Ich glaube, so ein Shure M71 oder M75D könnte hier Standesgemäß ordentliche Ergebnisse liefern. Aber dazu wissen andere hier mehr als ich. Das zu Justieren ist dann aber wieder ein anderer Fall. Eins nach dem anderen, oder ? (gibt auch gute Threads zu dem Thema hier).


    Auf der Seite von
    Wegavision findest du etwas zu zum System. Schöne Bilder davon gibt es auch hier 1200er Dual


    Viel Spaß beim Reanimieren! :D Ich bin überzeugt, du schaffst es!!! :]


    Viele Grüsse


    Der Edi meinte, er wolle Bilder sehen! Wir haben unser Bildung doch aus dem Bild, oder so.

    Martin
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    Jetzt glaube ich, Zwanzigjährige sind eine andere Sorte.


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  • Hallo,


    noch ein Nachtrag zum System - such' mal ein bisschen hier im Forum, da gab es eine Diskussion, worin sich 1214 und 1214-Hifi unterscheiden: im Motor.


    Wenn Dein Plattenspieler einen 2-pol-Motor hat (mit nur einer Wicklung), ist es recht wahrscheinlich, dass Du bei Umrüstung auf ein Magnetsystem Probleme mit Brummeinstreuung bekommst. Aber vielleicht kann Dir ja in diesem Fall jemand einen 4-pol-Motor aus einem Schlachtgerät abgeben?


    Zum Schmieren ist schon alles wesentliche gesagt. Ich benutze Paraffinöl aus der Apotheke und Total Multis 2 (soll dem Shell Alvania RL2 entsprechen), habe aber zumindest mit dem Fett noch keine echte Langzeiterfahrung. Bisher (2 Jahre) ist aber nichts negatives aufgefallen.


    Gruß,
    Wolfgang

  • Hallo,


    ich nehme zum schmieren Ballistol Universalöl und habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ausser für das Kurvenrad, da nehme ich Vaseline.


    Gruß
    Rolf

  • Hallo Jan,


    das alte Fett geht wohl ganz gut mit Isopropanol und einem Pinsel ganz gut von den Teilen runter, stand hier an anderer Stelle schon mal geschrieben.


    Das System 650 ist ein Kristallsystem und sollte am besten gegen ein Magnetsystem ersetzt werden, da es mit sehr hohen Auflagekräften (3-5p) gefahren wird und die Saphirnadel sich SEHR schnell abnutzt (sog. "Plattenfräse" :D). DMS 201, 211, 241/241 o.ä. sollten "plug&play passen, wegen der Clipmontage. Dazu steht hier aber auch genug geschrieben, denke ich. Der 1214 Hifi war übrigens mit DMS 200 oder M75D ausgestattet. Solch ein System im Kleinanzeigebereich zu finden dürfte kein Problem sein.


    Ansonsten wünsche ich Dir noch viel Spaß beim Schrauben :D

    Gruß,


    Chris




    “Somebody was trying to tell me that CDs are better than vinyl because they don’t have any surface noise. I said, ‘Listen, mate, *life* has surface noise” - John Peel

  • So, dann melde ich mich nochmal von der Front - der 1214 ist zerlegt :]
    Ich habe alles demontiert mit Ausnahme des Tonarms - wie empfohlen - und der Baueinheit rund um den Geschwindigkeitswahlschalter, da diese sehr sauber wirkt und auch mechanisch keinerlei Probleme macht.


    Wenn ich das richtig sehe ist der "Steuerpimpel" bei diesem Gerät gar kein solcher, sondern ein einfacher Metallstift? ?(


    Noch ein paar Fragen zur Reinigung - Isopropanol und WD40 stehen im Raum - beides habe ich zur Verfügung. Wie sieht es um die Plastik- und Gummiteile aus. Werden die davon angegriffen?
    Vaseline hätte ich auch hier :D Ist sie wirklich Mittel der Wahl fürs Kurvenrad? Zumindest kaputtmachen dürfte sie ja nichts.
    Waschbenzin auf der Haube - Erlaubt oder nicht? Hätte da Aufkleberreste, die runter müssten :(
    Das Aluminium auf der Oberseite ist stellenweise recht versifft (ist mir beim Kauf gar nicht aufgefallen ?( ). Wie kann ich das schonend reinigen, ohne die Aufdrucke zu vernichten?


    Den Motor möchte ich nicht tauschen, da das Gerät definitiv kein "HiFi" ist, sondern ein einfacher 1214. Auch wenn das nur die billige Variante ist, möchte ich ihn möglichst original erhalten. Deswegen die Frage - wenn ich auf ein anderes System umrüste (was ja jederzeit mit einem Handgriff rückbaubar ist) - wo kommen die Einstreuungen her? Vom Motor? Lässt sich das nicht irgendwie schirmen? (Mir fällt grade auf, dass Audiogeräte ja gar keine Schutzerde haben, da wirds schwer mit Schirmen :rolleyes: )


    Thema Fotos - ich sollte wohl ganz gute machen können (Audio- und Foto-Hobby gehn scheinbar sehr häufig Hand in Hand...). Was würdet ihr sehen wollen?
    Ich könnte im Prinzip eine "wiederzusammenbau-Schritt-für-Schritt-Anleitung" erstellen, mit Ausnahme der noch nicht demontierten Teile. Besteht an sowas Interesse? Ihr könntet dann live und in Farbe mein Scheitern beim Rückbau verfolgen :D
    Ach so - wo wir gerade beim Thema sind... die Serviceanleitung ist erstens nicht verlinkt, obwohl sie auf dem Server liegt (habe sie nur hier über die Boardseite gefunden), und zweitens sind die Scanns in sehr übler Qualität. Hat nicht jemand die Serviceanleitung vorliegen und könnte sie mal neu scannen? Wäre doch eine super Sache 8)
    Ich habe, um die Lesbarkeit wenigstens etwas zu gewährleisten mal mit Photoshop rumgespielt. Mit Anpassungen im Bereich des Kontrasts und der Helligkeit konnte ich noch einiges rausholen, auch nachschärfen brachte etwas. Viele Zahlen muss man aber mehr erraten als dass man sie lesen kann und vor allem die Detailzeichnungen haben gelitten. Trotzdem stelle ich die bearbeiteten Dateien auf Wunsch gerne zur Verfügung.


    Zum weiteren Verlauf:
    Mir schwebt vor, die originale Kunststoffzarge in "Nussbaum" :rolleyes: durch eine selbstgebaute zu ersetzen, sollte das Gerät wieder lauffähig sein, wenn ich damit fertig bin. Natürlich soll der Umbau so vonstatten gehen, dass ich mit zwei Handgriffen wieder in die Alte Zarge zurückbauen kann (sonst könnt ich mir ja auch den besseren Motor an Land ziehen). Gibt es schon Bohrschablonen bzw. bemaßte Zeichnungen von der Grundplatte? Sonst würde ich sowas wohl machen - und auf Wunsch auch hier zur Verfügung stellen.


    Grüße und Danke für die Antworten,
    Jan



    //Tante Edith mault rum, ich solle doch lieber lernen. Morgen und Samstag stehn die Klausuren an :rolleyes: Danach geht es schnellstmöglich in den Urlaub - 3 Wochen dauertouren, bevor die Arbeit wieder losgeht. Erst anschließend werde ich mich dem 1214 wieder ausgiebig widmen - auch dann ist erst mit größeren Fortschritten zu rechnen, ich denke, jetzt muss erstmal mein Motorrad so weit fit gemacht werden in den Lernpausen ;)

    Schön, dass sie mal wieder reinschauen, Herr Schäuble...


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  • Hallo,


    Zitat

    Original von Schwarz-Brot
    Noch ein paar Fragen zur Reinigung - Isopropanol und WD40 stehen im Raum - beides habe ich zur Verfügung. Wie sieht es um die Plastik- und Gummiteile aus. Werden die davon angegriffen?


    ich kenne WD40 nicht, Isopropanol greift normale Gummi- und Kunststoffteile nicht an - liest man zumindest so, und ich habe es auch noch nie erlebt.


    Zitat

    Original von Schwarz-Brot
    Das Aluminium auf der Oberseite ist stellenweise recht versifft (ist mir beim Kauf gar nicht aufgefallen ?( ). Wie kann ich das schonend reinigen, ohne die Aufdrucke zu vernichten?


    Ich nehme dafür immer einen normalen Haushaltsreiniger - (z.Zt. Frosch Neutralreiniger, General oder Ajax auch schon erfolgreich benutzt). Er darf keine Partikel enthalten, also keine Scheuermilch!
    Allohol in jeglicher Form ist tabu - es kann gutgehen, aber in den meisten Fällen tut es das nicht.


    Zitat

    Original von Schwarz-Brot
    Den Motor möchte ich nicht tauschen, da das Gerät definitiv kein "HiFi" ist, sondern ein einfacher 1214. Auch wenn das nur die billige Variante ist, möchte ich ihn möglichst original erhalten. Deswegen die Frage - wenn ich auf ein anderes System umrüste (was ja jederzeit mit einem Handgriff rückbaubar ist) - wo kommen die Einstreuungen her? Vom Motor? Lässt sich das nicht irgendwie schirmen? (Mir fällt grade auf, dass Audiogeräte ja gar keine Schutzerde haben, da wirds schwer mit Schirmen :rolleyes: )


    Die Enstreuungen kenne ich persönlich nicht, habe nur hier im Forum davon gelesen. Demnach müssten es magnetische Einstreuungen sein, da hilft eine Schutzerdung sowieso nix, nur ein MU-Metall-Mantel um den Motor...
    Im Zweifel: einfach mal ausprobieren, TK ist ja schnell gewechselt.



    Gruß,
    Wolfgang

  • Einspruch!


    Isopropanol greift zumindest Kunststoffteile an und zwar gehörig! Selbst dann, wenn es mit Wasser -auf sagen wir mal 60 Prozent- verdünnt ist.


    Wer es nicht glauben will, der kann es ja jederzeit an einer Dual-Zarge mit schwarzem Boden ausprobieren. Ich empfehle in diesem Zusammenhang an der Innenseite zu testen. Da ist der Schaden dann leichter zu verschmerzen.

    Euer Plattenkratzer

  • die letzte Frage beantworte ich gleich am Anfang. Einen 1214 total zu überholen, lohnt sich nicht, wenn Du mit Deiner Zeit etwas besseres anzufangen weisst. Wenn Du es aus Interesse tust, sieht die Sache anders aus. Es macht Spaß, und Du lernst eine ganze Menge dabei.


    Bevor Du anfängst, lade Dir folgende Dokumente herunter:


    Bedienungsanleitung


    Serviceanleitung


    In diesen Dokumenten findest Du fast alle Antworten auf Deine Fragen. Insbesondere sind in der Servicemappe die Originalschmierstoffe aufgelistet.


    Für das Zerlegen gilt das Gleiche wie für das Überholen generell. Wenn Du Dir einen Dual-Bausatz basteln möchtest, kannst Du das Gerät natürlich bis zur letzten Schraube zerlegen. Sinnvoller ist es allerdings, gezielt Fehlersuche zu betreiben und nur die Teile zu zerlegen, die es wirklich nötig haben. Die Servicemappe hilft hierbei.


    Das verharzte Zeug bekommt man mit allem herunter, was Fett löst, also Benzin, Alkohol, aber auch Kriechöle wie Caramba oder WD40. Selbst Kontaktspray funktioniert.


    Zum Ölen: Ich habe schon einige alte Duals wieder zum Leben erweckt. Man braucht nicht einmal dünnflüssiges Öl, Schmierfett reicht völlig aus. Bei wenig bewegten Teilen wie den Achsen der Umschaltwippen reicht es oft sogar, das alte Fett mit WD40 wieder weich zu machen (bevor mich für diese Aussage jemand vierteilt - der 1218 in meiner KA60 funktioniert schon zwei Jahre einwandfrei mit "weichgemachtem" Fett.


    Insbesondere den Tonarm würde ich nicht demontieren, wenn er noch leichtgängig ist. Die Nadellager und die Federn fliegen gerne durch die Gegend und die Spitzen der Lagernadeln werden schon vom Anschauen krumm. Ausserdem ist die Justage eines zerlegten Tonarms nicht ganz trivial.


    Zum TK181: System und Träger sind KEINE Einheit. Das System ist mit einer Schnappbefestigung am Träger fixiert (siehe auch Bedienungsanleitung). Wenn Du das System mit sanfter Gewalt nach unten/hinten drückst (zuerst die Drähtchen abziehen !!) hakt es aus. Anschließend kannst Du an den Langlöchern im Träger jedes handelsübliche 1/2"-System mit Schrauben befestigen. Das CDS 650 / 660 ist eine Katastrophe (auch wenn das einige hier im Forum anders sehen). Es zerstört die Schallplatten, klingt grausam und "frisst" Nadeln. In der Tat ist es so, dass die Standardnadel nur deshalb zwei Positionen hat, weil eigentlich jede DN8 zwei Nadeln sind.


    Bei Conrad Elektronik gibt es MM-Systeme ab ca. 15 Euro, und selbst das Billigste davon ist um Lichtjahre besser als das CDS650. Für ein MM-System brauchst Du allerdings einen Entzerrer Vorverstärker (ab etwa 20 Euro, auch bei Conrad), oder einen Phono-Eingang am Verstärker. Zum Thema Entzerrer Vorverstärker gibt es bereits zahlreiche Threads hier im Forum.


    Vom 1214 gab es zwei Varianten: HiFi und nicht HiFi. Dein 1214 wird die Nicht-HiFi-Variante sein. Unterschieden haben sich beide Geräte zum Einen durch den Motor (2-Pol beim Standard, 4-Pol beim HiFi) sowie durch den Tonabnehmer (CDS650 beim Standard, irgendein Shure MM-System beim HiFi). Der Motor ist unproblematisch, sofern er technisch in Ordnung ist. Man kann also ohne Schwierigkeiten durch Tausch des Tonabnehmers aus einem Standard- ein HiFi-Modell machen. Den Einbau eines MM-Tonabnehmers würde ich dringend empfehlen, Deinen Ohren und den Schallplatten zuliebe.


    Bevor Du loslegst, würde ich allerdings eine Grundsatzentscheidung treffen. Der 1214 war der zweitbilligste Plattenspieler im Sortiment, ist also ein Einstiegsgerät. Er (und der Nachfolger 1224) sind immer noch in rauhen Mengen für fast umsonst zu bekommen. Du solltest also die Instandsetzung nur dann machen, wenn a) nicht viel kaputt ist (z.B. Motor) und b) das Interesse an der Funktion der Grund für die Arbeit ist.


    Wenn Du nur einen guten Plattenspieler suchst, und vielleicht noch nicht einmal eine phonotaugliche Anlage besitzt, würde ich mich nach einer preiswerten Dual Heimanlage umschauen (mein Favorit ist die KA60 und bauartgleiche Modelle). Die ist nicht viel größer als Dein 1214, bietet aber eine Klangqualität, die Du aus dem 1214 niemals herausholen wirst. Wenn Du bereit bist, zu basteln, findest Du solche Geräte für teilweise unter 30 Euro bei Ebay. Wenn Du für Deinen 1214 einen neuen Abtaster und einen Entzerrer kaufst, ist es schon teurer.


    Gruß Frank

  • Hallo Frank,
    hast Du eigentlich gelesen, was ich geschrieben habe?
    Viele Deiner Antworten lassen darauf schließen, dass dem nicht so ist. :rolleyes:
    Beispiele?
    - Die Serviceanleitung liegt mir vor - ich habe mich über den Schlechten Zustand der Scans ausgelassen und angeboten meine nachbearbeiteten (wenn auch nur unwesentlich besseren) Dateien zur Verfügung zu stellen.
    - Ich habe den 1214 zweifelsfrei als normaler Variante - NICHT HiFi - identifiziert.
    - Die Schmierhinweise der Serviceanleitung hatte ich in Frage gestellt, da ich mir nicht die Originalschmierstoffe besorgen will (zumal der Spieler es Deiner Aussage nach ohnehin nicht wert ist)


    Egal - trotzdem ist viel neue Information für mich dabei, die mir sehr wohl weiterhilft.
    Ich habe einen voll funktionsfähigen 1229, der tagtäglich seinen Dienst viele Stunden lang verrichtet, somit ist der 1214 ein reines Spaßprojekt. Aber allein die Tatsache, dass hier in der Produktgalerie gerade mal ein Bild in einer Grundig Zarge eingestellt ist, hat mich stutzig gemacht. Vom 1214 mag es rauhe Mengen für kleines Geld geben, doch haben will ihn scheinbar keiner (oder es redet niemand gerne drüber). Um so mehr Anreiz für mich, solch ein Gerät in gutem Zustand wieder herzurichten! Zumal das Gerät mich gerade mal 3 Euro gekostet hat...
    Für mich ist das zum einen ein Test meiner eigenen Fähigkeiten, zum andern besteht der oben genannte Ansporn. Auch die vorhandenen Probleme des Spielers wurden oben genannt, deshalb nur ganz kurz: Die Mechanik war beim Kauf verklemmt, lässt sich vermutlich auf verharzte Fette zurückführen.
    Tonarm und Geschwindigkeitswahlhebel wollte ich montiert lassen, auch hierzu siehe meinen letzten Post.


    Sehr hilfreich ist für mich die Information zum TK 181. Danke dafür!


    Habe ich nach Kaufberatung gefragt? ;) Meine Anlage ist durchaus Phonotauglich :)
    Zur Grundsatzentscheidung: Ich hab ihn schon zerlegt. Noch Fragen?


    Würde gern mal ein Bier mit Dir trinken!
    Liebe Grüße,
    Jan


    @ alle anderen: Meine fragen aus dem obigen Post stehen weitestgehend immer noch im Raum.

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  • Zitat

    Original von Schwarz-Brot
    - wo kommen die Einstreuungen her? Vom Motor?


    Ja.
    Der Motor erzeugt ein magnetisches Streufeld. Das induziert eine Wechselspannung in den Spulen des MM-Tonabnehmers. Man hört ein Brummen.


    Die Stärke des Brummens tritt bei unterschiedlichen Tonabnehmern unterschiedlich stark auf. Meine Tonabnehmer hab ich auch mal alle am 1224 mit dem 2-Pol-Motor ausprobiert. :D


    Die Reihenfolge der Brummstörungen am nicht-HIFI-motorigen 1224 von laut nach leise sortiert, soweit ich mich noch erinnern kann:


    1. Ortofon M20E - Höllisch brummempfindlich! :D
    2. Dual DMS242E - Kein Genuß mit dem Brummen.
    3. Ortofon OMB10 und Konsorten - naja, geht so gerade noch. Sieht am dicken Tonkopfträger aus, wie eine Ameise, die ein Haus transportiert.
    4. Shure M75D und M91 (die haben ja wohl sowieso das gleiche Spulensystem?) - Mit dem geringen Restbrumm kann man gut leben. Die M91-Nadel klingt auch am 1224 deutlich besser als die M75.



    Zitat

    Original von Schwarz-Brot
    Lässt sich das nicht irgendwie schirmen?


    Nein. Nicht ohne das Tonabnehmersystem in ein magnetfeld-abschirmendes Material einzupacken (das angesprochene Mu-Metall).
    Nimm einfach ein M75D-System oder ähnlich. Passt schon.


    Zitat

    Original von Schwarz-Brot
    (Mir fällt grade auf, dass Audiogeräte ja gar keine Schutzerde haben, da wirds schwer mit Schirmen :rolleyes: )


    Du bist Opfer eines verbreiteten Mißverständnisses.


    Ich werd's jetzt nicht im einzelnen darlgen, aber es genügt zu wissen, daß Schirmung und Schutzerde zwei völlig verschiedene Paar Schuhe sind.


    Da aber für beide Fällen häufig unterschiedslos das Wort "Erdung" oder "Erde" verwendet wird, trägt dies immer wieder zur Verwirrung, der Erhöhung des Bruttosozialprodukts und vielerlei Diskussionen über (sinnlose) abgeschirmte Hai-Ent-Netzkabel bei. :D


    Zitat

    Original von Schwarz-Brot
    Ich könnte im Prinzip eine "wiederzusammenbau-Schritt-für-Schritt-Anleitung" erstellen, mit Ausnahme der noch nicht demontierten Teile. Besteht an sowas Interesse? Ihr könntet dann live und in Farbe mein Scheitern beim Rückbau verfolgen :D


    Cool! Das kleine rote Männchen mit dem Dreizack in meinem Ohr gebietet mir, lautstark zuzustimmen.


    Edit: Aua! Aua! Der Sch****-Dreizack piekst aber auch eklig!

  • Moin Moin Miteinander,


    ich finde ja, die eine der aller besten "Serviceanleitungen" für solche Operationen ist ein 2.Dreher des gleichen Modells. Da kann man immer schön spicken, wie es mal zusammen war. Ansonsten habe ich mir auch Fotos vom Auseinanderbau gemacht, das hilft auch sehr.


    Klar, rein materiell macht es keinen Sinn ewig am 1214 herumzuschrauben - aber ich hab´s auch eher als Spass-Bastel-Üb-und-Lern Projekt verstanden. Dann Lohn es sich immer.


    Ich kenne den 1214 vom Innenleben jetzt nicht, aber ich glaube du siehst das richtig. Wenn ich von meinem 1209 ausgehe, den ich neulich bis auf die fast letzte Schraube auseinander genommen habe, da verhält es sich genau so. Kein Steuerpimpel.


    Zum Thema oberflächlich reinigen (Platine etc.): Ich habe bisher immer zunächst alles mit normalem Glasreiniger versucht. Das Zeug ist nicht sehr aggressiv und man bekommt doch etwas weg. Bei mir ist dabei noch nichts weggegangen, was nicht gewünscht war. Aber es soll ja immer die bekannte Ausnahme geben....


    Zum Thema Schmieren: Hab ja gesagt, es gibt da viele Meinungen. Und was ich das schöne daran finde ist, daß wohl alle auch funktionieren :D. Ich habe jedenfalls bei meiner Recherche gelesen, daß es "Technische Vaseline" sein soll. Die ist wohl frei von Säure und Harz. Das ist sehr wichtig für Kunststoffteile. Mein Fahrad-Fett Fläschchen von Nigrin für 1,5zig ist auch frei davon.


    Wenn du keinen anderen Motor nehmen willst, dann glaube ich auch, daß du mit einem M75D bzgl. MM-System am Besten fährst. Das System habe ich auch als recht schmerzfrei in jeglicher Hinsicht kennengelernt. Könnte ein CDS700 auch gut funktionieren? Ist zwar seltener aber soll auch als Kristallsystem hifi-tauglich sein mit nur 2p Auflagekraft.


    Unterliege ich massentechnisch auch einem Denkfehler, wenn ich bissher annahm, daß die DIN Verbindungen ja die Masseleitungen integriert haben und damit geerdet sind? Vermutlich, oder? Man möge es mir verzeihen, bei mir kommt Strom im besten Falle aus der Steckdose :D


    Was genau hast du mit Bohrschablone für die Grundplatte gemeint? Das habe ich nicht ganz verstanden. Möchtest du auch die "Platine" neu machen? 8o . Von der Aktion von Barossi hast du bestimmt gehört, der hier gerade eine Sammelbestellung für seinen Schreiner laufen hatte, der die Rahmen-Oberteile (mit den Aussparungen für die Federn etc.) CNC-Mässig fräßen ließ?


    Klar, wenn du Spaß daran hast, das zu dokumentieren, finden sich sicher viele (mich eingeschlossen) und spätere "Neue" die sich das gerne anschauen :)!


    Nun schönen Abend, gutes Gelingen und vor allem schönen Urlaub

    Martin
    ______________________________________________________________

    Als ich jung war, hielt ich Sechzigjährige für eine andere Sorte Mensch.
    Jetzt glaube ich, Zwanzigjährige sind eine andere Sorte.


    Henry Kissinger, 1992.

  • Hallo Nummereins,


    Zitat

    Was genau hast du mit Bohrschablone für die Grundplatte gemeint? Das habe ich nicht ganz verstanden. Möchtest du auch die "Platine" neu machen? . Von der Aktion von Barossi hast du bestimmt gehört, der hier gerade eine Sammelbestellung für seinen Schreiner laufen hatte, der die Rahmen-Oberteile (mit den Aussparungen für die Federn etc.) CNC-Mässig fräßen ließ?


    die von Barossi angefertigten Oberteile haben aber andere Maße, sie sind für die großen Platinen.
    Ich denke aber schon, dass es um die Bohrschablone für den Zargenausschnitt ging. Im Original lag eine entsprechende Schablone wohl immer bei, nur leider bekommt man heutzutage in den seltensten Fällen das komplette Zubehör zum Gerät - leider. Ich habe noch nicht geschaut, ob es bei Wegavision eventuell einen Scan davon gibt, dann müsste man diesen nur noch richtig skaliert ausdrucken.


    EDIT: ist der Zargenausschnitt vom 1019 identisch? Wenn ich mich recht erinnere existiert der Plan bei meinen Eltern noch, zumindest mittelfristig könnte ich den wohl auch mal einscannen...


    Gruß,
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von WolfgangW ()

  • Hi Wolfgang,


    klar, du hast recht! Das passt nicht! Daran hatte ich gar nicht gedacht !


    Ich habe mal in etwas gewühlt und gefunden: In meiner Sammelwut habe ich die Zeichnung es Zargenausschnitt für die mittlere Chassis mal aus irgend einem Thread abgespeichert.


    Wer will bitte PN mit e-mail adresse. Die Datei ist etwas über 1MB.


    Gruß
    Martin

    Bilder

    Martin
    ______________________________________________________________

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  • hier der Link zur Schablone fürs mittlere Chassis ;)
    Werde meinem 1225 wohl auch sehr bald eine Selbstbauzarge spendieren... Fichte Massiv, wollen ja nicht übertreiben :D


    Achja, das Shure DM 103 M-E klingt übrigens auch recht gut am 2-Pol Motor (CS 1224) ;)

    Gruß
    Christoph


    ------------------------------------
    CS 2x 621, 1229, 1226, 1225, 1218
    CV 1400, 2x 1200, 1100
    KA 50, 31
    CT 1641, 1440, 1150
    C 830, 820


    Technics: SL-PG 440 A, SL-PG 4
    Muvid: IR-850


    Ehemalige: CS 510

  • Na hier tut sich ja grade einiges :)
    Erstmal danke an euch alle, so macht das ganze doch Spaß 8)


    3rd_Ear, an Dich hätte ich jetzt ganz gezielt ein Angebot zu machen: Ich komme dem Wunsch Deines kleinen Teufelchens nach (wenn ich aus dem Urlaub zurück bin versteht sich), und Du lässt mich (und einige andere hier) nicht dumm sterben, was die Sache mit dem Abschirmen angeht. Ist das ein Deal?


    Um das ganze zu erleichtern, möchte ich hier meinen aktuellen Wissensstand kundtun, damit Du genau sagen kannst, wo der (oder die) Denkfehler liegt (liegen).
    Aaalso, HiFi Geräte haben keinen Schutzleiter - von dem mir sehr wohl bekannt ist, dass er nicht der wohl definierten Masse eines solchen Gerätes gleichzusetzen ist. (Diese muss nichteinmal zwingend ein Null-Potenzial haben, oder? Theoretisch könnte ich doch jedes Beliebige Potenzial als mein Bezugspotenzial wählen?)
    Mein Gedanke war folgender: Der Motor arbeitet mit Wechselspannungen und Spulen, folglich werden Induktionsspannungen auftreten, die an anderer Stelle (hier Tonabnehmer oder Zuleitungen) störend wirken. Würde ich jetzt einen mit der Erde (= unendlich großes positives Potenzial) verbundenen Schirm einbringen, sollte ich diese Spannungen doch wirkungsvoll ableiten können ?(


    Grüße, Jan

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  • Zitat

    Original von Schwarz-Brot
    Mein Gedanke war folgender: Der Motor arbeitet mit Wechselspannungen und Spulen, folglich werden Induktionsspannungen auftreten, die an anderer Stelle (hier Tonabnehmer oder Zuleitungen) störend wirken. Würde ich jetzt einen mit der Erde (= unendlich großes positives Potenzial) verbundenen Schirm einbringen, sollte ich diese Spannungen doch wirkungsvoll ableiten können ?(


    Aha! - Da liegt der Hase im Pfeffer. Die "Erde" ist kein unendlich hohes positives Potential, sondern das mehr oder weniger willkürlich gewählte Null-Potential als Bezugspunkt für elektrische Spannungs-Messungen.


    Der Homo Sapiens neigt bekannterweise dazu, sich selbst als normal zu betrachten, und alles, was davon abweicht, als unnormal. Alles andere würde möglicherweise den Gemütszustand unnötig beeinträchtigen und wird daher von Psychologen nicht empfohlen :D . So nimmt man als Bezugs-Potential einfach das elektrische Potential, auf dem man sich in gegenüber der unmittelbaren Umgebung ungeladenen Zustand befindet, als den normalen Bezugspunkt. Da man auf diesem Planeten in der Regel auf einem Stückchen Erde rumsteht, heisst das dann einfach "Erd-Potential".


    Achso: Zur Begrifflichkeit: Spannungen kann man nicht ableiten, nur Ladungen hin- und her-verschieben, d.h. elektrischen Strom fließen lassen. Die Spannung im elektrischen Stromkreis entspricht so in etwa dem, was in einer Wasserleitung der Wasser-Druck gegenüber dem Bezugs-Druck der Umgebung ist. Der elektrische Strom entspricht in dieser Analogie dann der Massen-Durchfluß-Geschwindigkeit des Wassers durch ein Wasserrohr. Druck kann auch auf einer Leitung sein, durch die kein Wasser fließt, weil der Wasserhan gerade abgedreht ist. Der Grund für einen Wasserfluß ist immer eine Druck-Differenz zwischen Überdruck auf der Wasserleitung und niedrigerem Druck am Wasserauslass. Das, was in einem Stromkreis fließt, ist niemals "Spannung", sondern elektrische Ladung, die aufgrund einer Spannungs-Differenz fließt. Je mehr elektrische Ladung in einer bestimmten Zeit fließt, um so höher ist der elektrische Strom. So wie Wasser in einer Wasserleitung vom hohen Druckpotential (Wasserwerk) zum niedrigen Druckpotential fließt, so fließt elektrische Ladung von einem höheren Spannungs-Potential zum einem niedrigeren. Leider gibt es kein negatives und positives Wasser, so wie es negative und positive Ladungen gibt, daher muß jeder Vergleich des Stromflusses mit dem Wasserfluß an irgendeiner Stelle versagen. Z,.B. bei der Funktion der elektrischen Abschirmung.

  • Ein bisschen was verstehe ich ja auch von der Materie...


    Elektronen als bewegliche Ladungsträger (und damit negative Ladung) werden sich bevorzugt in Richtung eines positiven Potenzials bewegen (was wir dann Stromfluss nennen), oder sehe ich das falsch? Ob Das Potenzial der Erde nun null oder tatsächlich positiv ist, sollte aber eigentlich egal sein - hauptsache es ist positiver als unser auszugleichendes Potenzial?
    Sonst wärend doch jegliche Blitzableiter sowie Erdungsmaßnahmen an Geräten der Schutzklasse 1 wirkungslos?


    Bei der Begrifflichkeit habe ich ins Klo gegriffen, Verzeihung dafür - aber eine schlüssige Antwort bleibst Du mir dennoch schuldig. Was sowas angeht, möchte ich immer gerne die genauen Hintergründe wissen :D


    Bei meiner Überlegung zum Schirm dachte ich nur daran, wie so etwas wohl in anderen Geräten gelöst wurde bzw. was mir so auf Anhieb bekannt war (Brainstorming quasi), ohne auf die physikalischen Hintergründe zu achten. Jetzt würde ich den Gedanken gerne bis zum Ende entwickeln, auch wenn er in eine Sackgasse führt - zum einen weil da durchaus ein Lerneffekt hinter steckt, zum andern, weil ich schlichtweg neugierig bin :D
    An dieser Stelle möchte ich dann auch gerne wissen, warum zB der Motor mit 4 Wicklungen weniger störende Einstreuungen produziert?! Immerhin hat er noch 2 Spulen mehr ;)


    Danke für eure Mühen,
    Jan

    Schön, dass sie mal wieder reinschauen, Herr Schäuble...


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  • ... wenn mein Posting als Belehrung angekommen ist. Das mit dem Bier lässt sich sicher irgendwann mal einrichten (ich wohne in Dortmund).


    Ich selber bin mit dem kleinen 1214 quasi groß geworden, habe ihn lange Jahre mit einem Shure M75-6 betrieben und hatte nie Brummprobleme. Später haben wir häufig kleine Dual Heimanlagen mit MM-System und Entzerrer Vorverstärker nachgerüstet, und auch hier hat es nie gebrummt. Wenn der Motor an Deinem 1214 noch in Ordnung ist, würde ich es einfach mal probieren.


    Unabhängig davon wird man sich bei Dual etwas dabei gedacht haben, in das HiFi-Chassis einen Vierpolmotor einzubauen. Bei Ebay wird z.Zt. gerade eine Schlachtplatte von einem 1214 HiFi angeboten. Wenn Du der Sache auf den Grund gehen willst, probier es doch einfach mal aus.


    Auch wenn das die Theoretiker hier im Forum anders sehen - HiFi hat eben doch viel mit probieren zu tun, und nicht alles, was theoretisch sinnvoll ist, hat auch einen praktischen Nährwert (siehe auch die neverending Story zum Thema Verkabelung).


    Das Brummen kann übrigens noch andere Ursachen haben. Zahlreiche Postings zeigen, dass auch Hifi-Laufwerke brummen (bis hin zum 1229). Ich denke, dass hier auch eine Rolle spielt, dass die Geräte mittlerweile rund 35 harte Jahre auf dem Buckel haben.


    Gruß Frank

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